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Dive into the research topics where Andreas Urs Sommer is active.

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Featured researches published by Andreas Urs Sommer.


Nietzsche-Studien | 2006

Das Nietzsche-Wörterbuch

Andreas Urs Sommer

Der elektronische Zugang zu Nietzsches Werken auf CD-ROM erlaubt es auf neuartige Weise, sich Nietzsches Umgang mit Sprache vor Augen zu führen. Jedermann kann nun ohne grossen Zettelkasten abrufen, wie häufig Nietzsche ein bestimmtes Wort oder eine bestimmte Wortfolge verwendet hat. Hier freilich beginnt für Nietzsches aufmerksame Leserinnen und Leser erst die eigentliche Deutungsarbeit, nämlich herauszufinden, welchen Gebrauch Nietzsche in welchen Kontexten von welchen Worten macht, welche Bedeutungskontinuitäten und welche Bedeutungsdiskontinuitäten vorliegen. Das auf vier Bände angelegte Nietzsche-Wörterbuch (NWB) will, einen alten Plan Mazzino Montinaris aufnehmend (vgl. S. VIII), Nietzsches Anspruch an sein Publikum, seine Sprache ernst und seine Werke beim Wort zu nehmen, nun einlösen. Soweit der erste erschienene Band schon ein Urteil erlaubt, gelingt dies auf überzeugende Weise. Das NWB ist das Produkt einer entbehrungsreichen Gemeinschaftsarbeit der an der Philosophischen Fakultät der Radboud Universität Nijmegen angesiedelten, unter der Leitung von Paul van Tongeren stehenden Nietzsche Research Group. Die Selbstlosigkeit dieser Gemeinschaftsarbeit geht so weit, dass man darauf verzichtet hat, die einzelnen Artikel namentlich zu zeichnen. Immerhin werden alle Mitarbeiter im Vorwort genannt; den Löwenanteil als Autor verantwortet Gerd Schank.1 Das NWB verfolgt nicht das Ziel, Nietzsches gesamten Wortschatz von etwa 30000 Wörtern zu inventarisieren, sondern beschränkt sich auf rund 500 für besonders signifikant gehaltene Wörter, von denen 67 im ersten Band abgehandelt werden. Nun müssten bei den ausstehenden drei Bänden des Werkes durchschnittlich jeweils mehr als doppelt so viele Wörter abgehandelt werden, was die Vermutung nahelegt, es werde am Ende doch nicht bei vier Bänden bleiben. Auswahlkriterium war dabei nicht die absolute Häufigkeit des Wortvorkommens bei Nietzsche, sondern zunächst „die Wichtigkeit des jeweiligen Wortes (oder einer Wortgruppe) für Nietzsches Denken; vermutbare, durch Nietzsche vorgenommene Bedeu-


Nietzscheforschung | 2018

In memoriam Richard Frank Krummel (4. 8. 1925–30. 12. 2017)

Marco Brusotti; Ralf Eichberg; Renate Reschke; Andreas Urs Sommer

Der Vorstand der Nietzsche-Gesellschaft e. V. sowie der Stiftungsrat und das Direktorium der Friedrich-Nietzsche-Stiftung trauern um den amerikanischen Germanisten und international anerkannten Nietzsche-For scher Richard Frank Krummel. Er starb am 30. 12. 2017 im Alter von 92 Jahren im Kreise seiner Familie in Edina, Minnesota. Richard Frank Krum mel wurde am 4. 8. 1925 in Buffalo (New York) geboren. Bereits im Jahre 1941 kaufte er sich einen Band der Geburt der Tragödie aus dem Geiste der Musik von Friedrich Nietzsche in der beliebten Ausgabe der Modern Library. Zunächst hatte er nach eige nem Bekunden nicht die geringste Vorstellung davon, worum es Nietzsche ging. Erst als er Also sprach Zarathustra in der Übersetzung von Thomas Common las, ließ er sich von der sprachlichen Kraft Nietzsches begeistern. – Seinen Militärdienst versah er erst nach Beendigung des 2. Weltkrieges bei der US-Army in Berlin. Später arbeitete er dort auch als Zivilbeschäftigter. Er erteilte leseund schreibunkundigen Soldaten Englisch-Unterricht. Im Berliner Antiquariatsauktionshaus Gerd Rosen, in welchem seine spätere Frau Evelyn arbeitete, fand er zahlreiche Nietzsche-Editionen und umfangreiche Nietzsche-Sekundärliteratur, die in der Nachkriegszeit wenig nachgefragt waren. Im Gegenteil: Viele Deutsche schienen sich ihrer Nietzsche-Bestände entledigen zu wollen. Nachdem er 1958 gemeinsam mit seiner Frau die Leitung des Antiquariats übernommen hatte, fand er gute Gelegenheiten, weitere Nietzscheana anzukaufen, seine Sammlung aufzubauen und zu profilieren. Die Nietzsche-Rezeption wurde somit sein wesentlicher Forschungsschwerpunkt. Nach der Rückkehr in die USA lehrte er ab 1966 als Professor für Germanistik an der Bemidji State University in Minnesota. Im Jahre 1971 wurde er an der Universität von Kentucky in Louisville mit der Arbeit Nietzsche und der deutsche Geist promoviert. Die Dissertation stellt eine kommentierte Bibliographie eines Großteils seiner Sammlung dar. Sie erschien 1974 im Verlag Walter de Gruyter unter demselben Titel und umfasste zunächst das Nietzsche-Schrifttum von 1867 bis zu Nietzsches Tod im Jahre 1900. – Seit 1975 war Krummel Schriftleiter der akademischen Zeitschrift Germanic Notes (seit 1992 Germanic Notes and Reviews). In der Rubrik Neueres Nietzsche-Schrifttum besprach er zeitgenössische Nietzsche-Literatur für das deutschamerikanische Publikum. Diese Arbeit gewährte ihm auch aus amerikanischem


Performance Philosophy | 2017

Nietzsche: An Immanentist?

Andreas Urs Sommer

My paper consists of three chapters. The first chapter deals with the concept of Nietzsche’s usage of “immanence;” I will be tracing his usage of this term. My second point is a more general one. I would like to focus on the question as to whether it is possible for Nietzsche to have a strong concept of immanence, particularly when we recall that Nietzsche clearly formulates his strong opposition to all ideas of transcendence. Might any immanence at all be retained here? The third chapter contains an in-depth examination of two sections of Beyond Good and Evil , Sections 3 and 6. I think we are able to note some important aspects in these passages as we seek to understand whether Nietzsche has any kind of idea or concept of immanence.


Performance Philosophy | 2017

Nietzsche ein Immanentist

Andreas Urs Sommer

Mein Artikel besteht aus drei Abschnitten: Der erste Teil beschaftigt sich mit Nietzsches Gebrauch des Begriffs der „Immanenz“; ich werde diesen Gebrauch nachzeichnen. Mein zweiter Punkt ist ein allgemeinerer: Ich mochte den Fokus auf die Frage legen, ob es fur Nietzsche moglich ist, ein starkes Konzept von Immanenz zu vertreten, insbesondere wenn wir uns in Erinnerung rufen, dass Nietzsche eine deutliche Opposition zu allen Vorstellungen von Transzendenz formuliert. Soll hier irgendeine Art von Immanenz bewahrt werden? Der dritte Abschnitt beinhaltet eine eingehendere Untersuchung von zwei Passagen aus Jenseits von Gut und Bose (Abschnitte 2 und 6). Ich denke, dass sich in diesen Passagen wichtige Aspekte aufzeigen lassen, insbesondere mit Hinblick auf die Frage, ob Nietzsche irgendeine Art von Vorstellung oder ein Konzept der Immanenz vertritt.


Archive | 2014

Rekonstruktion: Politischer Pyrrhonismus

Andreas Urs Sommer

Dieser Text handelt von etwas, was es eigentlich nicht gibt oder doch nicht geben durfte. Erstens wird man daran zweifeln, dass sich von einem Philosophen, Pyrrhon von Elis (ca. 360–270 v. Chr.), der keine Lehre lehren, sondern nur eine philosophische Praxis leben wollte, uberhaupt ein Ismus ableiten lasst. Zweitens soll Pyrrhon sich volliger »Zuruckhaltung von off entlicher Tatigkeit« befl eisigt (Diogenes Laertius IX 64 = Diogenes Laertius 1967, 2, 193) und keinerlei politische Teorie entwickelt haben. Im zweiten Griechen-Teilband von Henning Ottmanns Geschichte des politischen Denkens, der von Platon bis zum Hellenismus reicht, sucht man Pyrrhon und den mit seinem Namen verbundenen Ismus vergebens (Ottmann 2001). Gleiches gilt im Romer-Band (Ottmann 2002) fur den einzigen pyrrhoneischen Autor, von dem ein umfangreicheres Textkorpus uberliefert ist, fur Sextus Empiricus (um 200 n. Chr.). Damit befindet sich Ottmann in bester Gesellschaft, denn in den meisten Darstellungen der antiken politischen Philosophie spielt der Pyrrhonismus bestenfalls eine marginale Rolle, als eine kaum ernstzunehmende Form des philosophischen Parasitismus, dessen Apolitie langst nicht die Reflexionsstufe Epikurs erreicht habe.


Archive | 2014

Sinnstiftung durch Geschichte

Andreas Urs Sommer

Als selbstandige philosophische Disziplin ist Geschichtsphilosophie eine junge Erfindung. Zwar haben bereits in der Antike Historiker uber die Gesetzmasigkeiten im Ablauf des geschichtlichen Geschehens nachgedacht, aber die professionelle Philosophie hat es bis in die Neuzeit hinein vorgezogen, sich mit den unveranderlichen Dingen zu beschaftigen und so geschichtliche Kontingenz als Gegenstand philosophischen Nachdenkens auszublenden. Entsprechend hat die Philosophie lange keine Angebote zur Deutung von Geschichte in ihrer Gesamtheit gemacht. Das andert sich in der Aufklarung. Der vorliegende Beitrag untersucht die Entstehung der Geschichtsphilosophie im spaten 17. und 18. Jahrhundert.


Cadernos Nietzsche | 2014

Criatividade e ceticismo em Nietzsche

Andreas Urs Sommer

Nietzsche has lost any romantic ideas about the process of creativity. Each act of creativity is related to specific surroundings and specific circumstances. There is no way for creation ex nihilo. An important creative activity in late Nietzsche is the project of a Revaluation of All Values. It wants to withdraw the revaluation of archaic, ancient values which has been caused by Judaism, Platonism and Christianity. So Nietzsches revaluation has to destroy the values of slave morality. But what is the constructive effect of this presumably creative process of revaluation? What kind of values can be created without causing new heteronomy - heteronomy which denies creativity? Nietzsche turns out to be the advocate of a particular scepticism which enables creativity. A creative scepticism as an experimental philosophy.


Archive | 2011

Bildungsunbehagen, Zweifel und Freiheit

Andreas Urs Sommer

»An die Stelle der Gottheit, in welcher sich nur die grundlosen luxuriosen Wunsche des Menschen erfullen, haben wir daher die menschliche Gattung oder Natur, an die Stelle der Religion die Bildung, an die Stelle des Jenseits uber unserem Grabe im Himmel das Jenseits uber unserem Grabe auf Erden, die geschichtliche Zukunft, die Zukunft der Menschheit zu setzen.« (Feuerbach 1851, S. 364) Was Ludwig Feuerbach (1804–1872) hier formuliert, ist nichts Geringeres als das Glaubensbekenntnis jener Bildungsreligion, die mit der Losung »an die Stelle der Religion die Bildung!« im 19. Jahrhundert als Substitut hergebrachter Religionsformen das Selbst-und Weltverstandnis weiter Teile des Burgertums zu bestimmen begann. Diese Bildungsreligion hatte identitatsbildende und identitatsstabilisierende Funktion. Darin beerbte sie die herkommliche Religion; sie half, sich in einer Welt rasanter Veranderung zurechtzufinden, indem sie dieses Sich-Zu-rechtfinden, namlich den Prozes der Bildung, selbst zu einem Wert erhob.


Archive | 2011

Lektüren, Quellen, Einflüsse

Andreas Urs Sommer; Andrea Orsucci; Jörg Salaquarda; Claus Zittel; Renate Reschke; Karl Brose; Giuliano Campioni; Henning Ottmann; Urs Marti; Martin Stingelin

Im Elternhaus fruh mit biblizistischem Christentum vertraut, machte N. in Schulpforta mit historisch-kritischer Exegese Bekanntschaft. Paul Deussen berichtet, wie dort die Frommigkeit der Zoglinge durch Ubertragung der philologischen Methode aus dem Bereich der Klassiker-Lekture aufs biblische Feld »unmerklich untergraben« wurde: So habe beispielsweise Karl Steinhart (1801–1872) den 45. Psalm »durchaus als ein weltliches Hochzeitslied« erklart (Deussen 1922, 70). Der Religionslehrer Robert Buddensieg (1817–1861) vermittelte N. am Beispiel des 8. Psalmes ein formales Verstandnis der hebraischen Poesie (vgl. Pernet 1989, 78). Aus N.s theologischer Studienzeit ist kaum etwas uber eine Beschaftigung mit dem AT bekannt — allenfalls, das er 1864/65 als Mitglied des Bonner Gesangsvereins in Handeis Judas Maccabaeus mitgesungen hat (Pernet 1989, 102). Ein Reflex hiervon findet sich noch in Nietzsche contra Wagner: »Erst in Handel’s Musik erklang das Beste aus Luther’s und seiner Verwandten Seele, der judisch-heroische Zug, welcher der Reformation einen Zug der Grosse gab — das alte Testament Musik geworden, nicht das neue« (KSA 6, 423). Lesefruchte aus den 70er Jahren betreffen die spater herausgearbeiteten Differenzen zwischen AT und NT, etwa die in ersterem fehlende Vorstellung der Unsterblichkeit (N, KSA 7, 140 f.) oder die dort virulente, an die Tragodie erinnernde »Kraft des elementaren Erschutterns« (N, KSA 8, 545 f.).


Evangelische Theologie | 2009

Die Christlichkeit einer Schule

Andreas Urs Sommer

Was ist von einem Buch zu erwarten, das zur Hauptsache aus einer Arbeit besteht, die vor 35 Jahren entstanden ist in einem Feld, das heute, grob geschätzt, von 800 jährlichen Neuerscheinungen bis zur letzten Krume dutzendfach beackert wird? Das Feld heißt Nietzsche-Forschung – ein Feld, zu dessen Beschreibung sich vielleicht eher industrielle als agronomische Metaphern aufdrängen. Was also kann man in und an einem Buch finden, mit dem man tief in den Brunnen der Forschungsvergangenheit hinabtaucht? Erstaunlich viel und erstaunlich viel Bedenkenswertes! Das Typoskript Die Christlichkeit einer Schule. Schulpforte zur Schulzeit Nietzsches hat Reiner Bohley 1974 als »wissenschaftliche Abhandlung zur Qualifikationsprüfung« am Katechetischen Oberseminar in Naumburg (Saale) eingereicht – eine Leistung, die nach 1990 als theologische Dissertation auch rechtlich anerkannt worden wäre. Zu diesem Zeitpunkt war der 1941 geborene Reiner Bohley allerdings bereits tot – er verstarb an Silvester 1988, fast auf den Tag genau 100 Jahre nach Nietzsches geistigem Zusammenbruch. Bis dahin hatte der Theologe Bohley in der DDR ein wechselvolles Lebenschicksal durchgemacht, über das Kai Agthe in einem kundigen Nachwort unterrichtet. Der von Agthe herausgegebene Band enthält neben der Monographie noch fünf weitere Studien Bohleys aus demselben thematischen Kontext: Eine Untersuchung zur Gründung der sächsischen Landesschulen im 16. Jahrhundert macht den Geist jenes Internats, in dem Nietzsche über 300 Jahre später seine schulische Prägung erhalten sollte, anschaulich. In einen bislang unveröffentlichten Vortrag von 1971 über die Bedeutung von Naumburg in Nietzsches Jugendgeschichte sind insbesondere die Ausführungen über das dortige erweckliche Milieu erhellend. Ein Aufsatz zu Nietzsches Taufe (1980) bietet auch den

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Marco Brusotti

Technical University of Berlin

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Lore Hühn

University of Freiburg

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