Jost Jaeger
Heidelberg University
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Publication
Featured researches published by Jost Jaeger.
Archives of Gynecology and Obstetrics | 1967
Jost Jaeger
Die besten therapeutischen Erfolge bei der Behandlung gutartiger Portiover~nderungen werden durch thermische Zerst6rung des ektopischen Drfisengewebes erzielt. Allerdings stellt wie wit an Hand histoehemischer Untersuchungen nachweisen konnten die Diathermickaustik heute kein optimales Therapieverfahren mehr dar: durch die Coagulation mit Temperaturen oberhalb des Siedepunktes wird die Portiooberfliiche unkontrollierbar, d.h. bis fiber die Matrix hinaus zerst6rt. Die Folge hiervon ist ein verzSgerter Heilverlauf mit zumeist woehenlangem Fluor, der Scheidensp/ilungen und ein Kohabitationsverbot fiber large Zeit erfordert. Mit der an der I I . Frauenklinik der Universit~t Mfinehen entwiekelten Therapietechnik, das Gewebe mit Temperaturen unterhalb des Siedepunktes zu denaturieren, ist ein anderer Verlauf der Wundheilung zu beobaehten: Dureh W/~rmeapp]ikation yon nur 80--90 o C werden hoehgradige Verbrennungen vermieden. Das denaturierte Gewebe 1/~13t bei dieser Teehnik keine weitreiehende Nekrose, sondern eine morphologiseh seheinbar normale Gewebestruktur erkennen. Mit Hilfe der 3.2.1.31-/~-Glukuronidase, einem Sehl/isselenzym der Zellproliferation und Grundsubstanz-Neubildung, gelingt der Naehweis, dag die post coagulationem einsetzenden regenerativen Vorg/~nge unter einer Kapsel yon biologiseh totem Gewebe stattfindet. Diese sehirmt heilf6rdernd den Reparationsvorgang vom Scheidenmilieu ab.
Archive | 1972
Peter Stoll; Gisela Dallenbach-Hellweg; Jost Jaeger
Die Zellforschung hat in den vergangenen 100 Jahren unsere Vorstellung von den Lebensablaufen entscheidend gepragt. Wir verdanken ihr die grundlegende Erkenntnis, das das Wesen der Krankheit aus der Zelle heraus verstanden warden kann, wenn diese „im Verband in zweckmasiger Anordnung zu einer hoheren Einheit zusammengefugt wird” (VIRCHOW). Seit 1839, der Entdeckung der tierischen Zelle als Elementarbaustein durch Schwann — einem Schuler von JOHANNES MULLER (1801–1858), der als einer der ersten das Mikroskop in die pathologische Diagnostik einfuhrte — und seit der Begrundung der Cellularpathologie durch RUDOLF VIRCHOW (1821–1902) hat die morphologische Betrachtungsweise sicher Einschrankungen, aber auch bedeutende Erganzungen erfahren. Wenn die heutige medizinische Blickrichtung wesentlich auf biochemische Ablaufe und psychosomatische Zusammenhange eingestellt scheint, so schenkt uns die morphologische Betrachtungsweise aus langer Erfahrung heraus immer noch entscheidende Aufschlusse uber das Krankheitsgeschehen. Der moderne Morphologe, der mit starksten Vergroserungen und unter Anwendung histocytochemischer Verfahren den Gestaltwandel der Zellen und Zellorganellen im Hinblick auf ihre Funktion betrachtet, fuhrt die Virchowsche These bis zur letzten Konsequenz durch, das „die Zelle der Herd des Lebens und der Krankheit, der Trager der lebendigen Funktion” sei.
Archive | 1970
Peter Stoll; Jost Jaeger
Krebs entsteht an Pradilektionsstellen unter Durchlaufen von Vorstadien (fakultative und obligate Prakanzerosen). Die lokale Entfernung der Vorstadien unterbricht die weitere Entwicklung und bedeutet vollkommene Heilung.
Archives of Gynecology and Obstetrics | 1969
Jost Jaeger
Von 9 Patientinnen aus der Proliferationsphase, Sekretionsphase, Fruhschwangerschaft und Spatschwangerschaft wurden Abstriche sowie Probeexcisionen aus der Vagina und von der Portio entnommen. Aus dem in Kunstharzen eingebetteten Material wurden Ultradunnschnitte fur elektronenoptische Untersuchungen und Semiultradunnschnitte fur lichtmikroskopische Beobachtungen hergestellt.
Archive | 1968
Peter Stoll; Jost Jaeger; Gisela Dallenbach-Hellweg
Vergleichende Untersuchungen uber die Sicherheit der Funktionscytologie unter Heranziehung anderer Bestimmungsmethoden liegen nur sparlich vor. Dies ist insofern bedauerlich, als die Vaginalcytologie wichtige Hinweise auf den vorliegenden ovariellen Funktionszustand vermittelt. Diese Hinweise werden nicht ausgewertet, wenn der Ausstrich nur unter dem Gesichtspunkt der Carcinomsuche beurteilt wird. Wahrend jedoch der cytologisch ausgesprochene Verdacht auf das Vorliegen eines Malignoms durch die nachfolgende Abklarung entweder bestatigt oder verworfen wird, stost die Uberprufung der cytologischen Funktionsdiagnose auf eine Reihe von Schwierigkeiten. Soweit es sich um morphologische Vergleichsmethoden handelt, ist die unterschiedliche Ansprechbarkeit der einzelnen Genitalabschnitte (Vagina, Cervix und Uterus) auf Hormone, sowohl in ihrer Zusammensetzung und Applikationsart als auch in der zeitlichen Verzogerung ihres Wirkungseintritts, zu berucksichtigen. Die chemische Bestimmung der Hormonmetaboliten gibt nicht exakt den Grad ihrer biologischen Wirksamkeit wieder. Trotz dieser Einschrankung, die hinsichtlich der Genauigkeit einer vergleichenden Untersuchung zu machen sind, zeigen sich uberraschend gute Ubereinstimmungen mit der Funktionscytologie. Diese hat als klinische Methode ihre Bewahrungsprobe bestanden.
Archive | 1968
Peter Stoll; Jost Jaeger; Gisela Dallenbach-Hellweg
Uber Gewebsveranderungen unter Strahlenbelastung liegen zahlreiche Arbeiten vor (Philipp, 1926; Englmann, 1933, 1937; Glucksmann, 1939), die in jungerer Zeit insbesondere von Lax (1950), Pendl (1950), Tischer und Schuller (1953), Glucksmann, (1958) Schuller (1959) aufgegriffen und vervollstandigt worden sind. Die Frage nach einer prognostischen Aussage bei der Tumorbestrahlung hat dabei besonderes Interesse gefunden. Grundsatzliche Unterschiede in der Gewebsreaktion bei Anwendung verschiedener ionisierender Strahlen konnten nicht gefunden werden.
Archive | 1968
Peter Stoll; Jost Jaeger; Gisela Dallenbach-Hellweg
Im Bereich der Gynakologie hat die cytologische Untersuchung wegen ihrer einfachen Handhabung und ihrer wertvollen Aussage rasch an Boden gewonnen. Ihre Grundzuge werden in der Vorlesung gelehrt ; an den grosen Kliniken gehort die Cytologie zur Fachausbildung der Assistenten. Die Aufgeschlossenheit der Frauenarzte fur den Einsatz der Cytologie wird daher zunehmen, ebenso ihre Fahigkeit, cytologische Praparate selbst zu beurteilen, bzw. die Bereitschaft, mit einem cytologischen Laboratorium zusammenzuarbeiten. Die Orientierung der Offentlichkeit uber die Moglichkeiten einer cytologischen Krebsfahndung hat bereits jetzt dazu gefuhrt, das in der Sprechstunde seitens einzelner Patientinnen der Wunsch geausert wird, es moge ein „lKrebsausstrich“ vorgenommen werden. Dieses Bestreben wird seitens der Kassen durch die Honorierung cytologischer Untersuchungen gefordert. Es wird auserdem durch Mittel der Landesverbande fur Krebsbekampfung (Gliederung des Deutschen Zentralausschusses fur Krebsbekampfung) unterstutzt.
Archive | 1968
Peter Stoll; Jost Jaeger; Gisela Dallenbach-Hellweg
Eine zutreffende cytologische Diagnose ist abhangig von der Beurteilung des unter dem Mikroskop erscheinenden Zellbildes und dieses von der richtigen, ortsgerechten und sachgemasen Entnahme des Materials.
Archive | 1968
Peter Stoll; Jost Jaeger; Gisela Dallenbach-Hellweg
Die im Vaginalausstrich zur Beobachtung gelangenden abgeschilferten Epithelzellen werden mehr oder weniger lange Zeit vor ihrer Entnahme und Fixierung aus ihrem physiologischen Zellverband gelost und sind somit nur noch kurze Zeit lebensfahig oder waren bereits intraepithelial abgestorben. Man wird daher im Zellbild des Vaginalausstrichs neben noch lebenden bzw. lebend fixierten auch immer bereits vor der Fixierung abgestorbene und somit mehr oder weniger weit der Autolyse verfallene Zellen zu Gesicht bekommen. Die dabei zu erwartenden morphologischen Veranderungen der Zellstruktur, aus denen sich auf den Zeitpunkt des Zelltodes schliesen last, sollen hier kurz geschildert werden.
Archive | 1968
Peter Stoll; Jost Jaeger; Gisela Dallenbach-Hellweg
Die exfoliative Cytologie beruht auf dem Prinzip, abgeschilferte Epithelien der Diagnose zuganglich zu machen. Die von der epithelialen Auskleidung von Hohlorganen laufend desquamierten Zellen, die im Sekret des Organs suspendiert sind, werden als Ausstrich verarbeitet und mikroskopisch untersucht. Hierbei ergeben sich Ruckschlusse auf die in der Wand des Hohlorgans ablaufenden funktionellen Schwankungen, insbesondere bei solchen Organen, deren endokrine Steuerung eindeutig morphologisch fasbare epitheliale Veranderungen veranlast. Entgleisungen dieser Steuerungen konnen cytologisch im Zusammenhang mit dem klinischen Bild beurteilt werden. Auserdem manifestieren sich umschriebene pathologische Prozesse in der Auskleidung des Hohlorgans oft dadurch, das die Exfoliation durch Auflockerung des Zellverbandes zunimmt und — vor allem bei Neoplasmen — die Pathologie der Form sich in der Einzelzelle dokumentiert. Auch diese Zellen erscheinen im Sekret zusammen mit den von der Gesamtoberflache abgeschilferten Epithelien.