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Featured researches published by Nicole Burzan.


Archive | 2010

Dynamiken (in) der gesellschaftlichen Mitte.

Nicole Burzan

Manche Begriffe lassen sich weniger durch eine eindeutige Kennzeichnung ihrer Definitionskriterien bestimmen, sondern besser oder allenfalls dadurch, was sie nicht bedeuten bzw. wie sie von ihrem Gegenteil oder anderen Phanomenen abzugrenzen sind. Die „Mitte“ der Gesellschaft (bzw. Mittelklasse oder Mittelschicht) ist ein solcher Begriff. Zwischen den Polen existenzsichernden Vermogens und unmittelbarer Betroffenheit von Armut, zwischen hochstem Berufsstatus und Exklusion aus dem Erwerbsleben verortet, ist die Mitte in sich eine hochst heterogene Kategorie mit so unterschiedlichen objektiven Lagen, milieuspezifischen Haltungen und biographischen Verlaufen, dass es schwer fallt, ihren Kern auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen – sofern dieser nicht gerade allein in der relativen Unbestimmtheit bestehen soll (Bourdieu 1982: 538; Berger 1986: 55ff.; vgl. auch die Bezeichnung der „wesenlosen Nichtklasse“ bei Berger/Offe 1984: 271).


Archive | 2010

Zur Debatte um die Verknüpfung qualitativer und quantitativer Sozialforschung

Nicole Burzan

In der Diskussion um angemessene und effektive empirische Methoden wird haufig zum einen gefordert, die Methoden uber die Grenzen so genannter „quantitativer“ und „qualitativer“ Forschung hinweg je nach Fragestellung einzusetzen. Zum anderen gibt es nach wie vor mehr oder weniger reflektierte Graben zwischen diesen beiden Forschungsrichtungen, die unterschiedliche Formen annehmen konnen. Diese reichen vom grundsatzlichen Dissens uber mangelnde Kenntnisse der jeweils anderen Richtung bis hin zu gegenseitiger Nichtbeachtung, was auch institutionell – etwa durch unterschiedliche Sektionen in der Deutschen Gesellschaft fur Soziologie – gestutzt wird. Ob und wie sich beide Strange verknupfen lassen, ist dabei durchaus immer wieder von Interesse, sowohl in der Forschungspraxis als auch in der methodologischen Diskussion (s. z. B. die „mixed methods“ vor allem im angloamerikanischen Raum; vgl. z. B. Tashakkori/Teddlie 1998). Der folgende Beitrag greift einige Schlaglichter dieser Debatte auf: Erstens ist zu klaren, was uberhaupt unter einer Verknupfung von Methodenstrangen zu verstehen ist.


Archive | 2016

Methodenplural erhobene Daten

Nicole Burzan

Ist ein Museumsbesuch ein besonderes Erlebnis in einer Zeit, in der mannigfache Freizeitangebote um Publikum konkurrieren? Museen ganz unterschiedlicher Art – vom Science Center bis zum Kunstmuseum – unterscheiden sich in ihrem Erlebnisangebot ebenso wie verschiedenartige Besucherinnen und Besucher (Im Folgenden wird zugunsten der Lesbarkeit oft nur die mannliche oder weibliche Form benutzt, ohne Geschlechter dadurch auszuschliesen.), die sich ein Erlebnis beispielsweise durch die Moglichkeit zur Kontemplation, zur Wissenserweiterung oder aber durch Spas, Unterhaltung und Mitmachoptionen erhoffen. Trotz insgesamt hohen Zulaufs – deutsche Museen verzeichneten 2013 uber 100 Millionen Besuche (Institut fur Museumsforschung 2014: 7) – erreichten nur rund funf Prozent der erfassten Museen eine Zahl von uber 100.000 Besuchen. Bei mehr als der Halfte waren es unter 5.000 Besuche (Institut fur Museumsforschung 2014: 20).


Archive | 2007

Quantitative Methoden der Kulturwissenschaften

Nicole Burzan

Originaltext vom Verlag; nicht vom SfBS bearbeitet. Anmerkung des Umsetzungsdienstes: Das rtf-Format wurde vom Umsetzungsdienst umgesetzt, die Datei ist zitierfahig.


Zeitschrift Fur Soziologie | 2011

Zur Gültigkeit der Individualisierungsthese - Eine kritische Systematisierung empirischer Prüfkriterien The Validity of the Individualization Thesis. A Critical Systematization of Empirical Testing Criteria

Nicole Burzan

Zusammenfassung Der Beitrag systematisiert Kriterien, mittels derer die - nach wie vor umstrittene - Individualisierungsthese nach Ulrich Beck bislang empirisch überprüft wurde und diskutiert, wie diese zu bewerten sind. Zu diesem Zweck werden fünf Kriterien vorgestellt und anschließend unter theoretischen und empirisch-konzeptionellen Aspekten auf ihre Zweckmäßigkeit für die Überprüfung von Individualisierungsprozessen hin diskutiert. Ein zentrales Ergebnis lautet, dass insbesondere solche Kriterien wenig zweckmäßig sind, die sich allein auf die Freisetzungsdimension der Individualisierungsdiagnose richten. Folglich ist ein komplexerer Ansatz der empirischen Überprüfung anzustreben, wozu der Beitrag heuristische Orientierungen anbietet. Summary This article discusses and evaluates conceptual premises in testing empirically Ulrich Beck’s much disputed individualization thesis. Five empirical criteria are described and characterized with regard to their utility in assessing individualization processes. Most particularly, criteria and concepts which try to assess the liberating or disembedding aspects of individualization are indicated as inexpedient for empirical research. Future research should attempt to follow more complex empirical approaches and a number of heuristic approaches are offered.


Archive | 2017

Zeitperspektiven der Mittelschicht in der Krise

Nicole Burzan

“Ausgehend von der generellen Frage, ob gegenwartige Gesellschaften eine vertikale Schichtstruktur mit schichttypischen Haltungen und Handlungsmustern aufweisen, geht es im Beitrag darum, ob eine der Mittelschicht in jungerer Zeit zugeschriebene ‚Krise‘ als solche wahrgenommen wird und zu Handlungsmustern fuhrt, die ein Schichtprofil scharfen oder verwischen. Empirisch werden zunachst Typen des auf (Un-)Sicherheitsempfinden bezogenen Handelns und dazugehoriger Zeitperspektiven herausgearbeitet. Im Ergebnis sind grundsatzliche Sicherheitserwartungen typenubergreifend erkennbar; andere Befunde relativieren allerdings eine Annahme schichtspezifisch vergleichsweise homogener (langerfristig auf die Zukunft gerichteter) Zeitperspektiven deutlich. Theoretische Einsichten und Ausblicke richten sich im Weiteren darauf, wie eine potenzielle Schichtspezifik weiterfuhrend konzeptionell differenziert und empirisch analysiert werden konnte.”


Archive | 2017

Eine soziologische Perspektive auf Hunde

Nicole Burzan

Wenn jemand ‚auf den Hund gekommen‘ ist, ist damit in den meisten Fallen eine negative Konnotation verknupft. Wagner (2012: 31) zufolge bedeutet die Redewendung, dass jemand wirtschaft lich ruiniert ist, und sie ruhrt moglicherweise daher, dass im Mittelalter in den Boden einer Geldtruhe das Bild eines Hundes geschnitzt wurde, der symbolisch die Reichtumer bewachen sollte. War nun so wenig Geld vorhanden, dass der geschnitzte Hund sichtbar wurde, war es um die Ressourcen nicht gut bestellt. Eine alternative Erklarung besteht darin, dass Bauern, die sich einen Ochsen oder Esel als Zug- bzw. Tragtier nicht leisten konnten, einen Hund einsetzten, wodurch ebenfalls ihre prekare materielle Lage deutlich wurde. Wenn wir – oder Sie als Leserin oder Leser – hier ‚auf den Hund kommen‘, so bedeutet dies jedoch keineswegs etwas Negatives. Es zeigt vielmehr an, sich auf Themen rund um den Hund aus soziologischer und teilweise multidisziplinarer Perspektive einlassen zu wollen und ihnen auf den Grund zu gehen.


Archive | 2017

Theoretische Einsichten. Eine Einleitung

Nicole Burzan

In dieser Einleitung spreche ich einige Prinzipien an, die empirisch Forschenden weithin bekannt sein durften, etwa die, dass keine Beobachtung (und auch kein Interview, keine Dokumentensichtung und Materialanalyse) je theoriefrei denkbar ist. Mit dem vorliegenden Band soll darauf aufmerksam gemacht werden, wie Forschende im wissenschaftlichen ‚Tagesgeschaft‘ jenseits polarisierter Vorstellungen empirischer Theorieentwicklung oder Theorieprufung gleichwohl zu theoretischen Einsichten gelangen. Die Beitrage zeigen, dass sich kaum eine empirisch forschende Person an den potenziellen Randern eines Spektrums bewegt, also entweder aus einem (sozialtheoretisch vorgepragten) Gegenstand heraus eine Theorie mit hohem Reichweiteanspruch entwickelt oder einen strengen Theorietest mit ahnlichem Universalitatsanspruch anstrebt.


Archive | 2017

Eventisierung als Erscheinungsform hybrider Ereignisse

Nicole Burzan

Aus dem Kontext soziologischer Forschung in Museen ist mir der Besuch eines sogenannten Kindermuseums in Erinnerung geblieben. Eine Kollegin und ich fragten uns nach diesem Besuch, ob wir eigentlich gerade in einem Museum oder auf einem Spielplatz waren. Blieb bei aller Event- beziehungsweise Abenteuersymbolik und auch augenfalliger padagogischer Intention noch Raum fur Prinzipien von Museen wie Sammeln oder Ausstellen sowie – aus Publikumssicht – fur eine Kulturrezeption im weiteren Sinne? Angesichts dessen, dass der Ort, an dem wir uns befanden, deutlich als ‚Museum‘ gelabelt war, konnte es sich hier um ein hybrides Phanomen zwischen Ausstellungs- und Unterhaltungslogik handeln.


Archive | 2016

Materiale Analysen als methodenplurales Konzept

Nicole Burzan; Ronald Hitzler

Im Rahmen materialer Analysen scheinen Materialien mannigfaltige Phanomene zu konnotieren, die sowohl „Daten“ (im strengen Sinne methodisch kontrolliert gewonnener Befunde) sein konnen als auch Zufallsfunde oder gar Fiktionen, welche – anders als Abstraktionen – als geeignet erscheinen, konkrete Sachverhalte zu veranschaulichen. Materialien implizieren Objektivationen im Verstande von als – direkt oder indirekt – sinnlich gegeben vermeinten Bewusstseinsinhalten. Materialien sind mithin typischerweise unverzichtbar fur jede begrundete sozialwissenschaftliche Einsicht.

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