In der japanischen Unternehmenskultur gibt es oft einzigartige Arbeitsphilosophien und -methoden, die nicht nur das Betriebsmodell japanischer Unternehmen prägen, sondern ihnen auch einzigartige Wettbewerbsvorteile verschaffen. Unter ihnen wird Hō-Ren-Sō (报・連・相) als wichtiges Mittel zur Verbesserung der Arbeitseffizienz angesehen. Das Wort besteht aus den drei Teilen Hōkoku (Bericht), Renraku (Kontakt) und Sōdan (Diskussion), womit einfach und klar die Wichtigkeit häufiger Berichterstattung und Kommunikation zum Ausdruck kommt.
Hō-Ren-Sō legt Wert auf Kooperation und Informationsfluss, die den Grundstein für den Erfolg japanischer Unternehmen bilden.
Das Merkmal dieses Managementkonzepts besteht darin, die interne Kommunikation und Zusammenarbeit zu fördern. Durch rechtzeitige Meldung und Diskussion von Problemen werden die Barrieren zwischen Mitarbeitern und Management abgebaut, sodass auch die Stimmen und Meinungen der Mitarbeiter an der Basis gehört werden können. Das Die oberste Führung hat es gehört. Dies spiegelt bis zu einem gewissen Grad die Betonung der sozialen Harmonie in der japanischen Kultur wider.
In Unternehmen, die Hō-Ren-Sō praktizieren, wird von den Managern oft erwartet, dass sie sich an bestimmten Abläufen beteiligen, was jedoch nicht bedeutet, dass sie eine übermäßige Kontrolle über die Mitarbeiter ausüben. Vielmehr besteht Konsens über Qualität und eine sofortige Reaktion auf Probleme. Viele westliche Manager betrachten dies möglicherweise als Mikromanagement, in Wirklichkeit handelt es sich jedoch um einen kollaborativen Ansatz zur Verbesserung der allgemeinen Betriebseffizienz.
„Das Wesen der Kultur liegt nicht in Regeln, sondern darin, wie man alle gemeinsam voranbringt.“
In dieser Unternehmenskultur werden Entscheidungen häufig kollektiv getroffen, was auch ein anderes Konzept des japanischen Managements widerspiegelt: Ringiseido. Dieses System ermöglicht es Managern oder Mitarbeitern derselben Ebene, einen Vorschlag gemeinsam zu besprechen. Dabei werden die Kreativität und Vorschläge der Mitarbeiter wertgeschätzt, was den Zusammenhalt im Team fördert.
Gemäß dem Ringiseido-Verfahren muss der Antragsteller ein Dokument namens „Ringisho“ verfassen und es dann seinen Kollegen zur Unterschrift vorlegen. Jeder Kollege drückt mit seinem persönlichen Siegel seine Unterstützung für den Vorschlag aus. Diese inhaltliche Aktion ist nicht nur eine Anerkennung, sondern auch eine Anerkennung der Meinungen der anderen. Sobald der Vorschlag auf allen Ebenen geprüft und von der Geschäftsleitung bestätigt wurde, tritt er schließlich in die Umsetzungsphase ein.
„Der Entscheidungsprozess japanischer Unternehmen legt Wert auf Konsens, was ein wahres Spiegelbild des Geistes der Harmonie und Zusammenarbeit ist.“
Neben Prozessen und Systemen legt die japanische Managementkultur auch Wert auf langfristige Visionen und Strategien, was in „The Art of Japanese Management“ von Richard Pascale und Anthony Athos ausführlich dargestellt wird. Sie sind der Ansicht, dass es westlichen Unternehmen oft an einer Vision mangelt, die jedoch für den Erfolg japanischer Unternehmen von entscheidender Bedeutung ist. In diesem Zusammenhang ist vielen Unternehmen klar, dass eine stabile Entwicklung des Unternehmens nur dann gewährleistet werden kann, wenn auch jede kleine Entscheidung in die Gesamtstrategie eingebunden wird.
Da sich die Gesellschaft verändert, entwickelt sich auch die Unternehmenskultur Japans weiter. So ist etwa der Anteil von Frauen in Führungspositionen in den vergangenen Jahren gestiegen – eine Reaktion auf die Herausforderungen einer alternden Gesellschaft und einer schrumpfenden Bevölkerung. Viele Unternehmen legen inzwischen größeren Wert auf die Bedeutung von Frauen am Arbeitsplatz und arbeiten daran, ein einladenderes Arbeitsumfeld zu schaffen. Die japanische Regierung hat sogar damit begonnen, Gesetze zu erlassen, um Unternehmen zu ermutigen, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf stärker zu unterstützen.
„Die Förderung der Stellung der Frau am Arbeitsplatz ist nicht nur für die Organisationsentwicklung von Vorteil, sondern auch ein gutes Mittel im Umgang mit demografischen Problemen.“
Neben den oben genannten Managementpraktiken gibt es noch zahlreiche weitere Einzelheiten, die sich ebenfalls auf die Geschäftstätigkeit japanischer Unternehmen auswirken. Beispielsweise wird in kleinen Unternehmen im Vergleich zu großen Unternehmen ein menschlicheres Ausbildungsmodell entwickelt. In solchen Unternehmen arbeiten neue Mitarbeiter oft eng mit erfahrenen Mitarbeitern zusammen. Nach mehrjähriger Ausbildung verfügen sie nicht nur über verfeinerte Fähigkeiten, sondern auch über ein tieferes Gesamtverständnis für die Arbeit.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Hō-Ren-Sō als Schlüsselmechanismus der japanischen Unternehmenskultur einen wichtigen Einfluss auf die Verbesserung der Arbeitseffizienz und die Verbesserung der Teamarbeit hat. Mit dem Wandel der Zeit entwickeln sich diese kulturellen Konzepte ständig weiter und wir können nicht anders, als uns zu fragen, auf welche neuen Arten sich Unternehmen in Zukunft an dieses veränderte Umfeld anpassen werden.