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Featured researches published by D. Schmitt.


Archive | 2002

Ethische Aspekte des Klimawandels

Meinhard Schröder; Friederike Wütscher; M. Claussen; A. Grunwald; Andreas Hense; G. Klepper; S. Lingner; Konrad Ott; D. Schmitt; Detlef F. Sprinz

Klimaschutzziele prasupponieren Verpflichtungen gegenuber zukunftigen Generationen. Das philosophische Nachdenken uber zukunftige Generationen ist voller „paradoxes, puzzles and perplexities“ (Partridge 1990, S. 40). Diese Ratsel unterminieren die moralische Emphase, mit der Zukunftsverantwortung angemahnt wird (wie bei Jonas 1979). Der Terminus.„zukunftige Generation“ ist ein unbestimmter Kollektivsingular, Man kann ihn auf verschiedene Weise verstehen: a. als Inbegriff fur alle noch nicht existierenden Personen oder b. unter Mitein schluss der heutigen Kinder. In der Literatur wird mehrheitlich so definiert, dass nur stricto sensu zukunftige Personen erfasst werden. Betont man den Umstand einer kontinuierlichen Generationenfolge, so legt sich eine Definition nahe, die Kinder einschliest. Wenn von „Pflichten gegenuber zukunftigen Generationen“ gesprochen wird, so sind immer „Pflichten gegenuber Mitgliedern zukunftiger Generationen“ gemeint.


Archive | 2002

Probleme des Zielfindungsprozesses

Meinhard Schröder; Friederike Wütscher; M. Claussen; A. Grunwald; Andreas Hense; G. Klepper; S. Lingner; Konrad Ott; D. Schmitt; Detlef F. Sprinz

Zielsetzungen enthalten notwendigerweise Bewertungen zukunftiger Zustande. In diesen Bewertungen sind „Besser-als“-, „Mindestens-so-gut-wie“- oder „Nichtschlechter-als“-Annahmen vorausgesetzt. Ziele konnen sich (positiv) auf zu erreichende oder (negativ) auf zu vermeidende Weltzustande beziehen. Vermeidungsziele enthalten demnach Bewertungen von zukunftigen Zustanden als unerwunscht oder als (moralisch) unakzeptabel. Normative und axiologische Fragen mussen daher bis zu einem gewissen Grade geklaart sein, bevor es zu Zielsetzungen und, in der Folge davon, zu entsprechenden Handlungsempfehlungen kommt (vgl. Kap.1A). Umgekehrt gilt, dass man aus Handlungsempfehlungen (wenn auch indirekt und nicht eindeutig) auf die dabei unterstellten Bewertungen zuruck schliesen kann.


Archive | 2002

Leistungsfähigkeit von Modellen

Meinhard Schröder; Friederike Wütscher; M. Claussen; A. Grunwald; Andreas Hense; G. Klepper; S. Lingner; Konrad Ott; D. Schmitt; Detlef F. Sprinz

Wissenschaftliche Ungewissheit, die Unmoglichkeit der Verifizierung wissenschaftlichen Wissens in einem endgultigen Sinne, die Vorlaufigkeit und Unvollstandigkeit wissenschaftlichen Wissens, die Unmoglichkeit wissenschaftlicher Garantien sind wissenschaftstheoretisch seit Popper Allgemeingut geworden. In integrat iver Klimaforschung werden diese Probleme durch mehrere Effekte verscharft: — Durch die Integration disziplinarer Wissensbestande konnen Ungewissheitsfaktoren akkumuliert werden; — durch die Angewiesenheit auf Prognosen werden die Ergebnisse urn die damit zusammenhangenden Unscharfen belastet (Grunwald/Langenbach 1999, vgl. Kap.2.4); — durch die Kornplexitat des Forschungsfeldes konnen Ungewissheiten und Unscharfen auf unvorhersehbare Weise interferieren und sich gegenseitig verstarken oder neutralisieren.


Archive | 2002

Probleme der Bewertung von Klimaänderungen

Meinhard Schröder; Friederike Wütscher; M. Claussen; A. Grunwald; Andreas Hense; G. Klepper; S. Lingner; Konrad Ott; D. Schmitt; Detlef F. Sprinz

Wertbeurteilungen im weitesten Sinne sind Resultat von Zuschreibungshandlungen: bestimmten Ereignissen oder Objekten (Gutern, Artefakten, Dienstleistungen, Entwicklungen, Verlaufen, Situationen etc.) wird von einer Person in einer bestimmten Situation ein Wert zugeschrieben. Dieses Werturteil (im Sinne Max Webers) kann technischer, okonomischer, moralischer oder anderer Art sein. Einfache Werte sind Praferenzen, die man nicht verallgemeinem oder begrunden muss. Funktionale Werte beziehen sich auf Mittel-Zweck-Zusammenhange. Die Rede von „noralischen Werten“ ist eine abkurzende Titulierung fur eine bestimmte Struktur, die sich a) aus einer gultigen moralischen Norm, einem b) I) direkt zu berucksichtigenden Wesen oder 2) einem Schutzgut sowie c) einer Anwendbarkeitsrelation zusammensetzt. Moralische Werte sind auf (kategorische) Handlungspflichten bezogen. Die Subjektgebundenheit moralischer Urteile kann daher - was die landlaufige Rede von „subjektiv“ verkennt - mit einem uberaus hohen Mase an Verbindlichkeit einher gehen. Zur Strukturierung von Herausforderungen und Problemen der Bewertung von Klimaanderungen sei im Foigenden eine vierstellige Rekonstruktion der Handlungsweise des Bewertens verwendet: Jemand bewertet etwas relativ zu einem Kriterienkatalog und relativ zum Stand des Wissens. Diese Explikation legt die Frage nach vier Elementen einer Wertaussage nahe (fur den Klimakontext vgl. Kap. 2.5.2): l) Subjekt der Bewertung: Wer bewertet?1 2) Objekt der Bewertung: Was wird bewertet? 3) Bewertungskriterien:Wozu wird bewertet? Nach welchen Kriterien wird bewertet? Welche Ziele werden dabei verfolgt? 4) Stand des Wissens: Welcher Stand des Wissens wird dabei zugrundegelegt (Stand der wissenschaftlich-technischen Entwicklung, Wissen uber naturliche Systeme, Prognosen)?


Archive | 2002

Das Vorhaben „Klimavorhersage und Klimavorsorge“

Meinhard Schröder; Friederike Wütscher; M. Claussen; A. Grunwald; Andreas Hense; G. Klepper; S. Lingner; Konrad Ott; D. Schmitt; Detlef F. Sprinz

Vor diesem Hintergrund ergibt sich die Zielsetzung des Projekts; der transdisziplinaren Bewertung des Klimaproblems. Diese soll zum einen mittels einer Explikation begrifflicher und methodischer Voraussetzungen erfolgen, die — auf den aktuellen Stand bezogen — insbesondere die Leistungsfahigkeit von Modellen, die Schwierigkeiten der Prognostik und Probleme der Bewertung von Klimaanderungen kritisch reflektiert. Zum anderen erscheint auch die Reflexion von Werten, Normen und Zielen im Klimaschutz angezeigt, angesichts ihrer spezifischen Handhabungs-, Begrundungs- und Rechtfertigungslasten. Diese entstehen bereit s bei der Formulierung von Grundsatzen und bei der Entwicklung von Zielen im Klimaschutz und nicht zuletzt durch die unterstellte Praferenz fur Rationalitat in der Klimapolitik; der Umgang mit vielfaltigen und teilweise divergenten Zielen von Klima- und anderen Umweltschutzzwecken ist ebenso zu uberprufen. Daneben sind auf der Umsetzungsseite Fragen der Zumutbarkeit moglicher Strategien zum Klimaschutz zu untersuchen, die beispielsweise Suffizienzforderungen, Kompensationen, Adaptions- bzw.


Archive | 2002

Kriterien und Grundzüge einer rationalen Klimapolitik

Meinhard Schröder; Friederike Wütscher; M. Claussen; A. Grunwald; Andreas Hense; G. Klepper; S. Lingner; Konrad Ott; D. Schmitt; Detlef F. Sprinz

Von vielen Seiten wird eine in sich schlussige (stimmige, zielfuhrende, abgestimmte usw.) und insofern rationale Gesamtkonzeption zum Klimaschutz gefordert. Diese Forderung kann sich auf unterschiedliche Ebenen beziehen (global, EU-weit, national usw.). So beklagt der SRU (SRU 2000, Tz. 792) das Fehlen einer „schlussigen und umfassenden“ nationalen Klimaschutzstrategie.1 Derartige Anmahnungen setzen Vorstellungen daruber voraus, was unter Rationalitat in der Klimapolitik zu verstehen sei. Es lassen sich unterschiedliche praskriptive Geltungsanspruche mit dieser Forderung nach einer rationalen Klimapolitik verknupfen, die sich auf Reduktionsziele2 oder Verteilungskriterien, auf staatliche Rahmenbedingungen, auf die Vereinbarkeit mit einem parallelen Ausstieg aus der Nutzung der Kernenergie, auf die Integration von Klimapolitik mit anderen Politikfeldern (Verkehrspolitik, EU-Integration, Luftreinhaltungspolitik, Entwicklungshilfe usw.), auf Strategien der internationalen Verhandlungsfuhrung usw. beziehen konnen. Die Probleme von Zielfindungsprozessen wurden in Kapitel 2.6 erortert, Festzuhalten ist, dass mittelund langfristige klimapolitische Zielsetzungen unerlasslich sind, hinsichtlich ihrer Rechtfertigungslogik transparent gemacht und ethisch, rechtlich und okonomisch beurteilt werden konnen mussen.


Archive | 2002

Strategien für eine kohärente Klimapolitik

Meinhard Schröder; Friederike Wütscher; M. Claussen; A. Grunwald; Andreas Hense; G. Klepper; S. Lingner; Konrad Ott; D. Schmitt; Detlef F. Sprinz

Unter Strategien werden Weichenstellungen fur die Formulierung und Einsetzung von Masnahmen in dem Sinne verstanden, dass spezifische Strategien orientierend fur die Wahl der Instrumente wirken, sie aber nicht komplett determinieren. Instrumente konnen auf verschiedene Weise in verschiedene Strategien eingebaut werden. Die Entscheidung fur eine Strategie stellt einen Zwischenschritt auf dem konzeptionellen Weg von allgemeinen Zielsetzungen hin zu konkreten Masnahmen auf der Handlungsebene unter Zuhilfenahme spezieller Instrumente dar. Strategieentscheidungen wirken kontingenzreduzierend, indem bestimmte Handlungsoptionen bei Wahl einer Strategie ausgeschlossen und andere nahegelegt werden und indem die Strategie fur die Ausrichtung der Masnahmen orientierende Hinweise gibt, ohne, wie gesagt, diese komplett zu determinieren (Grunwald 2000b). In klimapolitischen Diskussionen kommt daher der Auseinandersetzung um Strategien eine entscheidende Bedeutung zu, z.B. wenn es um die Wahl zwischen Vermeidungs- und Anpassungsstrategien geht.


Archive | 2002

Ökonomische Aspekte der Klimavorsorge

Meinhard Schröder; Friederike Wütscher; M. Claussen; A. Grunwald; Andreas Hense; G. Klepper; S. Lingner; Konrad Ott; D. Schmitt; Detlef F. Sprinz

Sowohl lang- als auch kurzfristig unterliegt das Klima grosen Schwankungen. In Zeitraumen von 10.000 Jahren gibt es ein Auf und Ab der Temperaturen zwischen kiirzeren Warmphasen und langeren Eiszeiten (Kap. 1.2). Uber Monate und Jahre hinweg schwanken die Temperaturen auf der Erde ebenfalls betrachtlich. Trotz dieser Schwankungen hat sich das Klima uber die vergangenen 400.000 bis 500.000 Jahre in etwa unveranderten Bandbreiten gehalten. Erst innerhalb der letzten 100 bis 200 Jahre stellt sich eine Veranderung ein, die auf menschliche Aktivitaten zuruckzufuhren ist. Die zunehmende Nutzung von fossilen Brennstoffen fuhrt zu einem grundlegenden Wandel in den Ablaufen in der Atrnosphare, die zu bisher noch nicht vorhersagbaren Effekten fuhren werden, da vergleichbare Situationen in der Vergangenheit noch nie aufgetreten waren. Wahrend in den vergangenen 500.000 Jahren die volumenbezogene CO2-Konzentration in der Atmosphare zwischen etwa 180 und 280 ppm variiert hat, liegt sie heute bei uber 350 ppm und kann bis 2100 nach Schatzungen des IPCC (2001a) ca. 500–1.000 ppm erreichen, wenn die heutigen Entwicklungen von Treibhausgasemissionen nicht gebremst werden.


Archive | 2002

Ziele und Grundsatze von Klimapolitik

Meinhard Schröder; Friederike Wütscher; M. Claussen; A. Grunwald; Andreas Hense; G. Klepper; S. Lingner; Konrad Ott; D. Schmitt; Detlef F. Sprinz

Klimaschutzpolitik ist notwendigerweise mehrdimensional ausgerichtet und erfordert Masnahmen auf internationaler, regionaler (europaischer) sowie auf nationaler Ebene. Eine bewertende Stellungnahme zu Zielen und (Rechts-) Grundsatzen von Klimapolitik muss dementsprechend differenziert erfolgen und die eventuell auftretenden Unterschiede in der Betrachtung solcher Grundsatze auf den verschiedenen Ebenen berucksichtigen.


Archive | 2002

Wissenschaftlich-deskriptive Problemskizze

Meinhard Schröder; Friederike Wütscher; M. Claussen; A. Grunwald; Andreas Hense; G. Klepper; S. Lingner; Konrad Ott; D. Schmitt; Detlef F. Sprinz

Im Gegensatz zu den alltaglichen Erfahrungen mit dem Wettergeschehen sind langerfristige Klimaerscheinungen nicht Bestandteil der bewussten Lebenswelt und konnen uber die Sinne kaum wahrgenommen werden.1 Das Klima ist daher kein Gegenstand unmittelbarer Anschauung, sondern kennzeichnet als begriffliches Konstrukt ein hoch aggregierte s Abstraktum, das fast ausschlieslich in Modellen „sichtbar“ gemacht werden kann (Kap.1.1).

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Detlef F. Sprinz

Potsdam Institute for Climate Impact Research

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