Alexandra Schauer
University of Jena
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Publication
Featured researches published by Alexandra Schauer.
Archive | 2010
Silke van Dyk; Alexandra Schauer
Entgegen der Ausrichtung der Soziologie durch ihre Grundungsvater, deren wissenschaftliches Interesse den sie umgebenden Transformationsprozessen im Ausgang des 19. Jahrhunderts galt, entwickelte sich die Disziplin in den nachfolgenden Jahrzehnten zunehmend zu einer “weltfernen Wissenschaft” (papcke 1986: 168), deren “Lieblingsthema” (Kaesler 2008: 81) der Streit um die Bestimmung ihres Faches war.
Archive | 2015
Silke van Dyk; Alexandra Schauer
Zehn Jahre lag der letzte Kongress zuruck, als die DGS im September 1922 zum 3. Soziologentag nach Jena einlud, um sich der Thematik »Das Wesen der Revolution« soziologisch anzunahern. Wahrend der langen kriegsbedingten Pause waren zahlreiche wichtige DGS-Mitglieder und Grundungsvater der Gesellschaft – so unter anderem Max Weber, Georg Simmel, Ludwig Sinzheimer und Wilhelm Wundt – verstorben, was erhebliche Konsequenzen fur die inhaltlichen Debatten der 1920er Jahre haben sollte.
Archive | 2015
Silke van Dyk; Alexandra Schauer
Um die Entwicklung der Soziologie im Nationalsozialismus sowie die Rolle der Deutschen Gesellschaft fur Soziologie (DGS) besser einordnen und kontextualisieren zu konnen, lohnt ein kurzer Blick zuruck auf die Anfange des Faches und die Grundung der DGS.
Archive | 2015
Silke van Dyk; Alexandra Schauer
Die unliebsame Vergangenheit einzelner Soziologen war unmittelbar nach Kriegsende nicht nur im Zusammenhang mit den Entnazifizierungsverfahren, sondern auch in den darauf folgenden Jahren immer wieder Gegenstand fachinterner Auseinandersetzungen. Zu den wichtigsten DGS-internen Konflikten, die einen Bezug zur nationalsozialistischen Vergangenheit aufweisen, zahlen: (1) die offentlich ausgetragene Auseinandersetzung um einen fur 1958 in Nurnberg geplanten Kongress des Institut International de Sociologie (IIS) unter der Leitung des faschistischen Theoretikers Corrado Gini (siehe Kapitel 7); (2) die masgeblich auf das Engagement Helmut Schelskys zuruckgehende Berufung Karl Heinz Pfeffers an die Universitat Munster im Jahr 1961 sowie (3) die Auseinandersetzung um die Ernennung Emil Muhlmanns zum DGS-Vorsitzenden.
Archive | 2015
Silke van Dyk; Alexandra Schauer
Die nationalsozialistische Geschichte der Universitat Jena, die erst seit 1934 den Namen Friedrich-Schiller-Universitat tragt, begann fruher als die der meisten anderen deutschen Universitaten. In Thuringen war die NSDAP erstmals 1930/31 an einer Koalitionsregierung auf Landesebene beteiligt und stellte mit Minister Wilhelm Frick den ersten nationalsozialistischen Innenminister Deutschlands, der in dieser Funktion gleichzeitig fur den Bereich der Volksbildung und damit fur die Universitaten verantwortlich war.
Archive | 2015
Silke van Dyk; Alexandra Schauer
Die Entwicklung und das Schicksal der Deutschen Gesellschaft fur Soziologie nach 1933 sind eng verbunden mit der Initiative Jenaer Wissenschaftler fur ein nationalsozialistisch orientiertes Soziologentreffen im Januar 1934 (siehe Kapitel 4). Um die bis heute in einigen Punkten ungeklarten Ereignisse in den Jahren 1933 und 1934 so weit als moglich nachvollziehen zu konnen, lohnt zunachst – bevor wir uns dann den so genannten ›Jenaer Rebellen‹ zuwenden – ein Blick auf die seinerzeit zentralen Akteure in der DGS und ihre Strategien im Umgang mit dem Regimewechsel.
Archive | 2015
Silke van Dyk; Alexandra Schauer
Die Deutsche Gesellschaft fur Soziologie war eine der ersten wissenschaftlichen Gesellschaften, der nach Kriegsende die Wiedergrundung gelang. Wie schon im Zusammenhang mit der Stilllegung der Gesellschaft im Jahr 1934 nahm Leopold von Wiese auch bei der Wiederbelebung der Standesvertretung eine herausragende Rolle ein. Auf seine Initiative hin traf sich bereits im April 1946 – zu einem Zeitpunkt, als sich der Grosteil der emigrierten Soziologen noch im Exil aufhielt – ein Teil der in Deutschland verbliebenen Fachvertretung, um die Arbeit der Gesellschaft zu reaktivieren.
Archive | 2015
Silke van Dyk; Alexandra Schauer
Die Befreiung Deutschlands ging weder personell noch institutionell mit einem radikalen Bruch in der soziologischen Disziplin einher. Dass bekannte Wissenschaftler der NS-Zeit wie der Jenaer Professor fur Volkstheorie und Volkstumssozio logie Max Hildebert Boehm oder der SS-Mann, Jurist und Staatsforscher Reinhard Hohn nach 1945 aus dem offentlichen Dienst entlassen wurden und im akademischen Betrieb nicht mehr unterkamen, blieb die Ausnahme.
Archive | 2015
Silke van Dyk; Alexandra Schauer
Dass es auch im Nationalsozialismus Professorate fur Soziologie gegeben hatte – dergestalt in Jena (Max Hildebert Boehm, Franz Wilhelm Jerusalem), Leipzig (Hans Freyer), Bonn (Erich Rothacker), Giesen (Hans Lorenz Stoltenberg), Heidelberg (Carl Brinkmann), Koln (Leopold von Wiese, Willy Gierlichs), Nurnberg (Max Rumpf), Hamburg (Andreas Walther) und Konigsberg (Gunther Ipsen) sowie nach der Annexion Osterreichs und dem Beginn des Ostfeldzuges auch in Wien (Adolf Gunther) und Prag (Karl Valentin Muller) – war nie ein Geheimnis.
Archive | 2015
Silke van Dyk; Alexandra Schauer