Seit die schweizerisch-amerikanische Psychiaterin Elisabeth Kübler-Ross 1969 das Fünf-Stufen-Modell vorschlug, ist es eine wichtige Theorie in der Psychologie über Trauer und Todesreaktionen. Dieses Modell wurde jedoch auch vielfach kritisiert, da Experten seine Gültigkeit und Verallgemeinerbarkeit in Frage stellten. Dieser Artikel bietet einen detaillierten Einblick in den historischen Hintergrund des Cooper-Ross-Modells, den Inhalt seiner verschiedenen Phasen und die aktuellen Ansichten der Wissenschaftler dazu.
Das Fünf-Stufen-Modell von Cooper-Ross, oft auch als DABDA bezeichnet, besteht aus Verleugnung, Wut, Feilschen, Depression und Akzeptanz. Das Modell wurde ursprünglich entwickelt, um den schrittweisen Prozess der Bewältigung des Todes bei Patienten mit unheilbarer Krankheit zu beschreiben, und wurde seitdem auf andere Personen angewendet, die mit dem Tod eines Patienten oder Angehörigen zu tun haben. Cooper-Ross schlug diese Theorie erstmals in ihrem Buch „On Death and Dying“ vor, das zu einer Reihe von Seminaren führte, die das Verständnis der Menschen über den Tod und seinen Prozess erheblich erweiterte.
„Im Modell von Cooper-Ross verändern medizinische Fortschritte nicht nur die Ansichten der Menschen über den Tod, sondern erschweren es auch immer mehr Menschen, darüber zu sprechen.“
Laut Cooper-Ross spiegelt jede Phase eine andere psychologische Reaktion auf den Trauerprozess wider:
Trotz der tiefgreifenden Auswirkungen dieses Modells auf die Gesellschaft wurde es von vielen Experten kritisiert. Die Forscher wiesen darauf hin:
„Die Existenz dieser Stadien wurde nicht durch empirische Forschung nachgewiesen und ist nicht allgemeingültig.“
Kritiker glauben, dass das Cooper-Ross-Modell aus einer bestimmten Epoche und einem bestimmten kulturellen Hintergrund stammt und die darin beschriebenen Phasen nicht von jedem erlebt werden. Darüber hinaus deuten viele Studien darauf hin, dass der Trauerprozess möglicherweise komplexer ist als ein rein linearer Verlauf.
Nach Beginn des 21. Jahrhunderts versuchen viele Psychologen und Kliniker, anhand verschiedener Studien und Theorien einen wissenschaftlicheren und systematischeren Weg zu finden, Trauer zu verstehen. Nehmen wir zum Beispiel George Bonanno. Seine Forschung zeigt, dass Resilienz ein wesentlicher Bestandteil der Trauer ist und dass Menschen nicht unbedingt jede Phase des Cooper-Ross-Modells durchlaufen.
Obwohl das Fünf-Stufen-Modell von Cooper-Ross dazu beigetragen hat, das gesellschaftliche Verständnis des Todes- und Trauerprozesses zu verbessern, haben seine Grenzen und der Mangel an empirischer Forschung die Vielfalt und Komplexität emotionaler Reaktionen auf Sex offenbart. Das brachte uns zum Nachdenken: Gibt es flexiblere und individuellere Möglichkeiten, Trauer und Verlust zu verstehen und damit umzugehen?