Friedrich Linneweh
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Publication
Featured researches published by Friedrich Linneweh.
Journal of Molecular Medicine | 1963
Friedrich Linneweh
Wenn yon me~baboliseh-gene~isehen Ver£nderungen der Blutzellen gesproehen wird, so denk~ man ent.weder an Itgmoglobinanomalien oder an enzymopenisch bedingte Blut.and Blu~ungskrankheit.en. Dagegen werden die MSglichkei~en, such andere enzymat.isch bedingge Defekbe, d.h. erbliche Stoffwechselkrankhei~en im engeren Sinne auf diesem Wege zu diagnostizieren, noeh wenig erwogen and genfit.zt.. Die meist.en St.offwechselbefunde bei erblichen Enzymdefekten werden in der Klinik bekann~lich dureh Plasmaund and der eine Bhtoder Blutungskrankheig zur Folge hat.° So kTrmen eine Form der Me~hgmoglobin/~mie, such der 5?avismus and nichtsph£rocyg~re hgmolytisehe An~mien auf Enzymdefekte der Eryt.hrocyt.en zurfiekgeffihrt, and ein GAPDHM~ngel der Thromboeyten ffir einen Teil der F£11e von Thrombast.henie Gla~mann-Naegeli verant.worflich gemacht werden. Diese spezifiseh h~mat.ologisehen Enzymdefek%e sind in Tabelle 1 dargestell~, sollen hier aber nicht Niher diskutiert werden.
Journal of Molecular Medicine | 1964
Friedrich Linneweh
ZusammenfassungDa der autosomal recessive Gendefekt bei der Cystinose die Bildung eines toxischen Metaboliten zur Folge hat, der aus den überschüssig zugeführten schwefelhaltigen Aminosäuren Cyst(e)in und Methionin stammt und die Nierentubuli konsekutiv schädigt, besteht prinzipiell die Möglichkeit einer diätetischen Prophylaxe. — Es ist unverständlich, daß niemals der Versuch gemacht wurde, Cystinose-Kranke cystinfrei zu ernähren, obwohl dies mit den handelsüblichen Caseinhydrolysaten möglich ist. — In einer optimalen Diät muß allerdings auch das Angebot von Methionin vermindert werden, weil es teilweise in Cystin verwandelt wird. Dies läßt sich erreichen, indem man das Caseinhydrolysat mit Perameisensäure vorsichtig oxydiert. Das Methionin wird quantitativ in Methioninsulfon verwandelt, welches biologisch nicht mehr zu Methionin reduziert werden kann und ungiftig ist. Alle übrigen Aminosäuren werden mit einer Ausbeute von 98% erhalten. — Da Methionin eine essentielle Aminosäure ist, muß es in einer empirisch zu ermittelnden Menge substituiert werden, ebenso wie Tryptophan, das schon bei der Hydrolyse des Caseins zerstört wird. Die metabolische Funktion des Methionins als Methyldonator kann durch Cholin ersetzt werden. — Die hier vorgeschlagene Diät läßt hoffen, daß die Lebenserwartung der Cystinosekranken, die nur 3–8 Jahre beträgt, erheblich verlängert werden kann.SummaryCystinosis is a genetic defect, inherited in an autosomal recessive manner, which leads to the formation of a toxic metabolite. This damages the proximal tubule and originates from a disturbance in the breakdown of the sulphuric aminoacids cyst(e)ine and methionine.It is suggested that this damage might be prevented by dietary treatment. It is rather surprising that no attempt has so far been made to offer a cysteine-free diet derived from the casein hydrolysates commonly in use. In an optimal diet, however, the methionine content should also be reduced, as methionine is partly transformed to cystine. If a casein hydrolysate is carefully oxydized by performic acid, methionine is quantitatively transformed to methionine sulphone, which under biological conditions cannot be reduced back to methionine and which is non-toxic. All the other aminoacids are preserved, the recovery being 98 per cent and more.Methionine is an essential aminoacid and has to be adequately substituted, likewise tryptophan, which is destroyed in the process of casein hydrolysis. Methionine in its function as a methyl donator can be substituted by choline.The proposed diet might increase the life expectancy of patients with cystinosis, which is now limited to 3 to 8 years
Journal of Molecular Medicine | 1957
Friedrich Linneweh; Eberhard Buchborn; Brigitte Delbrück
SummaryFour cases of nephrogenic familial diabetes insipidus in two different families are described. The youngest of these cases (a boy of 5 1/2 months) exhibited considerable disturbances of water and electrolyte metabolism, whilst his mother showed only mild manifestations of the disease. In both patients the serum adiuretin level (toad test) was normal, but there was no response to adiuretin in the infant and reduced sensitivity of the tubule in the mother. The infant gradually developed a feeling of thirst after prolonged infusion therapy with hypotonic solutions to counteract hyperosmolarity. — In the second family two brothers (2 and 5 years old) likewise had the disease in varying degrees of severity as indicated by the clinical manifestations and the adiuretin test. The pathogenesis of this recessive and sex-linked disorder is discussed.
Journal of Molecular Medicine | 1969
Friedrich Linneweh; W. Barthelmai; Gisela Wenske
ZusammenfassungEs wird ein automatischer Aminosäuren-Analysator im Ultramikro-Bereich beschrieben. Der optimale Meßbereich des Gerätes liegt bei 1–5 × 10−9 Mol je Aminosäure, so daß 0,02 ml Plasma, 0,5 mg Gewebe (Frischgewicht) oder 5 Mikrogramm Protein mit einer Reproduzierbarkeit von ± 5% analysiert werden können.Auf Grund der geringen Fehlerbreite liegt der Meßbereich der beschriebenen Methode unter dem der bisher handelsüblichen Aminosäuren-Autoanalsysatoren.SummaryThe method describes an automated Amino-Acid-Analyzer in the ultra micro range.The optimal sample dimensions are 1–5 × 10−9 Mol per amino-acid. That means that 0,02 ml plasma, 0,5 mg tissue or 5 micrograms of protein can be analyzed with a reproducibility of ± 5%. On account of the narrow margin error, the range of the above method lies under the normal customery amino-acid analyzers.
Journal of Molecular Medicine | 1951
Friedrich Linneweh
ZusammenfassungNach Mitteilung je eines Falles von Cystinspeicherkrankheit und einfacher Cystinurie mit Steinbildung wird über vergleichende Stoffwechseluntersuchungen berichtet.Gesamt-N-, Amino-N- und Ammoniak-N-Ausscheidung halten sich größenmäßig etwa die Waage, ebenso die Cystin- und Cysteinausscheidung. Papierchromatographische Untersuchungen der Urine auf Aminosäuren decken qualitative Unterschiede auf.Bezüglich des Wesensunterschiedes der beiden Manifestationen der „Cystindiathese“ fehlte bisher eine Erklärung dafür, warum nur die eine Gruppe von Kranken die Cystinspeicherung erleidet und daran zugrunde geht, während die andere die unverwertbaren Aminosäuren störungslos ausscheidet. Es wird die Annahme begründet, daß in beiden Fällen die gleiche Stoffwechselanomalie vorliegt: während beieinfacher Cystinurie die bezüglich ihrer Ausscheidungsfunktion intakte Niere den Cystinanfall bewältigen kann, d. h. alles entstandene Cystin ausscheidet, muß der Cystinanfall beiSpeicherkrankheit so groß sein, daß Retention eintritt, gleichgültig ob die Ausscheidungsfunktion der Nieren normal oder herabgesetzt ist. Die Retention scheint sich nicht in der Erhöhung der Blutkonzentration des Cystins bemerkbar zu machen, sondern infolge Schwerlöslichkeit von vornherein als Speicherung im reticuloendothelialen System in Erscheinung zu treten.Demnach ist der Cystinanfall im Stoffwechsel der determinierende Faktor, der darüber entscheidet, ob zeitlebens die harmlose Cystinurie besteht oder eine Cystinspeicherkrankheit mit letalem Ausgang sich entwickelt.Der Theorie der Fehlleistung des reticuloendothelialen Systems auf dem Gebiete des Eiweißstoffwechsels wird nicht zugestimmt, weil Bluteiweißveränderungen — elektrophoretisch beurteilt — bei beiden Krankheitsfällen fehlten. Im Schrifttum stehen sich eine prärenale und renale Theorie gegenüber.
Journal of Molecular Medicine | 1939
Friedrich Linneweh
ZusammenfassungDie Eiweißmangelzustände, die sich durch eine Herabsetzung des Serumeiweißes und Neigung zu Ödembildung kennzeichnen, sind von einer Hypocalcämie begleitet. Der Calciumspiegel des Blutserums ist von der Konzentration des Albumins abhängig, das Blutcalcium wird nahezu zur Hälfte physikalisch-chemisch reguliert.Es wird der Begriff der„hypalbuminen Hypocalcämie“ aufgestellt. Bei dieser sinkt der Gesamtkalk des Blutes, aber nicht etwa nur der eiweißgebundene Anteil, sondern auch der ultrafiltrable; es bestehen — bisher nicht geklärte —Gleichgewichtsbeziehungen zwischen den einzelnen Fraktionen.Bei den hypalbuminen Hypocalcämien besteht eine verminderte „Kalkreserve“, so daß es in vereinzelten F-ällen zu tetanischen Zuständen kommen kann.Während der hormonal gesteuerte Anteil des Blutcalciums durch Hormonzufuhr beeinflußbar ist, läßt sich die hypalbumine Hypocalcämie ätiogen durch reichliche Eiweißzufuhr behandeln.
Journal of Molecular Medicine | 1968
Friedrich Linneweh; Andreas Poll
Zusammenfassend sei auf folgende Punkte hingewiesen1. Das Nierenversagen der Neugeborenen und jungen Säuglinge ist nach Art und Häufigkeit ein wichtiges, von klinischer Seite aber zu wenig gewürdigtes Problem.2.Ätiologisch sind Mißbildungen der Nieren und ableitenden Harnwege, Durchblutungsstörungen renaler und prärenaler Genese und interstitielle, bakterielle oder nichtbakterielle Entzündungen die Hauptursachen. Die wichtigsten daraus resultierenden Krankheitsbilder werden an konkreten Fällen erläutert.3. DieSymptomatik der Niereninsuffizienz ist in dieser Altersstufe wenig pathognomonisch. Wird von kranken Neugeborenen Urin entleert, so muß dieser grundsätzlich gewonnen und mit quantitativen Methoden der Harndiagnostik untersucht werden (Leukocytenzählung in der Zählkammer, Bestimmung der Keimzahlen). Das Fehlen der Urinentleerung kann durch eine Harnsperre (Hinderung der Harnentleerung) oder durch Anurie (fehlende Harnbildung) bedingt sein. Zur Differentialdiagnose dieser Störungen ist das Urogramm, nötigenfalls das Scintigramm der Nieren, heranzuziehen.4. Dietherapeutischen Möglichkeiten im Bereich der Mißbildungen liegen auf operativem Gebiet, die der Durchblutungsstörungen richten sich nach deren Ursache: Die Thrombose der Nierenvenen ist durch fibrinolytische und Anticoagulantientherapie (Streptokinase und Heparin) zu bekämpfen, bei einseitigem Befall grundsätzlich und vor der chirurgischen Intervention. Die hypovolämische und asphyktische Nierenschädigung ist dank der kreislaufwirksamen Infusionsbehandlung am souveränsten zu beherrschen. Die antibiotische Therapie der Pyelonephritis muß die Erregerempfindlichkeit berücksichtigen. Chloramphenicol ist bei Neugeborenen kontraindiziert.5.Prognostisch sind dieMißbildungen bei Berücksichtigung auch der Spätprognose als nicht günstig zu beurteilen. Von denZirkulationsstörungen hat die bilaterale Nierenrindennekrose eine absolut infauste Prognose, die Nierenvenenthrombose nur bei einseitigem Befall und frühzeitiger medikamentöser oder chirurgischer Therapie eine relativ günstige Prognose. Von denEntzündungen der Neugeborenenniere läßt sich die abakterielle interstitielle Nephritis wegen ihrer Seltenheit prognostisch schwer abschätzen. Die Pyelonephritis scheidet mit einer Letalität von 40% prognostisch ungünstig ab, kann aber durch Frühdiagnose und damit rechtzeitige antibiotische Therapie auf eine größere Lebenserwartung hoffen lassen, obwohl auch dann — wie bei der Säuglingspyelonephritis — nur eine Heilungsrate von etwa 30% zu erwarten ist.Summary1. Renal failure in newborn and very young infants is a serious problem because of its frequency and etiology. Not many clinical studies have been done dealing with this problem.2. Congenital malformations of the kidney and urinary tract, renal and pre-renal circulatory failure, interstitial inflammation-bacterial and abacterial are the main causes. The most important ones are reviewed in case-histories.3. The symptomatology of renal failure in this age group is of little value. If the infants are voiding, urine should be collected and subjected to quantitative evaluation, e.g. white blood cell count in the counting chamber, bacterial colony count. If no urine is passed, this can be due to obstruction on the urinary tract or to anuria (no production of urine). Intravenous urogram or even scintigram of the kidneys might be necessary to differentiate between these two.4. Therapy might be surgical in some congenital malformations, treatment of circulatory failure depends on the cause: Fibrinolytica and anticoagulants (streptokinase, heparin) should be tried in renal venous thrombosis, medical therapy should be carried out in any case, if only one side is affected or before surgery is done.If renal impairment is due to hypovolemia or asphyxia, intravenous fluid therapy gives good results.In treating pyelonephritis with antibiotica, sensitivity has to be considered. Chloramphenicol is contraindicated in newborn.5. Prognosis — specially in late prognosis — of congenital malformations is poor.If bilateral circulatory failure results in necrosis of the renal cortex, prognosis is fatal.The outcome of unilateral renal venous thrombosis is fairly good, when either medical or surgical treatment are started early.Letality of pyelonephritis is 40%, early diagnosis and proper antibiotic therapy can improve the outcome, though complete cure occurs only in about 30%, the same as in pyelonephritis of the very young infants.
Journal of Molecular Medicine | 1953
Friedrich Linneweh; Erwin Hellner
Zusammenfassung1. Mit der Gewinnung röntgenographischer Interferenzdiagramme und deren photometrischer Auswertung wird bei 2 Fällen von Cystinspeicherkrankheit in der Milz ein Cystingehalt von etwa 8% ermittelt (bezogen auf Trockensubstanz).2. Die kardinale Frage, ob neben 1-Cystin noch Kristalle anderer Substanzen in den Geweben abgelagert werden, muß auf Grund röntgenographischer Nachprüfung verneint werden, soweit es sich um Konzentrationen über 1% handelt.
Journal of Molecular Medicine | 1961
Friedrich Linneweh; M. Ehrlich; H. Bickel
ZusammenfassungBei einem Stoffwechselgesunden führt intravenös verabfolgtes Acetazolamid (Diamox) in einer Dosierung von 5 mg/kg Körpergewicht zu einer Vermehrung der Aminosäuren-Ausscheidung (summarisch um 38%), indem die endogenen Aminosäure-Clearances für einige Aminosäuren erhöht werden.Bei 2 Cystinurie-Kranken mit gesteigerter Cystin-, Lysin- und Argininausscheidung konnte dagegen unter gleichen experimentellen Bedingungen eine Verminderung ihrer Ausscheidung (summarisch um 42%) beobachtet werden.Dieses gegensätzliche Verhalten wirft die Frage nach qualitativen Unterschieden der Resorptionsmechanismen bei Gesunden und Cystinurie-Kranken auf. Für eine Beantwortung reichen die vorliegenden Befunde nicht aus.
Journal of Molecular Medicine | 1961
Friedrich Linneweh; Karl-Heinz Jarausch
Der Diabetes insipidus renalis ist eine meist erbliche, tubulare Nierenerkrankung, die wegen des Unvermogens, einen konzentrierten Urin zu bilden, zu Polyurie, Hyperosmolaritat des Serums und Polydipsie fuhrt. Wahrend man anhand der etwa 200 bisher veroffentlichten, teils sporadischen Falle einen guten Uberblick uber die Symptomatologie dieser Krankheit gewinnt, ist uber ihre Atiologie und Pathogenese noch wenig bekannt. Hier soll vorwiegend von der erblichen Form die Rede sein.