Knut Petzold
Catholic University of Eichstätt-Ingolstadt
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Publication
Featured researches published by Knut Petzold.
Sozialer Sinn | 2008
Christine Weiske; Knut Petzold; Diana Zierold
Im Titel des Artikels verbinden wir drei verschiedene thematische Felder miteinander. Sie werden nacheinander skizziert, um die theoretische Orientierung der empirischen Arbeit deutlich zu machen, zu der wir anschließend berichten. Sie befasst sich mit multilokalen Haushalten. Im ersten Teil (1) diskutieren wir wesentliche Aspekte der Multilokalität des sozialen Lebens. Obwohl empirisch mehr Motive und Anlässe gegeben sind, multilokale Arrangements einzugehen, beziehen wir uns einschränkend auf die Erfordernisse der Erwerbsarbeit. Danach (2) stellen wir den Haushalt als geeignete Untersuchungseinheit dar, um die Organisation multilokalen Lebens nachzuvollziehen. Die Eignung entsteht aus seinem Charakter als Lebensund Wirtschaftsgemeinschaft. Es folgt eine kurze Einfuhrung in unsere Erhebung (3), deren Ergebnisse wir in Form der ermittelten Typen und einer Typologie der multilokalen Haushalte (4) vorstellen. Die Unabgeschlossenheit der Forschung betont den Diskussionsbedarf (5) bzgl. der Ergebnisse und der weiteren Vorgehensweise. Die Ermittlung des state of the art (1) zeigt, dass es sich bei der Organisation multilokaler Lebensführung um ein komplexes Themenfeld handelt, dem man sich über unterschiedliche disziplinare Zugänge nähern kann. Erstrebenswert ist eine transdisziplinäre Arbeit, um die verschiedenen disziplinaren Perspektiven zu überschneiden und die ganzheitliche Alltagspraxis der Zeitgenossen angemessen zu verstehen und auf den Begriff zu bringen.
Archive | 2011
Knut Petzold
Uberlegungen zur „Zukunft der europaischen Stadt“ fuhren schnell zu Begriffen wie ‘Postmoderne’ und ‘Globalisierung’. Besonders die Globalisierung findet als vermeintlich zukunftsweisendes Konzept in einem Anstieg vielfaltiger Mobilitatsprozesse, die sich zudem uber weite Distanzen erstrecken, ihre direkte begriffliche Entsprechung. Vor allem der Anstieg geographischer Mobilitat wird durch zahlreiche Studien nahe gelegt (z.B. Oeltze et al. 2007; Schneider/Meil 2008). Die Beschaftigung mit der europaischen Stadt erfordert eine Kenntnisnahme dieser Mobilitatsprozesse, da vor diesem Hintergrund die Bedeutung von ‘Raum’ oder ‘raumlichen Bindungen’ umstritten ist. Nach einigen Autoren verlieren konkrete Orte dabei an Bedeutung (z.B. Beck 1997), andere sehen hingegen ein Erstarken des Lokalen (z.B. Berking 2006a, 2006b). Der vorliegende Beitrag fragt nun nach den Zusammenhangen zwischen der zunehmenden Mobilitat am Spezialfall der Multilokalitat und dem Wandel der europaischen Stadt als Spezialfall des Ortes. Im Fokus stehen dabei erste indizienartige Informationen, die mogliche Trends multilokaler Lebensformen im Hinblick auf ihre Entstehungsbedingungen durch die Charakteristika der europaischen Stadt sowie und ihre Auswirkungen darauf zeigen. Auf diese Weise sollen einerseits Desiderate fur die zukunftige Stadtforschung formuliert werden, andererseits soll damit die konzeptionelle Tragfahigkeit des Konzepts der europaischen Stadt gepruft werden.
Journal of Education and Work | 2017
Knut Petzold
Abstract By virtue of the internationalisation of economies, international student mobility is considered increasingly important for professional careers. However, most studies focus on the supply-side by using graduate surveys, which face problems of graduates’ self-selection. Other studies on employers’ opinions often lack rigour analysis and report ambiguous results. Combining a general matching approach with theories on human capital and sorting, studying abroad can impact both the decision on hiring and the decision on international assignment. To solve problems of endogeneity and to consider employers’ perspectives directly, a vignette experiment is applied. Hypothetical applicants, with systematically varied higher education credentials, are randomly presented to a sample of German employers, in order to simulate a screening situation. Results show that study abroad experience is more important for international assignment, than for hiring. While it does not interact with final grades, it can be markedly substituted by professional work experience, when employers consider international assignment. In turn, professional work experience can be somewhat substituted by study abroad experience, when employers consider hiring. At least in the German institutional context, international student mobility may rather serve as a signal of transnational human capital, than as a signal of general job-performance.
Swiss Journal of Sociology | 2016
Knut Petzold
Abstract Der Beitrag untersucht, ob und warum beruflich multilokalisierte Akteure (hier Shuttles) an ihrem Arbeitsort folgende politische Aktivitäten zeigen: Parteimitgliedschaft oder Bürgerinitiative, Teilnahme an politischen Veranstaltungen und lokale Spenden. Auf der Basis der Theorien Hirschmans, Olsons und Ajzens werden Hypothesen abgeleitet und im Rahmen einer multivariaten Vergleichsgruppenanalyse vorläufig geprüft. Es werden Daten einer Onlineerhebung unter den Nutzern einer Internetplattform für Mitfahrgelegenheiten und eines Businessnetzwerks genutzt. Es zeigt sich, dass auch Shuttles politisch aktiv sind, wobei sie insgesamt wenig zeitintensive Aktivitäten bevorzugen. Im Vergleich zu Locals scheint die politische Aktivität von Shuttles ausserdem stärker auf selektiven Anreizen zu beruhen.
Raumforschung Und Raumordnung | 2015
Robert Nadler; Knut Petzold; Robert Schönduwe
ZusammenfassungOnline-Befragungen sind spätestens seit den 1990er Jahren zu einem selbstverständlichen Teil der empirischen Sozialforschung geworden. Bisher jedoch findet in der sozialwissenschaftlichen Raumforschung keine intensive Methodendiskussion zu Online-Befragungen statt. In diesem Beitrag skizzieren wir die Methodologie, Vor- und Nachteile sowie mögliche Einsatzfelder dieses Erhebungsinstrumentes. Insbesondere für explorative und experimentelle quantitative Erhebungen zu neuen und komplexen raumbezogenen Themenfeldern lassen sich Online-Befragungen vorteilhaft einsetzen. Aufbauend auf diesen Betrachtungen werden praktische Erfahrungen mit Online-Befragungen aus drei Forschungsprojekten der sozialwissenschaftlichen Raumforschung vorgestellt. Dabei liegt der Fokus auf der Darstellung der Fragebogengestaltung, des Samplings und der technischen Umsetzung. Im Ergebnis zeigt sich, dass mit der Online-Befragung ein wichtiges Werkzeug insbesondere zur Erforschung hochmobiler Bevölkerungsgruppen zur Verfügung steht. Vor dem Hintergrund, dass Mobilitäts- und Multilokalitätsphänomene unsere Gesellschaft verstärkt prägen und damit auch räumliche Strukturen zunehmend beeinflussen, haben Online-Befragungen ein noch zu wenig genutztes Potenzial im Rahmen der sozialwissenschaftlichen Raumforschung. Auf der Basis dieser Erfahrungen wird als Handreichung ein Fragenkatalog abgeleitet, der es interessierten Raumforschern erlaubt, die Passfähigkeit von Online-Befragungen als Erhebungsinstrument in der Konzeptionsphase von Forschungsprojekten abzuwägen.AbstractEmpirical social research made use of online surveys since the mid-1990s. However, there is no significant methodological debate about this empirical tool in socio-scientific regional studies. In this paper, we delineate the online survey methodology, their advantages and disadvantages as well as potential contexts of application. Online surveys are useful especially for explorative and experimental quantitative research projects that deal with complex and new socio-spatial phenomena. Based on these observations, we will present practical experience with online survey research from three projects in the field of socio-scientific regional studies. We will focus on questionnaire design, sampling and technical solutions. The results show that particularly for studies on highly mobile social groups online surveys are an appropriate and powerful tool for data collection. Given that mobility and multilocality are more and more characterizing our societies and thus impact spatial structures, we argue that online surveys are underused as a method for the exploration of new trends and phenomena in socio-scientific regional studies. Based on these insights, we present a catalogue of questions that should allow interested regional scientists to evaluate the applicability of online surveys when conceptualizing new research projects.
Archive | 2015
Knut Petzold; Nicola Hilti
Der Beitrag beschaftigt sich mit der Frage des Zusammenhangs von Mobilitatserfahrung und Mobilitatsintentionen bei Akademikerinnen und Akademikern an Schweizer Hochschulen, wobei der Schwerpunkt auf der Multilokalitat als einer Form des mobilen Lebens (neben Pendeln und Umziehen) liegt. Multilokalitat wird dabei im Sinne des Wohnens an mehreren Orten verstanden; Multilokalisierung meint dementsprechend die Entscheidung zur und Realisierung der Mehrfachverortung durch die Akteure. Ausgangspunkt ist die Frage nach den Bedingungen, unter denen sich eine Person fur ein multilokales Arrangement entscheiden wurde. Mit Verweis auf Rational Choice Ansatze wird argumentiert, dass eigene – v. a. positive – Erfahrungen mit Multilokalitat aufgrund von Lernprozessen einen positiven Einfluss auf die Intention, sich unter bestimmten Bedingungen abermals zu multilokalisieren, hat. Diese Hypothese wird mit dem Design eines faktoriellen Surveys gepruft, das es erlaubt, die Bedeutung der mobilitatsbiografischen Erfahrungen der Probandinnen und Probanden unter verschiedenen variierten Kosten- und Nutzenstrukturen in einer fiktiven Entscheidungssituation zu analysieren. Im Ergebnis wird deutlich, dass die biografische Erfahrung mit Multilokalitat tatsachlich dazu fuhrt, dass die Intention zu einer neuerlichen Multilokalisierung unter allen variierten Bedingungen signifikant hoher ist als ohne diese Erfahrung.
Positionspapier aus der ARL | 2016
Rainer Danielzyk; Andrea Dittrich-Wesbuer; Cédric Duchêne-Lacroix; Tatjana Fischer; Nicola Hilti; Manfred Perlik; Knut Petzold; Anne Ritzinger; Joachim Scheiner; Gabriele Sturm; Cornelia Tippel; Christine Weiske
Die Vielfalt des Phanomens der multilokalen Lebensfuhrungen macht sie zugleich auch„unsichtbar“.
Archive | 2016
Knut Petzold
Die Erweiterung bzw. Erganzung des methodologischen Kosmopolitismus nach Ulrich Beck um einen methodologischem Lokalismus steht bei Knut Petzold im Zentrum seines Diskussionsbeitrags. So geht Beck in seinem Ansatz von einem mittlerweile realisierten Kosmopolitismus infolge von internationalem Terrorismus, entterritorialisierten Protestbewegungen und weltumspannenden Klimaveranderungen aus. Aufgrund dieser Entwicklungen, haben der Nationalstaat und modern-dichotome Kategorisierungen nach einer Entweder-Oder-Logik (global vs. lokal, national vs. international etc.) mehr und mehr an Bedeutung verloren. Dementsprechend mussen sich auch die Sozialwissenschaften methodologisch weg vom Nationalismus bewegen und stattdessen kosmopolitische Forschungsdesigns entwickeln, die einer empirisch nachweislichen sowohl-als-auch-Logik entsprechen. Petzhold weist diese Beck’schen Annahmen und Forderungen nach einem einseitigen Mehr an Kosmopolitismus unter Ruckgriff auf aktuelle empirische Studienergebnisse und zwei empirisch-ironisch gemeinte Anekdoten zur Berliner Integrationsdebatte um die ‚schwabische‘ Bevolkerung und die Kennzeichenliberalisierung zuruck. Dazu schrankt er das Kosmopolitismus-Konzept in seiner empirischen Bedeutung ein und erweitert dieses um einen empirisch nachweislichen Lokalismus, der weiterhin dualistisch, hierarisierend und kategorial operiere. Diversitatserfahrungen konnen Petzold zufolge sowohl Kosmopolitismus als auch Lokalismus verstarken. Diesen Befunden liege die Dringlichkeit der Entwicklung eines methodologischen Lokalismus zu Grunde, der zum methodologischen Kosmopolitismus komplementar sein sollte und aus einer pragmatischen Perspektive heraus von den lokalisierten Subjekterfahrungen, einschlieslich ihrer potentiellen entweder-oder-Logiken und ihrer dualistischen Referenzsysteme ausgehe.
Archive | 2013
Knut Petzold
Postmoderne Gesellschaften sind gekennzeichnet durch Globalisierungsprozesse, die ihrerseits wieder durch Mobilitatsphanomene beschrieben werden.
Higher Education | 2015
Knut Petzold; Tamara Peter