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Featured researches published by Jörg R. Bergmann.


Archive | 2000

Die Macht des Wortes

Jörg R. Bergmann

Es mag deplaziert erscheinen, zu einem Zeitpunkt, da in einem europaischen Nachbarland nicht Worte, sondern Geschosse hin und her fliegen, uber „die Macht des Wortes“ zu rasonieren. Denn wo die Waffen sprechen, zeigt sich ja nicht die Macht des Wortes, sondern gerade deren Abwesenheit. Eigentlich ware nicht die Macht, sondern die Ohnmacht des Wortes das angemessene Thema, so scheint es.


Archive | 1993

Medienrekonstruktionen als kommunikative Gattungen

Bernd Ulmer; Jörg R. Bergmann

Die soziologische wie die linguistische Analyse von Gesprachsereignissen ist darauf gerichtet, aus der indexikalen, d.h. situativ-einzigartigen Erscheinungsweise sprachlicher und nicht-sprachlicher Interaktion durchlaufende Gleichformigkeiten zu extrahieren und diese auf formale Strukturierungsprinzipien zuruckzufuhren. Derartige Gleichformigkeiten betreffen, wenn Sprache als ein quasi-autonomes Zeichensystem betrachtet wird, in erster Linie grammatische oder semantische Strukturen. Die folgende Studie beschaftigt sich mit Gleichformigkeiten anderer Art: Ihr Interesse ist soziologischer Natur und richtet sich auf Gleichformigkeiten im kommunikativen Geschehen. Es geht dabei um Kommunikationsablaufe, deren Gleichformigkeit daraus resultiert, das die Handelnden selbst ein Routinewissen uber die Form des kommunikativen Geschehens haben und sich in ihrem Tun an diesen Formvorgaben orientieren. Derartige Formen, die als “verfestigt” gelten konnen, weil sie wie ein kommunikatives Format uber eine gewisse Zeitspanne hinweg das Handeln der Beteiligten in seinem Ablauf vorbestimmen, werden im folgenden in Anlehnung an den in der Ethnographie der Kommunikation ublichen Sprachgebrauch als “kommunikative Gattungen” oder “Genres” bezeichnet.1


Archive | 2010

Die kategoriale Herstellung von Ethnizität – Ethnomethodologische Überlegungen zur Ethnizitätsforschung

Jörg R. Bergmann

Zwischen dem Forschungsgegenstand ‚Ethnizitat‘ und dem Forschungsansatz der ‚Ethnomethodologie‘ scheint auf den ersten Blick ein hohes Mas an Affinitat zu bestehen. Nicht nur fuhren beide das ‚ethnos‘ im Namen, Ethnizitat und Ethnomethodologie verbindet daruber hinaus auch der methodologische Bezug auf Subjektivitat: Wahrend Ethnizitat – jedenfalls wenn man Max Weber (1921/1972: 237) folgt – auf den „subjektiven Glauben an eine Abstammungsgemeinsamkeit“ verweist, gilt die Ethnomethodologie als ein Ansatz, fur den im Anschluss an Alfred Schutz die subjektive Perspektive der Handelnden eine zentrale theoretische Pramisse bildet. Trotz dieser scheinbar hohen Affinitat gibt es jedoch keine ethnomethodologische Ethnizitatsforschung. Auch wenn sich einzelne Arbeiten aus dem Umfeld der Ethnomethodologie mit Fragen der Ethnizitat befassen (vgl. Moermann 1965, 1974, 1988, 1993; Hansen 2005; Heyman 1990; Hopper 1990/1991), so ist doch zu konstatieren, dass man einen systematischen Beitrag aus der Ethnomethodologie zur Ethnizitatsforschung vergeblich sucht. Dafur gibt es Grunde, die systematischer Art sind und im Folgenden erlautert werden.


Zeitschrift Fur Soziologie | 2011

Harold Garfinkel (1917–2011)

Jörg R. Bergmann

Harold Garfinkel, Namensgeber und spiritus rector der Ethnomethodologie, ist am 21.04.2011 im Alter von 93 Jahren in seinem Haus in Pacific Palisades verstorben. Über ein halbes Jahrhundert hinweg hat Garfinkel mit seinen Publikationen, Seminaren und Vorträgen die zentralen Gedanken der Ethnomethodologie erläutert, an empirischen Studien exemplifiziert und immer wieder mit neuen Impulsen versehen. Sein Denken hat in den 1960er und 70er Jahren zahlreiche jüngere Wissenschaftler angezogen, die mit ihren empirischen Untersuchungen die Ethnomethodologie bekannt gemacht, sie aber auch auf ihre Weise transformiert und in neue Richtungen gelenkt haben. Doch Harold Garfinkel war zweifellos derjenige, der die Ethnomethodologie nach Innen und Außen repräsentierte – gerade auch in ihrer oft schillernden und widersprüchlichen Gestalt. Heute ist die Ethnomethodologie ein Untersuchungsansatz, der unbestritten zum Kanon der Soziologie zählt, sie hat Eingang in die soziologischen Lehrbücher gefunden und z. T. beträchtliche Wirkungen auch in den sozialwissenschaftlichen Nachbardisziplinen und Geisteswissenschaften entfaltet. Trotz ihrer weltweiten Verbreitung und Anerkennung ist jedoch der disziplinäre, theoretische und methodologische Status der Ethnomethodologie alles andere als gesichert.


Archive | 1998

Authentisierung und Fiktionalisierung in Alltagsgesprächen

Jörg R. Bergmann

Ausgangspunkt der folgenden Uberlegungen ist das vor allem von Alfred Schutz (1971) verteidigte Postulat, das die Sozialwelt bereits von den Handelnden selbst vorgedeutet ist, noch ehe die Sozialwissenschaftler mit ihren Deutungsbemuhungen einsetzen. Schutz selbst hat dieses Postulat in erster Linie methodologisch gemeint; es war Teil seines Bemuhens, zum Zweck der philosophischen Begrundung des spezifischen Charakters der Sozialwissenschaften auf phanomenologischem Weg zu klaren, wie sich die gesellschaftliche Wirklichkeit in der vorwissenschaftlichen Erfahrung konstituiert. Allerdings kann man dieses Postulat auch mit einem empirischen Interesse lesen (wie das die Ethnomethodologen getan haben) und als Hinweis verstehen auf das operative Fundament der im alltaglichen Handeln als selbstverstandlich hingenommenen sinnhaften Ordnung, d.h. auf die Techniken und Mechanismen ihrer Produktion. Die Frage ist dann, wie wir das, was wir im alltaglichen Handeln als vorgegebene soziale Tatsachen, als objektive Sachverhalte, als unabhangig von unserm Zutun existierende Realitaten wahrnehmen und behandeln, erst in unseren Handlungen und Wahrnehmungen als solche produzieren. Wie stellt sich in unserem Handeln die Objektivitat von als “objektiv” wahrgenommenen Ereignissen, die Faktizitat von als “faktisch” geltenden Sachverhalten her?


Archive | 2018

Rezeption des Symbolischen Interaktionismus und der Ethnomethodologie in der deutschsprachigen Soziologie

Jörg R. Bergmann; Bruno Hildenbrand

Eingebettet in die Entwicklung der Soziologie in Deutschland in den 1960er- und 70er-Jahren stellt dieser Beitrag die Ankunft der Stromungen des Symbolischen Interaktionismus und der Ethnomethodologie in der deutschsprachigen Soziologie dar. Beide haben europaische Wurzeln: im symbolischen Interaktionismus reichen sie uber George H. Mead zuruck zu Hegel, Wundt und Darwin; die von Harold Garfinkel begrundete Ethnomethodologie wurzelt in der Phanomenologie, die mit Alfred Schutz und anderen emigrierten judischen Philosophen und Soziologen nach 1933 in die USA kam. Trotz ihrer europaischen Wurzeln haben jedoch beide Ansatze keine rasche Aufnahme in Deutschland erfahren. Ihre Rezeption war von Missverstandnissen begleitet, blieb zunachst auf einige wenige Universitatsorte beschrankt und erfolgte im Rahmen anderer Entwicklungen wie etwa dem erstarkenden Interesse fur qualitative Methoden oder dem Aufkommen der Mikrosoziologie. Heute sind Symbolischer Interaktionismus und Ethnomethodologie zwar fest im soziologischen Kanon verankert und bilden wichtige Einflussgrosen in vielen Teilbereichen der Soziologie, doch genuin symbolisch interaktionistische – auf Konzeptbildung und ‚theoretical sampling‘ gegrundete – oder ethnomethodologische Forschung ist im deutschsprachigen Raum noch immer rar.


Archive | 2016

Making Mental Disorders Visible: Proto-Morality as Diagnostic Resource in Psychiatric Exploration

Jörg R. Bergmann

In the same manner in which problems of physical health are identified in medical practice as problems residing within an individual’s body, problems of mental health are typically located as problems within an actor’s mind, personality, or physical condition. This coupling of physical and mental reality has crucial epistemological and practical implications.


Archive | 2013

Die Trivialität der Katastrophe – Situationen als Grenzobjekte

Jörg R. Bergmann

Es ist eine zuerst von Georg Simmel formulierte und heute uber Erving Goffman und die Konversationsanalyse bis zur Systemtheorie geteilte Grundannahme, dass Interaktion der Elementarfall von sozialer Ordnung ist. Wann immer zwei Personen – evtl. medial vermittelt – sich wechselseitig wahrnehmen, beginnen auf der perzeptiven, kognitiven, sprachlichen und nicht-sprachlichen Ebene zahlreiche Deutungs-, Selektions- und Relationierungsprozesse abzulaufen, deren Zusammenspiel letztlich das hervorbringt, was man mit und seit Goffman (1983) als „interaction order“ bezeichnet.


Zeitschrift Fur Soziologie | 2010

Nachruf : Dell H. Hymes (1927-2009)

Jörg R. Bergmann; Christian Meyer

Am Freitag, den 13. November 2009, ist der amerikanische Ethnologe und Linguist Dell Hathaway Hymes im Alter von 82 Jahren in Charlottesville, Virginia, verstorben. Nach dem Tod von Claude L vi-Strauss am 30. Oktober 2009 haben die Kulturund Sozialwissenschaften damit innerhalb von kurzer Zeit einen zweiten bedeutenden Vertreter verloren. Dell Hymes mag nicht so berühmt gewesen sein wie sein franzçsischer Kollege, doch die sozialund kulturwissenschaftliche Theorieund Forschungslandschaft ist heute weit stärker von Hymes’ Gedanken geprägt als vom franzçsischen Strukturalismus. Das gilt nicht zuletzt auch für die Soziologie.


Research on Language and Social Interaction | 1998

Introduction: Morality in Discourse

Jörg R. Bergmann

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Peter Auer

University of Freiburg

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