Alice Gojová

Critical reflection of the reintegration process through the lens of gender oppression: the case of social work with mothers in shelters

ABSTRACT The article discusses the impact of the construct of motherhood on the process of reintegration of single mothers from shelters into permanent forms of housing in the Czech Republic. At the beginning of the article, we deal with the construct of women and mothers in Czech society and apply this construct to the construct of homeless mothers who are clients of shelters. We also describe the system of shelters in the Czech Republic. Our research involved 33 communication partners, who were either currently staying in a shelter or already reintegrated into permanent housing. When analyzing the results of the research, it showed that the construct of motherhood was one of the key themes and oppressive mechanisms. Mothers in interviews thematised the label of ‘bad mother’, the forced masculinization of their own conduct and takeover of the competence of mothers by the service, the construct of anti-mother and the need for ‘public mothering’. Based on the research data, we created a two-level model of the reintegration process.

The stigmatization of people living with HIV/AIDS in the Czech Republic (from their own perspective)

Abstract The issue of HIV/AIDS is on the front burner in the Czech Republic because the number of newly diagnosed cases has been rising dramatically. One of the essential problems is late diagnosis of the disease. Another typical trend is longer life expectancy for those with HIV, including people with HIV who live to retirement age or start a family. HIV/AIDS is considered to be a so-called stigmatizing disease. In this context, there is no scientific evidence of the social impacts of the disease that could serve as a basis for social assistance provided to this target group. This article offers partial results of a qualitative research conducted in 2016. It deals with the phenomenon of stigmatization from the perspective of people living with HIV/AIDS in the Czech Republic, and considers it to be a social consequence of HIV-positivity. Data collection was based on the techniques of an in-depth semi-structured interview, observation, and two focus groups with people living with HIV/AIDS. Data analysis made use of the method of social constructionist grounded theory (described by K. Charmaz) and altogether it comprised 11 testimonies of people living with HIV/AIDS and 2 other relevant persons. The research results (which are framed by Goffmans theory of stigma) proved that stigmatization is a key issue for the respondents and that in their opinion, stigma related to HIV/AIDS significantly affects the lives of HIV-positive people.

Die alten und neuen sozialen Risiken

Uber die neuen sozialen Risiken diskutiert man immer haufiger und vernehmlicher vom Anfang der achtziger Jahre des 20. Jahrhunderts an. Ihr Entstehen und ihre Verbreitung steht einerseits mit dem Antritt der postindustriellen Gesellschaft oder der Gesellschaft von Dienstleistungen und andererseits mit dem Ubergang vom nationalen industriellen zum globalen finanziellen Kapital in Verbindung.

Hinter den Kulissen der postindustriellen Gesellschaft

Nach gelaufigem Verstandnis leben wir in einer postindustriellen Gesellschaft. Diese Benennung gehort zu einer Reihe ahnlicher Codeworter, die mit der Vorsilbe „post“ uber die Unsicherheit hinweg tauschen will, was in der Verpackung verborgen ist.

Die Gesellschaft neuer sozialer Risiken

Die Diskussion uber die sozialen Risiken ist mit einem schwerwiegenden semantischen Problem belastet. Dieses besteht in einer Vermischung von zwei offenkundig unterschiedlichen Bedeutungen des Begriffs „Risiko“.

Neoliberale Praxis: Abbau des Staates

Die Analyse des Charakters der neuen sozialen Risiken kann nicht auf Individuen und Haushalte, die gezwungen sind, sich gegen diese Risiken zur Wehr zu setzen, beschrankt werden. Das Wesentliche bei diesem Problem besteht darin, dass es um ganz systematische, ja sogar vom System produzierte Risiken geht.

Neoliberales Projekt: Eine Markttherapie für Marktrisiken

Das Entstehen und die Ausbreitung neuer sozialer Risiken ist die Folge einer Reihe von okonomischen, politischen, kulturellen und sozialen Trends, die sich seit dem letzten Viertel des 20. Jahrhunderts gegenseitig durchdringen und verstarken.

Zum Schluss: Kann uns der Bereich der Gemeinnützigkeit einen Ausweg bieten?

Das Entstehen und die Ausbreitung der neuen sozialen Risiken sind in erster Linie die Folge der Tatsache, dass es in den wirtschaftlich entwickelten Landern immer mehr an vollwertiger Arbeit fehlt. Einer Arbeit, die sich nicht nur aufgrund eines guten Einkommens auszahlt, sondern die auch attraktiv ist wegen der Einbindung in Versicherungssysteme, die in der Lage sind, einen Arbeitnehmer mit seinem ganzen Haushalt bei einem eventuellen Verlust der Arbeit, bei einer ernsthafteren Krankheit und naturlich auch im Alter abzusichern.

Wie man sich dagegen wehrt

Alle drei Hauptstutzen der sozialen Sicherung entwickelten sich schrittweise zu Quellen von sozialen Risiken. Der Arbeitsmarkt bringt in einem immer hoheren Mase prekare Arbeitskontrakte hervor. Die Familie zerfallt und wandelt sich von einem festen Punkt des Zusammenlebens der Generationen in einen ziemlich instabilen, nur zur Durchreise bestimmten Raum.

Folgen der Reformen

Alfio Cerami, ein italienischer Wissenschaftler, der sich mit der Problematik der neuen sozialen Risiken in Mittel- und Osteuropa beschaftigt, empfiehlt den erwahnten Landern, zur Bekampfung dieser Risiken folgende Masnahmen im Bereich der Sozialpolitik durchzufuhren: An erster Stelle soll man fur besonders gefahrdete Gruppen ein garantiertes Mindesteinkommen einfuhren und dies auch dauerhaft aufrecht gewahren, um diese Menschen vor Risiken zu schutzen, die sich aus einem immer weiter deregulierten und, verglichen mit fruheren Zeiten, immer weniger berechenbaren Arbeitsmarkt ergeben.