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Dive into the research topics where Klaus Müller-Wille is active.

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Featured researches published by Klaus Müller-Wille.


Archive | 2006

Romantik — Biedermeier — Poetischer Realismus (1800–1870)

Jürg Glauser; Annegret Heitmann; Vuokko Hirvonen; Karin Hoff; Malan Marnersdóttir; Stefan Moster; Klaus Müller-Wille; Thomas Seiler; Frithjof Strauß; Kirsten Thisted; Antje Wischmann

Folgt man traditionelleren literaturhistorischen Darstellungen, dann lasst sich der Zeitpunkt, an dem die Romantik Skandinavien erreicht, genau datieren. Im Juli 1802 kehrt der Geologe und Naturphilosoph Henrich Steffens nach einem siebenjahrigen Studien- und Forschungsaufenthalt aus Jena nach Kopenhagen zuruck. Dort halt er einen vielbeachteten und umstrittenen Vorlesungszyklus, der das danische Publikum mit den Ideen der deutschen Romantik vertraut macht.


Archive | 2017

Idylle als Wiederholung

Klaus Müller-Wille

Spatestens seit der Publikation der Anthologie Schrage Marchen, die Heinrich Detering 1996 in der Anderen Bibliothek veroffentlichte, hat sich die Vorstellung durchgesetzt, dass Hans Christian Andersen Gattungskonventionen des Marchens in der Regel gezielt ›verfremdet‹ oder sogar ›entstellt‹. Seine Texte, die er zum grosten Teil nicht als Eventyr (Marchen), sondern als Eventyr og Historier (Marchen und Geschichten) veroffentlicht, grunden nicht auf einer spatromantischen Poetik, sondern sind im Gegenteil mit der Absicht verbunden, sich den Herausforderungen der Moderne zu stellen. Dieser Befund lasst auch Ruckschlusse auf die vermeintlich idyllischen Welten und Zustande zu, die Andersen angeblich in seinen Kurzprosatexten schildert. Wahrend in fruheren Interpretationen noch davon ausgegangen wurde, dass seine Texte um das biedermeierliche Idyll des burgerlichen Heims und insbesondere die Geborgenheit des Kinderzimmers kreisen, geht man in der jungeren Forschung im Gegenteil davon aus, dass Andersen seine Marchen konsequent nutzt, um die unheimlichen Kehrseiten der entsprechenden Phantasmen auszuloten.


Müller-Wille, Klaus (2017). Storms Konzeption des Märchens im literaturgeschichtlichen Kontext. In: Demandt, Christian; Theisohn, Philipp. Storm-Handbuch : Leben - Werk - Wirkung. Stuttgart, 89-91. | 2017

Storms Konzeption des Märchens im literaturgeschichtlichen Kontext

Klaus Müller-Wille

»[D]as Marchen hat seinen Kredit verloren; es ist die Werkstatt des Dilettantismus geworden, der seine Pfuscherarbeit mit bunten Bildern uberkleistert und in den zahllosen Jugendschriften einen lebhaften Markt damit eroffnet« (LL 4, 387) – Mit dieser Auserung aus dem Vorwort der Geschichten aus der Tonne (1873) reiht sich Storm in die Reihe der prominenten Kritiker der Gattung im spateren 19.


Ibsen Studies | 2017

“Spidsborgere i Blæst” – Henrik Ibsen’s De unges Forbund and the Crisis of the Radical Political Imaginary

Klaus Müller-Wille

The comedy De unges Forbund (1869; The League of Youth) was one of Ibsen’s greatest successes on the Scandinavian and especially the Norwegian stages during his lifetime. It is the first prose-play by Ibsen in which he deals with problems of his present age. Moreover, he uses the depiction of actual political controversies and problematic economic transactions in a Norwegian provincial town in order to outline a general crisis of the modern age. These three observations alone make it quite astonishing that the existing research on the play is relatively small. In this article, I will read De unges Forbund in the light of current discussions in German literary studies that have been inspired by Cornelius Castoriadis’ theory of the political imaginary. I think that the play deals with a crisis of the political sphere in the midst of the nineteenth century that can be traced back to a new form of hollow and populistic rhetoric and empty theatrical rituals. In order to reconstruct the corresponding political and historical-philosophical implications of the play, I will also discuss writings of Karl Marx and Søren Kierkegaard. I will combine this re-contextualization of the play with three central theses. As already mentioned, I think that Ibsen uses the comedy in order to outline a more general reflection on the historicity or “zeitgeist” of his own age. This attempt is characterized by striking contemporary observations on the effects of a populist vision of an imagined community and the corresponding power of media. Moreover, I think that the play deals more generally with the crisis of politics and history


Archive | 2016

Carl Jonas Love Almqvist

Klaus Müller-Wille

(auch: Karl Jonas Love Almkvist; Pseudo. Lewis Gustavi; Carl Westman) – 1815 Studienabschluss in Uppsala; Pastor; Beamter, Schulrektor und Journalist in Stockholm; 1851 Verwicklung in einen Gift mordversuch, Flucht nach Amerika; ab 1854 in Philadelphia; ab 1865 in Bremen; Verfasser von Schlusselromanen der schwedischen Fruhromantik, des poetischen Realismus sowie der ersten Feuilletonromane Schwedens; veroffentlichte einen Grosteil seiner Produktion im Rahmen seines insgesamt 17 Bande umfassenden Kompilationswerks Tornrosens bok, 1832–1851 (Buch der Heckenrose).


Archive | 2006

Aufklärung (1720–1800)

Jürg Glauser; Annegret Heitmann; Vuokko Hirvonen; Karin Hoff; Malan Marnersdóttir; Stefan Moster; Klaus Müller-Wille; Thomas Seiler; Frithjof Strauß; Kirsten Thisted; Antje Wischmann

Nicht als Impulsgeber, sondern als Empfanger der europaischen Aufklarungsideen treten die skandinavischen Literaturen im 18. Jh. in Erscheinung. Die Vorstellung von der Befreiung des Menschen aus seiner Unmundigkeit, die Vorherrschaft der Vernunft, die Konstituierung eines selbstbestimmten Subjekts sowie das Bestreben nach Emanzipation von Autoritaten kommen vermittelt uber die Lekture der franzosischen, englischen und deutschen Aufklarungsschriften oder aber durch die personliche Begegnung mit den Intellektuellen und Kunstlern auf ihren Europareisen nach Skandinavien. Dabei sind es vor allem die franzosischen Enzyklopadisten und Voltaires Schriften, die zunachst rezipiert werden, spater kommen Rousseaus, Montesquieus und mit Verzogerung auch Kants philosophische Werke hinzu. Auch die englischen Sensualisten, allen voran Shaftesbury und Sterne, gewinnen im Zuge des Interesses an der Aufklarung und an den ihr scheinbar gegenlaufigen Tendenzen an Bedeutung. Der Vernunft wird nach und nach das Gefuhl zur Seite gestellt, das damit gleichermasen Gegenstand und Movens der Literatur wird. Das heist, die Ideen der Aufklarung finden in all ihren Facetten Einlass in die skandinavischen Literaturen und haben weitreichende Auswirkungen, wenn etwa Genres wie der utopische Roman, die Verlachkomodie, Lehrgedichte und Satiren grose Popularitat erlangen. Sie bedeuten aber zugleich auch eine starke Abhangigkeit von den kontinentaleuropaischen Landern. Das Projekt der Aufklarung setzt sich somit in den einzelnen skandinavischen Literaturen mit Verzogerung und als Reaktion auf die europaischen Bewegungen und insbesondere auf die Franzosische Revolution 1789 durch. Gegen Ende des Jahrhunderts jedoch wird sich das Verhaltnis zumindest partiell andern: Aus den Empfangern werden selbst Impulsgeber, welche die Ideen der Aufklarung auf jeweils individuelle Weise umsetzen und damit als Stilvorbilder rezipiert werden. Sie stellen der Dominanz der jetzt als fremd empfundenen Kulturen, dem Franzosischen und Deutschen, das Eigene entgegen. Dieses Eigene entwickelt sich vor allem auch aus der Wiederentdeckung der mittelalterlichen norronen Dichtung. Und von hier gehen wiederum Anregungen fur andere Literaturen aus.


Archive | 2006

Klassische Moderne (1910–1940)

Jürg Glauser; Annegret Heitmann; Vuokko Hirvonen; Karin Hoff; Malan Marnersdóttir; Stefan Moster; Klaus Müller-Wille; Thomas Seiler; Frithjof Strauß; Kirsten Thisted; Antje Wischmann

Fur die Jahre von 1910 bis 1940 fehlen in der skandinavischen Literaturgeschichtsschreibung die zusammenfassenden Epochenbegriffe. Am ehesten hat sich noch ein Dezenniendenken durchgesetzt: die 10er als Ara des Kulturkonservativismus, den eine durch den Ersten Weltkrieg hervorgerufene Wertekrise ins Wanken bringt; die 20er als Zeit der Infragestellung traditioneller burgerlicher Ideologeme samt deren asthetischer Umsetzung; die 30er als Jahre der Auseinandersetzung mit Organisationsformen sozialer Kollektive inklusive der Reaktion auf den bedrohlichen Totalitarismus des Hitler- und des Stalinstaates. Eine solchermasen pointierte Periodisierung der Zwischenkriegszeit folgt in erster Linie einem sozialhistorischen und literatursoziologischen Plot. In der skandinavischen Literaturwissenschaft setzte sie sich in den 70er Jahren vor allen bei denjenigen Forschern und Historiographen durch, die ein kapitalismusanalytisches und -kritisches Frageinteresse verfolgten. In den beiden Jahrzehnten darauf wurde die Periode fur die internationale Nordische Philologie in dem Mase unattraktiver, wie deren soziologische Perspektive schwand. Das bedeutet auf der anderen Seite, dass vor allem Texte mit einer sozialkritischen Tendenz in der Literaturwissenschaft favorisiert wurden, wobei zum Beispiel kulturkonservative Belletristik oder formal epigonale Werke, die in ihrer Gegenwart viel beachtet wurden, nicht die gleiche Aufmerksamkeit erlangten.


Archive | 2006

Gegenwart (1980 - 2000)

Jürg Glauser; Annegret Heitmann; Vuokko Hirvonen; Karin Hoff; Malan Marnersdóttir; Stefan Moster; Klaus Müller-Wille; Thomas Seiler; Frithjof Strauß; Kirsten Thisted; Antje Wischmann

Ein literaturgeschichtlicher Uberblick uber die jungste skandinavische Gegenwartsliteratur kann lediglich zu Kontexten und Konstellationen, die im Entstehen begriffen sind, Stellung beziehen. Das gilt auch fur die einsetzende Literaturgeschichtsschreibung in den 80er und 90er Jahren: Wahrend schwedische und norwegische Literaturhistoriker ihr Denken in Dezennien fortsetzen und Indizien fur Umbruche um 1970, 1980 und 1990 suchen, wird in einem danischen literaturgeschichtlichen Entwurf die asthetische Kontinuitat des Zeitraums von 1970 bis 2000 hervorgehoben. Die danische Literaturwissenschaftlerin Anne-Marie Mai spricht von einem »formalen Durchbruch«, den sie mit den inhaltlichen Praferenzen der Literatur des modernen Durchbruchs des vorigen Jahrhunderts kontrastiert. Nun lasst sich der moderne Durchbruch uber andere Schlusselmerkmale bestimmen als sein thematisches Problembewusstsein (vgl. den Beitrag in diesem Band), doch ist die bei Mai vorgefuhrte Orientierung der Literaturgeschichte an formalasthetischen Mitteln besonders fruchtbar, wenn man Tendenzen in einer schwer uberschaubaren Textlandschaft ausmachen will. Eine implizite Annahme ist dabei, dass jeder neu entworfene Epochen- und Gattungsbegriff bereits auf vorherige Konstruktionen aufbaut und dass Verschiebungen eintreten, sobald literaturgeschichtliche Neubewertungen infolge von Re-Lekturen oder Entdeckungen alterer Texte stattgefunden haben.


Archive | 2006

Modernismus (1940–1980)

Jürg Glauser; Annegret Heitmann; Vuokko Hirvonen; Karin Hoff; Malan Marnersdóttir; Stefan Moster; Klaus Müller-Wille; Thomas Seiler; Frithjof Strauß; Kirsten Thisted; Antje Wischmann

Die bedingungslose Kapitulation Deutschlands 1945 bedeutete in Norwegen und Danemark die Befreiung von Besatzung und Fremdherrschaft, wohingegen Schweden als eines der wenigen europaischen Lander vom Krieg verschont geblieben war. Nach dem Scheitern der Bemuhungen um eine gemeinsame nordische Verteidigungsallianz schlossen sich Danemark und Norwegen 1949 der NATO an. Der Kalte Krieg, der das politische Klima zwischen Ost und West wahrend der Nachkriegsjahre bestimmte, bewirkte auch im Norden eine zunehmende Furcht vor dem Kommunismus. Wahrend in Norwegen der ehemalige Kommunist Arnulf Overland nun fur eine NATO-Mitgliedschaft seines Landes pladierte, debattierte man in Schweden uber einen dritten Standpunkt, der weder mit der Position der Sowjetunion noch derjenigen der USA zusammenfallen sollte und von Literaten wie Karl Vennberg und Artur Lundkvist vertreten wurde. Auch bezuglich der Organisation des Staatswesens beschritten die schwedischen Sozialdemokraten, die bis 1976 ununterbrochen regierten, einen Mittelweg zwischen Kapitalismus und Sozialismus und bauten das Land zu dem aus, was in Schweden selbst als folkhem (»Volksheim«) bezeichnet wird und im Ausland als ›schwedisches Modell‹ grose Beachtung fand. Ahnlich verlief die Entwicklung in Danemark und Norwegen, wenn auch die Skepsis gegenuber der amerikanischen Ausenpolitik aufgrund der NATO-Mitgliedschaft beider Lander mit groserer Zuruckhaltung als in Schweden artikuliert wurde.


Skandinavisk sprog og litteratur | 2017

Overfladens afgrund – Om svimmelhedens poetik i H.C. Andersens "Iisjomfruen"

Klaus Müller-Wille; Jacob Bøggild; Ane Grum-Schwensen; Torsten Bøgh Thomsen

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Karin Hoff

University of Göttingen

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Anne Klara Bom

University of Southern Denmark

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Torsten Bøgh Thomsen

University of Southern Denmark

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