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Featured researches published by H. Göbel.


Schmerz | 2001

Epidemiologie und Kosten chronischer Schmerzen

H. Göbel

ZusammenfassungRückenschmerzen gehören neben Kopfschmerzen zu den häufigsten Schmerzproblemen, die zu Langzeitbehinderung führen. Ganz im Vordergrund stehen die unspezifischen Rückenschmerzen ohne identifizierbare anatomische und neurophysiologische Ursachen. Das Ausmaß des Gesundheitsproblems Rückenschmerzen wird durch die Tatsache illustriert, dass 4% der gesamten Arbeitskraft in Deutschland durch Arbeitsunfähigkeitszeiten wegen Rückenschmerzen verloren geht. Nicht nur das individuelle Leid ist damit groß, sondern auch die Belastung des Bruttosozialproduktes. Bei der Behandlung ist zu bedenken, dass gerade bei den unspezifischen Rückenschmerzen psychosoziale und verhaltensmedizinsche Faktoren entscheidend für die Chronifizierung sind. Traditionelle Therapieverfahren bei Rückenschmerzen haben sich in Studien als vielfach unwirksam erwiesen, insbesondere bei bereits eingetretener Chronifizierung.AbstractLow back pain is one of the most common factors leading to longtime disability. Unspecific low back pain is predominant, i. e. low back pain without an anatomic or neurophysiological correlate. The socioeconomic impact of back pain is huge. In Germany 4% of all work force is lost only due to low back pain. Psychosocial factors are essential for the chronification and must be take into account in therapy. Conventional therapy has shown low efficacy, especially once chronification has started.


Schmerz | 2001

Harpagophytum-Extrakt LI 174 (Teufelskralle) bei der Behandlung unspezifischer Rückenschmerzen

H. Göbel; A. Heinze; M. Ingwersen; Uwe Niederberger; D. Gerber

ZusammenfassungFragestellung. In dieser randomisierten, plazebokontrollierten und doppelblinden Studie sollten die Effekte von Harpagophytum procumbens (Teufelskralle) auf sensible, motorische und vaskuläre Mechanismen von Muskelschmerzen untersucht werden. Neben der klinischen Wirksamkeit und Verträglichkeit wurden durch experimentell-algesimetrische Methoden mögliche Wirkmechanismen analysiert.nMethodik. Die Studie wurde an Patienten mit leichten bis mittelstarken muskulären Verspannungen oder leichten Muskelschmerzen des Rückens, der Schulter sowie des Nackens durchgeführt. Die Verum-Gruppe erhielt doppelblind und randomisiert täglich 2-mal 1 Filmtablette, d. h. 2-mal 480 mg/Tag, Harpagophytum-Extrakt LI 174 (Rivoltan®) um 8.00 und 20.00 Uhr während eines Zeitraums. Die Therapiedauer betrug 4 Wochen. Datenerhebungen im 14-tägigen Abstand erfolgten mittels visueller Analogskala, Druckalgometertest, Erfassung antinozizeptiver Muskelreflexe, Muskelresistenztest, EMG-Oberflächenaktivität, Muskelischämietest, klinischer Globalscore sowie subjektiver Patienten- und Arzturteile.nErgebnisse. Insgesamt wurden 31 Patienten in der Verum-Gruppe und 32 Patienten in der Plazebo-Gruppe behandelt. Nach 4-wöchiger Behandlung fand sich eine deutliche klinische Wirksamkeit des Verums im klinischen Globalscore sowie in den Patienten- und Arzturteilen. Hochsignifikante Effekte ergaben sich in der visuellen Analogskala, im Druckalgometertest, in der Muskelresistenzprüfung sowie im Muskelischämietest. Kein Unterschied zu Plazebo fand sich in der Erfassung antinozizeptiver Muskelreflexe sowie in der EMG-Oberflächenaktivität. Die Verträglichkeit war gut, schwere unerwünschte Ereignisse traten nicht auf.nSchlussfolgerungen. Es konnte eine hochsignifikante klinische Wirksamkeit mit einer Monotherapie von Harpagophytum-Trockenextrakt LI 174 nach 4-wöchiger Behandlung in einer Dosierung von 2-mal 480 mg/Tag bei leichten bis mittelstarken Muskelschmerzen erzielt werden. Hinsichtlich der untersuchten Wirkmechanismen lässt sich schlussfolgern, dass durch eine Behandlung mit Harpagophytum-Extrakt LI 174 eine signifikante Beeinflussung der sensiblen und vaskulären Muskelregiabilität sowie eine Reduktion der Muskelresistenz erreicht werden können. Zentralnervöse Effekte konnten nicht aufgedeckt werden.AbstractProblem. This randomised, double-blind, placebo controlled study was intended to investigate the effects of Harpagophytum procumbens (Devils Claw) on sensory, motor and vascular mechanisms of muscle pain. In addition to clinical efficacy and tolerability, possible action mechanisms were analysed by means of experimental algesimetric methods.nMethodology. The study was performed on patients with slight to moderate muscular tension or slight muscular pain of the back, shoulder and neck. On a double-blind randomised basis the verum group received 2×1 film tablets per day, i. e. 2×480 mg/day, of Harpagophytum extract LI 174 (Rivoltan®) at 8.00 a. m. and 8.00 p. m. over a certain period. The duration of the therapy was 4 weeks. Data recording at 14-day intervals was made using a visual analogue scale, pressure algometer test, recording of antinociceptive muscular reflexes, muscle stiffness test, EMG surface activity, muscular ischaemia test, clinical global score and subjective patient and physician ratings.nResults. A total of 31 patients in the verum group and 32 in the placebo group were treated. After four weeks of treatment there was found to be a clear clinical efficacy of the verum on the clinical global score and in the patient and physician ratings. Highly significant effects were found in the visual analogue scale, the pressure algometer test, the muscle stiffness test and the muscular ischaemia test. No difference from placebo was found in the recording of antinociceptive muscular reflexes or in the EMG surface activity. Tolerability was good; no serious adverse effects occurred.nConclusions. A highly significant clinical efficacy was achieved with a monotherapy of Harpagophytum dry extract LI 174 after four weeks treatment at a dosage of 2×480 mg/day in cases of slight to moderate muscular pain. With regard to the action mechanisms investigated, it may be concluded that treatment with Harpagophytum extract LI 174 may be expected to have a significant influence on sensory and vascular muscular response and bring about a reduction in muscle stiffness. No central nervous effects were discovered.


Nervenarzt | 2001

Botulinum-Toxin A in der Therapie von Kopfschmerzerkrankungen und perikranialen Schmerzsyndromen

H. Göbel; A. Heinze; K. Heinze-Kuhn; K. Austermann

ZusammenfassungBotulinum-Toxin A wird seit rund 20 Jahren erfolgreich bei zahlreichen Erkrankungen eingesetzt, die durch eine unangemessen hohe Muskelkontraktion charakterisiert sind. Aktuell zeigt sich als schnell ausbreitendes neues klinisches Anwendungsgebiet und Forschungsthema der Einsatz bei Kopfschmerz vom Spannungstyp, Migräne, Clusterkopfschmerz und myofaszialen Schmerzsyndromen im Bereich des Nackens, Schultergürtels und des Rückens. Das Rationale für den Einsatz beruht auf mannigfaltigen Wirkmechanismen. Durch Blockade der cholinergen Innervation wird eine Hemmung der muskulären Hyperaktivität für 3–6 Monate bedingt, degenerativen Veränderungen des Bewegungsapparates, des Kopfes und des Halses wird vorgebeugt, nozizeptive Afferenzen und Blutgefäße der perikranialen Muskeln werden dekomprimiert, und muskuläre Trigger- und Tender-Points werden gelöst. Die Normalisierung der Muskelspindelaktivität führt zu einer Normalisierung des Muskeltonus und zentraler Kontrollmechanismen der Muskelaktivität, beseitigt die oromandibuläre Dysfunktion und behebt muskuläre Stressfaktoren. Die Wirkungen von Botulinum-Toxin A lassen sich jedoch nicht allein durch die muskulären Angriffspunkte erklären. Die retrograde Aufnahme von Botulinum-Toxin A in das ZNS führt zu einer Modulation der Expression von Substanz P und Enkephalin im Rückenmark sowie im Nucleus raphe. Neue Untersuchungen belegen zudem eine Hemmung der sterilen Inflammation, die klinisch zu einer Blockade der neurogenen Entzündung als pathophysiologisches Substrat primärer Kopfschmerzen beitragen kann. In zahlreichen klinischen Studien wird derzeit das neue Einsatzgebiet von Botulinum-Toxin A im Bereich der speziellen Schmerztherapie detailliert untersucht. Die bereits jetzt vorliegenden Daten und Erfahrungen eröffnen neue Wege in der Behandlung chronischer Schmerzerkrankungen. Das praktische Vorgehen in der Therapie wird an Beispielen erläutert.SummaryFor 20 years botulinum toxin A has been used for the treatment of a variety of disorders characterised by pathologically increased muscle contraction. Recently, treatment of tension headache, migraine, cluster headache, and myofascial pain syndromes of neck, shoulder girdle, and back with botulinum toxin A has become a rapidly expanding new field of research. Several modes of action are discussed for these indications. The blockade of cholinergic innervation reduces muscular hyperactivity for 3 to 6 months. Degenerative changes in the musculoskeletal system of the head and neck are prevented. Nociceptive afferences and blood vessels of the pericranial muscles are decompressed and muscular trigger points and tender points are resolved. The normalisation of muscle spindle activity leads to a normalisation of muscle tone and central control mechanisms of muscle activity. Oromandibular dysfunction is eliminated and muscular stress removed. However, the effect of botulinum toxin A cannot be explained by muscular actions only. Its retrograde uptake into the central nervous system modulates the expression of substance P and enkephalins in the spinal cord and nucleus raphe. Recent findings suggest an inhibition of sterile inflammation which may lead to a blockade of the neurogenic inflammation believed to be the pathophysiological substrate of primary headache disorders. The efficacy of botulinum toxin A in the treatment of pain disorders is being investigated in several studies at the moment. The results and experiences obtained so far present new alternatives in the treatment of chronic pain disorders. The practical use of botulinum toxin A is demonstrated.


Manuelle Medizin | 1998

Therapie des posttraumatischen Kopfschmerzes nach Schädel-Hirn-Trauma und HWS-Distorsion

M. Keidel; I. Neu; H. D. Langohr; H. Göbel

Schädel-Hirn-Traumen (SHT) und HWS-Beschleunigungsverletzungen (HWS-BV) werden in 90% von einem posttraumatischen Kopfschmerz (PK) gefolgt. Der PK nach leichtgradiger HWS-BV ist meist okzipital betont (67%), von dumpf-drückendem und/oder ziehendem Charakter (77%) und hält im Mittel 3 Wochen an. Nach SHT sind nach 1/2 Jahr über 80% der Patienten kopfschmerzfrei. Der Spannungskopfschmerz ist mit 85% der häufigste Typ der posttraumatischen Kopfschmerzen. Neben zervikogenem Kopfschmerz und einem symptomatischen (sekundären) Kopfschmerz bei intrakranieller Blutung (Epi- oder Subduralhämatom, subarachnoidale oder intrazerebrale Blutung) oder intrakranieller Druckerhöhung sind in seltenen Fällen posttraumatische Kopfschmerzen möglich, die der Migräne oder dem Cluster-Kopfschmerz ähneln. Es kann sich ein Medikamenten-induzierter Dauerkopfschmerz entwickeln, wenn bei akutem PK Analgetika länger als 4 Wochen verabreicht werden.Zur optimalen Behandlung des PK ist eine exakte Akutdiagnostik und verlaufsabhängige Überprüfung der Diagnose von besonderer Bedeutung. Ein symptomatischer Kopfschmerz (nach Kalotten- bzw. HWK-Fraktur oder bei intrakranieller Blutung) darf nicht übersehen werden. Die Behandlung des PK erfolgt in der Akutphase mit einfachen Analgetika, Antiphlogistika und/oder Muskelrelaxantien, falls erforderlich mit transienter HWS-Immobilisation mit Hilfe einer Halskrause; bei länger anhaltendem PK mit Gabe von trizyklischen Thymoleptika (z.B. Amitriptylin oder Amitriptylin-Oxid) begleitend zu einer allgemein-roborierenden, physikalischen und physiotherapeutischen Behandlung, im Bedarfsfall mit begleitender psychotherapeutischer Stützung. Zur Vermeidung einer PK-Chronifizierung wird eine rasche Klärung forensischer Angelegenheiten empfohlen. Die mögliche Entwicklung eines Medikamenten-induzierten Dauerkopfschmerzes muß durch streng indizierte und nur kurzfristige Analgetika-Verschreibung sowie durch engmaschige Kontrolluntersuchungen verhindert werden.


Schmerz | 2010

Medikamentöse Prophylaxe der Migräne

A. Heinze; Katja Heinze-Kuhn; H. Göbel

With the introduction of the highly effective triptans in the treatment of acute migraine attacks, the significance of migraine prevention temporarily lost ground in the awareness of doctors and, even more so, patients. This was unjustified, as the increasing numbers of patients with triptan-overuse headache clearly demonstrated. Recent years have seen this trend reversed with a resurgence of migraine prevention. In daily practice the first question is whether migraine prevention is indeed indicated for the patient. If answered affirmatively, the next step is the intricate selection of the most promising agent for the patient. Treatment guidelines regularly updated by the relevant medical societies provide a general overview of the agents principally available according to the principles of evidence-based medicine. Yet, low compliance rates suggest that in practice implementation of these guidelines may have to be tailored to the patient in question. The treatment algorithm presented here tries to bridge the gulf between general treatment guidelines and the actual needs of the patient. From this, feasible clinical pathways are derived for individualized treatment.ZusammenfassungDie medikamentöse Prophylaxe der Migräne verlor mit Einführung der sehr wirksamen Triptane zur Attackentherapie im Bewusstsein der Ärzte, viel mehr aber noch der Patienten zunächst deutlich an Bedeutung – zu Unrecht, wie das steigende Problem von Kopfschmerzen bei Triptanübergebrauch zeigte. In den letzten Jahren lässt sich nun eine Trendumkehr mit einer Renaissance der Prophylaxe beobachten. In der täglichen Praxis muss für jeden Betroffenen in einem ersten Schritt überlegt werden, ob eine medikamentöse Prophylaxe überhaupt indiziert ist. Darauf folgt die meist komplexe Auswahl der individuell erfolgversprechendsten Substanz. Regelmäßig aktualisierte Therapieleitlinien der einschlägigen Fachgesellschaften können dabei eine Übersicht über die grundsätzlich infrage kommenden Substanzen unter den Gesichtspunkten der evidenzbasierten Medizin geben. Weiterhin unbefriedigende Complianceraten bei den Patienten legen jedoch nahe, dass die Umsetzung der Empfehlungen im Einzelfall in der Praxis schwierig sein kann. Vor dem Hintergrund dieser Problematik versteht sich der vorliegende Behandlungsalgorithmus gleichsam als Schnittstelle zwischen den allgemeinen Therapieleitlinien und den konkreten Patientenbedürfnissen. Daraus werden praktikable Behandlungspfade für die individuelle Therapie abgeleitet.AbstractWith the introduction of the highly effective triptans in the treatment of acute migraine attacks, the significance of migraine prevention temporarily lost ground in the awareness of doctors and, even more so, patients. This was unjustified, as the increasing numbers of patients with triptan-overuse headache clearly demonstrated. Recent years have seen this trend reversed with a resurgence of migraine prevention. In daily practice the first question is whether migraine prevention is indeed indicated for the patient. If answered affirmatively, the next step is the intricate selection of the most promising agent for the patient. Treatment guidelines regularly updated by the relevant medical societies provide a general overview of the agents principally available according to the principles of evidence-based medicine. Yet, low compliance rates suggest that in practice implementation of these guidelines may have to be tailored to the patient in question. The treatment algorithm presented here tries to bridge the gulf between general treatment guidelines and the actual needs of the patient. From this, feasible clinical pathways are derived for individualized treatment.


Schmerz | 2013

Sektorenübergreifende schmerzmedizinische Versorgung

H. Göbel; Katja Heinze-Kuhn; I. Petersen; A. Göbel; A. Heinze

Migraine and other headaches affect 54 million people in Germany. They rank among the ten most severely disabling complaints and the three most expensive neurological disorders. Nevertheless, they are not adequately recognized in the healthcare system with sketchy diagnoses and inadequate treatment. This inadequate care is not primarily due to a lack of medical and scientific knowledge on the development and treatment of headaches but is predominantly due to organizational deficits in the healthcare system and in the implementation of current knowledge. To overcome the organizational barriers the national headache treatment network was initiated in Germany. For the first time it allows national cross-sectoral and multidisciplinary links between inpatient and outpatient care. A hand in hand treatment programme, better education, better information exchange between all partners and combined efforts using clearly defined treatment pathways and goals are the basis for state of the art and efficient treatment results. The treatment network is geared towards the specialized treatment of severely affected patients with chronic headache disorders. A national network of outpatient and inpatient pain therapists in both practices and hospitals works hand in hand to optimally alleviate pain in a comprehensive cross-sectoral and multidisciplinary manner. For therapy refractive disorders, a high-intensive supraregional fully inpatient treatment can be arranged. This concept offers for the first time a nationwide coordinated treatment without limitation by specialization and bureaucratic remuneration sectors.ZusammenfassungMigräne und andere chronische Kopfschmerzen betreffen 54xa0Mio. Menschen in Deutschland. Sie zählen zu den 10xa0am schwersten behindernden Leiden und zu den 3xa0teuersten neurologischen Erkrankungen. Trotzdem werden sie in Gesundheitssystemen nicht adäquat wahrgenommen, werden lückenhaft diagnostiziert und inadäquat behandelt. Die Versorgungsdefizite resultieren primär nicht aus einem Mangel an wissenschaftlichen Erkenntnissen zur Entstehung und zur Behandlung von Kopfschmerzen. Vielmehr sind sie ganz überwiegend durch organisatorische Mängel in der Versorgungslandschaft und in der Umsetzung des aktuellen Wissens begründet. Zur Überwindung der organisatorischen Hindernisse wurde das bundesweite Kopfschmerzbehandlungsnetz in Deutschland initiiert. Es ermöglicht erstmals eine bundesweite sektoren- und fachübergreifende Vernetzung der ambulanten und stationären Therapie. Die Versorgung Hand in Hand, ein Mehr an Wissen, ein besserer Informationsaustausch zwischen allen Beteiligten und die gemeinsame Arbeit mittels klar definierter Behandlungspfade sind die Basis für zeitgemäße und effiziente Behandlungsergebnisse. Das Behandlungsnetz ist ausgerichtet auf die spezialisierte Versorgung schwer betroffener Patienten mit chronischen Kopfschmerzerkrankungen. Dabei wirkt ein nationaler Verbund von ambulant und stationär tätigen Schmerztherapeuten in Praxen und Kliniken koordiniert sektoren- und fachübergreifend zusammen. Für therapierefraktäre Erkrankungen kann eine hochintensive, überregionale vollstationäre Behandlung erfolgen. Das Konzept bietet erstmalig eine bundesweit organisierte Behandlung ohne Beschränkung durch Fachgrenzen und bürokratische Vergütungssektoren.AbstractMigraine and other headaches affect 54 million people in Germany. They rank among the ten most severely disabling complaints and the three most expensive neurological disorders. Nevertheless, they are not adequately recognized in the healthcare system with sketchy diagnoses and inadequate treatment. This inadequate care is not primarily due to a lack of medical and scientific knowledge on the development and treatment of headaches but is predominantly due to organizational deficits in the healthcare system and in the implementation of current knowledge. To overcome the organizational barriers the national headache treatment network was initiated in Germany. For the first time it allows national cross-sectoral and multidisciplinary links between inpatient and outpatient care. A hand in hand treatment programme, better education, better information exchange between all partners and combined efforts using clearly defined treatment pathways and goals are the basis for state of the art and efficient treatment results. The treatment network is geared towards the specialized treatment of severely affected patients with chronic headache disorders. A national network of outpatient and inpatient pain therapists in both practices and hospitals works hand in hand to optimally alleviate pain in a comprehensive cross-sectoral and multidisciplinary manner. For therapy refractive disorders, a high-intensive supraregional fully inpatient treatment can be arranged. This concept offers for the first time a nationwide coordinated treatment without limitation by specialization and bureaucratic remuneration sectors.


Schmerz | 2010

[Preventive medication in migraine headache : Individualized clinical pathways].

A. Heinze; Katja Heinze-Kuhn; H. Göbel

With the introduction of the highly effective triptans in the treatment of acute migraine attacks, the significance of migraine prevention temporarily lost ground in the awareness of doctors and, even more so, patients. This was unjustified, as the increasing numbers of patients with triptan-overuse headache clearly demonstrated. Recent years have seen this trend reversed with a resurgence of migraine prevention. In daily practice the first question is whether migraine prevention is indeed indicated for the patient. If answered affirmatively, the next step is the intricate selection of the most promising agent for the patient. Treatment guidelines regularly updated by the relevant medical societies provide a general overview of the agents principally available according to the principles of evidence-based medicine. Yet, low compliance rates suggest that in practice implementation of these guidelines may have to be tailored to the patient in question. The treatment algorithm presented here tries to bridge the gulf between general treatment guidelines and the actual needs of the patient. From this, feasible clinical pathways are derived for individualized treatment.ZusammenfassungDie medikamentöse Prophylaxe der Migräne verlor mit Einführung der sehr wirksamen Triptane zur Attackentherapie im Bewusstsein der Ärzte, viel mehr aber noch der Patienten zunächst deutlich an Bedeutung – zu Unrecht, wie das steigende Problem von Kopfschmerzen bei Triptanübergebrauch zeigte. In den letzten Jahren lässt sich nun eine Trendumkehr mit einer Renaissance der Prophylaxe beobachten. In der täglichen Praxis muss für jeden Betroffenen in einem ersten Schritt überlegt werden, ob eine medikamentöse Prophylaxe überhaupt indiziert ist. Darauf folgt die meist komplexe Auswahl der individuell erfolgversprechendsten Substanz. Regelmäßig aktualisierte Therapieleitlinien der einschlägigen Fachgesellschaften können dabei eine Übersicht über die grundsätzlich infrage kommenden Substanzen unter den Gesichtspunkten der evidenzbasierten Medizin geben. Weiterhin unbefriedigende Complianceraten bei den Patienten legen jedoch nahe, dass die Umsetzung der Empfehlungen im Einzelfall in der Praxis schwierig sein kann. Vor dem Hintergrund dieser Problematik versteht sich der vorliegende Behandlungsalgorithmus gleichsam als Schnittstelle zwischen den allgemeinen Therapieleitlinien und den konkreten Patientenbedürfnissen. Daraus werden praktikable Behandlungspfade für die individuelle Therapie abgeleitet.AbstractWith the introduction of the highly effective triptans in the treatment of acute migraine attacks, the significance of migraine prevention temporarily lost ground in the awareness of doctors and, even more so, patients. This was unjustified, as the increasing numbers of patients with triptan-overuse headache clearly demonstrated. Recent years have seen this trend reversed with a resurgence of migraine prevention. In daily practice the first question is whether migraine prevention is indeed indicated for the patient. If answered affirmatively, the next step is the intricate selection of the most promising agent for the patient. Treatment guidelines regularly updated by the relevant medical societies provide a general overview of the agents principally available according to the principles of evidence-based medicine. Yet, low compliance rates suggest that in practice implementation of these guidelines may have to be tailored to the patient in question. The treatment algorithm presented here tries to bridge the gulf between general treatment guidelines and the actual needs of the patient. From this, feasible clinical pathways are derived for individualized treatment.


Schmerz | 2007

Classification of headache disorders

A. Heinze; Katja Heinze-Kuhn; H. Göbel

ZusammenfassungIm Jahre 2003 veröffentlichte die International Headache Society die 2.xa0Auflage der Internationalen Klassifikation von Kopfschmerzen. Gegliedert in die Teile I.xa0primäre Kopfschmerzerkrankungen, II.xa0sekundäre Kopfschmerzerkrankungen und III.xa0kraniale Neuralgien, zentraler und primärer Gesichtsschmerz finden sich diagnostische Kriterien für inzwischen 206 verschiedene Kopfschmerzerkrankungen. Die Klassifikation erfolgt bei den sekundären Kopfschmerzen anhand der Ätiologie, bei den primären Kopfschmerzen dagegen anhand der Phänomenologie. Ziel des Kopfschmerztherapeuten muss es sein, trotz der hohen Zahl möglicher Diagnosen mit möglichst geringem Aufwand die bei einem Patienten bestehenden Kopfschmerzen eindeutig zu identifizieren. Dabei kommt der Differenzierung der primären von den sekundären Kopfschmerzen ebenso eine große Bedeutung zu wie der Unterscheidung der einzelnen primären Kopfschmerzerkrankungen voneinander.AbstractIn 2003 the International Headache Society (IHS) published the second edition of the International Classification of Headache Disorders. Diagnostic criteria for no less than 206 separate headache diagnoses are presented in the parts (I) primary headaches, (II) secondary headaches and (III) cranial neuralgia, central and primary facial pain. The headaches are classified according to the etiology in case of the secondary headaches and according to the phenomenology in case of the primary headaches. It is the task of the headache specialist to identify the correct headache diagnose with the smallest effort possible. Both, the differentiation between secondary and primary headaches and the differentiation between the various primary headaches are of equal importance.


Schmerz | 2001

Spezielle Schmerztherapie: Rechnet sie sich für Betroffene und Kostenträger?

H. Göbel

ZusammenfassungZahlreiche Studien belegen, dass Einrichtungen für spezielle Schmerztherapie eine große klinische Effektivität erzielen können und gleichzeitig ein bedeutsames Einsparpotenzial für die Kostenträger eröffnen. Die Effektivität zeigt sich sowohl in einer deutlichen Reduktion des individuellen Leidens als auch in einer kostengünstigen Leistungserbringung für die Kostenträger und für die Gesellschaft. Diese Effektivität kann sowohl an subjektiven Parametern durch die Befragung der Patienten erfasst werden als auch durch objektive Zielparameter, wie z. B. Wiederaufnahme der Arbeit, Abnahme der Medikamenteneinnahme, Kostenreduktion durch geringere Inanspruchnahme des Gesundheitssystems sowie Vermeidung von Berentung. Patienten, denen trotz entsprechender Notwendigkeit eine Behandlung in einer Schmerzklinik vorenthalten wird, zeigen dagegen entweder einen konstanten Leidensdruck oder sogar eine Verschlechterung ihrer Beschwerden und eine Zunahme der Notwendigkeit der finanziellen Kompensation. Dabei muss berücksichtigt werden, dass spezialisierte Schmerztherapiezentren erst in Anspruch genommen werden, wenn konventionelle Möglichkeiten ausgeschöpft sind. Eine frühere Inanspruchnahme von Einrichtungen zur speziellen Schmerztherapie kann zu optimierten klinischen und ökonomischen Ergebnisse beitragen.AbstractSpecialized pain management centres have been shown to achieve significant clinical efficacy and a relevant reduction of direct and indirect costs. Furthermore, only patients are admitted after conventional therapies failed. The results of specialized pain management might be even more impressive if patients were treated earlier. Parameters of cost efficacy in pain treatment include pain reduction, reduction of drug intake, increase of physical activity, improvement of quality of life, reduction of inability to work, avoidance of early retirement.


Schmerz | 2001

Schmerzen lindern – Kosten senken

H. Göbel; P. Buschmann

In zahlreichen epidemiologischen Studien hat sich gezeigt, dass Schmerzen eines der Hauptgesundheitsprobleme der Bevölkerung darstellen. Insbesondere chronische Kopfschmerzen, Migräne, Rückenschmerzen und Nervenschmerzen gehören zu den großen aktuellen Gesundheitssorgen. Auf einem von der Schmerzklinik Kiel und der AOK Schleswig-Holstein organisierten Symposium zum aktuellen Stand und zu den Perspektiven der Schmerztherapie in Deutschland resümierten Patienten, Experten, Gesundheitspolitiker und Kostenträger die Entwicklung der Schmerztherapie in Deutschland und diskutierten neue Organisationsformen der Schmerztherapie. In den vergangen Jahren wurden durch die gemeinsamen Bemühungen vieler engagierter Schmerztherapeuten in Deutschland weitreichende Innovationen erzielt. Die Meilensteine dieser Entwicklungen wurden auf dem Kieler Symposium erörtert. Einzelne Beiträge werden in mehreren Übersichtsarbeiten dieser Ausgabe der Zeitschrift „Der Schmerz“ publiziert. Schmerztherapie ist auch zukünftig eine große klinische und gesellschaftliche Herausforderung. Dafür ist die Komplexität der chronischen Schmerzkrankheit ein wichtiger Grund. Das Spektrum der Symptomausprägung und der Komorbidität variiert sehr zwischen verschiedenen Patienten und erfordert ein sehr individuelles Management. Nicht nur die Reduktion der Schwere und der Dauer der Schmerzen sind Ziele der Behandlung. Spezielle Schmerztherapie muss außerdem ● die Behinderung reduzieren,

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