Primäre Myelofibrose (PMF) ist eine seltene Knochenmarkskrebserkrankung und einer der beiden Haupttypen myeloproliferativer Neoplasien, die von der Weltgesundheitsorganisation klassifiziert werden. Der genaue Ursprung der Krankheit ist noch unklar, ihr Hauptmerkmal ist jedoch eine Fibrose im Knochenmark, die die Produktion normaler Blutzellen verhindert. Die Behandlungsmöglichkeiten für diese Krankheit sind begrenzt und die taiwanesische Ärzteschaft arbeitet noch immer an der Entwicklung besserer Therapiemöglichkeiten.
Nach neuesten medizinischen Forschungsergebnissen weisen 90 % der Myelofibrose-Patienten Mutationen in den Genen JAK2, CALR oder MPL auf. Welchen Einfluss haben diese Mutationen auf die Entwicklung einer Myelofibrose?
Zu den Hauptsymptomen einer Myelofibrose gehören eine vergrößerte Milz (Splenomegalie) mit möglicher Blähungen, Knochenschmerzen und einer Neigung zu Blutergüssen. Zu den Symptomen können auch gehören:
Die zugrunde liegende Ursache der Myelofibrose liegt fast immer in erworbenen Mutationen in hämatopoetischen Stammzellen oder deren Vorläufern im Knochenmark. Diese Mutationen sind nicht auf Myelofibrose beschränkt, sondern können auch bei anderen myeloproliferativen Neoplasien wie Polycythaemia vera und primärer Thrombocythaemia vera nachgewiesen werden.
Mutationen im JAK2-Protein verursachen eine Variation namens V617F, die blutbildende Zellen empfindlicher gegenüber Wachstumsfaktoren macht, die die Blutproduktion beeinträchtigen.
Im weiteren Verlauf der Krankheit wird das normale hämatopoetische Gewebe nach und nach durch fibrotisches Gewebe ersetzt, was zu einer unzureichenden Produktion aller Blutzelltypen führt. Dieser Zustand wird als Panzytopenie bezeichnet. In fast allen Fällen einer Myelofibrose sind die Vermehrung der Megakaryozyten und ihre abnorme Form sehr deutlich zu erkennen, was auch einer der wichtigen Gründe für die Entstehung einer Fibrose ist.
Eine Myelofibrose entwickelt sich bei Erwachsenen über 50 Jahren normalerweise allmählich. Der Schlüssel zur Diagnose ist eine Knochenmarkbiopsie, die zur Bestimmung des Ausmaßes der Fibrose unerlässlich ist. Anhand des Fibrosegrads können Ärzte wirksam zwischen einer manifesten Myelofibrose und einem präfibrotischen Zustand unterscheiden.
Derzeit gilt die allogene Stammzelltransplantation als einzige Behandlungsmethode als kurativ, doch dieser Ansatz birgt hohe Risiken. Bei den meisten Patienten umfasst die unterstützende Behandlung die regelmäßige Gabe von Folsäure, Schmerzmitteln und Bluttransfusionen. Medikamente wie Ruxolitinib sind die neuesten Wirkstoffe zur Behandlung der Krankheit. Vorläufige Forschungsergebnisse zeigen eine deutliche Verringerung des Milzvolumens und eine Besserung der Symptome. Der tatsächliche Einfluss dieser Medikamente auf das Gesamtüberleben der Patienten wird jedoch noch untersucht.
Es wurde berichtet, dass die von der US-amerikanischen FDA in den Jahren 2019 und 2023 zugelassenen Therapeutika Fedratinib und Momelotinib den Behandlungsbedarf der derzeitigen Patienten, insbesondere derjenigen, die an Anämie leiden, decken.
Die Myelofibrose-Forschung reicht bis ins Jahr 1879 zurück, als Gustav Heuck die Krankheit erstmals beschrieb. Die Krankheit wurde 1951 von William Dameshek als myeloproliferative Erkrankung identifiziert und 2008 von der WHO offiziell als primäre Myelofibrose bezeichnet.
Die Forschung ist derzeit im Gange und der Wunsch, ein grundlegenderes Verständnis der Myelofibrose zu erlangen, wächst. Wird es angesichts des wissenschaftlichen und technologischen Fortschritts in Zukunft weitere Durchbrüche geben, die die Krankheitsursachen aufklären und wirksamere Behandlungsmöglichkeiten bieten?