Anne Schröter
University of Bremen
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Featured researches published by Anne Schröter.
Archive | 2015
Anne Schröter
Wird der Rechtskontext (des SGB II) als Rahmenbedingung fur individuelles Handeln betrachtet, so liegt die Vermutung nahe, dass sich vor allem restriktive Handlungsbedingungen deutlich herausstellen. Vor allem die im SGB II verankerten Rechte und Verpflichtungen der Leistungsempfangenden konnen als handlungsstrukturierend verstanden werden. Die vielfaltige mediale Berichterstattung zu Sanktionen und strenger Kontrolle verstarken diese Ansicht. Um diese Annahme zu hinterfragen, werden zunachst die prinzipiellen Handlungsbedingungen, die mit dem Status der Familien als Hilfebedurftige im Sinne des SGB II einhergehen, beleuchtet. Die Erklarung der jeweiligen Handlungsstrategien erfolgt anhand der Analyse des Zusammenhangs zwischen individueller Wahrnehmung dieses Handlungsrahmens, der daraus resultierenden Handlungsorientierung und Handlungskonsequenzen.
Archive | 2015
Anne Schröter
Wahrend mit der erstellten Typologie die identifizierten Handlungsstrategien systematisiert wurden, steht die Erklarung dieser unterschiedlichen Strategien noch aus. Im Forschungsverlauf wurden dazu verschiedene Annahmen getroffen und jeweils uberpruft, verworfen oder verandert. So wurde unter anderem der Frage nachgegangen, inwiefern die Bedurftigkeitsursache die jeweilige Handlungsstrategie begrundet. Damit war unter anderem die Annahme verknupft, dass Familien mit zeitstrukturellen Bedurftigkeitsursachen, etwa aufgrund eines Einkommensverlust in der Elternzeit, eher eine aktive Ausstiegsstrategie verfolgen als dies bei Familien, die aufgrund einer geringen Qualifikation und geringer Lohnhohe eine Aufstockung benotigen, der Fall ist. Im Folgenden wird die Annahme eines Zusammenhangs zwischen den Handlungsstrategien und den Bedurftigkeitsursachen uberpruft und exemplarisch nachgezeichnet, warum diese nicht bestatigt werden konnte und daher weiterfuhrende Erklarungsansatze notwendig waren.
Archive | 2015
Anne Schröter
Mit Blick auf die Gestaltung der Vereinbarkeit von Erwerbs- und Familienleben werden in diesem Kapitel innerfamiliare Entscheidungen rekonstruiert und in ihren Auswirkungen auf die Ausstiegsstrategien analysiert. Bereits bei der sekundaranalytischen Erfassung der Bedurftigkeitsursachen (Kapitel 3) und der Diskussion uber den Einfluss des SGB II auf das Familienerwerbsmodell (Kapitel 5.3) wurde deutlich, dass die Frage nach einem Ausstieg aus der Bedurftigkeit eng zusammenhangt mit der innerfamiliaren Entscheidung uber die Aufteilung von Erwerbs- und Familienarbeit. Dies bestatigte sich auch in den Interviews. Dabei ist herauszustellen, dass das Familienerwerbsmodell als Ergebnis des komplexen Zusammenspiels von soziookonomischen Bedingungen, innerfamiliaren Wertvorstellungen, partnerschaftlichen Aushandlungsprozessen und institutionellen Rahmenbedingungen zu verstehen ist (Trager 2009, S. 34 f.).
Archive | 2015
Anne Schröter
In diesem Kapitel werden das methodische Vorgehen sowie das der Studie zugrunde gelegte Forschungsdesign vorgestellt. Da sich die vorliegende Forschungsarbeit auf die Handlungsstrategien konzentriert, wird zunachst die theoretische Perspektive auf das soziale Handeln und der daraus abgeleitete Blickwinkel auf die soziale Wirklichkeit erlautert (Kapitel 4.1). Um diese Perspektive gegenstandsorientiert, d.h. auf das Forschungsinteresse zu beziehen, wird sich auf ein Modell zur Erklarung individueller Handlungsentscheidungen gestutzt (Kapitel 4.2).
Archive | 2015
Anne Schröter
In diesem Handlungsfeld werden Handlungsbedingungen und -orientierungen zur Verbesserung der individuellen Arbeitsmarktchancen betrachtet. Letzteres wird verbunden mit Strategien zur (Weiter-)Entwicklung des individuellen Humankapitals. Dabei liegt die Annahme zu Grunde, dass es durch die Entwicklung berufsspezifischer Kompetenzen zu einer Verbesserung der Arbeitsmarktchancen und damit zu besseren Einkommenschancen kommt bzw. zu einer Veranderung des Arbeitsverhaltnisses beitragt.
Archive | 2015
Anne Schröter
In der vorliegenden qualitativen Forschungsarbeit wurden Aufstocker-Familien, also Familien mit eigenem Erwerbseinkommen und zusatzlichem ALG II-Bezug, in den Fokus der wissenschaftlichen Betrachtung gesetzt. Ziel war es, die Handlungsstrategien dieser Aufstocker-Familien mit Blick auf einen Ausstieg aus der Bedurftigkeit zu identifizieren und zu erklaren.
Archive | 2015
Anne Schröter
In den folgenden Kapiteln wird der Frage nachgegangen, welche Handlungsbedingungen und daraus resultierende Handlungsmoglichkeiten fur Aufstocker-Familien bestehen. Es handelt sich dabei in Anlehnung an das Modell zur Erklarung individuelle Handlungsentscheidungen (vgl. Kapitel 4.2), um eine Betrachtung auserer Rahmenbedingungen und der als soziale Reproduktionsfunktion interpretierten Handlungsmoglichkeiten. Wahrend individuelle Rahmenbedingungen, wie Qualifikation oder familiare Kontextfaktoren, im empirischen Teil dieser Studie ausfuhrlich Betrachtung finden (Kapitel 8 bis 12), werden an dieser Stelle ausschlieslich institutionelle Handlungsbedingungen herausgestellt.
Archive | 2015
Anne Schröter
Ein Erkenntnisinteresse dieser Studie besteht in der Analyse der Handlungsstrategien von Aufstocker-Familien und darin, inwiefern diese mit dem Ziel eines Ausstiegs aus der Bedurftigkeit zusammenhangen. Die jeweilige Handlungsstrategie stellt dabei das Ergebnis der Wahrnehmung von Rahmenbedingungen und der aus den inneren Handlungsbedingungen abgeleiteten Handlungsorientierungen dar. Die Frage, ob die Familien tatsachlich den Ausstieg aus der Bedurftigkeit als Handlungsziel verfolgen oder nicht, wird anhand der Charakterisierung von Idealtypen beantwortet. Wie bereits in Kapitel 4.4 thematisiert, konnen mittels einer Typisierung die Ziele und Handlungsschritte der Familien als auch deren Bedingtheit systematisch erfasst und fallubergreifend dargestellt werden. Damit verbunden ist eine Beschreibung der jeweiligen Zielverfolgung bzw.
Archive | 2015
Anne Schröter
Die bisherigen Analysen waren mit dem Ziel verbunden, die Wahrnehmung von Handlungsbedingungen und die individuellen Handlungsstrategien auf Grundlage der inneren Handlungsbedingungen mit Blick auf eine Erklarung der Handlungsstrategietypen darzustellen. Entlang der vier Handlungsfelder – innerfamiliare Entscheidungen, Erwerbsarbeit, Nutzung des Rechtskontexts und Gestaltung der Arbeitsmarktchancen – konnte zum einen die Komplexitat der Handlungsbedingungen ausdifferenziert werden und zum anderen die Frage nach den Bedingungen fur eine Veranderung im Sinne eines Ausstiegs aus der Bedurftigkeit oder moglicher Hindernisse beantwortet werden. Die These der Notwendigkeit von Dynamiken in den Handlungsfeldern fur einen Ausstieg aus der Bedurftigkeit wurde anhand des Modells dynamischer Handlungsfelder (vgl. Kapitel 7) nachgezeichnet.
Archive | 2015
Anne Schröter
Als Aufstocker-Familien werden in dieser Studie Familien verstanden, die zusatzlich zu einem Einkommen aus abhangiger oder selbststandiger Erwerbstatigkeit Arbeitslosengeld II (ALG II) beziehen, um den Bedarf der Familie decken zu konnen. In den Statistiken der Bundesagentur fur Arbeit (BA) fallen AufstockerInnen unter den Begriff der erwerbstatigen Leistungsbezieher.