In der Welt der Bakterien gibt es eine Gruppe von Bakterien namens Streptokokken, die von besonderem Interesse sind, und einer von ihnen ist Streptococcus dysgalactiae. Es handelt sich um ein grampositives, beta-hämolysierendes, kokkenartiges Bakterium aus der Familie der Streptococcus. Es kann Menschen und Tiere infizieren, kommt jedoch am häufigsten als Kommensale im Verdauungstrakt sowie im Sexual- und Fortpflanzungstrakt und gelegentlich als Teil der Hautflora vor. Das klinische Erscheinungsbild dieses Bakteriums bei verschiedenen Erkrankungen wie oberflächlichen Infektionen und Mandelentzündungen ist vielfältig und kann sogar zu einer lebensbedrohlichen nekrotisierenden Fasziitis und Bakteriämie fortschreiten. In den letzten Jahren hat die Häufigkeit invasiver Erkrankungen zugenommen, was Fragen zu ihrer tatsächlichen Pathogenität aufgeworfen hat.
EpidemiologieMenschliche Infektionen mit Streptococcus dysgalactiae nehmen zu, und in manchen Gebieten übersteigt die Rate invasiver Infektionen jene mit Streptococcus pyogenes.
Früher ging die wissenschaftliche Gemeinschaft im Allgemeinen davon aus, dass Streptococcus dysgalactiae für den Menschen harmlos sei. Neuere Untersuchungen haben jedoch gezeigt, dass Infektionen mit diesem Bakterium vor allem bei älteren Menschen zunehmen. Die Altersverteilung zeigte, dass aggressive Fälle häufiger bei älteren Menschen auftraten, während gesunde Träger hauptsächlich in der jüngeren Bevölkerung konzentriert waren. Patienten mit chronischen Krankheiten wie Krebs und Diabetes unterliegen einem höheren Infektionsrisiko. Diese Eigenschaften werden als möglicher Grund für die erhöhte Inzidenz invasiver Erkrankungen angesehen. Zudem scheint der Anteil männlicher Patienten höher zu sein, vermutlich aufgrund der Belastung durch Komorbiditäten.
Rolle bei menschlichen KrankheitenDie Unterart equisimilis von Streptococcus dysgalactiae kommt häufig im menschlichen Verdauungs- und Fortpflanzungstrakt vor und kann gelegentlich auf der Haut nachgewiesen werden, normalerweise im Zusammenhang mit einer chronischen Hauterkrankung oder einer Störung der Epithelbarriere. Zu den nicht-invasiven Erkrankungen, die dieses Bakterium hervorruft, zählen vor allem Mandelentzündungen und oberflächliche Infektionen. Die Rolle dieses Bakteriums bei der Entstehung von Zellulitis/Lymphadenitis ist seit langem bekannt, neuere Studien legen jedoch nahe, dass seine Rolle bei der Entstehung von Zellulitis möglicherweise unterschätzt wird. Darüber hinaus gelten die Bakterien als bedeutender Krankheitserreger von Knochen- und Gelenkinfektionen, und die Zahl der Fälle dieser Erkrankungen nimmt zu.
Streptococcus dysgalactiae, Unterart equisimilis, wird mittlerweile mit akutem rheumatischem Fieber und poststreptokokkaler Tubulonephritis in Verbindung gebracht, die früher nur mit Streptococcus pyogenes in Verbindung gebracht wurden.
Streptococcus dysgalactiae befällt nicht nur den Menschen, sondern infiziert auch eine Vielzahl tierischer Wirte, und beide Unterarten spielen in der Veterinärmedizin eine wichtige Rolle. Dieses Bakterium kommt häufig als Besiedler bei gesunden Tieren vor, insbesondere im Verdauungstrakt und in den Fortpflanzungsorganen. In der Veterinärmedizin ist dieses Bakterium ein wichtiger Erreger der bovinen Mastitis, und die von ihm verursachte klinische und subklinische Mastitis ist in einigen Bereichen nur nach Staphylococcus aureus die zweithäufigste Krankheit. Dieses pathogene Bakterium wird insbesondere mit der Sommermastitis in Verbindung gebracht und wird vermutlich durch fliegende Insekten verursacht. Darüber hinaus wird das Bakterium mit infektiöser Arthritis bei verschiedenen Tieren in Verbindung gebracht und spielt eine Rolle bei der Neugeborenensterblichkeit bei Hundewelpen.
Nach aktuellem Forschungsstand ist Penicillin nach wie vor das Mittel der Wahl zur Behandlung von Streptokokken-Infektionen. Bisher wurde noch nie berichtet, dass Streptococcus dysgalactiae eine verminderte Empfindlichkeit gegenüber Penicillin entwickelt hätte. Die Behandlungsdauer variiert je nach Diagnose zwischen 5 Tagen und 3 Monaten. Medikamente der zweiten Wahl wie Makrolide und Clindamycin werden nicht empfohlen, obwohl in einigen Bereichen zunehmende Resistenzen beobachtet wurden. Verwendung von Penicillin. Im Gegensatz dazu zeigen Aminoglykoside, die sich gegen Streptokokken nie als wirksam erwiesen haben, eine synergistische Wirkung, wenn sie in Kombination mit β-Lactam-Antibiotika verwendet werden. Streptococcus dysgalactiae reagiert dauerhaft empfindlich sowohl auf Glycerol-Glykane als auch auf Oxyharnstoff, was die Behandlungsmöglichkeiten erweitert.
Obwohl die Pathogenese von Streptococcus dysgalactiae noch nicht vollständig geklärt ist, wurden mehrere Erreger identifiziert. Das M-Protein wird allgemein als sein wichtigster Virulenzfaktor angesehen, der die Anheftung an Wirtszellen und deren Internalisierung fördert. Diese Eigenschaften könnten erklären, warum dieses Bakterium nach einer Infektion eine wiederkehrende Bakteriämie verursacht.
Erkennungstechnologien der nächsten Generation, wie etwa Endonuklease- und Einzelnukleotid-Polymorphismus-Analyse, sind von entscheidender Bedeutung für das Verständnis der potenziellen Variabilität bei der Entwicklung dieses Bakteriums.
Angesichts des weit verbreiteten Einsatzes von Antibiotika und der bakteriellen Evolution wird die Frage, wie sich die durch dieses Bakterium verursachten Krankheiten wirksam bekämpfen lassen, für die medizinische Gemeinschaft zu einer großen Herausforderung. Wird es in Zukunft wirksamere Lösungen für den Umgang mit diesem bekannten Und was ist mit den mysteriösen Bakterien?