Johannes Bellmann
Humboldt University of Berlin
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Publication
Featured researches published by Johannes Bellmann.
Archive | 2008
Johannes Bellmann
Das Schulsystem erlebt gegenwartig, wie andere Bereiche des offentlichen Sektors auch, einen steuerungsstrategischen Paradigmenwechsel. Das neue Steuerungsmodell im Schulsystem beruht im Kern auf zwei Steuerungsinstrumenten, die inzwischen eine grose internationale Verbreitung gefunden haben. Auf der einen Seite spricht man von „standards-based reform“, womit gegenwartig eine Form von Outputsteuerung durch die Setzung von Bildungsstandards und die externe Evaluation von Schulleistungen gemeint ist. Auf der anderen Seite spricht man von Wettbewerbssteuerung oder so genannten „choice policies“, worunter die Etablierung von Quasi-Markten im Bildungssystem durch Dezentralisierung, Schulautonomie und freie Schulwahl verstanden wird, ggf. verstarkt durch die Umstellung von der Angebots-zu einer Nachfragefinanzierung z.B. durch die Einfuhrung von Bildungsgutscheinen. Wahrend die Bildungspolitik sich bislang vor allem auf zentrale Steuerung durch Inputs wie okonomische Ressourcen, detaillierte Lehrplane und die Professionalisierung der Lehrerschaft konzentrierte, rucken im neuen Steuerungsmodell das Setzen von Zielen und das Uberprufen von Ergebnissen in den Mittelpunkt.
Archive | 2011
Johannes Bellmann; Thomas Müller
Im Kontext Neuer Steuerung hat sich insbesondere im englischsprachigen Raum das Paradigma einer evidenzbasierten Padagogik etabliert. Unter dem Motto „What works“ verspricht es, ein experimentell gesichertes und generalisierbares Wissen uber die Wirksamkeit padagogischer Technologien und bildungspolitischer Masnahmen hervorzubringen. Evidenzbasierte Padagogik zielt auf ein Wissen, was wirkt, und unterstellt damit nicht nur ein bestimmtes Wissen uber kausale Zusammenhange in der sozialen Welt, sondern auch einen Transfer dieses Wissens in Bildungspraxis und Bildungspolitik.
Archive | 2011
Johannes Bellmann
Im Folgenden sollen Forschungsperspektiven Allgemeiner Erziehungswissenschaft naher umrissen werden, fur die ich den Sammelbegriff „theorieorientierte Bildungsforschung“ vorschlage. Der mit diesem Begriff bezeichnete Forschungstypus hat gewisse Nahen zu dem, was gelegentlich als „grundlagentheoretische“ Bildungsforschung (vgl. Benner 2007, S. 130; vgl. auch Bellmann 2009) bezeichnet wird. Die Rede von Grundlagen kann freilich leicht unter Verdacht geraten, fundamentalistische Anspruche zu verfolgen, die weder einlosbar noch wunschenswert sind. Der Begriff „theorieorientierte Bildungsforschung“ ist in dieser Hinsicht unverdachtig, obwohl auch er Missverstandnisse nahelegen konnte. Deshalb gleich vorab ein paar Klarstellungen.
Archive | 2016
Johannes Bellmann
Um zu erkennen, was das Neue an der Neuen Steuerung im Schulsystem ist, vergleicht der Beitrag dieses Steuerungsmodell mit einem bis in die 1990er Jahre verbreiteten Vorgangermodell, das unter der Uberschrift Schulentwicklung als Organisationsentwicklung firmierte. Auch dieses Vorgangermodell ist eine Form des Qualitatsmanagements, das nicht fur Schulen entwickelt, sondern erst nachtraglich auf den Schulbereich ubertragen wurde. Der Vergleich zeigt neben gewissen Gemeinsamkeiten interessante Unterschiede hinsichtlich der Konstitution des zu steuernden Gegenstands und der schulischen Akteuren unterstellten Verhaltenspramissen. Die Kompatibilitat beider Strategien der Qualitatsentwicklung wird sodann unter empirischen und theoretischen Perspektiven erortert, bevor abschliesend mogliche Anschlussszenarien zur Diskussion gestellt werden, die skizzieren, wie es weiter gehen konnte mit der Neuen Steuerung im Schulsystem.
Archive | 2015
Johannes Bellmann
Die Beitrage von Heiner Ullrich und Ernst Rosner verdeutlichen sehr anschaulich den wechselseitigen dynamischen Zusammenhang von Schulstandorten und Einzugsgebieten: „Gemeinden ohne Schulen sind unattraktiv fur junge Familien“ (vgl. Ullrich, in diesem Band). So ist bisweilen der Einwohnerschwund an bestimmten Orten nicht allein Ursache von Schulschliesungen, sondern auch Folge von Schulschliesungen Umgekehrt gilt auch in Schullandschaften: Angebote schaffen sich ihre Nachfrage.
Archive | 2015
Stefanie van Ophuysen; Bea Harazd; Johannes Bellmann
Das Thema Entscheidung ist Gegenstand unterschiedlicher wissenschaftlicher Disziplinen wie der Philosophie, der Psychologie, der Okonomie, der Rechtswissenschaft, der Politikwissenschaft und der Wirtschaftswissenschaften. In diesem Beitrag geht es darum, genauer darzustellen, welchen spezifischen Zugang die Erziehungswissenschaft zum Thema Entscheidung hat und wie man diesen Zugang am Beispiel der Bildungsgangempfehlung naher charakterisieren kann.
Nordic Journal of Studies in Educational Policy | 2006
Johannes Bellmann
To say that there are immense controversies about how to interpret John Dewey’s philosophy of education is no news. Even the Dewey experts these days have a hard time keeping up with the vast literature that has emerged and is still emerging in this field of scholarship. These controversies on interpretation manifest themselves not only within national research traditions but also within one and the same school of education. For instance, I have been told that two distinguished philosophers of education at Stanford University, Denis Phillips and Elliot Eisner, once decided to coteach a class on John Dewey. Right from the beginning, their opposing views on Dewey became apparent. Denis Phillips focussed mainly on Dewey’s falsificationism which, for him, was basically in line with Popper’s philosophy of science and scientific method (Phillips 1992). Elliot Eisner on the other hand focussed on Dewey’s later aesthetics, claiming that the arts provide the kind of ideal that American education needs now more than ever (Eisner 2002). Obviously, their interpretations of Dewey could not easily be reconciled. In fact, their dispute escalated and the two Dewey experts ended up yelling at each other in front of the class. In this paper however I will not spend a great deal of time dealing in general with different interpretations of John Dewey’s philosophy of education. What I would like to show is how Dewey and Deweyan pragmatism are used in the present-day debate on contemporary educational reform. The German-American comparison in the following will show that Dewey is appropriated in different – even opposing – ways to both legitimise and delegitimise recent reform policies.
Archive | 2006
Johannes Bellmann; Birger P. Priddat
Die Frage, ob das Erziehungssystem im Club der ausdifferenzierten Systeme eine Sonderstellung einnimmt, bezieht sich, sofern sie nicht ontologisch missverstanden wird, zunachst auf das zugrunde gelegte systemtheoretische Beschreibungsmuster. Dieses ist zwar mittlerweile im Sinne einer Heuristik am Beispiel diverser Systeme der Gesellschaft getestet worden, aber nicht gleichermasen plausibel und erfolgreich. Aufschlussreich ist da ein Vergleich der Beschreibung von Erziehungs- und Wirtschaftssystem. In beiden Beschreibungen spielt die Semantik des Lernens eine prominente Rolle. Der folgende Beitrag ist die redigierte Fassung eines schriftlichen interdisziplinaren Dialogs uber die unterschiedliche Modellierung von Lernwelten im Kontext des Erziehungs- und Wirts chaftssystems.
Archive | 2011
Johannes Bellmann; Thomas Müller
Zeitschrift Fur Padagogik | 2006
Johannes Bellmann