Beim Lernen stellen wir oft fest, dass manche Konzepte leichter zu verstehen und zu begreifen sind als andere. Dieses Phänomen hängt nicht nur mit der persönlichen Erfahrung der Lernenden zusammen, sondern auch mit der Art der Unterteilung der Konzepte in abstrakte und konkrete Konzepte. Psychologische Untersuchungen haben ergeben, dass beim Lernen in unterschiedlichen Kontexten die Konkretheit und Abstraktheit der erlernten Konzepte einer der Faktoren ist, der den größten Einfluss auf das Verständnis und das Gedächtnis hat.
Konkrete Konzepte sind solche, die direkt durch die Sinne wahrgenommen werden können, wie etwa Objekte wie Stühle und Hunde. Diese Konzepte sind oft eng mit Emotionen und realen Erlebnissen aus der Vergangenheit verknüpft und daher leichter zu merken.
Die Eigenschaften konkreter Konzepte sorgen dafür, dass sie beim Lernen eher die Aufmerksamkeit der Lernenden auf sich ziehen. Laut Paivios Theorie der dualen Kodierung können konkrete Konzepte im Gehirn meist besser visuelle Bilder bilden. Wenn wir beispielsweise das Wort „Hund“ hören, denken wir nicht nur an die Bedeutung des Wortes, sondern auch an das Bild eines Hundes. Daher sind konkrete Konzepte aufgrund ihrer Eigenschaften leicht zu merken und abzurufen.
Relativ gesehen sind abstrakte Konzepte wie „Freiheit“ und „Liebe“ schwerer zu fassen, da ihre Definitionen von Person zu Person unterschiedlich sind und normalerweise nicht durch direkte Sinneserfahrung verständlich sind.
Das Erlernen abstrakter Konzepte erfordert oft Denkfähigkeiten und kognitive Fähigkeiten auf einem höheren Niveau. Psychologen sind der Ansicht, dass der Lernprozess abstrakter Konzepte das Vergleichen und Gegenüberstellen verschiedener Beispiele einschließt, was bedeutet, dass die Lernenden eine sorgfältige Analyse durchführen müssen. Am Beispiel des Begriffs „Freiheit“ lässt sich sagen, dass verschiedene Menschen unterschiedliche Ansichten darüber haben können, was das Verständnis erschwert und dazu führt, dass der Lerneffekt nicht so gut ist wie bei spezifischen Konzepten.
Während des Unterrichts verwenden Lehrer normalerweise unterschiedliche Strategien, um den Schülern das Erlernen konkreter und abstrakter Konzepte zu erleichtern. Zur Veranschaulichung bestimmter Konzepte können visuelle Lehrmethoden eingesetzt werden, wie etwa die Verwendung von Bildern, Modellen oder realen Objekten. Dies verbessert nicht nur die Konzentration der Schüler, sondern hilft ihnen auch, ein klareres konzeptionelles Verständnis zu entwickeln.
Das Erlernen abstrakter Konzepte erfordert tiefgreifendes Verständnis und kritisches Denken. Lehrer können Diskussionen, Fallanalysen und den Austausch mehrerer Perspektiven nutzen, um das Denken der Schüler zu fördern.
Ein weiterer bemerkenswerter Aspekt ist die Verbindung zwischen konkreten und abstrakten Konzepten. Im Lernprozess können konkrete Erfahrungen die Grundlage für das Verständnis abstrakter Konzepte werden. Wenn Schüler beispielsweise das abstrakte Konzept „Fairness“ lernen, können sie zunächst anhand konkreter Situationen die Konnotation von Fairness verstehen und diese konkreten Beispiele dann zu einem abstrakten Verständnis von Fairness sublimieren.
Darüber hinaus wirken sich auch Motivation und Hintergrundwissen auf die Lerneffektivität aus. Wenn es um das Erlernen spezifischer Konzepte geht, fällt es den Lernenden leichter, neues Wissen aufzunehmen, wenn sie über ein gewisses Hintergrundwissen verfügen. Beim Erlernen abstrakter Konzepte spielen auch emotionale Erfahrungen und persönliche Werte der Lernenden eine wichtige Rolle für das Verständnis.
AbschlussZusammenfassend lässt sich sagen, dass die Effektivität des Erlernens eines Konzepts von dessen Abstraktheit und Konkretheit abhängt. Konkrete Konzepte lassen sich durch direkte Sinneserfahrung leichter merken, während abstrakte Konzepte tieferes Nachdenken und Diskussionen erfordern. Dabei kommt den passenden Lernstrategien und -methoden eine besondere Bedeutung zu. Letztendlich muss sich jeder Lernende die Frage stellen, wie sich abstrakte Konzepte effektiv mit konkreten Konzepten verbinden lassen.