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Featured researches published by Georg Strassmann.


International Journal of Legal Medicine | 1935

Über Lebensdauer und Handlungsfähigkeit Schwerverletzter

Georg Strassmann

In seinem ausffihrlichen und erschSpfenden Referat fiber die Handlungsfi~higkeit Schwerverletzter hat Meixner betont, dab jeder erfahrene Gerichtsarzt F~lle erlebt, in denen trotz rasch t6dlicher Verletzung der Betroffene noch hat handeln kSnnen, obwohl dies n~eh Art und Sehwere der Verletzung nieht anzunehmen war. Die Lebensdauer hi~ngt nicht unmittelbar mit der Handlungsfi~higkeit zusammen und ist in seltenen F~tllen genau zu ermitteln. Denn die Beobachtungen yon Laien fiber den Eintr i t t des Todes sind mit Vorsicht zu verwerten und der zugezogene Arzt stellt oft nur noch den Tod fest. So ist es meis~ nut m6glieh, aus Zeugenbekundungen und dem Leichenbefund einen SchluB uuf die vermutliehe Lebensdauer zu ziehen. Unmittelbar tSdlich sind im allgemeinen Verletzungen und Zerst6rungen des verli~ngerten Markes und d~mit des Atemund Gef~l]zentrums, wenn man yon sonstigen sehwersten Zerreil~ungen des K6rpers und der inneren Organe und grol~en Gefi~Be absieht. Die Lebensdauer nach einer Verletzung ist davon abhs wie raseh die lebenswichtigen Zentren zum Erl~hmen kommen, sei es dureh direkte Schs Verletzung, Ersehfit, terung, Blutung, Druck oder durch m~ngelhafte Blurund Sauerstoffversorgung, z .B. bei Verletzungen des Herzens, der Gef~Be oder blutreicher Organe, soweit nicht der Herzmuskel selbst geseh~digt oder gels wird. Mit Handlungsf~higkeit is~ aufgehobenes Bewul~tsein, Bewul~tlosigkeit nieht vereinbar, wohl aber sind Itandlungen bei getrfibtem Bewul~tsein mSglieh. Fiir eine I-Iandlungsfs ist ein Funktionieren der lebenswiehtigen nerv6sen Zentren erforderlleh, ebenso wie die F~bigkeit, die Glieder bewegen zu kSnnen. Die sehwersten Seh~tdelund Gehirnzertrfimmerungen dutch stumpfe Gewalt oder dureh Sehul~ ffihren in der Regel zu sofortiger Aufhebung des Bewui~tseins und Handlungsunfs Diese Bewul~tlosigkeit wird mit dem Eintr i t t des Todes leieht verweehselt. Auch solche raseh tSdlichen Verletzungen Ifihren nicht unmittelbar zum Tode, sondern es finden noch einige Atembewegungen und Herzkontraktionen start. Man erkennt das daran, dab zumeist eine mehr oder weniger ausgedehnte Fettversehleppung in die Lungengefs stattfindet, und dM~ Blur in die feineren Luftwege eingeatmet wird und Blutatmungsinseln im Lungengewebe zustande kommen. Ein ls ~berleben wird Mlerdings dureh diese Befunde nieht bewiesen. Meixner berichtet fiber einen Fall


International Journal of Legal Medicine | 1925

Über individuelle Blutdiagnose

Georg Strassmann

Landsteiner und Richter haben als erste 1903 die Bedeutung der Isoagglutinine filr die geriehtliehe Medizin hervorgehoben. Obwoh! seitdem zahlreiche Autoren sich mit dieser Frage besch~ftigten, hat doch bisher die Bestimmung der Isoagglutinine im menschlichen. Blut, die Feststellung der Blutgruppen-ZugehSrigkeit in der gerichts~rztlichen Untersuchungstechnik noch keine allgemeine Verbreitung gefunden. Aul~er Landsteiner habeu sich besonders v. Dungern und Hirsch/eld, Bohne, Janski und Moss, Ottenberg, Jervell, Dyke und neuerdings Lattes und seine Schiller Mino, Siracusa, sowie in Deutschland Schi/ /mit der gerichts~rztlichen Verwendung der Blutgruppenbestimmung besch~ftigt. Die Blutgruppenbildung beruht auf der F~higkeit des menschlichen Serums, die BlutkSrperchen bestimmter Menschengruppen zu agglutinieren oder nicht, sowie auf der F~higkeit der menschlichen BlutkSrperchen, durch das Serum bestimmter Menschen zusammengeballt zu werden, durch das Serum anderer nieht. In der Chirurgie ist filr die Vornahme yon Bluttransfusionen die Feststellung der Blutgruppe yon Bedeutung geworden. Ebenso spielt in der Erblichkeitsund Rassenforsehung sie bereits eine wichtige ~ Rolle. Man teilt die Mensehen im allgemeinen in 4 Blutgruppen ein, deren Bezeiehnung nicht fiberall die gleiehe Jst, die hier gew~hlte Einteilung entspricht derjenigen yon Landsteiner. Zu diesen 4 Hauptgruppen kSnnen noch einzelne Untergruppeu (Guthrie und Huc]c) kommen, die sich aber zwanglos unter die 4 Hauptgruppen einordnen lassen (Lattes). Die Eintcilung in die 4 Gruppen beruht auf dem Vorhandensein oder Fehlen yon agglutinierenden Eigenschaftcn des Blutserums und agglutinabler Eigenschaften in den BlutkSrperchen. Die BlutkSrpercheneigenschaften werden als Agglutinogene bezeichnet, yon denen man 2 Arten A und ]~ unterscheidet: Bei den Serumeigenschaften, den Isoagglutininen unter-


International Journal of Legal Medicine | 1968

Tödliche Hirnverletzungen im Boxkampf

Georg Strassmann; Milton Helpern

ZusammenfassungDie mitgeteilten vier Todesfälle beweisen, daß nach wiederholten Schlägen auf den Kopf, wie sie im Boxkampf erfolgen, sich schwere, fortschreitend sich verschlimmernde Störungen des Gefäßapparates des Gehirns entwickeln können, die trotz Entfernung der subduralen Blutmasse durch sekundäre Thrombose, Infarkte, Blutungen und Ödem großer Gehirnabschnitte nach 54 Std bis 9 Tagen den Tod herbeiführten.Summary4 fatalities in boxing matches are reported, 1 was an amateur, 3 were professional boxers, 19–25 years old healthy men. The amateur died after knock out in the 2. round, the 3 others were k.o. in the 8., 10., 12. round after repeated blows against face and head, they died within 54 hours to 9 days after the k.o. In all 4 cases a subdural hemorrhage had been removed by craniotomy to relieve the increased intracranial pressure. Yet an irreversible disturbance of the cerebral circulation developed. It lead to early veinous thromboses, stases, cerebral edema with herniation of braintissue through the holes of dura and skull made by the craniotomy. Another consequences were extensive hemorrhagic infarctions of all lobes on the base of the brain, the basal ganglia, thalami, brainstem in 3 cases, of ischémic necroses of these areas in 1 case. At autopsy contusions of the face and cerebral cortex and remnants of the subdural bleeding were insignificant. The boxer who survived the knockout for 9 days showed also a pressure necrosis of the anterior part of the hypophysis gland and a severe bronchopneumonia. Most cases reported in the litterature and 13 out of 23 cases of boxing fatalities autopsied from 1918–1950 by the Office of the Chief Medical Examiner of New York City died from a subdural hemorrhage consequent to a torn pial vessel. In contrast to it in the 4 cases described the impairment of the cerebral circulation was the most important factor produced by the blows on the head, not relieved by the craniotomy and the removal of the subdural hemorrhage.


International Journal of Legal Medicine | 1927

BeitrÄge zur Lehre vom Kindesmord

Georg Strassmann

Zu einigen Fragen, die bei der Sektion Neugeborener yon Bedeutuug sind, mSchte ich auf Grund des in Breslau zum Tell mit Dr. Pietrusky zusammen beobachteten Materials Stellung nehmen, ohne s~mtliehe auftauchenden Fragen in befriedigender Weise 15sen zu kSnnen. Ich mull verweisen auf Haberdas ganz besonders reiehhMtige Zusammenstellung der am Wiener geriehts~trztlichen Inst i tu t beobaehteten F~.lie von Kindesmord, in der die hier zur ErSrterung stehenden Fragen zum grol3en Teile behandelt worden sind. Haberda weist darauf hin, dab der Gerichtsarzt verhaltnismgi3ig se]ten Ge]egenheit hat, die Leichen von Neugeborenen zu sezieren, bei denen die Lebensdauer genau feststeht, und bei denen die EntfMtung der Lungen eine vollkommen normale war. Es liegt das dar~n, dab es sieh fast immer um heimliche Geburten unehe]icher Miitter handelt, bei denen Zeugen nicht zugegen sind, und bei denen man ffir die Festste]lung der Lebensdauer daher auf die oft unzuverl~ssigen Angaben der Kindesmutter selbst angewiesen ist. Haberda hat zahlreiche Versuehe angestellt, welehe Verletzungen dureh den Geburtsvorgang, durch Sturzgeburten uus verschiedener HShe und durch GewMteinwirkung auf den kindlichen Kopf und K6ri)er entstehen k6nnen, and hat besonders dabei die Abortgeburten beriicksiehtigt. Auch A. Lesser machte Versuche an Kindesleichen, die er aus 3 m H6he herabfMlen ]iel~. Auf die sonstigen Arbeiten fiber Kindesmord, insbesondere auf die auf Grund reieher Erfahrung fuftenden VerSffentlichungen von Lesser, Ungar, F. St~rassmann u. a. kann ich bier nur kurz hindeuten. Die Punkte, die ich behandeln m6ehte, sind folgende: Handel t der Arzt fahrlgssig, der den Tod eines Kindes bescheinigt, das tatsgchlich noch lebt und noeh mehrere Stunden am Leben bleibt ? IYandelt er insbesondere dadnrch fahrli~ssig, dal3 deshMb dem Kinde


International Journal of Legal Medicine | 1932

Die Blutgruppenbestimmung an Blutflecken

Georg Strassmann

ZusammenfassungDie vonHolzer beschriebene Technik zur Feststellung der agglutinablen Blutkörpercheneigenschaften in alten Blutflecken mittels der Agglutininbindung ergibt in der Tat nicht nur bei monate-, sondern auch bei jahrealtem angetrocknetem Blut zuweilen gute Resultate und erweist sich damit der Agglutininbestimmung an Blutflecken nach derLattesschen Methode als überlegen. Zwar wird auch die Agglutininbindungsmethode gelegentlich Fehlresultate liefern, zumal wenn die agglutinablen Eigenschaften von vornherein schwach ausgebildet waren und dann nach kürzerer Zeit des Antrocknens schlecht nachweisbar sind. Es sind Kontrollen mit nicht blutbefleckten gleichartigen Stoffen notwendig und eine zweite Nachprüfung, falls der Blutfleck als zur Blutgruppe O gehörig bestimmt wird und anscheinend keine Agglutinine gebunden hatte. So sind Fehlresultate am ersten zu vermeiden. Da an angetrockneten Blutflecken mit den sonst üblichen Methoden die Gruppenbestimmung häufig mißlingt, ist in jedem Fall die Prüfung der agglutinablen Blutkörpercheneigenschaften mittels der Agglutininbindung in der vonHolzer angegebenen Art bei alten Blutflecken angezeigt.


International Journal of Legal Medicine | 1926

Langandauernde Totenstarre?: Zugleich ein Beitrag zur Frage der Exhumierung

Georg Strassmann

DaB die Totenstarre sieh unter giinstigen Umstiinden an einzelnen iVIuskeln oder Muskelgruppen l~ngere Zeit, als im Mlgemeinen angenommen wird, halten kann, ist bekannt. Bei zwei Leiehen, die naeh 3 bzw. 4 Woehen exhnmiert wurden, und die Haberda 1) sezierte, fand sieh eine deutliehe Starre in den Muskeln des Ful3es und Walz 2) besehreibt den Full eines ira Oktober get6teten erwaehsenen Mannes, dessen Leiehe 9 Woehen naeh dem Tode begraben in der Erde gelegen hatte, sehon einmal seziert war und bei der erneuten Exhumierung noeh Starre in den Knieen, den Fingerund Fuggelenken aufwies. Dal3 es sieh um Starre handelte, ging aueh daraus hervor, dug die Obersehenkelmuskeln noeh deutliehe Kernf~rbung aufwiesen. Dieser Fall ist ein Beweis daffir, wie vorsiehtig man sein mug, wenn man auf Grund der Totenstarre die Todeszeit best immen will. Bei exhumierten Leiehen kann abet dureh andere Vorg~nge eine Totenstarre vorget~useht werden. ])as sind insbesondere Verdunstungsund Sehrumpfungsvorg~nge, die zu einer Zusammenziehung der Weiehteile fiihren und eine eigentiimlieh starre I-Ialtung der Glieder bedingen, die nur mit gr6gter Miihe sieh dureh Zug und Dehnung iiberwinden l~ftt, Erseheinungen, bei denen man zun~ehst tats~ehlieh glauben kann, es 1/~ge eine Totenstarre vor. Zur Illustrierung diene folgender Full : Eine h6ehst sehwaehsinnige Person wird besehuldigt, ein 21/2 Monate altes fremdes Kind mit Petroleum fibergossen und ihm einen EB16ffel Petroleum eingegeben zu haben. Als die Mutter das Kind auffand, roeh Deeke und Bert s tark naeh Petroleum, ebenso wie das Kind selbst. Sie bemerkte eine R6tung am R/ieken, das Kind war einen Tag unruhig, erholte sieh aber dann raseh. Wegen des Hautausschlages wurde 8 Tage


International Journal of Legal Medicine | 1924

Der Verschluß der Atemwege beim Erhängen und Erdrosseln

Georg Strassmann

ZusammenfassungDie Sagittalschnitte, die durch Leichen normaler, erhängter und erdrosselter Kinder gemacht wurden, nachdem diese mittels Formalineinspritzung gehärtet waren, ergaben: Beim typischen Erhängen (Schlinge im Nacken) ist der Zungengrund nach oben an den Gaumen und nach hinten an die Rachenwand gedrängt. Der Gaumen ist an die hintere und obere Wand des Nasenrachenraums emporgedrückt. Der Kehldeckel ist zwischen Zungengrund und hinterer Rachenwand eingeklemmt. Der ganze Kehlkopf ist nach oben und hinten verschoben und der Wirbelsäule genähert. Beim atypischen Erhängen, wenn die Schlinge an einem Ohr sich befindet und der Kopf nach einer Seite stark gebeugt ist, tritt der Verschluß der Luftwege in ähnlicher Weise wie beim typischen Erhängen ein dadurch, daß der Zungengrund nach oben und hinten gegen Gaumen und Rachenwand, der Gaumen gegen den Nasenrachenraum gedrängt wird. Der Kehlkopf ist nach oben und hinten gegen die Wirbelsäule und außerdem seitlich verschoben und stark gedehnt infolge der gebeugten Haltung des Kopfes nach einer Seite. Bei den Formen des atypischen Erhängens, bei denen die Schlinge am Kinn sich befindet, sind die Weichteile des Nackens, die Halswirbelsäule und der Pharynx nach vorn gegenden Kehlkopf und Zungengrund infolge der Überstreckung des Kopfes gedrängt, so daß dadurch die Luftzufuhr erschwert sein muß. Bei der Erdrosselung, wenn das fest zugeschnürte Strangwerkzeug dem oberen Teile der Luftröhre aufliegt, wird diese direkt zusammengeschnürt, wodurch die Luftzufuhr verhindert oder zum mindesten erheblich erschwert wird.


International Journal of Legal Medicine | 1934

Der Nachweis der Gruppensubstanzen in Körpersäften und an davon herrührenden Flecken

Georg Strassmann

ZusammenfassungAgglutinine, die im Serum vorhanden sind, finden sich in allen Leichentranssudaten (Herzbeutelflüssigkeit, Brust- und Bauchhöhlentranssudat, Fäulnis- und Brandblaseninhalt), selten im Speichel. Im Liquor cerebro-spinalis, in der Samenblasenflüssigkeit, im Urin und Scheidenschleim konnten keine Agglutinine gefunden werden. Receptoren, die den Blutkörpercheneigenschaften entsprechen, finden sich in den oben erwähnten Leichentranssudaten, im Eiter, der Samenblasenflüssigkeit, im Speichel, Magensaft, Urin, Scheidenschleim, im Kindspech, Nasensekret, Schweiß und in Flecken, die von diesen Flüssigkeiten und Ausscheidungen herrühren. Ihr Nachweis geschieht durch die quantitative Absorptionsmethode gegen O-Serum, wobei Kontrolluntersuchungen mit gleichartigen unbefleckten Stoffen notwendig sind, um eine unspezifische Bindung durch den Stoff auszuschließen. Jedoch können Nichtausscheider (Schiff) fälschlich bei diesen Flecken das Vorhandensein der O-Gruppe vortäuschen, so daß nur die positive Bindung eines Agglutinins die Anwesenheit eines Receptors beweist und die richtige Gruppenbestimmung ermöglicht.Bei Speichelflecken der Gruppe O kann geprüft werden, ob der Fleck die Agglutination von O-Blutkörperchen durch Anti-O-Serum (mit AB-Bhut absorbiertem RinderserumSchiff) hemmt. Alle Flecke, die von menschlichen Ausscheidungen herrühren, sind gegenüber chemischen und physikalischen Einflüssen ziemlich widerstandsfähig und die Gruppensubstanzen (Receptoren) lassen sich bei ihnen nach monate- und jahrelangem Antrocknen feststellen.


International Journal of Legal Medicine | 1934

Die Feststellung der Schußrichtung und der Waffenart durch den Befund an der Kleidung und an der Leiche

Georg Strassmann

1. Feststellung der Schullrichtung. a) An der Kleidung. Dutch die Untersuchungen von Lochte ist auf die Bedeutung au~merksam gemacht worden, die die Untersuchung der Kleidung bei Schugverletzungen hat, sei es, dai~ es sich um die Feststellung yon Nahschugspuren handelt, ~uf deren Nachweis hier nicht eingegangen werden soll, sei es, dM~ die Schul~richtung oder die Art der Waffe durch die Kleideruntersuchung ermittelt werden soll. Sind Nahschui~zeichen (Pulverschmauch, Pulvereinsprcngung) oder bei Schwarzpulver Vcrbrennungserscheinungen an einem Schugloch eines Kleidungsstfickes gefunden worden, so ist damit gleichzeitig bewiesen, dal~ dieses Schugloch einen Einschul~ d~rstellt. Bei Schiiss~n mit aufgesetzter Waffe, zumal der gr61~eren Kaliber (9 ram, Gewehre), linden sich grol~e Platzzerreil~ungen der Kleidung bisweilen mit Pulverschmauch an den l~ndern , zuweilen ohne einen solchen. Dieser ist dann in die Tiefe mitgerissen worden. Die diinneren und tiefer gelegenen Kleidungsstficke loflegen grSl~ere Zerreil~ungen aufzuweisen Ms die oberflachlich gelegenen dicken Stoffe. Bei Fernschiissen ist info]ge der Elastizit~t der Kleidungsstoffe das Schugloeh kleiner Ms das Geschol~kMiber, zuweilen so klein, dal~ es kaum sichtbar ist, zumal bei 6,35 mm-Waffen. Auch die Ausschul~16cher der Kleidung sind meist kleiner als das Geschol~kaliber. Nur bei schr~gem Austritt der Knge] oder bei Durchschul~ einer KleiderfMte, falls die dazwisehen liegende Gewebsbriicke einreigt, entstehen gr61~ere Schul~16cher. Strahlige Aufreil~ungen am Aussehul~ spreehen ffir Schiisse aus grSBeren Warren, wie Gewehre und Karabiner. Im iibrigen weehselt Form und Gr6ge der Schul~16cher in der Kleidung nach der Art der Waffe und Munition, nach der Entfernung des abgegebenen Schusses, der Auftreffund Austrittsrichtung, der Zerreil~lichkeit und Dehnbarkeit des Gewebes. Meist sind die Fasern in der Schul~richtung vorgestfilpt (Lochte), aber es kommen auch die umgekehrten Ausstiilpungen vor. Weder die GrSl~e der SchuglScher, noch die Ausstiilpung der Fasern gestattet


International Journal of Legal Medicine | 1932

Über Transmissionswellenverletzungen, zugleich ein Beitrag zur Magen- und Zwölffingerdarmverletzung durch stumpfe Gewalt

Georg Strassmann

ZusammenfassungZwei tödliche Unfälle ereigneten sich dadurch, daß beim Bedienen von Dreschmaschinen die Kleider einer an der Maschine beschäftigten Frau von sich drehenden Maschinenteilen erfaßt wurden. Es war dies nur dadurch möglich, daß die vorschriftsmäßigen Sicherheitsmaßnahmen unterlassen waren. Die Kleider wurden dabei um Leib und Brustkorb fest zusammengeschnürt. Im 1. Fall entstand ein vollständiger Abriß des Zwölffingerdarms, ein Gekröseriß und ein ausgedehnter, zum Teil vollständiger Magenriß. Der Tod trat nach 12 Stunden an Shock und Peritonitis ein.Im 2. Falle entstanden linksseitige Rippenbrüche, sowie doppelte Kniescheibenbrüche und eine ausgedehnte pulmonale und cerebrale Fettembolie. Der Tod trat4 Tage nach der Verletzung an doppelseitiger, traumatischer Lungenentzündung ein. Äußerlich waren in beiden Fällen nur oberflächliche Hautabschürfungen der Lendengegend vorhanden.

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Otto Schmidt

University of Göttingen

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Prinzing

University of Louisiana at Monroe

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