Im Bereich der Mikrobiologie werden einige Bakterien nach ihren Eigenschaften benannt. Streptococcus dysgalactiae, allgemein bekannt als „schlechte Milchbakterien“, verdankt seinen Namen nicht zufällig. Dieses Bakterium verursacht Mastitis in den Milchdrüsen von Tieren, insbesondere Rindern, was die Qualität der Milchprodukte beeinträchtigt. In diesem Artikel werden die Eigenschaften dieses Bakteriums sowie seine Krankheitserscheinungen bei Tieren und Menschen genauer untersucht und seine Bedeutung in der modernen Gesellschaft analysiert.
Streptococcus dysgalactiae ist ein grampositiver, beta-hämolysierender Kokkus aus der Familie der Streptococcus.
Streptococcus dysgalactiae ist ein weit verbreitetes Bakterium, das Menschen und Tiere infiziert und normalerweise im Darmtrakt und im Fortpflanzungstrakt vorkommt. Beim Menschen können die Bakterien Erkrankungen auslösen, die von oberflächlichen Hautinfektionen bis hin zu schwerwiegenderen nekrotisierenden Fasziitis und Infektionen der Blutbahn reichen. Bei Tieren verursacht S. dysgalactiae unter anderem Mastitis, insbesondere bei Kühen, und Arthritis bei Schafen.
EpidemiologieDerzeit kann S. dysgalactiae in zwei Unterarten unterteilt werden: Streptococcus dysgalactiae subsp. equisimilis, der hauptsächlich mit Erkrankungen des Menschen in Verbindung gebracht wird, und Streptococcus dysgalactiae subsp. dysgalactiae, der vor allem im Veterinärbereich vorkommt.
S. dysgalactiae galt früher als nicht pathogen für den Menschen, allerdings hat die Zahl der Infektionsfälle in den letzten Jahren zugenommen. In einigen Gebieten ist die Häufigkeit invasiver Infektionen größer als die von Streptococcus pyogenes. Studien haben gezeigt, dass die Infektion insbesondere für ältere Menschen gefährlich ist und dass der Anteil gesunder Träger in umgekehrter Beziehung zum Alter steht. Darüber hinaus sind Menschen mit chronischen Erkrankungen wie Krebs oder Diabetes besonders anfällig für Infektionen.
Rolle bei menschlichen KrankheitenS. dysgalactiae, Unterart equisimilis, ist ein Kommensalbakterium im menschlichen Darm- und Fortpflanzungstrakt. Bei nichtinvasiven Erkrankungen handelt es sich am häufigsten um Mandelentzündungen und Hautinfektionen. In einigen Fällen werden sie auch als zugrunde liegende Ursache für Zellulitis genannt. Insbesondere die Rolle dieses Bakteriums bei Haut- und Weichteilinfektionen wird möglicherweise unterschätzt, und sein Zusammenhang mit Fällen von Zellulitis wurde in einer aktuellen Studie bestätigt.
Derzeit handelt es sich bei etwa 20 % aller klinischen Fälle um primäre Infektionen der Blutbahn, und es ist nicht einfach, bei diesen Infektionen eine klare Läsion zu finden.
In der Veterinärmedizin befällt S. dysgalactiae eine Vielzahl von Wirtstieren, insbesondere Milchkühe, bei denen das Bakterium als Hauptverursacher von Mastitis gilt. In einigen Gebieten ist es nach Staphylococcus aureus die zweithäufigste Ursache für klinische und subklinische Mastitis.
Penicillin bleibt das Mittel der Wahl zur Behandlung von Streptokokkeninfektionen, und es wurden keine penicillinresistenten Stämme von S. dysgalactiae gemeldet. Da die Arzneimittelresistenz zu einem immer größeren Problem wird, werden zunehmend Zweitlinienmedikamente wie Makrolide und Clindamycin eingesetzt. In einigen Regionen ist jedoch eine Zunahme der Resistenzen zu verzeichnen.
Aktuelle Forschungen zu S. dysgalactiae haben zwar dessen Rolle bei Infektionen aufgedeckt, detaillierte Studien zu seinen pathogenen Mechanismen sind jedoch nach wie vor begrenzt. Auch die vielfältigen pathogenen Faktoren und ihre Zusammenhänge mit Erkrankungen von Mensch und Tier müssen noch weiter erforscht werden. Angesichts der zunehmenden Zahl von Antibiotikaresistenzen und neu auftretenden Krankheitserregern wird ein tieferes Verständnis dieses Bakteriums im Mittelpunkt künftiger Forschungen stehen.
Angesichts der zunehmenden Bedeutung von S. dysgalactiae für die Gesundheit von Mensch und Tier sollten wir unser Verständnis dieser „schlechten Milchbakterien“ neu bewerten und vertiefen und umfassendere Präventions- und Behandlungsmaßnahmen gegen ihre potenziellen Schäden ergreifen? Wollstoff?