Einsatz von Hilfsmitteln zur Versuchsvorbereitung und Protokollierung im Anfängerpraktikum Physik
EEinsatz von Hilfsmitteln zurVersuchsvorbereitung und Protokollierung imAnf¨angerpraktikum Physik
Lehrforschungsbericht erstellt im Rahmen einer hochschuldidaktischenWeiterbildungDr. Kristin KliemtFrankfurt am Main, August [email protected] a r X i v : . [ phy s i c s . e d - ph ] O c t bstract: The Beginners Lab Course in Physics is scheduled very early in the course ofstudies not only for students of physics but also for students for which physics is a minorsubject. We provide all partipants with several auxilliary materials for the preparation ofthe experiments and for writing a protocol. In our study, we enlighten the effect of theusage of these materials on the success of passing the lab course.—–
Abstract:
Das Anf¨angerpraktikum Physik ist eine fr¨uh im Studienverlauf stattfindendeVeranstaltung sowohl f¨ur Hauptfachstudierende Physik, alsauch f¨ur Studierende mit Ne-benfach Physik. Die vorliegende Untersuchung beleuchtet den Effekt der Verwendung vonHilfsmitteln zur Versuchsvorbereitung und Protokollierung auf das erfolgreiche Bestehendes Praktikums.
Ziel der vorliegenden Studie ist es, die eigene Lehre systematisch nach dem Konzept desForschenden Lehrens [2] zu untersuchen und die Auswirkungen verschiedener Modifika-tionen im Lehrbetrieb n¨aher zu beleuchten. Folgende wissenschaftliche Hypothesen [3]sollten untersucht werden: • Die Verwendung der gegebenen Hilfsmittel durch die Mitglieder der Experimental-gruppe f¨uhrt zu einem ”besseren Bestehen“ des Praktikums. ”Besseres Bestehen“bedeutet hierbei, dass die Studenten nach dem Praktikum das Gef¨uhl haben, etwasgelernt zu haben und ihre F¨ahigkeiten in verschiedenen Bereichen verbessert zu ha-ben. Wenn die Hilfsmittel verwendet werden, wird das Praktikum besser bestanden.In dieser Untersuchung gibt es mehrere Pr¨adikatoren: – eine Video-Aufzeichnung der Einf¨uhrungsveranstaltung – eine ”Checkliste Versuchsvorbereitung“ – verschiedene Erkl¨arvideos zu den einzelnen Versuchen (Youtube) – und eine ”Checkliste Protokoll“. • Durch die gelegentliche Erinnerung der Mitglieder der Experimentalgruppe an dieExistenz der Hilfsmittel im Verlauf des Praktikums werden diese h¨aufiger verwen-det, was das ”Bessere Bestehen“ unterst¨utzt. Wenn an die Existenz der Hilfsmittelerinnert wird, wird das Praktikum besser bestanden. Im Unterschied zur Expe-rimentalgruppe wird in der Kontrollgruppe nicht an die Existenz der Hilfsmittelerinnert.
Die Untersuchung wurde als Vortest-Nachtest-Design mit Kontrollgruppe ohne Maßnah-me durchgef¨uhrt. Die Teilnehmer der Lehrveranstaltung sind Studierende mit HauptfachPhysik, Studierende mit Nebenfach Physik und Lehramtskandidaten f¨ur Physik an Gym-nasien (L3). Das Praktikum findet in den zwei Gruppen (Experimental- und Kontrollgrup-pe) an zwei verschiedenen Tagen statt. Die Experimentalgruppe besteht aus Studierendenmit Hauptfach Physik und Lehramtskandidaten f¨ur Physik an Gymnasien (L3). Die Kon-trollgruppe besteht aus Studierenden mit Hauptfach Physik und aus Studierenden mitNebenfach Physik.er Versuchsplan gestaltet sich wie folgt:1. Vortest (Umfrage) in beiden Gruppenw¨ahrend der Einf¨uhrungsveranstaltung2. Maßnahmen: Durchf¨uhrung von meh-reren ”Erinnerungsumfragen“ in derExperimentalgruppe w¨ahrend des Se-mesters, um an die Existenz der Hilfs-mittel zu erinnern.3. Nachtest (Umfrage) in beiden Grup-pen am Semesterende.
Abbildung 1: Ergebnis der Befragung derMitglieder der Kontrollgruppe nach ihremInteresse an Physik vor Beginn des Studi-ums. Die Kontrollgruppe setzt sich aus Stu-dierenden mit Hauptfach Physik und Stu-dierenden mit Physik als Nebenfach zusam-men.Die Untersuchung wird in zwei Studie-rendengruppen (je ca. 30 Teilnehmer) imAnf¨angerpraktikum Physik durchgef¨uhrt.Bei den Studierenden handelt es sich umPhysikstudenten im 2./3. Semester, Studie-rende mit Nebenfach Physik (Meteorologie,Mathematik, Informatik) sowie Lehramts-kandidaten (L3). Im Praktikum werden dieVersuche in Zweiergruppen durchgef¨uhrt. Je-der Tutor betreut ca. 8 Personen an einemVersuchstag (4 Stunden). Die Veranstaltungist derzeit mit 8 Creditpoints dotiert. Nebender Pr¨asenzzeit von 4 h pro Woche ist eine Abbildung 2: Ergebnis der Befragung derMitglieder der Experimentalgruppe nach ih-rem Interesse an Physik vor Beginn des Stu-diums. Die Experimentalgruppe setzt sichaus Studierenden mit Hauptfach Physikund Lehramtskandidaten Physik (L3) zu-sammen.Vor- und Nachbereitungszeit von 12 h proWoche vorgesehen.Ein Auszeichnungsmerkmal des Physi-kers ist die F¨ahigkeit sich selbst¨andig in neueThemen einarbeiten zu k¨onnen sowie bis da-to ungel¨oste Problemstellungen selbst¨andigbearbeiten zu k¨onnen. Dementsprechend istdie Ausbildung zu gestalten. Exemplarischwerden diese F¨ahigkeiten im Praktikum mitHilfestellung eines Tutors ge¨ubt. ImAnf¨anger-Praktikum ist deshalb eine guteVorbereitung (selbst¨andiges Einarbeiten inein Thema zu Hause) der Studierenden aufden jeweiligen Versuch unverzichtbar, umw¨ahrend des Praktikums die Aufgaben zumVersuch m¨oglichst selbst¨andig l¨osen zuk¨onnen. Im Idealfall w¨urde das bedeuten,dass der Studierende sich in das Thema ein-gearbeitet hat. W¨ahrend des Eingangs- Kol-loquiums werden offene Fragen, die sichw¨ahrend der Vorbereitung ergeben haben,diskutiert, sodass der Studierende den Ver-such vollkommen selbst¨andig l¨osen kann. Inder Praxis wird ein gut vorbereiteter Studie-render den Versuch mit wenigen Hilfestel-lungen des Tutors bearbeiten k¨onnen. Daskommt dem Idealfall sehr nahe und das Aus-bildungsziel kann hier erreicht werden. Beieinem schlecht bis gar nicht vorbereitetenStudierenden ist die selbst¨andige Bearbei-tung des Versuches nicht m¨oglich. In die-em Fall macht der Tutor den Versuch undder Student ist nur Zuschauer. Das Ausbil-dungsziel wird in diesem Fall nicht erreicht.Außerdem werden Tutoren hier unn¨otig ge-bunden, sodass vorbereitete Studenten ins-besondere bei weiterf¨uhrenden Fragen, wiez.B. Einbindung des Versuchs in einen Ge-samtzusammenhang, zu kurz kommen.Einen wichtigen Teil des Praktikums stelltdie Protokollierung der Versuchsergebnissedar. Die Protokolle zu den Versuchen wer-den durch die Tutoren korrigiert. Ein Ver-such ist erst dann erfolgreich absolviert, wenndas erstellte Protokoll keine gravierendenM¨angel mehr aufweist. Die Anforderungen,die an ein Protokoll gestellt werden, sind ineiner ”Checkliste zum Schreiben von Proto-kollen“ zusammengefasst.Abbildung 3: Vergleich des Ergebnisses derBefragung der Studierenden mit HauptfachPhysik der Experimental- und der Kontroll-gruppe nach ihrem Interesse an Physik vorBeginn des Studiums.
Das Physikalische Anf¨angerpraktikum Teil1 findet f¨ur Studierende mit Hauptfach Phy-sik turnusgem¨aß im zweiten und dritten Se-mester statt. Die Erfahrungen der Teilneh-mer bez¨uglich des Faches Physik sind ¨ubli-cherweise w¨ahrend dieser Zeit noch starkvon den Erlebnissen und der erlangten Mo-tivation w¨ahrend der Schulzeit gepr¨agt. Der Abbildung 4: Vergleich des Ergebnis-ses der Befragung aller Studierenden derExperimental- und der Kontrollgruppe nachihrem Interesse an Physik vor Beginn desStudiums.individuelle Kenntnisstand und die jeweili-gen fachlichen F¨ahigkeiten h¨angen stark vonder schulischen Vorbildung bzw. wahrgenom-men mathematisch/physikalischen Zusatzan-geboten ab. Zu Beginn der Veranstaltungwurde mittels einer Umfrage, die sowohl inder Kontroll- als auch in der Experimental-grupppe durchgef¨uhrt wurde, das Interesseder Teilnehmer an Physik sowie die besuch-ten Leistungskurse in der Schule ermittelt.Ausserdem wurden die Teilnehmer gebeten,Ihre physikalische Vorbildung als Vorberei-tung auf das Studium, ihre Erfahrung imDurchf¨uhren von Experimenten sowie imSchreiben von Protokollen selbst einzusch¨at-zen. Die Angaben f¨ur die Kontrollgruppewerden immer in Klammern angegeben.Abbildung 5: Angaben der Teilnehmer ausExperimental- und Kontrollgruppe zu denjeweils besuchten Leistungskursen.bbildung 6: Einsch¨atzung der Teilnehmeraus Experimental- und Kontrollgruppe zuihrer eignen physikalischen Vorbildung inVorbereitung auf das Studium.
Interesse an Physik
Studierende der Kontrollgruppe, bestehendaus Studierenden mit Hauptfach Physik undNebenfachstudierenden, antworteten auf dieFrage ”Wieviel Interesse hatten Sie vor Be-ginn des Studiums an Physik?“ (Abb. 1).W¨ahrend Physikstudierende im Hauptfacherwartungsgem¨aß ein hohes fachliches In-teresse angaben, antworteten fast 30% derNebenfachstudierenden,dass sie vor Beginn des Studiums gar keinInteresse an Physik hatten. In der Experi-mentalgruppe, bestehend aus Studierendenmit Hauptfach Physik und Kandidaten f¨urLehramt Physik an Gymnasien (L3), ergabsich ein ¨ahnliches Bild (Abb. 2). W¨ahrenddas Interesse am Fach bei den Hauptfach-studierenden mehrheitlich als groß einge-sch¨atzt wurde, zeigte sich im Gegensatz da-zu bei den Lehramtskandidaten große He-terogenit¨at. Ein Drittel dieser Teilnehmergab an, das Studium mit sehr viel Interes-se an Physik begonnen zu haben, w¨ahrendein weiteres Drittel dies ohne jegliches In-teresse am Fach tat. Als Ursache f¨ur dieAbweichung von der Normalverteilung kannhier davon ausgegangen werden, dass hierein nicht normalverteiltes Merkmalabgefragt wurde ([4], S.93).Studierende im Hauptfach Physik ant-worteten auf die Frage ”Wieviel Interessehatten Sie vor Beginn des Studiums an Phy- Abbildung 7: Vergleich der Teilnehmerder Experimental- und der Kontrollgrup-pe.
Oben:
Selbsteinsch¨atzung der Erfahrungim Durchf¨uhren von Experimenten;
Mitte:
Selbsteinsch¨atzung zur Aussage: ”Experi-mentieren f¨allt mir leicht“ ;
Unten:
Selbst-einsch¨atzung zur Aussage: ”Experimentie-ren macht mir Spaß“ .ik?“. Auf einer 5-stufigen Skala (1 = garkein Interesse, 5 = sehr viel Interesse) wur-de das Interesse von 71,4 % der Teilnehmerder Experimentalgruppe (76,4 % Kontroll-gruppe) mit 4 oder 5 bewertet (Abb. 3).Damit gaben sie im Mittel die Bewertung3 , ,
0) ab. Betrachtet man die Gesamt-heit der Teilnehmer incl. Studierende mitNebenfach Physik und LehramtskandidatenL3 sinkt der Anteil der Studierenden mitgroßem Interesse (Stufe 4 oder 5) auf 58 , Leistungskurse und Vorbildung
Alle Teilnehmer wurden nach den besuch-ten Leistungskursen in der Schule befragt.82,7% (76,5%) der Teilnehmer gaben an,einen Mathematik- oder Physikleistungskursbesucht zu haben, Abb. 5. Damit haben dieTeilnehmer aus Experimental- und Kontroll-gruppe ¨ahnliche Voraussetzungen in Bezugauf fachliche Kenntnisse und F¨ahigkeiten.Die Studierenden antworteten auf die Frage”Wie beurteilen Sie Ihre physikalische Vor-bildung als Vorbereitung auf das Studium?“,(Abb. 6). Auf einer 5-stufigen Skala (1 = zugering, 2 = ausreichend, 3 = gut, 4 = sehrgut, 5 = besser als n¨otig gewesen w¨are) ga-ben 44% (53%) der Studierenden eine Be-wertung der Stufe 1 oder 2 ab und sch¨atztendamit ihre Vorbildung als ”zu gering“ odergrade als ”ausreichend“ ein. Dem subjek-tiven Empfinden nach f¨uhlen sich damit dieTeilnehmer der Kontrollgruppe durch dieschulische Ausbildung sogar noch etwasschlechter auf das Studium vorbereitet alsdie Teilnehmer der Experimentalgruppe.
Durchf¨uhren von Experimenten
Die Teilnehmer in der Experimentalgruppesch¨atzten auf einer 4-stufigen Skala (1 =stimme gar nicht zu, 4 = stimme voll zu)ihre Erfahrung im Durchf¨uhren von Expe-rimenten (Abb. 7, oben) mit einem Mittel-wert der Stufe 2 , , , , , , Schreiben von Protokollen ,
33 (2 . ,
04 (1 ,
94) (Abb. 9, unten).
Kenntnis der Hilfsmittel
Die verschiedenen, neben den Versuchsan-leitungen existierenden Hilfsmittel, wurdenden Studierenden in der Einf¨uhrungsveran-staltung vorgestellt. Am Ende derselben Ver-anstaltung wurden die Studierenden im Vor-test auch zur Kenntnis der einzelnen Hilfs-mittel befragt (Abb. 10). Die Videoaufzeich-bbildung 9: Vergleich der Teilnehmerder Experimental- und der Kontrollgrup-pe.
Oben:
Selbsteinsch¨atzung zur Aussage:”Das Schreiben von Protokollen f¨allt mirleicht“;
Unten:
Selbsteinsch¨atzung zur Aus-sage: ”Das Schreiben von Protokollen machtmir Spaß“. Abbildung 10: Vergleich der Teilnehmerder Experimental- und der Kontrollgruppe:Selbstauskunft zur Kenntnis der Hilfsmittel.ung der Einf¨uhrungsveranstaltung kennenzu diesem Zeitpunkt 89 , , Vergleich von Experimental- undKontrollgruppe nach dem Vor-test
Der Vergleich beider Gruppen zeigte, dassman insgesamt gesehen von einer ¨ahnlichenInteressenlage in Bezug auf fachliche Inhaltezu Beginn des Kurses ausgehen kann. Eben-so haben die Teilnehmer beider Gruppen¨ahnliche Voraussetzungen in Bezug auf fach-liche Kenntnisse und F¨ahigkeiten und dieVorbildung, was die Art und Anzahl der be-suchten Leistungskurse in der Schule betrifft.Allerdings f¨uhlt sich ein grosser Anteil derTeilnehmer beider Gruppen dem subjekti-ven Empfinden nach durch die schulischeAusbildung unzureichend auf das Studiumvorbereitet. Hier war der Anteil in der Kon-trollgruppe sogar noch etwas h¨oher als inder Experimentalgruppe. Die Erfahrung imExperimentieren der Teilnehmer beiderGruppen wurde ¨ahnlich eingesch¨atzt. Eben-so wurde der Aussage ”Experimentieren f¨alltmir leicht.“ ¨ahnlich h¨aufig zugestimmt. DerAussage ”Experimentieren macht mir Spaß.“wurde in der Experimentalgruppe h¨aufigerzugestimmt als in der Kontrollgruppe. DieErfahrung im Schreiben von Protokollen derTeilnehmer beider Gruppen wurde ¨ahnlicheingesch¨atzt. Ebenso wurde den Aussagen”Das Schreiben von Protokollen f¨allt mirleicht.“ und ”Das Schreiben von Protokol-len macht mir Spaß.“ ¨ahnlich h¨aufig zuge-stimmt. Der Kenntnisstand bzgl. der zurVerf¨ugung stehenden Hilfsmittel war in bei-den Gruppen nach der Einf¨uhrungsveran-staltung ¨ahnlich.
Den Teilnehmern beider Gruppen standenw¨ahrend des Praktikums alle Hilfsmittel zurVerf¨ugung. Die Hilfsmittel wurden in einerEinf¨uhrungsverstaltung vor Beginn des Prak-tikums allen Teilnehmern vorgestellt. In derExperimentalgruppe wurde w¨ahrend des Se-mesters mehrfach nach der Benutzung derHilfsmittel gefragt und somit an deren Exis-tenz erinnert. Diese Maßnahme wurde in derKontrollgruppe nicht durchgef¨uhrt.
Im Nachtest wurde in der Umfrage keineneutrale Mittelkategorie angeboten um der”Tendenz zur Mitte“ ([4], S.60) entgegenzu-wirken.
Experimentieren und Protokol-lieren
Abbildung 11: Vergleich der Aussagen derTeilnehmer der Experimental- und derKontrollgruppe im Nachtest.
Oben:
Selbst-einsch¨atzung zur Aussage: ”Experimen-tieren f¨allt mir leicht“;
Unten:
Selbst-einsch¨atzung zur Aussage: ”Experimentie-ren macht mir Spaß“.Die Teilnehmer in der Experimentalgrup-e stimmten auf einer 4-stufigen Skala (1 =stimme gar nicht zu, 4 = stimme voll zu) derAussage ”Experimentieren f¨allt mir leicht“(Abb. 11, oben) mit Stufe 2,9 (Vortest 2 , , , , Oben:
Selbst-einsch¨atzung zur Aussage: ”Das Schreibenvon Protokollen f¨allt mir leicht“ ;
Un-ten:
Selbsteinsch¨atzung zur Aussage: ”DasSchreiben von Protokollen macht mir Spaß“. Auf einer 4-stufigen Skala (1 = stimmegar nicht zu, 4 = stimme voll zu) wurdeder Aussage ”Das Schreiben von Protokol-len f¨allt mir leicht.“ auch im Nachtest nurvon 11% (12%) der Teilnehmer voll zuge-stimmt (Abb. 12, oben) (Vortest 3,7 % (5,8 %)). Der Mittelwert lag hier bei 2,9 (2,8)(Vortest Stufe 2 , , , , Benutzung der Hilfsmittel
Abbildung 13: Vergleich der Aussagen derTeilnehmer der Experimental- und der Kon-trollgruppe im Nachtest bzgl. der Antwortauf die Frage ”Die Video-Aufzeichnung derEinf¨uhrungsveranstaltung war n¨utzlich beider Vorbereitung“.Auf einer 4-stufigen Skala (1 = stimmegar nicht zu, 4 = stimme voll zu) wurdeder Aussage ”Die Video-Aufzeichnung derEinf¨uhrungsveranstaltung war n¨utzlich beider Vorbereitung.“ von den Mitgliedern derExperimentalgruppe mit einem Mittelwertvon 3,4 etwas h¨aufiger zugestimmt als vondenen der Kontrollgruppe (Mittelwert 3,3).Auch den Aussagen ”Die Erkl¨ar-Videosauf Youtube waren n¨utzlich bei der Vorbe-reitung.“ und ”Ich habe das Erkl¨ar-Videoauf Youtube immer, wenn es eins gab, beibbildung 14: Vergleich der Aussagen derTeilnehmer der Experimental- und der Kon-trollgruppe im Nachtest bzgl. der Antwortauf die Fragen ”Die Erkl¨ar-Videos auf You-tube waren n¨utzlich bei der Vorbereitung.“und ”Ich habe das Erkl¨ar-Video auf Youtu-be immer, wenn es eins gab, bei der Vorbe-reitung benutzt.“der Vorbereitung benutzt.“ wurden von denTeilnehmern der Experimentalgruppe mitMittelwert 3,9 bzw. Mittelwert 3,5 h¨aufi-ger zugestimmt als von den Mitgliedern derKontrollgruppe 3,3 bzw. 3,0.Gleiches gilt f¨ur die Aussage ”Die ”Check-liste zum Schreiben von Protokollen“ ha-be ich immer benutzt.“ Auch hier stimm-ten die Mitglieder der Experimentalgruppemit Mittelwert 2,5 h¨aufger zu, als die Mit-glieder der Kontrollgruppe mit Mittelwert2,2. Eine in diesem Semester erstmalig ein-gesetzte ”Checkliste zur Versuchsvorberei-tung“ wurde von den meisten Teilnehmernbeider Gruppen mit Mittelwert 3 (3,3) alshilfreich bei der Vorbereitung angesehen.
In der vorliegenden Untersuchung wurde derFrage nachgegangen, ob die Verwendung dergegebenen Hilfsmittel zu einem ”besseren Be-stehen“ des Anf¨anger-Praktikums Physikf¨uhrt. Unter ”Besserem Bestehen“ wird hier- Abbildung 15: Vergleich der Aussagen derTeilnehmer der Experimental- und der Kon-trollgruppe im Nachtest bzgl. der Antwortauf die Frage ”Die ”Checkliste zum Schrei-ben von Protokollen“ habe ich immer be-nutzt.“Abbildung 16: Vergleich der Aussagen derTeilnehmer der Experimental- und der Kon-trollgruppe im Nachtest bzgl. der Antwortauf die Frage ”Die ”Checkliste zur Versuchs-vorbereitung“ war hilfreich bei der Vorbe-reitung.“ei verstanden, dass die Studenten nach demPraktikum das Gef¨uhl haben, etwas gelerntzu haben und ihre F¨ahigkeiten in verschie-denen Bereichen verbessert zu haben. DasResultat wurde mit Hilfe einer Selbstein-sch¨atzung ermittelt. Außerdem wurde durchVergleich mit einer Kontrollgruppe unter-sucht, ob die Erinnerung an die Existenz derHilfsmittel das Resultat positiv beeinflusst.Die Untersuchung ergab, dass von den Mit-gliedern der Experimentalgruppe, die an dieExistenz der Hilfsmittel immer wieder er-innert wurden, die Video-Aufzeichnung derEinf¨uhrungsveranstaltung sowie die Erkl¨ar-videos auf Youtube als n¨utzlicher bei derVorbereitung angesehen wurden als von denMitgliedern der Kontrollgruppe. Die Videosund die ”Checkliste zum Schreiben von Pro-tokollen“ wurden in der Experimentalgrup-pe auch h¨aufiger verwendet. Eine deutlicheErh¨ohung der Zustimmung ist auch auf dieFrage, ob das Schreiben von Protokollenleicht f¨allt in beiden Gruppen zu beobach-ten, wobei auch hier die Zunahme der Zu-stimmung in der Experimentalgruppe gr¨oßerist. Im Nachtest wurde auch der Frage, obdas Schreiben von Protokollen Spaß machtin beiden Gruppen deutlich h¨aufiger zuge-stimmt als im Vortest. Die Untersuchungliefert damit deutliche Hinweise darauf, dassdas gelegentliche Erinnern an die Existenzder vorhandenen Hilfsmittel zu deren h¨aufi-geren Verwendung f¨uhrt und einen positi-ven Einfluss auf das ”Bessere Bestehen“ desPraktikums hat.
Danksagung
Ich danke Prof. Dr. C. Krellner, dem Lei-ter des Physikalischen Anf¨angerpraktikumsTeil 1, f¨ur seine Unterst¨utzung bei derDurchf¨uhrung meiner Untersuchung. Eben-so danke ich den Tutoren D.-M. Tran,S. Rongstock und E. Lorenz f¨ur ihre Mit-hilfe. S. Bergmann danke ich f¨ur wertvol-le Hinweise zur Gestaltung der Frageb¨ogenund J. Mordel f¨ur Anregungen zur Gestal-tung des Lehrforschungsprojektes.
Literatur [1]
Ordnung f¨ur den Bachelor- und denMasterstudiengang Physik der JohannWolfgang Goethe-Universit¨at
Frankfurtam Main vom 24.04.2013.[2] B. Spinath, E. Seifried, C. Eckert, Jour-nal Hochschuldidaktik, 1-2, (2014) 14.[3] W. Hussy, M. Schreier, G. Echter-hoff,
Forschungsmethoden in Psycholo-gie und Sozialwissenschaften - f¨ur Ba-chelor (2010), Berlin: Springer.[4] H. Moosbrugger und A. Kelava,