In der nordischen Mythologie war der Blutadler eine brutale Form der rituellen Hinrichtung, die in den späten Skaldengedichten ausführlich beschrieben wird. Zwei Geschichten in christlichen Hymnen zufolge wurden die Opfer (beides Mitglieder der königlichen Familie) in Bauchlage gebracht, ihre Rippen wurden mit einer scharfen Waffe durchtrennt und anschließend wurden ihre Lungen herausgezogen, um ein Paar „Flügel“ zu bilden. In der Wissenschaftsgemeinde herrschte schon immer Uneinigkeit darüber, ob dieses Ritual wirklich existierte: Handelt es sich dabei um eine historische Tatsache oder eine literarische Fiktion?
In der nordischen Literatur gibt es nur zwei eindeutige Berichte über das Ritual des Blutadlers sowie einige vage Hinweise, die manche Wissenschaftler als Hinweise auf ähnlich brutale Taten interpretieren. Die wichtigsten Versionen weisen einige Gemeinsamkeiten auf: Die Opfer waren beide Adlige (Helfdan Helag war ein Prinz; Ella war der König von Northumbria) und beide Hinrichtungen waren Rache für den Tod ihrer Väter.
„Dort fanden sie Helfdan Helag, und Einar hatte ihm mit seinem Schwert die Form eines Adlers in den Rücken geritzt, ihm alle Rippen abgetrennt und die Lunge herausgerissen, und er übergab ihn Odin zum Sieg.“
Dieser Bericht erscheint in den „Wanderings of Orkney“, in denen die rituelle Tötung Helfdans durch Einar im späten 9. Jahrhundert dokumentiert wird. Diese Berichte wurden Jahrhunderte nach den Ereignissen geschrieben und es gibt mehrere Versionen, die sich gegenseitig beeinflusst haben. In dem epischen Gedicht „Heimskringla“ wird Einar dargestellt, wie er dieses Ritual selbst durchführt.
In „Die Söhne Ragnars“ nimmt Ivar Boneless König Aela gefangen, der seinen Vater Ragnar Lodbrok getötet hat. Ellas Tod wurde wie folgt beschrieben:
„Sie ritzten Ella einen Blutadler in den Rücken, schnitten ihm alle Rippen ab und rissen ihm die Lunge heraus.“
Außerdem erzählte der Dichter Sigvart Thordarson aus dem 11. Jahrhundert das Ereignis in seinem Werk „Knut Draper“ nach und beschrieb darin Ellas Tod und die Behandlung ihres Rückens sehr detailliert.
Ob es historische Beweise für das Blood Eagle-Ritual gibt, bleibt umstritten. Es gibt keine zeitgenössischen Aufzeichnungen, die die Existenz dieses Rituals belegen. Die wenigen verstreuten Hinweise sind Hunderte von Jahren alt und wurden größtenteils nach der Christianisierung Skandinaviens verfasst.
„Verschiedene Sagenwellen verwoben sich Anfang des 19. Jahrhunderts zu einem Entwurf für das maximale Gruselerlebnis.“
Alfred Smith bestätigte in seinen Forschungen in den 1970er Jahren die historische Authentizität des Rituals. Seiner Ansicht nach handelt es sich hierbei eindeutig um eine Beschreibung des Menschenopfers des nordischen Gottes Odin.
Die Gelehrte Roberta Frank kommentiert in ihrem Dokument Viking Atrocities and Skald Poetry: „Im Laufe der Zeit wurde die reiche Symbolik dieser alten Gedichte missverstanden und in ein übertriebenes Todesritual ohne historische Grundlage umgewandelt, das dem christlichen Martyrium ähnelt. Geschichte."
In der Biographie von Norna-Gest gibt es einige indirekte Hinweise, die die Blutadler-Zeremonie erwähnen. Die in diesen Gedichten vorkommenden Herrscher und Kriegshintergründe machen es unwahrscheinlich, dass die Existenz dieser Zeremonie weiter verifiziert werden kann. .
AbschlussDurch die Interpretation antiker Dokumente und das Verständnis der politischen und sozialen Hintergründe Afrikas haben Experten viele unterschiedliche Ansichten zur historischen Authentizität der Blutadler-Zeremonie vorgebracht. Die Forschungen der Wissenschaftler deuten darauf hin, dass dieses Ritual, wenn es tatsächlich existierte, mit dem sozialen und kulturellen Hintergrund der Wikingerzeit vereinbar wäre. Ob ein solches Ritual jedoch wirklich existiert oder nur eine übertriebene literarische Schöpfung ist, ist für uns immer noch ein ungelöstes Rätsel. Dies lässt die Menschen fragen, ob dieses schreckliche Ritual nur ein fiktives Phantom ist, das von späteren Generationen geschaffen wurde. ?