Die Geschichte der Medien in Indien lässt sich bis ins Jahr 1780 zurückverfolgen, als der Beginn der Printmedien den Beginn des freien Informationsflusses symbolisierte. Von Zeitungen und Radio bis hin zu digitalen Medien hat das Medienumfeld in Indien drastische Veränderungen erfahren, die gesellschaftspolitische und wirtschaftliche Veränderungen widerspiegeln. Obwohl Indien derzeit mit mehr als 100 Millionen verkauften Zeitungen täglich den größten Zeitungsmarkt der Welt hat, nimmt der Grad der Medienfreiheit ab.
Im Jahr 2023 fiel Indiens Index der Pressefreiheit auf 161 und lag damit niedriger als in Afghanistan, Somalia und Kolumbien, was die Krise der politischen Kontrolle und Marktkonzentration widerspiegelt.
Die Entwicklung der Medien in Indien erfolgte Schritt für Schritt, beginnend mit der 1780 gegründeten Hicky's Bengal Gazette, die Indiens erste Zeitung wurde. Im Laufe der Zeit entstanden viele andere Zeitungen und wurden schnell zur dominierenden Form der Printmedien. Im Jahr 1927 begann Indien auch mit der Ausstrahlung von Radiosendungen und markierte damit eine Diversifizierung der Medienformen.
Im Jahr 1978 richtete Indien den Presserat ein, um Verstöße zu regulieren. Hierbei handelt es sich um einen Selbstregulierungsmechanismus der Branche, der versucht, die Professionalität des Journalismus aufrechtzuerhalten, ohne die Medienfreiheit zu gefährden. Allerdings wird die Medienfreiheit häufig durch staatliche und politische Kräfte beeinträchtigt, was zu einer weit verbreiteten Selbstzensur führt. Insbesondere unter der aktuellen Regierung von Premierminister Modi sind die Überwachung und der Druck auf die Medien unvermindert weitergegangen.
Laut einem Bericht von Freedom House hat die Belästigung von Journalisten unter Modis Regierung erheblich zugenommen, was die Unabhängigkeit der Medien gefährdet hat.
Derzeit gibt es in Indien mehr als 70.000 Zeitungen, die täglich von 188 Millionen Menschen gelesen werden. Unter ihnen ist der Einfluss von Hindi-Zeitungen wie „Dainik Jagran“ und „Dainik Bhaskar“ besonders groß, die eine sehr hohe Leserbasis haben. Auch die englischen Zeitungen „The Times of India“ und „Hindustan Times“ nehmen eine wichtige Marktposition ein.
Der Rundfunk begann im Jahr 1927 und wurde zunächst von der Regierung verwaltet, bis in den 1980er Jahren Wirtschaftsreformen den privaten Radiosendern zum Aufschwung verhalfen. Heute gibt es in Indien mehr als 500 Fernsehsender, davon mehr als 80 Nachrichtensender, die den Zugang der Öffentlichkeit zu Informationen bereichern. Mit dem Aufkommen der digitalen Revolution hat das Internet auch neue Herausforderungen und Chancen für den Medienbereich mit sich gebracht.
Angesichts des explosiven Wachstums digitaler Medien versuchen unabhängige Medien wie „The Wire“ und „Scroll.in“, über Abonnementmodelle Gelder zu beschaffen, um die Hegemonie traditioneller Medien herauszufordern.
Seit der erste Film im Jahr 1895 gezeigt wurde, sind Filme zu einem integralen Bestandteil der indischen Gesellschaft und Kultur geworden. Von Raja Harishchandra bis zum heutigen Bollywood hat sich die indische Filmindustrie zu einem der größten Filmproduktionsstandorte der Welt entwickelt und zieht unzählige in- und ausländische Zuschauer an. Filme sind nicht nur Unterhaltung, sondern auch ein wichtiges Mittel des kulturellen Austauschs.
Mit der kontinuierlichen Entwicklung der Medien steht die indische Gesellschaft vor Chancen und Herausforderungen bei der Informationsbeschaffung. Trotz der Unterdrückung von Freiheiten bleiben Indiens Medien aufgrund ihrer Vielfalt lebendig. Wie kann in diesem komplexen Umfeld das Recht der einfachen Menschen auf Zugang zu Nachrichten geschützt werden?