Dieter Hermann
Heidelberg University
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Publication
Featured researches published by Dieter Hermann.
Psychology Crime & Law | 2016
Wolfgang Bilsky; Dieter Hermann
ABSTRACT The systematic relation between delinquency and the overall spectrum of individual values has not been a particular topic of psychological research in the past. To fill this gap, we refer to Schwartz’s [(1992). Universals in the content and structure of values: Theoretical advances and empirical tests in 20 countries. Advances in Experimental Social Psychology, 25, 1–65] theory of universals in the content and structure of values (TUV) and re-interpret the results of Hermann’s [(2003). Werte und Kriminalität. Wiesbaden: Springer] criminological research on individual reflexive values, norm acceptance, and self-reported delinquency against this background: We verify to what extent the Individual Reflexive Value Scale (IRVS) covers the overall spectrum of values defined by TUV. We validate this match by content analysis and multidimensional scaling (MDS) and compute IRVS-based basic and higher-order value scores. Confirmatory and spherical MDS with these scores yield the circular value structure postulated by TUV. Structural equation modelling (SEM) reveals systematic relations between basic values, norm acceptance and self-reported delinquency in accord with the ‘sinusoid curve hypothesis’. Moving around the value circle yields the highest negative correlations of self-reported delinquency with tradition and conformity and the highest positive correlations with hedonism and stimulation. These values are indicators of the higher-order value dimension ‘conservation’ versus ‘openness to change’. The significant impact of this value dimension on norm acceptance and delinquency is documented by means of SEM.
Archive | 2003
Dieter Dölling; Dieter Hermann
In dem Beitrag werden methodische Probleme der Abschreckungsforschung diskutiert, wobei sich die Ausfuhrungen auf Befragungsstudien konzentrieren. Die Frage ist, wie Diskrepanzen in den Ergebnissen empirischer Untersuchungen zu dieser Thematik erklart werden konnen. Dazu werden Probleme der Messung theorierelevanter Merkmale, Vor-und Nachteile von Quer-und Langsschnittsstudien, der Einfluss zufalliger Messfehler auf die Schatzung von Abschreckungseffekten und Probleme der Modellspezifikation behandelt. Die Ergebnisse sind: (1) Der Vergleich verschiedener Studien mit ahnlichem Untersuchungsdesign, aber verschieden Operationalisierungen des Abschreckungsniveaus, legt die Vermutung nahe, dass sich die Art der Messung auf das Untersuchungsergebnis auswirkt. (2) Auch die Konzeption einer Erhebung als Quer-und Langsschnittsstudie beeinflusst das Ergebnis, wobei Langsschnittsuntersuchungen nicht notwendigerweise zu besseren Schatzungen von Abschreckungseffekten fuhren als Querschnittsuntersuchungen. (3) Zufallige Messfehler fuhren tendenziell zu einer Unterschatzung von Abschreckungseffekten. Insgesamt gesehen zeigen die Vergleiche zwischen Abschreckungsstudien, dass sich methodisch-konzeptionelle Unterschiede in Untersuchungen auf das Untersuchungsergebnis auswirken konnen.
Archive | 2009
Dieter Hermann
Der Begriff „Kriminalitatstheorie“ wird zwar haufig verwendet, trotzdem ist in einigen Fallen unklar, was darunter zu verstehen ist. Dies liegt unter anderem an der Mehrdeutigkeit des Theoriebegriffs. So konnen empirisch nicht uberprufte Behauptungen, Klassifikationssysteme, ein Bundel von Definitionen, Axiomen und deduktiv abgeleiteten Aussagen sowie ein Komplex von Hypothesen uber Ursachen oder Wirkungen eines Sachverhalts als „Theorie“ bezeichnet werden. Diesem Beitrag liegt der letztgenannte Theoriebegriff zu Grunde. Ein zweiter Faktor, der zur Mehrdeutigkeit des Begriffs „Kriminalitatstheorie“ beitragt, ist die Unbestimmtheit des Gegenstandsbereiches. Unstrittig ist, dass Kriminalitatstheorien in der Lage sein sollten, kriminelles Verhalten zu erklaren, also die Ursachen von Kriminalitat zu benennen. Aber auch Theorien, die sich mit dem Prozess der Zuschreibung des Etiketts „kriminell“ befassen, werden als Kriminalitatstheorien bezeichnet. Hier sollen daruber hinaus auch solche Theorien unter den Begriff subsumiert werden, die den Verlauf krimineller Karrieren, die Erklarung von Unterschieden in Kriminalitatsraten von Gemeinden oder Landern sowie die Veranderung von Kriminalitatsraten zum Gegenstand haben. Kriminalitatstheorien befassen sich somit mit Kriminalitat auf der Mikro- und der Makroebene, mit kriminellem Verhalten sowie der Zuschreibung von Kriminalitat und berucksichtigen zudem statische und dynamische Aspekte.
Forensische Psychiatrie, Psychologie, Kriminologie | 2014
Dieter Dölling; Dieter Hermann; Christian Laue; Wolfgang Weninger
ZusammenfassungDer Beitrag zeigt, dass die registrierte Jugenddelinquenz in den letzten Jahren zurückgegangen ist. Teilweise kommt es zu gravierenden Gewaltdelikten, die jedoch nur einen kleinen Teil der Jugenddelinquenz ausmachen. Erscheinungsformen dieser Gewaltdelikte werden dargestellt. Anhand einer Dunkelfelduntersuchung wird verdeutlicht, dass die Deliktsbelastung unter jungen Menschen erheblich variiert. Neben sich weitgehend konform verhaltenden jungen Menschen gibt es Gelegenheitsdelinquenten und eine Gruppe, die eine erhebliche Belastung mit Straftaten aufweist.AbstractThe article shows that the registered juvenile delinquency has decreased in recent years. Serious violent crime partially exists, but this is only a small part of the overall juvenile delinquency. Forms of appearance of these violent crimes are outlined. With the help of a dark field study it is illustrated that there is a great variety of delinquency among young people. There are young people showing mostly law-abiding behavior, infrequent offenders and a group with a significant burden of crimes.
Archive | 2008
Angelika Treibel; Joachim Funke; Dieter Hermann
Gegenstand dieses internetbasierten Experiments ist die Frage, inwieweit sich die Einschatzung von Gewaltopfern in der Allgemeinbevolkerung in Abhangigkeit von Delikt und Geschlecht unterscheidet. Die globale Hypothese ist, dass die Alltagsvorstellungen uber mannliche und weibliche Opfer stereotyp-konforme Muster aufweisen, d.h. Frauen eher opfertypische, Manner eher tatertypische Zuschreibungen erfahren. Grundlage des Experiments sind Fallvignetten mit der Beschreibung vier gewalttatiger Ubergriffe, die jeweils im Geschlecht von Tater und Opfer variieren (2x2x4). Als abhangige Variablen werden die Einschatzung des Opfers bezuglich Dimensionen wie »Belastung«, »Verantwortung« und »Anzeigeverhalten« sowie Verhaltensempfehlungen an das Opfer erhoben. Die Rekrutierung der Stichprobe erfolgte via Internet und mittels einer Presse mitteilung. An der Studie nahmen N = 1771 Personen teil, wobei die Stichprobe internetspezifische Verzerrungen aufwies. Anhand der varianzanalytischen Auswertungen werden delikt- und geschlechtsspezifische Zuschreibungen aufgezeigt.
Archive | 2001
Dieter Dölling; Dieter Hermann
Die Bedeutung von Anlage und Umwelt fur kriminelles Verhalten ist in der Geschichte der Kriminologie unterschiedlich beurteilt worden. Wahrend die sog. klassische Schule die kriminelle Handlung als eine nach rationaler Abwagung erfolgende freie Tat verstand, betrachtete die „positivistische Schule“ deliktisches Verhalten als Anwendungsfall erfahrungswissenschaftlich feststellbarer biologischer und/oder soziologischer Gesetzmasigkeiten. Als kriminalpolitische Konsequenzen wurden von den positivistischen Kriminologen je nach theoretischem Ausgangspunkt das Vorgehen gegen „anlagemasig belastete“ Personen oder Sozialisationshilfen sowie wirtschafts- und sozialpohtische Masnahmen zur Eindammung von Kriminalitatsursachen vorgeschlagen. Die deutsche Kriminologie war zunachst eher „anlageorientiert“, rezipierte jedoch seit den ooer Jahren des 20. Jahrhunderts in grosem Umfang die amerikanische Kriminalsoziologie.
Archive | 2019
Angelika Treibel; Dieter Dölling; Dieter Hermann
Die weit uberwiegende Mehrheit begangener Sexualstraftaten wird nicht angezeigt. Die strafrechtliche Verfolgung und Verurteilung der Taten ist jedoch ein wesentlicher Aspekt der gesellschaftlichen Bewaltigung der Problematik, weshalb eine Erhohung der Anzeigebereitschaft angestrebt werden sollte. Im vorliegenden Beitrag werden die zentralen Befunde der DASsS-Studie (Determinanten des Anzeigeverhaltens nach Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung) dargestellt. Ziel dieser Studie war es, die Faktoren zu untersuchen, die das Anzeigeverhalten beeinflussen. Die Studie bestand aus einem qualitativen und einem darauf aufbauenden quantitativen Teil. Es wurden sowohl Betroffene befragt, bei denen es zu einer Anzeige gekommen war, als auch Betroffene, bei denen dies nicht der Fall war. Die Ergebnisse zeigen, dass die Anzeigewahrscheinlichkeit hoher war, wenn die Opfer die Tat als “Unrecht” erkennen konnten, wenn sie sich fruhzeitig nach der Tat jemandem anvertrauten, wenn Beweise fur die Straftat vorlagen und wenn positive Erwartungen an das Strafverfahren vorhanden waren. Auch das soziale Umfeld der Opfer hatte erheblichen Einfluss. Ein Zusammenhang zwischen Anzeige und Tatbewaltigung lies sich auf der Grundlage der vorliegenden Daten nicht feststellen.
Archive | 2018
Dieter Hermann; Dieter Dölling
Der Ansatz einer gemeindebezogenen Kriminalpravention wurde bislang in verschiedenen Varianten umgesetzt. Wahrend etliche Kommunen in den USA das Modell der ˶zero toleranceʺ zugrunde legten, wurden in Deutschland mit dem Abbau von Incivilities, der Verbesserung der Lebensqualitat und der Erhohung des Sozialkapitals eher kommunitaristische Elemente in den Vordergrund gestellt. Diese Variante der Kommunalen Kriminalpravention ist erfolgversprechend, zumal die Entwicklung in Deutschland mit einer zunehmenden Professionalisierung einherging. So deuten beispielsweise Evaluationen von Kommunaler Kriminalpravention in Heidelberg und im Rhein-Neckar-Kreis auf eine gunstige Kriminalitatsentwicklung, eine Reduzierung der Kriminalitatsfurcht und eine positive Kosten-Nutzen-Relation hin. Trotz dieser positiven Ergebnisse sind einige Probleme ungelost, insbesondere die Vernetzung von kriminalpraventiven Raten mit anderen Organen, die ausreichende Qualifikation der Akteure, die wissenschaftliche Beratung von Kommunen und die Legitimation von Praventionsmasnahmen, falls sie Freiheitsrechte tangieren.
Psychology and Aging | 2017
Ingwer Borg; Guido Hertel; Dieter Hermann
This study examined the relationship of personal values to age using data from two representative surveys. We hypothesized that individuals organize personal values, regardless of their age, as a circle with the same order of values on this circle but that older persons are closer to conservation and more remote from openness to change and closer to self-transcendence and more distant from self-enhancement. The structural stability of the value circle over age was largely confirmed across and within individuals. Different age groups exhibited a tendency to more strongly cluster those values that they rated as relatively important.
Archive | 2016
Dieter Hermann; Dieter Dölling
A meta-analysis based on 700 international empirical studies on negative general prevention with 7822 effect estimates investigates whether deterrent effects are dependent on the age of the target group, and with which criminal offences deterrent effects exist. Differences in the study design and the consideration of theoretical principles are also included in the analysis. It is shown that the latter in particular has a significant impact on the study result: if an economic theory of behavior is used as a basis, the deterrence hypothesis is refuted less often than with a recourse to criminological-sociological theories. Another result is that deterrent effects are confirmed relatively rarely for young people, and that deterrent effects vary depending on the criminal offence. They are relatively low in the case of homicide, and are higher—and significant on average—in the case of property damages and theft of more expensive goods. The probability of punishment has a deterrent effect which may, however, hardly be expected of more severe penalties.