Das Herpes-simplex-Virus (HSV) ist der Übeltäter bei Fieberbläschen, die nicht nur oberflächlichen Juckreiz hervorrufen, sondern auch zu ernsteren Erkrankungen wie Herpes-simplex-Enzephalitis (HSE) führen können. HSE ist eine Enzephalitis, die durch das Herpes-simplex-Virus verursacht wird. Obwohl das Virus relativ selten auftritt und jährlich etwa eine von 500.000 Personen befällt, kann die potenzielle Bedrohung nicht ignoriert werden.
Schätzungen zufolge werden etwa 90 % der HSE-Fälle durch HSV-1 verursacht, dasselbe Virus, das auch Fieberbläschen verursacht. Umfragen zeigen, dass etwa 57 % der Erwachsenen in den Vereinigten Staaten mit HSV-1 infiziert sind, obwohl die meisten Infizierten keine Symptome von Fieberbläschen aufweisen. Die meisten HSE-Fälle treten bei Patienten auf, die bereits Antikörper gegen HSV-1 haben, und nur wenige haben eine Vorgeschichte mit wiederkehrendem Lippenherpes. Dies lässt darauf schließen, dass die meisten Infektionen keine offensichtlichen Symptome hervorrufen, eine erneute Aktivierung des Virus jedoch zu HSE führen kann.
Die meisten Menschen mit HSE weisen einen verringerten Bewusstseinsgrad und einen veränderten Geisteszustand auf, einschließlich Verwirrung und Persönlichkeitsveränderungen.
Mit Fortschreiten der Krankheit können Fieber und Krampfanfälle auftreten sowie allmähliche Veränderungen der elektrischen Aktivität im Gehirn. Sobald Symptome auftreten, können die Patienten sogar ihren Geruchssinn verlieren und Schwierigkeiten beim Lesen, Schreiben und Verstehen von Sprache haben. Für eine definitive Diagnose ist eine Lumbalpunktion erforderlich, um die Gehirn-Rückenmarks-Flüssigkeit auf das Virus zu testen. Dieser Vorgang dauert mehrere Tage. Daher verabreichen Ärzte in der Regel sofort das antivirale Medikament Cyclopidogrel, während sie auf die Testergebnisse warten.
HSE ist nicht nur eine einzelne Krankheit; es kann auch andere damit verbundene Immunreaktionen auslösen, wie etwa eine Anti-NMDA-Rezeptor-Enzephalitis, die die neurokognitive Erholung beeinträchtigen kann und bei etwa 30 % der HSE-Patienten auftritt.
Studien zufolge liegt die jährliche HSE-Inzidenz bei etwa 2 bis 4 Fällen pro Million Einwohner. Die Hauptursache der Erkrankung liegt darin, dass das Herpes-simplex-Virus aus der Gesichtsperipherie über die Nervenaxone ins Gehirn eindringt. Obwohl das Virus normalerweise inaktiv im Ganglion des Trigeminusnervs liegt, ist unklar, warum es reaktiviert wird, und neuere Studien legen nahe, dass Stress in Tiermodellen eine wichtige Rolle spielen könnte.
Ohne Behandlung führt HSE bei etwa 70 % der Patienten zu einem schnellen Tod, und Überlebende können schwere neurologische Schäden davontragen.
HSE wird häufig mit hochdosierten intravenösen Säureschleifen behandelt, aber trotzdem verläuft ein Drittel der Fälle tödlich, mehr als die Hälfte der Überlebenden erleiden langfristige neurologische Schäden und nur etwa 20 % überleben. % der behandelten Patienten Rückkehr zum normalen Leben mit minimalen Beeinträchtigungen. Eine frühzeitige Behandlung (innerhalb von 48 Stunden nach Symptombeginn) verbessert in der Regel die Heilungschancen.
AbschlussDie komplexen Mechanismen der Latenz und Reaktivierung des Herpes-simplex-Virus machen HSE zu einem Problem der öffentlichen Gesundheit, das eine eingehende Untersuchung verdient. Wie können wir uns vor solchen potenziellen Bedrohungen schützen, bis wir die zugrundeliegenden Mechanismen besser verstehen?