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Publication
Featured researches published by Björn Milbradt.
Archive | 2013
Werner Thole; Sabrina Göbel; Björn Milbradt
„Alle Vorstellungen und Entwurfe von Kindheiten sind Erwachsenenbilder“, schreibt Christa Berg (1991, S. 15) und erganzt, dass diese Bilder „von Erwachsenen erinnert und nicht ohne diese Erinnerung fur Kinder projektiert werden konnen.“ Diese auf den ersten Blick schlichte Markierung prasentiert der Perspektive auf Kinder und Kindheiten zwei grundlegende Bestimmungen.
Archive | 2013
Werner Thole; Sabrina Göbel; Björn Milbradt
Die fruhe Kindheit und die institutionalisierte, vorschulische Bildung, Betreuung und Erziehung von Kindern erleben gegenwartig einen enormen Aufmerksamkeitsgewinn. Zwar kommt dem Aufwachsen nicht erst aktuell eine besondere Bedeutung zu (vgl. Grunert und Kruger 2006), doch trotz der Ausrufung des 19.
Archive | 2017
Werner Thole; Björn Milbradt; Stephanie Simon
In offentlichen und politischen, aber auch in fachwissenschaftlichen Diskursen wird den Prozessen der Initiierung von Bildung und Erziehung in Kindertageseinrichtungen eine hohe Relevanz bezuglich der Abfederung von gesellschaftlichen, auch herkunftsbedingten sozialen Ungleichheiten zugeschrieben. In dem Beitrag wird der Frage nachgegangen, in welcher Form die Padagog_innen in Kindertageseinrichtungen, die vornehmlich auf eine Qualifizierung zur Erzieherin respektive zum Erzieher zuruckblicken, in ihrer fachschulischen Ausbildung uber die dort herangezogenen Lehr- und Lernliteratur Moglichkeiten erhalten, sich mit Fragen der sozialen Ungleichheiten auseinander zu setzen. Aufgrund der Analyse der gangigen Unterrichtspublikationen kommen die Autor_innen zu dem Befund, dass das in den Lehr- und Lernmaterialien prasentierte Wissen die Schuler_innen nicht durchgehend und umfassend motivieren kann, sich reflexiv und damit professionell mit sozialen Ungleichheiten und beispielsweise dem Thema Armut auseinander zu setzen.
Archive | 2016
Werner Thole; Björn Milbradt; Sabrina Göbel; Michaela Rißmann
Uncorrected Uber die verschiedenen Thematisierungsweisen von Alltag in Kindertageseinrichtungen, die entlang der Video-Stimulated-Recall-Interviews rekonstruiert wurden, konnten auch unterschiedliche Muster der Ordnung und Differenzierung des fruhpadagogischen Alltags identifiziert werden. Im Kontrast zu sozialen Deutungsmustern (vgl. u. a. Oevermann 2001a; 2001b), die sich auf im individuellen Wissensvorrat abgelagerte und typisierende Sinnschemata beziehen, welche die Wahrnehmung des gesamten Alltags (der sozialen Welt) kollektiv sowie handlungsleitend uberformen (vgl. Luders und Meuser 1997, S. 58), handelt es sich bei den identifizierten Mustern um sprachliche Unterscheidungen, welche die padagogischen MitarbeiterInnen innerhalb ihrer Beschreibungen padagogischen Alltags heranziehen, um daruber ihre Vorstellungen von Praxis und bezuglich der von ihnen hervorgebrachten Praktiken zu ordnen und zu strukturieren. Die analysierten Muster bilden nicht die „kollektiven Strukturen eines sozialen Unterbewussten“ (Oevermann 2001b, S. 37) ab. Auch erfolgt keine Rekonstruktion der allgemeinen sozialen Struktur- oder objektiven Handlungsprobleme uber die Auserungen der befragten Fachkrafte (vgl. Meuser und Sackmann 1992, S. 15f.). Nichtsdestotrotz macht es an dieser Stelle Sinn, von Mustern zu sprechen, da es sich eben nicht um singulare Interpretationen oder individuelle Fallbeschreibungen handelt, sondern um grundlegende Unterscheidungslogiken, die den Erzahlungen, Beschreibungen und Argumentationen der padagogischen Fachkrafte Konsistenz verleihen und die sich in allen Video-Stimulated-Recall-Interviews in ihren verschiedenen Formierungen rekonstruktiv herausarbeiten lassen.
Archive | 2016
Werner Thole; Björn Milbradt; Sabrina Göbel; Michaela Rißmann
In den vergangenen zwei Jahrzehnten ist der Arbeitsmarkt der Kinder- und Jugendhilfe erheblich in Bewegung geraten. Die Kindertageseinrichtungen sind zum zentralen „Beschaftigungsmotor“ geworden, dabei hat die Vielfalt in mehreren Dimensionen zugenommen
Archive | 2016
Werner Thole; Björn Milbradt; Sabrina Göbel; Michaela Rißmann
Die dem Projekt zu Grunde liegende Frage nach den „wissensbasierten Deutungskompetenzen“ von PadagogInnen in Kindertageseinrichtungen wird auf den folgenden Seiten aus theoretischer und empirischer Sicht erortert. Ausgangspunkt ist die Problematik der empirischen Ermittlung von (Professions-)wissen, die im Projektverlauf zu einer praxeologisch orientierten Sicht auf den Wissensbegriff gefuhrt hat. Ausgegangen wird daher in einem ersten Schritt empirisch gestutzt (2.2) von dem bereits von Milbradt und Thole (2015) formulierten Gedanken, dass Professionswissen weder in vorab formulierten Wissensdomanen oder -bereichen einfach registrierbar ist, noch, dass alles, was PadagogInnen in den Video-Stimulated-Recall-Interviews sagen, schon als Wissen bezeichnet werden kann. Vielmehr stellt sich bei genauerer Betrachtung der Interviews das methodologische Problem, dass einzelne Aussagen schlechterdings uberhaupt nicht als Wissen oder Nichtwissen kategorisierbar sind, weil sie nicht von verwandten Phanomenen wie bloser Meinung oder stereotyper Reproduktion institutionell eingeschliffener Ordnungsmuster unterscheidbar sind. Ausgehend von dieser empirischen Beobachtung hat sich im Projektverlauf eine theoretische Auseinandersetzung mit dem Wissensbegriff und seiner Operationalisierung in Erziehungswissenschaft und angrenzenden Bereichen ergeben, die bestehende Untiefen sowohl quantitativ-deduktiver wie auch strukturtheoretisch-rekonstruktiver Ansatze vermeiden helfen kann. Um dies auszufuhren, wird die breitere Forschungslage zum Wissensbegriff und zur Operationalisierung von (Professions-)Wissen problemorientiert erortert (2.3). Abschliesend (2.4) sollen diese Ergebnisse zur Grundlegung einer praxistheoretischen Konzeption von (Professions-)Wissen genutzt werden, die als empirisch gestutzte und theoretisch fundierte Heuristik fur eine erziehungswissenschaftlich und kindheitspadagogisch orientierte Wissensforschung dienen kann, aber auch eine daruber hinausgehende Plausibilitat und Anwendbarkeit beansprucht.
Archive | 2016
Werner Thole; Björn Milbradt; Sabrina Göbel; Michaela Rißmann
Die Frage nach hinreichenden Modellen zur empirischen Erfassung beruflicher Professionalitat wird theoretisch wie forschungsmethodologisch kontrovers diskutiert divergent beantwortet. Weitgehend Konsens besteht in den professionstheoretischen Diskussionen dahingehend, dass weder merkmal- und indikatorengestutzte, system-, struktur- und machttheoretische noch fall-, feld- oder interaktionsbezogene Professionalisierungsmodelle uber die im padagogischen Alltag aktivierte Fachlichkeit und Professionalitat, die Modulationen von Wissen, Konnen und Handeln umfanglich, generalisierbar, valide und somit belastbar aufzuklaren vermogen. Konsens besteht allerdings auch insofern, dass den Formen, Praxen und Praktiken des Umgangs mit Wissen, dem padagogischen Konnen und Handeln eine zentrale Bedeutung fur die Qualitat von padagogischen Prozessen und Beziehungen in padagogischen Institutionen und Situationen sowie fur die Wirkungen fruhkindlicher Erziehung, Bildung und Betreuung zukommt. Mit diesen beiden Feststellungen ist ein kaum aufzulosender Widerspruch benannt, der die empirische, erziehungswissenschaftliche Professionsforschung mit einer nur schwer zu bewaltigenden Ambiguitat konfrontiert. Die damit gegebene Herausforderung fur die Professions- und Professionalisierungsforschung wird in Bezug auf padagogische Handlungsfelder forschungsmethodologisch different aufgegriffen.
Archive | 2016
Werner Thole; Björn Milbradt; Sabrina Göbel; Michaela Rißmann
Die Frage nach den „Wissensbasierten Deutungs- und Handlungskompetenzen von padagogischen MitarbeiterInnen in Kindertageseinrichtungen“ konnte im Projekt – wie in den vorangegangenen Kapiteln gezeigt – in Bezug auf vielfaltige Dimensionen und aus verschiedenen Perspektiven beantwortet werden. Dennoch bleibt trotz der rekonstruktiven Auswertungen fraglich, ob die ursprungliche Annahme klar identifizierbarer Wissensbereiche oder -domanen, wie sie beispielsweise in der empirischen Lehr- und Lernforschung ermittelt wurden, uberhaupt haltbar und sinnvoll ist. Mit der theoretischen Befragung des Wissensbegriffs (vgl. Milbradt in diesem Band) liegt jedoch zumindest eine uber die empirischen Befunde angeregte Rahmung vor, die den rekonstruierten Ordnungs- und Orientierungsmustern und den Thematisierungsweisen gerecht wird. Weder wurde mit dem empirischen Material deduktiv umgegangen und eine vorher bereits – und wenn, dann allenfalls vielleicht implizit – feststehende Vorstellung von Wissen auf das Material ubertragen, noch dem „induktivistischen Selbstmissverstandnis“ (Kelle und Kluge 2010, S. 18) aufgesessen, dass das Wissen quasi aus dem Material „emergieren“ wurde, wenn man nur lange genug rekonstruktiv arbeitet. Vermieden wurde so, dass ein unbewusst bleibender Kernbestand an Begriffen (vgl. Lindemann 2008, S. 112) dominant den Prozess einer sich wechselseitig inspirierenden, theoretisch-empirischen Arbeit uberformt. Die Projektergebnisse bestehen also sowohl aus theoretischen wie empirisch grundierten Uberlegungen zum Wissensbegriff und einem Ansatz zu dessen praxistheoretischer Neuformulierung, als auch aus den prasentierten Thematisierungsweisen und Ordnungs- und Orientierungsmustern sowie der empirischen Annaherung an die Weiterbildungsaktivitaten der PadagogInnen.
Archive | 2016
Werner Thole; Björn Milbradt; Sabrina Göbel; Michaela Rißmann
Das Wissen uber padagogische Alltage in Kindertageseinrichtungen und die Frage der Professionalisierung und Professionalitat der Padagogik der Kindheit wird in diesem Band unter dem Titel „Wissen und Reflexion“ als eine empirische wie auch theoretische Herausforderung der Relationierung des Verhaltnisses von Wissen und Konnen aufgriffen. Vorgestellt und diskutiert werden die Befunde des videographiebasierten Forschungsprojektes „Wissensbasierte Deutungs- und Handlungskompetenzen von padagogischen MitarbeiterInnen in Kindertageseinrichtungen“. Unter Ruckgriff auf qualitativ-rekonstruktive Methoden, insbesondere auf der Basis der Rekonstruktionen von „Video-Stimulated-Recall-Interviews“ ging es in dem Projekt darum, die Deutungs- und Handlungsmuster zu erkennen, welche die padagogischen MitarbeiterInnen in Kindertageseinrichtungen zur Herstellung, Gestaltung und Modulation unterschiedlicher Alltagssituationen unter den jeweils gegebenen Bedingungen und organisationalen Arrangements entwickeln, aufrufen und heranziehen, um die von ihnen gestaltete padagogische Praxis darzustellen, zu erklaren oder zu reflektieren, sowie das Wissen zu identifizieren, das diese Muster grundiert.
Archive | 2016
Werner Thole; Björn Milbradt; Sabrina Göbel; Michaela Rißmann
Das Forschungsprojekt „Wissensbasierte Deutungs- und Handlungskompetenzen von padagogischen MitarbeiterInnen in Kindertageseinrichtungen“ fragt danach, welches Wissen die padagogischen Fachkrafte zur Herstellung, Gestaltung und Modulation verschiedener Situationen und Settings im Alltag von Kindertageseinrichtungen heranziehen. Das dritte Kapitel konzentriert sich auf den Teil der Fragestellung, der sich danach erkundigt, wie die PadagogInnen ihren Alltag thematisieren und ob und wenn ja wie wissensbasierte Deutungen dabei eine Rolle spielen. Die nun folgenden Uberlegungen basieren auf den Video-Stimulated-Recall-Interviews, die nach dem Feldaufenthalt mit den in den Einrichtungen videographierten Fachkraften gefuhrt wurden. Den interviewten Fachkraften wurden jeweils drei bis vier ausgewahlte, circa drei- bis funfminutige Videosequenzen aus ihrem zuvor gefilmten Alltag vorgespielt. Mit Hilfe eines offenen Fragestimulus wurden sie zur Erklarung, Begrundung und Reflexion ihrer beruflichen Alltagspraxis angeregt. In ihren Antworten gingen die interviewten Fachkrafte im Allgemeinen auf strukturelle und organisationale Rahmenbedingungen, ihr berufliches Rollenverstandnis sowie auf ihre padagogischen Vorstellungen und berufsbiographischen Erfahrungen ein.