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Dive into the research topics where Corinna Jenal is active.

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Featured researches published by Corinna Jenal.


Archive | 2017

Landschaftswandel als Konflikt

Florian Weber; Albert Roßmeier; Corinna Jenal; Olaf Kühne

Energieversorgung manifestiert sich auf unterschiedliche Weise raumlich, bspw. durch Kernkraft- und Kohlekraftwerke, Biomasseanlagen, Photovoltaik- und Windenergieanlagen sowie Stromtrassen. Diese haben fruher bereits zu Kritik und Konfliktlagen gefuhrt, doch mit dem massiven Ausbau erneuerbarer Energien gerade seit den 2000er Jahren haben sich vielfaltige neue Widerstande herausgebildet. Der Artikel vergleicht vor diesem Hintergrund aus diskurstheoretischer Perspektive Kritikpunkte am Bau von Windkraftanlagen und dem Stromnetzausbau und fragt danach, welche zentralen Unterschiede sowie vergleichbaren Muster ausgehend von einer Analyse von Burgerinitiativen herausgearbeitet werden konnen. Es zeigt sich, dass in beiden Kontexten Kritik an der geplanten Umsetzung der ‚Energiewende‘ geubt wird. Zudem dominieren in beiden Bereichen Bezugnahmen auf ‚Natur‘, ‚Gesundheit‘, ‚Okonomie‘ und insbesondere auch ‚Landschaft und Heimat‘. Veranderungen des ‚gewohnten Umfeldes‘ werden abgelehnt und zuruckgewiesen beziehungsweise es werden weniger ‚sichtbare‘ Eingriffe durch grosere Abstande oder Erdverkabelungen eingefordert. Landschaftsbezogen wird in diesen Zusammenhangen Landschaftswandel nicht als Normal-, sondern eher als ‚Storfall‘ wahrgenommen, dem mit Skepsis oder aktivem Widerstand begegnet wird.


Archive | 2017

Die Gewinnung mineralischer Rohstoffe als landschaftsästhetische Herausforderung

Florian Weber; Corinna Jenal; Olaf Kühne

Mineralische Rohstoffe wie Kies, Sand, Quarz und Naturstein sind aus unserem heutigen Leben, beispielsweise eingesetzt beim Gebaude- und Strasenbau, aber auch in Mikrochips von Smartphones, nicht mehr wegzudenken. Die Rohstoffgewinnung fuhrt allerdings immer wieder zu Konflikten, bei denen in hohem Mase uber die Zerstorung der ‚schonen Landschaft‘ argumentiert wird. Der Artikel untersucht das Spannungsfeld aus Abbaubefurwortung und Kritik und differenziert zentrale Argumente beider Seiten aus. Vor dem Hintergrund einer sozialkonstruktivistischen Landschaftsperspektive werden explizit landschaftsbezogene Referenzen basierend auf einer Medienanalyse beleuchtet. Es zeigt sich, dass emotionalisierend und asthetisierend gerade auf Seiten von Gegner(inne)n argumentiert wird, wahrend Befurworter(innen) in erster Linie kognitiv fur ihre Zielsetzungen ‚werben‘. Der Fokus auf ‚Landschaft‘ ermoglicht es, der Verfestigung spezifischer sozialer Landschafts-Wirklichkeiten nachzugehen und das Festhalten an einem derzeitig als ‚normal‘ wahrgenommenen Zustand besser einordnen zu konnen.


Archive | 2018

Ikonologie des Protests – Der Stromnetzausbau im Darstellungsmodus seiner Kritiker(innen)

Corinna Jenal

Auch wenn die in Deutschland angestrebte Energiewende in der Bevolkerung nach wie vor grose Zustimmung findet, stosen Masnahmen der konkreten Umsetzung vor Ort auf immer starker werdende lokale Proteste. Im Zuge dieser Entwicklung entstand eine umfangreiche Forschungsliteratur, die sich insbesondere mit Akzeptanzund Partizipationsfragen, Akteuren und ihren Argumentationsmustern beschaftigten, wohingegen visuelle Kommunikationsformen der Burgerinitiativen gegen den Stromnetzausbau bisher weitestgehend unbeachtet blieben. Dabei stellt sich die Frage des Warums – sind visuelle Kommunikationsformen doch eine der zentralen Kommunikationselemente der Kritiker(innen). Der vorliegende Artikel fragt daher danach, ob und wie Protestbewegungen uber die distribuierten Bilder ein Set an visuellen Mustern und Codes entwickeln, die nicht nur eine expressive Form der Selbstdarstellung der Akteure abbilden, sondern zugleich auch auf einer emotionalen und damit weitgehend unbewussten Ebene asthetische Kriterien sozialer Wahrnehmung – hier der physischen Reprasentanten des Stromnetzausbaus – zu regulieren beabsichtigen.


Archive | 2018

Die Notwendigkeit einer ‚neuen Landschaftsgeographie‘ – ein Fazit

Olaf Kühne; Florian Weber; Corinna Jenal

‚Landschaft‘ mag zwar zwischenzeitlich weitgehend aus der Human-/Anthropogeographie verschwunden/verbannt worden sein, doch ist die Thematik gesellschaftlich keineswegs bedeutungslos geworden – ganz im Gegenteil: Im Kontext aktueller Konfliktlagen rund um die Energiewende, die Rohstoffgewinnung, die Einrichtung von Grosschutzgebieten oder Infrastrukturprojekte werden Bezugnahmen auf ‚Landschaft und Heimat‘ regelmasig (re)produziert. Und Bedeutungszuschreibungen wandeln sich weiter – wie bereits vielfach im Geschichtsverlauf geschehen. Eine neuerliche Auseinandersetzung erscheint auch fur die Geographie geboten und moglich, wenn sich denn ‚alten‘ Ballasts entledigt wird.


Archive | 2018

Einleitung: Vom Kern der Geographie über das Tabu zu einer ‚neuen Landschaftsgeographie‘

Olaf Kühne; Florian Weber; Corinna Jenal

‚Landschaft‘ ist im deutschsprachigen Raum ein Begriff und damit verbunden ein Konzept, das haufig in unterschiedlichen Kontexten auf vielfaltige Weise genutzt wird: Am Wochenende geht es ‚raus‘ in die ‚schone Landschaft‘. ‚Kulturlandschaften‘ werden ‚Naturlandschaften‘ gegenubergestellt. ‚Altindustrielandschaften‘ oder ‚Almenlandschaften‘ werden in Wert gesetzt. Mit dem essential wird das Ziel verfolgt, aufzuzeigen, warum die Befassung mit ‚Landschaft‘ aus unterschiedlichen Perspektiven konstruktivistischer Forschung heraus fur die deutschsprachige Geographie ertragreich sein kann und was sich hiermit gewinnbringend untersuchen lasst. In Abgrenzung von ‚traditionellen‘ Zugangen wird die Bezeichnung ‚Neue Landschaftsgeographie‘ genutzt.


Archive | 2018

Methodik: Analysebestandteile sowie quantitativ und qualitativ orientiertes Vorgehen

Florian Weber; Olaf Kühne; Corinna Jenal; Erik Aschenbrand; Ante Artuković

Nachdem die theoretischen Uberlegungen zur Konstruiertheit ‚sozialer Wirklichkeiten‘, zu gesellschaftlichen Teilsystemen, zu Konflikten und Ansatzen einer Konfliktregelung nach Dahrendorf im Kontext veranderter Governance dargelegt wurden (Kapitel 2), wird nachfolgend das Vorgehen zugunsten der Analyse und Einordnung von Aushandlungsprozessen um die Rohstoffgewinnung in Deutschland beleuchtet. Um Argumente der Befurwortung und der Gegnerschaft, Einflussfaktoren auf Rohstoff konflikte sowie mogliche Vorschlage und Ansatze zur Konfliktregelung auszudifferenzieren, wurde auf eine Triangulation aus quantitativen und qualitativen Analysebestandteilen gesetzt. Die Methodenauswahl zur Auswertung war dabei stets vom jeweiligen Erkenntnisinteresse der einzelnen Untersuchungsbausteine abhangig (dazu bspw. Baur und Blasius 2014; Flick et al. 2007; Mattissek et al. 2013).


Archive | 2018

Perspektiven einer ‚neuen Landschaftsgeographie‘

Olaf Kühne; Florian Weber; Corinna Jenal

Konstruktivistische Perspektiven nehmen eine deutlich andere Grundausrichtung vor als essentialistische und positivistische Zugange, wie zur Beleuchtung der ‚neuen Landschaftsgeographie‘ gezeigt wird. Zunachst wird kurz erlautert, wie ‚Landschaft‘ den Weg zuruck in die Human-/Anthropogeographie finden konnte. Danach werden sozialkonstruktivistische, diskurstheoretische und radikalkonstruktivistische Ansatze der Landschaftsforschung dargestellt und beispielhaft veranschaulicht, um so deren veranderte Blickwinkel und Potenziale aufzuzeigen.


Archive | 2018

Einleitung: Sand im Getriebe? Konflikte um die Gewinnung mineralischer Rohstoffe als komplexe Herausforderungen

Florian Weber; Olaf Kühne; Corinna Jenal; Erik Aschenbrand; Ante Artuković

Kies, Sand, Quarz und Naturstein bilden als mineralische Rohstoffe eine wesentliche Grundlage moderner menschlicher Existenz, ohne die kaum Behausungen oder Verkehrswege zu Lande bestunden und auch jenseits von Hoch- und Tiefbau sind sie in den Industriezweigen Glas, Pharma, Papier und Metall prasent. Jahrlich werden in Deutschland rund 500 Millionen Tonnen Gesteinskornungen abgebaut und verarbeitet (vgl. MIRO 2018, o. S.). Die Gewinnung mineralischer Rohstoffe im Tagebau bleibt allerdings nicht ohne Nebenfolgen.


Archive | 2018

Fazit: Konfliktregelungen als multidimensionale Herausforderungen

Florian Weber; Olaf Kühne; Corinna Jenal; Erik Aschenbrand; Ante Artuković

In der sozialwissenschaftlichen Raum- und Landschaftsforschung wurden die Konflikte um die Gewinnung mineralischer Rohstoffe bislang eher marginal behandelt, anders als die sich aus der ‚Energiewende‘ in Deutschland und anderen Staaten ergebenden Konflikte, die neben einem sehr hohen politischen, wirtschaftlichen, okologischen und gesellschaftlichen auch wissenschaftlichen Stellenwert erlangt haben. Im Kontext der ‚Energiewende‘ ist eine Vielzahl an Veroffentlichungen entstanden, von denen sozialwissenschaftlich und theoretisch ausgerichtete immer umfanglicher ausfallen (bspw. Gailing und Leibenath 2013; Holstenkamp und Radtke 2018; Klagge und Arbach 2013; Kuhne 2011a, 2013a; Kuhne und Weber 2018a). Auch im Kontext anderer Veranderungen von als ‚Landschaft‘ verstandenen physischen Raumen sind Konfliktkonstellationen entstanden, die ‚eskalieren‘ und die einen genaueren sozialwissenschaftlich- geographischen ‚Blick‘ verdienen, wie die vorliegende Studie zur Gewinnung mineralischer Rohstoffe zeigt.


Archive | 2018

Konflikttheoretische Einordnung: Von der Herauskristallisierung einer konfligierenden Ausgangslage bis hin zu Ansätzen einer Konfliktregelung

Florian Weber; Olaf Kühne; Corinna Jenal; Erik Aschenbrand; Ante Artuković

In den bisherigen Ausfuhrungen wurde mit konstruktivistischem Forschungshintergrund in einer adaptierten Theorie-Triangulation (dazu die Herleitung in der Einleitung sowie zu Beginn von Kapitel 2) herausgearbeitet, wie stark bereits Aushandlungsprozesse um die Rohstoffgewinnung in unterschiedlichen Veroffentlichungen Berucksichtigung fanden, welche Konfliktparteien das Feld auffachern, mit welchen zentralen Argumenten Befurwortungs- und Gegnerschaftsseite agieren und welche Hinweise sich insbesondere auf der Grundlage gefuhrter Interviews im Hinblick auf den Umgang mit Konflikten ergeben. Theoretisch-konzeptionelle und gleichzeitig praxisorientierte Rahmungen wurden bereits in Anschluss an die Konflikttheorie Ralf Dahrendorfs vorgenommen, wobei noch keine strukturierte Analyse erfolgte. Wie sich Rohstoff konflikte aus konflikttheoretischer Perspektive einordnen und systematisieren lassen, wird nachfolgend in den Fokus geruckt.

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Olaf Kühne

University of Tübingen

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Florian Weber

University of Regensburg

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