Jürgen W. Falter
University of Mainz
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Featured researches published by Jürgen W. Falter.
Archive | 1996
Jürgen R. Winkler; Hans-Gerd Jaschke; Jürgen W. Falter
Der historische Anfang dessen, was man heute Rechtsextremismusforschung nennt, erfolgt zeitgleich mit dem Aufstieg der europaischen faschistischen Bewegungen. Theodor Geigers Analyse der „Panik im Mittelstand“, Siegfried Kracauers Essay uber die Angestellten oder auch Sigmund Neumanns Untersuchung uber das Weimarer Parteiensystem werden erganzt durch eine Vielzahl sozialpsychologischer Ansatze, aus denen die von Wilhelm Reich hervorragen, aber auch von den Faschismustheorien aus dem Umfeld der Arbeiterbewegung und in den dreisiger und vierziger Jahren von den Faschismusanalysen des exilierten Frankfurter Instituts fur Sozialforschung, von denen die „Dialektik der Aufklarung“ wohl nach wie vor als die wichtigste zu sehen ist. Nachdem in den vierziger Jahren in den USA wegweisende Studien erschienen waren, wurde darauf aufbauend auch in Deutschland die Auseinandersetzung mit dem Rechtsextremismus wieder ein bedeutsames Thema. Angehorige unterschiedlicher sozialwissenschaftlicher Facher naherten sich mit verschiedenen Fragestellungen und methodischen Ansatzen den vielfaligen Gegenstanden und trugen so zur Diversifikation des Forschungsgebietes bei. Zu den Autoren, die an ausgewahlten Fragen des Wissenschaftsgebietes arbeiteten, zahlen u.a. Theodor W. Adorno, Gordon Allport, Karl Dietrich Bracher, Juan J. Linz, Seymour Martin Lipset und Talcott Parsons — um nur wenige Pioniere zu nennen. Trotz der unterschiedlichen wissenschaftlichen Herkunft, der Zugangsweisen und Fragestellungen waren sich die Beteiligten daruber einig: Studien uber Rechtsextremismus sollten dazu beitragen, die Bevolkerung und die politisch verantwortlichen Stellen uber demokratiefeindliche Bestrebungen von rechtsausen aufzuklaren und Kriterien zur Beurteilung politischer Prozesse bereitzustellen. Sie sollten mithin Informationen systematisch erheben und bewerten sowie Prinzipien entwickeln, die die erhobenen Informationen erklaren.
Archive | 2002
Jürgen R. Winkler; Jürgen W. Falter
Die Wahlerfolge rechtsextremer Parteien und der Anstieg fremdenfeindlicher Gewalthandlungen in der ersten Halfte der 1990er Jahre haben eine intensive Diskussion uber das Ausmas, die Entwicklung und die Ursachen von Fremdenfeindlichkeit und Rechtsextremismus ausgelost. Vertreter mehrerer sozialwissenschaftlicher Disziplinen haben sich den Themen zugewandt und eine Diversifikation des Untersuchungsgegenstandes gefordert, indem sie einer grosen Anzahl von Fragestellungen unter Heranziehung diverser Begriffe, Konzepte und Theorien nachgegangen sind. Dabei sind zum Teil beachtliche Leistungen erbracht worden. Wegen der Fulle der Veroffentlichungen, der grosen Anzahl der betrachteten Objekte und Eigenschaften sowie der vielen Zugangsweisen und Fragestellungen vermag heute jedoch niemand mehr, das Forschungsfeld in seiner gesamten Breite zu uberschauen. Auf der anderen Seite bietet nur ein kleiner Teil der Beitrage neue Forschungsergebnisse oder ordnet vorhandene Wissensbestande systematisch, indem gesicherte Erkenntnisse, offene Fragen und Probleme der Forschung uber Fremdenfeindlichkeit und Rechtsextremismus dargestellt werden. Auch stost man auf zahlreiche Gegensatze bezuglich dessen, was unter Fremdenfeindlichkeit und Rechtsextremismus zu verstehen ist und erforscht werden soll, welche theoretischen Begriffe und Methoden dem Gegenstand angemessen sind, wie die Beziehungen sowohl zwischen den Phanomenen, die unter den Begriff des Rechtsextremismus fallen, als auch zwischen Fremdenfeindlichkeit und Rechtsextremismus beschaffen sind und welche Faktoren unterschiedliche Formen von Fremdenfeindlichkeit und Rechtsextremismus beeinflussen.
Archive | 2007
Jürgen W. Falter
Bayern hat im vergangenen halben Jahrhundert geradezu dramatische Veranderungen durchgemacht, die aber einem normalerweise nur dann bewusst werden, wenn man Anfangs- und Endpunkt der jeweiligen Entwicklung betrachtet. Den Zeitgenossen sind diese Veranderungen vermutlich kaum aufgefallen, da sie ganz allmahlich vor sich gingen. Angesichts ihrer weit reichenden Folgen reprasentieren sie dennoch einen keinen Bereich der Gesellschaft auslassenden tief greifenden Umstrukturierungs- und Modernisierungsprozess. Aus einem in den sechziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts noch weitgehend kirchlich gepragten Staat wurde eine im Kern sakulare Gesellschaft, aus einer durch den primaren und sekundaren Sektor bestimmten Wirtschaft wurde im Prozess der so genannten Tertiarisierung eine Dienstleistungsgesellschaft, aus einem Nehmerland im Landerfinanzausgleich wurde eines der wichtigsten Geberlander der Bundesrepublik. Das Pro-Kopf-Einkommen wuchs, gemessen am Bundesdurchschnitt, in den vergangenen vierzig Jahren weit uberproportional. Gleichzeitig wurde die bayerische Gesellschaft im bundesrepublikanischen Gleichtakt deutlich „alter“, d. h. heute leben erheblich mehr Menschen uber 60 Jahre in Bayern als das vor vierzig oder funfzig Jahren der Fall war; dafur gibt es, gewissermasen im ungerechten Ausgleich, deutlich weniger junge Burger. Kurz: Bayern hat so tief greifende Veranderungen durchgemacht, dass es fast wie ein Wunder vorkommen muss, dass heute mit praktisch der gleichen Starke und Verankerung in der Wahlerschaft wie damals noch immer noch dieselbe Partei das Land regiert, die Quasi-Staatspartei CSU.
Archive | 1986
Jürgen W. Falter; Gerhard Göhler; Achim von Malotki; Jürgen R. Winkler
Ein Uberblick uber die Politische Theorie kann, wie prinzipiell jeder Uberblick, mehr intuitiv-qualifizierend oder mehr neutral quantifizierend sein. Im ersten Fall wird man besondere Leistungen herausheben (v. Beyme 1984b), im zweiten Fall eher die Breite dokumentieren, in beiden Fallen aber auch zu Trendanalysen gelangen. Wir gehen hier quantifizierend vor und charakterisieren die Politische Theorie in Deutschland vermittels einer Inhaltsanalyse deutschsprachiger Fachzeitschriften, um Entwicklungen, Schwerpunkte und Schwerpunktverlagerungen aufzuzeigen. Die Inhaltsanalyse soll nicht einen besonders exklusiven Objektivitatsanspruch demonstrieren; sie erscheint uns vielmehr als der angemessenste Zugang, um mit der Politischen Theorie einen Bereich zu erfassen, der sich auserordentlich diffus darstellt und in hohem Mase durch Kontroverspositionen gepragt ist. „Politische Theorie“ ist zwar eine anscheinend festgefugte Disziplin im Fach Politikwissenschaft, aber es ist nicht leicht zu sagen, worum es sich dabei genauer handelt. Wie last sich in der Politikwissenschaft eine Spezialdisziplin „Politische Theorie“ herausheben, wenn es die Politikwissenschaft doch allemal mit Theorien zu tun hat? Das ist der Anspruch spatestens seit Popper, dem sich auch die Sozialwissenschaften — zumindest verbauter — nicht mehr zu entziehen wagen.
Archive | 2014
Jürgen W. Falter; Jürgen R. Winkler
Der Beitrag gibt einen Uberblick uber Wahlforschung in der Tradition von Wahlgeographie und Politischer Okologie. Gestutzt auf eine Abgrenzung von Wahlgeographie und Politischer Okologie, werden zunachst die fur das Teilgebiet zentralen Arbeiten von Andre Siegfried und Rudolf Heberle mit ihrer Argumentation und ihren Schlusfolgerungen dargestellt. Vor diesem Hintergrund werden jungere Entwicklungstendenzen in der Forschung zur Rolle raumlicher Faktoren fur das Wahlverhalten nachgezeichnet, wobei das Gerrymandering besonders hervorgehoben wird. Abschliesend diskutiert der Beitrag methodische und methodologische Fragen.
Archive | 1996
Jürgen W. Falter; Hans-Gerd Jaschke; Jürgen R. Winkler
Zeitschrift für Politikberatung | 2008
Jürgen W. Falter
European Political Science | 2014
Jürgen W. Falter
Archive | 2008
Jürgen W. Falter
Zeitschrift für Parlamentsfragen | 2007
Uwe Thaysen; Jürgen W. Falter