Otto Schmidt
University of Göttingen
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Publication
Featured researches published by Otto Schmidt.
International Journal of Legal Medicine | 1929
Otto Schmidt
Der Naehweis einer Fe t t embo l i e im kle inen Kre i s lauf is t an der Leiche durch Anfer t igung fr ischer Que tschpr~para te der Lungen leicht zu ftihren. Die Frage , ob im grogen Kre i s l auf F e t t a u s s c h w e m m u n g e n sich f inden, wird ers t nach einiger Zei t nach F ix i e rung und Anfer t igung gef~rbter Schni t tpr~tparate zu bean twor t en sein. Es l iegt offenbar das Bediirfnis nach einer sofort bei der Sekt ion ebenso le icht und schnell durchzuf t ihrenden Unte r suchungsmethode zum Nachweis yon F e t t e m b o l i e n im gro~en Kre i s lauf vor. Meine Un te r suehungen haben ergeben, daf3 zum sofor t igen Naehweis einer fe t t embol i sehen Aussehwemmung im grogen Kre i s l auf die mikroskopisehe [Betraehtung des Adergef lechts wegen der Za r the i t des Organs besonders geeignet ist. Bei e inem 24 jghr igen Manne, der sieh dureh Motor radunfa l l einen reehtsse i t igen kompl iz i e r t en Un te r schenke lb rueh zugezogen ha t t e und naeh anf/inglieher Besserung am 3. Tage un te r sehwerer Benommenhe i t , die a/2 Tag dauer te , s ta rb , konn te im Ader gef leeht des Gehirns bei Vornahme der Sekt ion im ungefgrb ten P r g p a r a t F e t t in den Gefi~l]en naehgewiesen werden. Es handelte sieh um einen Mann yon gutem Krgfteund Ernghrungszustand. Der reehte Untersehenkel zeigte am unteren Drittel eine deutliehe Abweiehung naeh aul3en. Das untere Drittel war gegen den oberen Teil beweglieh. Auf der Vorderseite der Sehienbeinkante fand sieh eine 2 : 2 em groBe, etwas unregelmgBig gestaltete dunkelbraune Hautvertroeknung. Die Umgebung dieser Stelle war in grol~er Ausdehnung braunrot bis grtinlieh verfgrbt. Sehienund Wadenbeine waren in ihrem unteren Drittel quer und zaekig durehbroehen. In der Muskulatur fanden sieh ausgedehnte Blutungen. In den Blutmassen sehwammen einige 7FetttrOpfehen. Die LungengefiiBe waren stark mit Fett angefiillt. Ein offenes Foramen ovale lag nieht vor. Auf der Sehnittflgehe des Gehirns waren zahlreiehe abspiilbare
International Journal of Legal Medicine | 1956
Otto Schmidt
ein solches Vorgehen als Sphal lographie , abge le i te t yon ( ~ d ~ e ( ~ a t ~schwanken, wackeln. Das yon uns 1 entwickel te Gergt 2 bes teh t aus zwei nebene inander angebrach ten S tah lp la t t en , die an den beidersei t igen schmalen K a n t e n einer Un te r l age aufl iegen (Abb. 1). Die eine P l a t t e t r a g t an ihrer Unterfl~iehe einen Dehnungsmel~streifen, der nach p a t e n t i e r t e m Verfahren 3 als W i d e r s t a n d yon e twa 6 0 0 ~ gespul t ist. Die Be las tung
International Journal of Legal Medicine | 1961
Otto Schmidt; B. Forster; G. Schulz
ZusammenfassungAm Beispiel des Eiweißzerfalls untersuchten wir den Einfluß der Eigen- und Fremdfermente auf den postmortalen Zerfall an dem Gewebsbrei einer frischen Rinderleber. Die Untersuchungen erstreckten sich auf den proteolytischen Zerfall und den Abbau der Aminosäuren. Die Aufteilung des Fäulnishydrolysats erfolgte nach löslichen, mit Trichloressigsäure fällbaren und ungelösten stickstoffhaltigen Anteilen, nach freien Amino- und Carboxylgruppen, Ammoniumsalzen und Carbonaten. Die Untersuchung der gasförmigen Phase beschränkte sich auf den Nachweis von NH3 und CO2.Bei ubiquitärer Keimbildung zeigt sich bei Anwesenheit von Sauerstoff ein ungestörter Abbau, der bei längeren Versuchszeiten das gesamte organische Material nach und nach in anorganische, vorzüglich gasförmige Produkte überführt. In anaerobem Milieu resultieren nach dem desaminierenden Zerfall der Aminosäuren unvollständig oxydierte Zerfallsstufen.Bei weitgehender Ausschaltung bakterieller Keime durch Chloroform oder Achromycin verläuft der proteolytische Zerfall im wesentlichen ungestört; dagegen unterbleibt der Abbau der Aminosäuren: Die körpereigenen Fermente sind nicht in der Lage, den Abbau der Aminosäuren durchzuführen. Darüber hinaus entfällt im Sauerstoff-Milieu auch jeder weitere endgültige oxydative Zerfall der übrigen Grundstoffe. Die Beseitigung der Eigensubstanz bleibt nach dem Tode Fremdindividuen überlassen Der Zerfall ist von der Fermentausstattung der Keime abhängig. Das Studium mikrobiologischer Vorgänge wird hierdurch zu einem interessanten und wichtigen Teilgebiet der gerichtlichen Medizin.Am Beispiel des Proteus vulgaris wird der Einfluß der Keimbesiedlung auf den postmortalen Zerfall in aerobem und anaerobem Milieu mit der hier vorliegenden Aminbildung dargestellt.
International Journal of Legal Medicine | 1952
D. Lorke; Otto Schmidt
ZusammenfassungIm Bestreben, den Zersetzungserscheinungen bei Fäulnis und Verwesung nachzugehen, wurden wir auf die Bedeutung der Redoxlage für die postmortale Zersetzung hingewiesen. Wir untersuchten die Schwefelwasserstoffbildung in ihrer Abhängigkeit zur herrschenden Redoxlage. Hierbei ergab sich, daß Schwefelwasserstoff nur bei stark negativer Potentiallage, die negativer als das Normalpotential des Neutralrots (Eo = −320 mV) war, entstand. Ein derartig negatives Potential wird, wie sich unter Anwendung von Farbstoffindicatoren zeigte, bei der Verwesung nicht, wohl aber bei der Fäulnis erreicht. Beide Prozesse unterscheiden sich demnach im wesentlichen nur durch die Höhe ihrer Redoxlage.Im Bestreben, den Zersetzungserscheinungen bei Faulnis und Verwesung nachzugehen, wurden wir auf die Bedeutung der Redoxlage fur die postmortale Zersetzung hingewiesen. Wir untersuchten die Schwefelwasserstoffbildung in ihrer Abhangigkeit zur herrschenden Redoxlage. Hierbei ergab sich, das Schwefelwasserstoff nur bei stark negativer Potentiallage, die negativer als das Normalpotential des Neutralrots (E o = −320 mV) war, entstand. Ein derartig negatives Potential wird, wie sich unter Anwendung von Farbstoffindicatoren zeigte, bei der Verwesung nicht, wohl aber bei der Faulnis erreicht. Beide Prozesse unterscheiden sich demnach im wesentlichen nur durch die Hohe ihrer Redoxlage.
Archive | 1959
Otto Schmidt; D. Lorke; B. Forster
Der postmortale Stoffwechsel ist yon den Vorg/~ngen des Lebens nieht grunds/itzlich versehieden. Fermente, die zu Lebzeiten den Stoffweehsel katalysieren, sind auch nach dem Tode wirksam; sie sind jedoeh nicht mehr einer das Leben erhaltenden Ordnung unterworfen. Ihre Aktivit~t ist yon den durch die Fiiulnis gegebenen Bedingungen abh/ingig. Uber Teilvorg~nge des postmortalen Abbaues liegen zahlreiehe Einzeluntersuehungen vor. In welehem Mal3e die Zerfallsprodukte des einen Systems sieh auf ein anderes und weiteres auswirken, ist aus diesen Untersuehungen nicht zu entnehmen. Die Beziehungen sind un/ibersehbar und zahlreich; sie im einzelnen untersuchen zu wollen, ist eine unlSsbarc Aufgabe. Schon einen groBen Gewinn wiirde es bedeuten, die t~eihenfolge des Abbaues der Grundsubstanzen kennenzulernen. Nach Speziellerem zu fragen, ist bei der ltickenhaften Kenntnis des postmortalen Stoffwechsels verfr/iht. Wir miissen uns zun~chst mit dieser Fragestelhmg zufriedengeben. Diese Aufgabe in Angriff zu nehmen, ist sehwierig. Die bei der Fgulnis auftretenden ZerfMlsprodukte fiihren zu einem Gemisch der a]lerversehiedensten Stoffgruppen. Die chemische Analyse dieses Substrats verliert sich in Teilprozessen, die sich nur schwer zu einem Gesamtbild vereinigen lassen. Aussichtsreicher erscheinen physikalische Methoden. Sie bringen gemeinsame Eigenschaften der allerverschiedensten Stoffgruppen zur Darstellung; aus ihnen lassen sich bei entsprechendem Vorgehen Abl/~ufe ersehen, die dem Gesamtprozeg zukommen. Bei der F/iulnis werden hoehmolekulare Stoffe in niedermolekulare Stoffgruppen zerspMten. Das bedeutet eine Zunahme der Teilehen. Ihre jeweilige Zahl best immten wir durch die Ge/rierpun/ctserniedrigung. Aus ihr ergeben sich ~inweise auf die ItShe und die Art des Zerfalls. Eine Abnahme der Teilehen erfolgt ausschlieBlich dureh die Aufspaltung in gasf6rmige Endprodukte, die aus der L6sung entfernt werden. Der Zerfall in nichtflfichtige anorganische oder organische l~este oder die Ab-
International Journal of Legal Medicine | 1930
Otto Schmidt
Wirkt eine stumpfe GewMt gegen den Brustkorb ein, so finder sieh in den Lungen fast regelmiBig das Bild des interstitiellen Emphysems: Die Pleura ist in mehr oder minder grol~en Lnftblasen abgehoben, die Luft ist in dgs interstitielle Gewebe eingedrungen, die Randstelten der Lungen sind besonders be~Torzugt. Neben ausgedehntem interstitiellen Emphysem sieht man in solehen J~allen mitunter gueh Blutungen im Lungengewebe. Diese Verinderungen deuten darauf bin, dal3 die Luftdrucksteigerung im Inneren der Lungen im Angenblick der Gewatteinwirkung eine ganz gewaltige sein mug. Es ist anatomiseh erkliirlieh, dab bei solehen intrapulmonalen Drueksteigerungen aneh Lnft in das GefgBsystem gepreBt werden kann. Alle Voraussetzungen fiir ein I-tineingelangen yon Luft in den Kreislauf liegen vor: Gewebszerreigung mit GefiGer6ffnung, Luftdrueksteigerung und Circulationsfunktion. ~ber das Zustandekommen yon Luftembolien liegen eine Fiille yon Einzelbeobaehtungen vor. Tierversuche sind, wie sonst wohl selten auf einem Gebiet der Nedizin, fast erseh6pfend zur Kl~rung yon Fragestellungen heralagezogen worden. GerJng sind die Mitteilungen darfiber, dab aueh Luft in das Gefil3system bei ErhShung des Luftdruekes in die Lungen hineingelangen kann. DaB schon bei geringer Druekerh6hung in den Lungen Gas in den Kreislauf iibertreten karm, zeigte im Anfang des vorigen Jahrhunderts Bichat an Tierversuchen. Er leitete Tieren unter miftigem Druek Wasserstoff in die Lungen ein und sah an der im Leben er6ffneten Art. femoralis brennbare Gasblasen, die dem Blur beigemengt waren, entstr6men. Von .3/Iarchand, Benel~e,
International Journal of Legal Medicine | 1953
D. Lorke; Otto Schmidt
ZusammenfassungWir untersuchten den Einfluß der Redoxlage auf die postmortale Bildung von organischen Derivaten des zweifach negativen Schwefels, von Mercaptanen und Thioäthern. Diese entstanden nur, entsprechend der Bildung von Schwefelwasserstoff, bei Potentialen, die negativer als —300 mV waren.Bei dem negativeren Potential im Wasserstoffstrom bildeten sich größere Mengen Mercaptane und Schwefelwasserstoff als im Stickstoffstrom. Damit konnte erneut gezeigt werden, daß das Redoxpotential für die postmortalen Abbauvorgänge beherrschend ist.
International Journal of Legal Medicine | 1953
P. Dahr; Otto Schmidt
Wenn man bedenkt, wie lange Jahre um die forensische Verwertbarkeit der natfirliehen Blutgruppen gek/~mpft wurde, so f/s es auf, wie schnell, mit welcher Bereitwilligkeit und G1/iubigkeit das L6nsVerfahren vor Gericht Anwendung gefunden hat. Aus gemeinsamen Untersuchungen mit MA~z wei] ich, wie grol~ die Gefahr ist, die eintretenden konglutininartigen Bflder naeh der positiven oder negativen Seite hin zu beeinflussen. In unseren tt/s waren die Untersuchungen Zufallsergebnisse. Auf dem ]etzten t tygienekongre] in Miinster standen unsere Erfahrungen in scharfem Gegensatz zu den Erfolgen anderer, ttEI~E berichtete dort fiber 248 Familienuntersuchungen, bei denen der Vater ausnahmslos richtig angezeigt wurde. Eine hundertprozentige Sicherheit an einem so groi~en Zahlenmaterial bei einem so neuartigen Verfahren ist in der Tat eine imponierende Leistung, die kaum ein anderes biologisches Verfahren fiir sich in Anspruch nehmen kann. Herr Dr. HEINE hat sich nun und dieses ist der Gegenstand unserer heutigen Mitteilung in dankenswerter Weise bereit gefunden, gesichertes Famflienmaterial zu testen, das ihm unter gegenseitiger Kontrolle der Identit~t der Proben yon Herrn Prof. ] ) A ~ und mir fibersandt wurde; bei 11 Familien: Mutter-Kind-Bluten mit dem jeweils dazugeh6rigen natfirliehen Vater und 2 oder 3 Vergleichsbluten in der Summe 38 M~nner wurde die Vaterschaft yon I-Ierrn Dr. H ~ I ~ jedoeh nut 2mal richtig angezeigt. Bei den Herrn I-IEI~E gegebenen Chancen, dan richtigen Vater zu treffen, bedarf es keiner weiteren Ausffihrungen, dal] es sich bei diesen Ergebnissen um reine Zufallstreffer handelt. Herrn Dr. L6NS haben wir yon diesen Untersuehungsergebnissen in Kenntnis gesetzt u n d e s ihm mehrfach nahegelegt, gleiche Kontrolluntersuchungen vorzunehmen, mit der Zusicherung, seine Ergebnisse gleich, wie sie auch sein mSgen hier in Mfinchen bekanntzugeben. Er hat sich bisher nicht bereit gefunden, diese Untersuchungen in Angriff zu nehmen.
International Journal of Legal Medicine | 1937
Otto Schmidt
Obgleieh die KSrper der Cyanreihe sieh im Reagensglase dutch eine augerordentlich starke und vielseitige Wirkung auf den Blutfarbstoff und seine Derivate (Bildung yon Cyanh/~moglobin, Cyanh/~matin und Cyanh/~mochromogen) auszeichnen, kommt es selbst bei tSdlich endenden F~Lllen yon Blaus/~urevergiftung nieht zu einer spektroskopiseh sichtbaren Ver/~nderung des Blutfarbstoffes. Man rechnet die Blausaure und ihre in HCN dissoziierbaren Salze nicht zu den eigentlichen Blutgiften. Die Blaus/~ure wirkt in erster Linie auf die Funktion der Fermente ein, yon denen insbesendere die Wirkung auf das Atmungsferment und das Cytochrom in letzter Zeit ns studiert worden ist. Die hellroten Totenflecke, die bei Cyanvergiftungen yon einigen Autoren besehrieben worden sind, kSnnen durch die Behinderung tier postmortalen Sauerstoffzehrung des Gewebes erklart werden. Urn eine spezifisehe Einwirkung des Cyans auf den Blutfarbstoff handelt es sieh hierbei nicht. Das Leichenblut behMt in solchen F/~llen im wesentliehen den zur Zeit des Todes vorhandenen Sauerstoffgehalt bei. Eine Bindung des Cyans mit dem Blutfarbstoff oder seinen Derivaten im lebenden Organismus ist bisher nicht bewiesen worden. Geringe Abweiehungen des Absorptionsspektrums hat Vlds bei cyanvergifteten Hunden feststellen kSnnen. Welchen Ver/~nderungen das Leiehenblut bei Cyanvergiftungen fiberhaupt unterliegt, darfiber liegen Untersuchungen bisher nicht vor. Die vorliegende Arbeit beriehtet fiber das Auftreten yon ihrer Natur nach bekannten und eharakteristischen Cyanverbindungen des Blutfarbstoffs bei cyanvergifteten Tieren.
International Journal of Legal Medicine | 1933
Otto Schmidt
Kaliumrhodanid erzeugt in Ferrisalzl6sungen blutrot gefgrbtes Eisen~ rhodanid. Diese Probe gehbrt wohl zu den empfindliehsten l~eaktionen, die die Chemie iiberhaupt kennt. Sie bietet, nnter geeigneten Bedingnngen vorgenommen, in Vergiftungsfgllen einen hervorragenden stoezifischen Nachweis yon Blansgure an der Leiche. Die Cyanide der Alkalien und alkalischen Erden, yon denen die Alkalieyanide vorztiglieh ffir Vergiftungszweeke verwendet warden, sind in Wasser leicht 15slich. Sie werden hierbei hydrolytisch in Metallhydroxyd und Blausgure bzw. in deren Ionen gesloalten: