Antje Schönwald
Saarland University
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Publication
Featured researches published by Antje Schönwald.
Archive | 2016
Anna Bur; Antje Schönwald
Seit einigen Jahren wird versucht, den Themen ‚Wildnis‘, Wald und Nachhaltigkeit eine breitere Aufmerksamkeit im offentlichen Diskurs zukommen zu lassen: Das Jahr 2011 wurde von den Vereinten Nationen zum ‚Internationalen Jahr der Walder‘ deklariert (UN-Resolution 61/193). Die Bundesregierung rief 2012 das Wissenschaftsjahr ‚Zukunftsprojekt Erde‘ aus und stellte somit Forschungen zur Nachhaltigen Entwicklung in den Fokus (Zukunftsprojekt Erde, o. J.). Die ‚Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt‘ aus dem Jahr 2007 setzt sich zum Ziel, „die Natur auf mindestens 2 % der Landesflache Deutschlands wieder nach ihren eigenen Gesetzmasigkeiten entwickeln [zu lassen, Anm. d. Verf.;…]. Das Thema ‚Wildnis‘ spielt eine zunehmend wichtige Rolle bei der Umweltbildung“. Doch was unter ‚Wildnis‘ verstanden wird und was damit erreicht werden soll, unterscheidet sich in den verschiedenen Konzepten. Deshalb wird im Folgenden zunachst ein Einblick in aktuelle ‚Wildnis‘-Diskussionen gegeben und die soziale Konstruktion von ‚Wildnis‘ erlautert. Im Anschluss daran wird als Beispiel eines aktuellen ‚Wildnis‘-Projekts das Projekt ‚Urwald vor den Toren der Stadt‘ in Saarbrucken vorgestellt.
Archive | 2015
Diedrich Bruns; Olaf Kühne; Antje Schönwald; Simone Theile
(International) Concepts of Landscapes, Theory Basis.- Landscape Perception and Preferences in Multicultural Settings.- Inter-Acculturation in Multicultural Settings and in Territories in Transition.- Migrants and Non-Migrants Perception and Preferences.- A Condition of the Spirit: Mapping Landscape, Language and Culture.- Current Demands on Landscape Research by the Growing Importance of Hybridization.
Archive | 2018
Olaf Kühne; Antje Schönwald
Das Thema der Hybriditat bzw. der Hybridisierung wird auch in den Raumwissenschaften seit einiger Zeit diskutiert. Anhand der Metropolregion von San Diego und Tijuana werden in vorliegendem Beitrag Facetten dieser Hybridisierung diskutiert. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Chicano-Kultur und ihren durchaus uneindeutigen Reprasentanzen im Raum. Dabei wird deutlich, dass unterschiedliche Hybridisierungen in unterschiedlichem Freiwilligkeitsgrad zu finden sind. Personen mit vielen Lebenschancen neigen dazu, Hybridisierung eher asthetisch zu rekonstruieren, Personen mit wenigen Lebenschancen unterliegen dem Druck mit Hybridisierung diese zu vergrosern.
Archive | 2015
Olaf Kühne; Antje Schönwald
Unter einem Chicano oder einer Chicana wird zumeist eine US-amerikanische Person mexikanischer Herkunft verstanden, die ihre mexikanischen Wurzeln betont (Sierra Macarron 2003; mehr zur Interpretation dessen, was einen Chicano/eine Chicana ausmacht, Abschn. 7.4.11). Chicanos sehen sich gewohnlich nicht als mexikanische Immigranten in den USA, sondern als Menschen, die schon immer dort gelebt haben, die US-Amerikaner hingegen werden als „foreign Europeans“ bezeichnet, die „das Land zu Unrecht in Besitz genommen haben“. In der Mexikanisierung der USA wird deshalb auch eine Art friedliche „reconquista“, also eine Ruckeroberung ehemals mexikanischer Gebiete, erkannt. In den 1960er-Jahren entstand die Bewegung ‚Movimiento Chicano‘, die fur die Rechte der mexikanisch-stammigen US-Amerikaner eintrat.
Archive | 2015
Antje Schönwald
Landschaftliche Symbole unterliegen gesellschaftlichen Wandlungsprozessen – unter anderem sind sie beeinflusst vom aktuell vorherrschenden gesellschaftlichen Natur-Kultur-Verstandnis und damit zusammenhangend auch der Vorstellung der gesellschaftlichen Macht uber Natur. Als Beispiele hierfur werden sich wandelnde Symboliken verschiedener ‚besonderer‘ Landschaften, beispielsweise Jenseitsorte, Berge, Pilgerwege, vorgestellt und anschliesend am Beispiel der Wildniskonzeption des Projekts ‚Urwald vor den Toren der Stadt‘ in Saarbrucken ausfuhrlicher diskutiert. Dabei zeigt sich, dass die symbolische Deutung von Wildnis auch als Ausdruck von Machtverhaltnissen gelesen werden: Zum Ersten, des Machtverhaltnisses zwischen Mensch und Natur und zum Zweiten, des Machtverhaltnisses zwischen Akteuren und Besuchern. Aufgrund wachsender Vieldeutigkeit von Symbolen und einer zunehmend individualistischen Deutung – in gesellschaftlichen Grenzen – kann jedoch von einer zukunftigen Begrenzung der Moglichkeit der Machtausubung durch landschaftliche Symbole ausgegangen werden.
Archive | 2015
Antje Schönwald
Landschaften verandern sich durch gesellschaftliche Entwicklungen, durch neue und systematisch eingefuhrte „Wirtschaftsweisen, Kommunikationsformen und Lebensstile“ (Ipsen 2006: 91). Wie Menschen urbane Raume, Natur und Landschaft denken und organisieren, bestimmt die Nutzung und die Transformation eines Raumes. Was in verschiedenen Zeitepochen den Lebens- und Arbeitsalltag bestimmte, hat durch gesellschaftliche Erneuerungen und Transformationsprozesse zu raumlichen und asthetischen Veranderungen der Landschaft (vgl. Sieferle 1998: 159 ff.) gefuhrt.
Archive | 2015
Olaf Kühne; Antje Schönwald
Die soziale Bedeutung medialer Befassung mit Welt hat in den vergangenen Jahrzehnten mit der Verbreitung erst von Radio, dann von Fernsehen und nun von Internet, insbesondere im Kontext der Entwicklung von Web 2.0, eine exorbitante Steigerung erfahren. Dabei lasst sich mit Faulstich (2002, S. 26) unter ‚Medium‘ ein „institutionalisiertes System um einen organisierten Kommunikationskanal von spezifischem Leistungsvermogen mit gesellschaftlicher Dominanz“ verstehen. Das mediale Leistungsvermogen hat sich mit dem Aufkommen des Web 2.0 um ein vielfaches vergrosert: Mit ihm wurde „zum historisch ersten Mal eine massenhafte Nutzung gemeinschaftlich geteilter, interaktiver Medien nicht nur moglich, sondern wirklich“.
Archive | 2015
Olaf Kühne; Antje Schönwald
Die im Folgenden dargestellten biographischen Entwicklungen von San Diego sind gepragt von dem Wechsel langer Zeiten der Stagnation, Zeiten explosionsartigen Wachstums und Zeiten raschen Niedergangs, von starken individualbiographischen Einflussen, von Inszenierungen, zuletzt von deutlichen Postmodernisierungstendenzen. Larry Ford (2005) beschreibt die Entwicklung von San Diego und dessen Image als Ergebnis von sieben thematischen Feldern
Archive | 2015
Olaf Kühne; Antje Schönwald
Die Biographien von Landschaften lassen sich – vergleichbar den Biographien von Personen – als Herausbilden spezifischer Entwicklungspfade beschreiben, in denen eigenburtige Entwicklungen durch fremdburtige Entwicklungen beeinflusst, gepragt, bisweilen nahezu determiniert sind. Diese Biographien von Landschaften sind jedoch nicht nur durch die Auseinandersetzung von lokalen Eigenlogiken, mit regionalen, uberregionalen bis globalen Vorgangen in Politik, Wirtschaft, sozialer Gemeinschaft und Kultur verbunden, sondern auch mit gesellschaftslandschaftlichen Vorstellungen, die wiederum mit den lokalen bis globalen Entwicklungen in rekursivem Verhaltnis stehen. Entwicklungen in anderen Teilen der Welt werden beobachtet, kategorisiert, gesellschaftslandschaftlich gewertet und so einer landschaftlichen Strategiebildung unterzogen.
Archive | 2015
Olaf Kühne; Antje Schönwald
Die Auswertung eines biographischen Interviews unterscheidet sich deutlich von der Auswertung anderer qualitativer Interviews. So wird beispielsweise anders als bei der qualitativen Inhaltsanalyse leitfadengestutzter Interviews kein Sortieren und Kategorisieren nach Themen vorgenommen, weil der Aufbau der Erzahlung sonst nicht mehr nachvollziehbar ware. Auch wenn in der Biographieforschung die Gesamtheit der Erzahlung mit ihren Zusammenhangen analysiert wird, folgt die Auswertung zunachst dem „Prinzip der Sequenzialitat“, das heist, der erste Schritt der Auswertung – nach der Transkription des Interviews – ist die „Formale Textanalyse“, die den Text in die einzelnen Geschichten segmentiert, im Anschluss folgt eine „strukturelle Beschreibung“ der einzelnen Segmente, diese wiederum werden im dritten Schritt, der „analytischen Abstraktion“ zusammengefuhrt, und dadurch „die Lebensgeschichte in ihrer Gesamtgestalt und sequentiellen Ordnung von Prozessablaufen erfasst“.