Isabel Valdés Cifuentes
University of Hamburg
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Featured researches published by Isabel Valdés Cifuentes.
Archive | 2018
Isabel Valdés Cifuentes
Ziel dieses Kapitels ist es, einen knappen Abriss uber den Wandel der europaischen Arbeitsmarkte zu geben. Im Fokus stehen insbesondere die zunehmende Verbreitung atypischer Beschaftigung sowie die Bedeutung, die den unterschiedlichen Formen von Erwerbsarbeit in den einzelnen Landern zukommt. Kapitel 2.2 widmet sich der Bewertung des Beschaftigungswandels in Europa.
Archive | 2018
Isabel Valdés Cifuentes
Widmet man sich auf theoretischer wie empirischer Ebene dem Zusammenhang, in dem Erwerbsarbeit und soziale Beziehungen stehen, stost man zunachst auf drei wesentliche Annahmen, die – obwohl haufig derart betitelt – im eigentlichen Sinne keine eigenstandigen Theorien darstellen: die Thesen von Segmentation, also einer Trennung der beiden Lebensbereiche, Kompensation, im Sinne einer Substitution, und Kumulation bzw. Spillover (Lambert 1990). Diese Thesen werden naher erlautert, bevor einige Theorien dargestellt werden, die auf Individualebene einen Beitrag zu der Frage nach dem Zusammenhang von prekarer Beschaftigung und sozialen Beziehungen leisten konnen (Kap. 4.1).
Archive | 2018
Isabel Valdés Cifuentes
Nachdem nun einiges bekannt ist uber die Haufigkeit informeller Kontakte und das Ausmas an informellen Unterstutzungsressourcen sowie deren Zusammenhang mit der Beschaftigungsform, wird im Folgenden nach der Zufriedenheit mit sozialen Beziehungen gefragt. Diese Angaben konnen Auskunft uber die Qualitat der (familialen wie auserfamilialen) Kontakte geben und uns damit der Frage nach der sozialen Einbettung einen wichtigen Schritt naherbringen. Wie bereits in Kapitel 7 diskutiert, ist es auf Basis der Frage nach der Zufriedenheit mit dem sozialen Leben nicht moglich, die Gruppe der Verwandten und nicht Verwandten trennscharf zu betrachten, wie dies bei den anderen Dimensionen sozialer Beziehungen der Fall war.
Archive | 2018
Isabel Valdés Cifuentes
In den vorangegangenen Kapiteln wurden drei Dimensionen sozialer Beziehungen untersucht: Kontakthaufigkeit, informelle Unterstutzungsressourcen und Qualitat der Beziehungen. Diese drei Dimensionen konnen in ihrer Gesamtheit Auskunft uber die Integration einer Person in soziale Netzwerke geben und damit eine Antwort auf die Frage, ob prekare Beschaftigung mit sozialer Desintegration einhergeht. Angenommen wurde, dass insbesondere die Kontaktfrequenz mit auseren Veranderungen variiert, wahrend gerade die Qualitat der Beziehungen eine eher konstante Grose darstellt.
Archive | 2018
Isabel Valdés Cifuentes
In den letzten Jahrzehnten wurde in der Europaischen Union eine politische Idee breit diskutiert, die in besonderem Mase Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik zusammenbringt. Da diese Politik der sogenannten Flexicurity von der kontextuellen Ebene aus die beiden Kernelemente dieser Studie – soziale Beziehungen und Erwerbsarbeit – umrahmt, wird sie als analytisches Gerust auf der Makroebene dienen. Hierdurch wird die Erkenntnis aus Kapitel 4.2, dass staatliche Masnahmen das Zusammenspiel von prekarer Beschaftigung und sozialen Beziehungen moderieren, um Wissen uber die konkrete Ausgestaltung derartiger Masnahmen erganzt.
Archive | 2018
Isabel Valdés Cifuentes
Im Folgenden werden die drei Dimensionen familialer und auserfamilialer Beziehungen – Kontakthaufigkeit, Unterstutzungsleistungen, Beziehungsqualitat – betrachtet, und es wird untersucht, inwiefern sich diese zwischen den Beschaftigungsformen unterscheiden. Im Zentrum steht also die empirische Uberprufung der Desintegrationsthese prekarer Beschaftigung. In einem zweiten Schritt ist von Interesse, ob diese (potentiellen) Desintegrationstendenzen systematisch im Landervergleich variieren, und ob sozial- und beschaftigungspolitische Masnahmen diese Differenzen erklaren konnen.
Archive | 2018
Isabel Valdés Cifuentes
Europas Arbeitsmarkte zeichnen sich seit einigen Jahren durch gesteigerte objektive wie subjektive Unsicherheiten aus. Gleichzeitig zeigen sich sozialstaatliche Ruckzugstendenzen in allen europaischen Landern und eine starkere Propagierung von Aktivierung, Eigenverantwortung und Eigenleistung in der Risikoabsicherung. Dass sich diese dafur notwendigen individuellen Ressourcen auch auf die Ressourcen des privaten Netzes beziehen, wird aus der Formulierung einer „Bedarfsgemeinschaft“ deutlich.
Archive | 2018
Isabel Valdés Cifuentes
Die vorliegende Studie mochte in einer international vergleichenden empirischen Analyse landerspezifische Unterschiede hinsichtlich des Zusammenhangs von prekarer Beschaftigung und sozialen Beziehungen aufdecken und ermitteln, welcher Anteil dieser Diskrepanzen von den beschaftigungs- und sozialpolitischen Rahmenbedingungen eines Landes erklart werden kann. Diese Fragen konnen nur mithilfe eines Datensatzes uberpruft werden, der auf Individualebene einige spezifische Anforderungen erfullt: Erstens muss er moglichst viele europaische Lander umfassen. Da im Fokus dieser Studie politische Masnahmen stehen, die den Flexicurity-Leitlinien der EU entstammen, werden ausschlieslich Lander betrachtet, die zum Zeitpunkt der Datenerhebung Mitgliedsstaaten der EU waren.
Archive | 2018
Isabel Valdés Cifuentes
Die eingangs genannte Forderung nach Eigenverantwortung und Eigenleistung, nach Ressourcen, die aus der Bedarfsgemeinschaft rekrutiert werden sollen, setzt voraus, dass Individuen uber Sozialkontakte verfugen. Soziale Beziehungen sind elementar fur die Risikoabsicherung der Individuen und werden daher in dieser Studie als zentraler Untersuchungsgegenstand betrachtet. Als soziale Beziehung gilt „das zeitlich uberdauernde Verhalten oder Erleben mindestens zweier Individuen, die in einer wiederkehrenden Situation miteinander sozial interagieren“ (Lang 2003, S. 176).
Archive | 2018
Isabel Valdés Cifuentes
Der Anstieg atypischer Beschaftigung, der eines der zentralen Merkmale der Entwicklungen auf Europas Arbeitsmarkten in den letzten Jahrzehnten ist, muss – das konnte in dieser Untersuchung gezeigt werden – tendenziell negativ bewertet werden, da er zulasten regularer Beschaftigungsverhaltnisse geht, zu einer starkeren Segmentierung des Arbeitsmarktes fuhrt und die sozialen Sicherungssysteme nicht entsprechend an die neuen Risiken dieser Beschaftigungsformen angepasst wurden. Damit geht mit dieser Entwicklung eine gesteigerte Gefahr sozialer Spaltung, also wachsender sozialer Ungleichheiten, einher. Gleichzeitig wurde deutlich, dass nicht alle atypischen Beschaftigungsverhaltnisse als prekar eingestuft werden konnen.