Oliver Schmidtke
Folkwang University of the Arts
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Publication
Featured researches published by Oliver Schmidtke.
Zeitschrift für Sozialreform | 2014
Ariadne Sondermann; Kathrin Englert; Oliver Schmidtke; Wolfgang Ludwig-Mayerhofer
Spätestens im Zuge des New Public Management haben sich die normativen Vorgaben für ‚gutes‘ Verwaltungshandeln grundlegend verändert: Gemäß der Modernisierungssemantik sollen Bürger/- innen zu Kundinnen und Kunden werden und in der Verwaltung auf effiziente Dienstleister/-innen treffen. Was diese Neuausrichtung jedoch für Frontline-Beschäftigte der öffentlichen Verwaltung und ihren Berufsalltag bedeutet, ist empirisch kaum untersucht. Anhand qualitativer Interviews geht dieser Beitrag der Frage nach, welche subjektiven und handlungspraktischen Folgen das entstandene Spannungsfeld aus Hoheitlichkeit, Kunden- und Effizienzorientierung für die Beschäftigten hat. Es können differierende Umgangsmuster mit den neuen Verwaltungsvorgaben beobachtet werden. Sie werden als Chance der beruflichen Bewährung oder als Gefährdung eigener Werthaltungen wahrgenommen, was mit dem jeweiligen beruflichen Selbstverständnis der Mitarbeiter/- innen zusammenhängt.
Archive | 2019
Kathrin Englert; David Waldecker; Oliver Schmidtke
Fragen der Bewertung sind – so die Ausgangsthese des Beitrags – in das Internet, so wie es aktuell verfasst ist, elementar eingeschrieben: Fragen nach der Bewertung des richtigen Mases an Beobachtbarkeit. Internetbasierte Kommunikation eroffnet praktisch unbegrenzte Moglichkeiten der Beobachtung, Uberwachung und Datensammlung durch diverse Institutionen und Akteur/ innen. Gleichzeitig sind viele kooperative Medien, nicht zuletzt zahlreiche Anwendungen im Web 2.0, darauf angelegt, dass die Teilnehmer/innen sich gezielt beobachtbar machen. Der Beitrag fokussiert das Spannungsverhaltnis zwischen der Uberwachungsgesellschaft und einer Kultur der Maximierung der Produktion medialer Daten aus der Sicht von Nutzer/innen anhand der Unterscheidung „erbetene/unerbetene Beobachtung“. Von Interesse ist die kritische Urteilskraft von Social-Media-Nutzer/innen gerade deshalb, weil diese uber ihre Online-Aktivitaten in die eigene Uberwachung und Kontrolle ‚verstrickt‘ sind. Empirisch wird mit Bezug auf die Soziologie der Rechtfertigung von Boltanski und Thevenot sowie die Arbeiten von Kessous ein Blick auf subjektive Deutungen und Rechtfertigungen un/erbetener Beobachtung seitens junger Netzakteur/innen geworfen. Die empirisch vorgefunden Legitimierungen richtigen Medienhandelns zeigen, dass bei Fragen der Beschrankung von Daten und Kommunikation nicht nur eine Okonomie der Aufmerksamkeit eine Rolle spielt, sondern diverse Konfigurationen verschiedener Rechtfertigungsordnungen relevant werden.
Sozialer Sinn | 2013
Daniel Gaus; Oliver Schmidtke
Die Europäische Union (EU) befindet sich in ihrer bislang schwersten Krise. Mit der Währungsunion steht potentiell das gesamte Projekt der europäischen Integration vor dem Scheitern. Wie diese Krise zu bewältigen sein wird, ob sie die EU-Integration beschleunigen, bremsen oder gar umkehren wird, scheint gegenwärtig völlig offen. Dass sie aber tiefgreifende Veränderungen in der Legitimationspraxis der EU nach sich ziehen wird, ist kaum zu bezweifeln. Die Legitimität der EU wird in der Literatur vornehmlich unter zwei Gesichtspunkten betrachtet. Normative politische Theorie fragt danach, welche Kriterien zur Beurteilung der Legitimität der EU herangezogen werden sollen (Eriksen/Fossum 2012; Lord 2012). Empirisch orientierte Ansätze zielen darauf ab, den Grad ihrer Legitimität zu bestimmen (Biego 2010; Fuchs/Schneider 2011). Kaum beachtet wird dagegen die Frage, wie die Legitimität der EU in der Praxis erzeugt und aufrechterhalten wird. In demokratischen Nationalstaaten gründet sich die Legitimität meist auf einen Akt der Verfassungsgebung. Weil die Verfassung die Wertebasis der politischen Gemeinschaft für alle sichtbar verkörpert, schränkt sie den Bedarf an aktiver Legitimation der politischen Ordnung ein. In der EU dagegen liegt eine vergleichbare Legitimitätsbasis mit den Verträgen nur eingeschränkt vor. Die Organisation der EU befindet sich in stetem Wandel und ist bis heute selbst Gegenstand politischer Auseinandersetzung. Das wirft die Fragen auf: Was kennzeichnet die Legitimationspraxis der EU? Welche spezifischen Probleme hat sie dabei zu bewältigen? Die hier vorgestellte Detailstudie soll einen Beitrag zur Beantwortung dieser Fragen leisten. Sie nimmt die Legitimationspraxis der Europäischen Kommission in einem spezifischen Fokus qualitativ-empirischer Forschung in den Blick. Wir präsentieren die Ergebnisse einer sequenzanalytischen Interpretation eines einzelnen Dokumentes – dem von der EU-Kommission am 25. Juli 2001 veröffentlichten Weißbuch „Europäisches Regieren“. An diesem Weißbuch lässt sich ein spezifisches Legitimationsproblem der Kommission verdeutlichen, mit dem diese aufgrund ihrer strukturell ambivalenten Position im Gefüge der EU-Institutionenordnung konfrontiert ist. Während sie einerseits im Lichte der damals bevorstehenden Osterweiterung eine Reform und Demokratisierung der EU vorzubereiten versuchte, konnte sie dies andererseits nicht offen zur Sprache bringen, weil sie damit sowohl ihre vertraglichen Kompetenzen überschritten, als auch der EU als solcher Legitimität entzogen hätte.
Archive | 2013
Oliver Schmidtke; Frank Schröder
Die Analyse von Kunstwerken wird in der Regel als die Aufgabe von geisteswissenschaftlichen Spezialfachern betrachtet. Diese beziehen Kunstwerke auf historische Entwicklungen asthetischer Formen oder biographische Einbettungen von Kunstlern. Ist Werkinterpretation aber auch als soziologische Forschung moglich und wenn ja wie?
Sozialer Sinn | 2010
Frank Schröder; Oliver Schmidtke
Im Zuge der Finanzkrise wurde die Verantwortungslosigkeit des Handelns der diese durch sehr riskante Operationen an den Finanzmärkten verursachenden Investmentbanker sowohl medial als auch von wissenschaftlicher Seite angeprangert (vgl. Honegger et al. 2010). Nicht untersucht wurde jedoch, welcher Habitus für einen Investmentbanker als typisch bezeichnet werden kann. Da dieser aufgrund der nahezu analogen Struktur der Organisation vermutlich dem von Mitarbeitern ähnlich strukturierter privatwirtschaftlicher Bürokratien gleicht, geht unser Beitrag anhand dieses Beispiels der Frage nach, welche Habitusformation privatwirtschaftlich operierende Bürokratien im tertiären Sektor, in dem vorliegenden Fall eine Großbank, bei ihren späteren Mitarbeitern voraussetzen, wie sich dies durch die Strukturierung sowohl der Plakate für eine Veranstaltung zur Rekrutierung von zukünftigem Personal wie auch durch die der Rekrutierungsveranstaltung selbst zeigen lässt und inwiefern diese von dem von Merton (vgl. 1957) beschriebenen idealtypischen bürokratischen Habitus abweicht oder mit diesem übereinstimmt. Dazu unterziehen wir zunächst ein Plakat, das eine Veranstaltung zur Rekrutierung späterer Mitarbeiter bewirbt, einer objektiv hermeneutischen Analyse und suchen aus dieser zu erschließen, welche, einen bestimmten Habitus besitzenden Menschen, die Bank als zukünftige Mitarbeiter ihres Unternehmens sucht. Die Bestimmung der durch die Analyse gewonnenen, in der objektiven Bedeutungsstruktur des Plakats unterstellten und daher von der Bank für den späteren Mitarbeiter offenbar erwünschten Habitusformation wird dann anhand der Analyse des Tonbandprotokolls der Veranstaltung überprüft und schließlich die sich ergebenden Gemeinsamkeiten und Differenzen, die diese zum von Merton beschriebenen Typus bürokratischer Persönlichkeit aufweist, benannt. Ferner wird im Zuge der Analyse der Rekrutierungsveranstaltung das Verständnis der Großbank von Studium und Universität herausgearbeitet.
Geschlossene Gesellschaften - 38. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie | 2017
Kathrin Englert; Jaqueline Klesse; Wolfgang Ludwig-Mayerhofer; Oliver Schmidtke; David Waldecker
Österreichische Zeitschrift für Soziologie | 2016
Oliver Schmidtke
Archive | 2016
Oliver Schmidtke
Archive | 2016
Oliver Schmidtke
Archive | 2013
Kathrin Englert; Ariadne Sondermann; Oliver Schmidtke; Wolfgang Ludwig-Mayerhofer