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Featured researches published by Otthein Rammstedt.


Hundert Jahre 'Gemeinschaft und Gesellschaft' : Ferdinand Tönnies in der internationalen Diskussion | 1991

Die Frage der Wertfreiheit und die Gründung der Deutschen Gesellschaft für Soziologie

Otthein Rammstedt

Als die „Deutsche Gesellschaft fur Soziologie“ (DGS) Ende 1909 ihre endgultige Form erhielt, kam plotzlich besondere Bedeutung dem sogenannten Aspekt Wertfreiheit zu. Folgerichtig wurde er im § 1 der Satzung verankert: „Sie [i.e. DGS; O.R.] gibt allen wissenschaftlichen Richtungen und Methoden der Soziologie gleichmasig Raum und lehnt die Vertretung irgendwelcher praktischen (ethischen, religiosen, politischen, asthetischen usw.) Ziele ab“ (Soziologentag, 1910, S.V); folgerichtig stellte Ferdinand Tonnies als Vorsitzender der DGS den Aspekt Werturteilsfreiheit als Zentrum in seine Eroffnung des ersten Soziologentages (Ferdinand Tonnies, 1911, S. 19 ff.); folgerichtig ging schlieslich Max Weber in seinem Geschaftsbericht bei dieser Veranstaltung auf die Werturteilsfrage — mit erhobenem Zeigefinger — ein (Soziologentag, 1910, S. 38f.). — Und als die DGS Ende 1933 gemas dem vom Nationalsozialismus praferierten „Fuhrungsprinzip“ umorganisiert wurde, da verwies der abgeschobene Prasident der DGS, Ferdinand Tonnies, noch einmal auf das Prinzip der Wertfreiheit — nun als Grenze zur aufkommenden NS-orientierten Soziologie und deren Organisation.3


Zeitschrift Fur Soziologie | 1988

Wertfreiheit und die Konstitution der Soziologie in Deutschland

Otthein Rammstedt

Zusammenfassung Der Beitrag geht der Frage nach, warum sich die die Deutsche Gesellschaft für Soziologie gründenden Sozialwissenschaftler 1909 so schnell und diskussionslos auf die Werturteilsfreiheit als demonstrativen Programmpunkt einigen konnten. Die Antwort wird darin gesehen, daß das dort als Prinzip angesprochene Phänomen ihnen seit den 1890er Jahren vertraut und selbstverständlich war. Zum einen, aufgrund des während und nach der „Ära Stumm“ auf sie ausgeübten politischen Druckes, zum anderen - tiefgreifender und folgenreicher - als Folge des einsetzenden Zweifels am Fortschritt, der die bislang bestehende Verflechtung von Positivismus und Sozialismus löst. Das Wertfreiheitsprinzip erklärt sich so als Resultat der generationsspezifischen gemeinsamen Erfahrung der Gründungsmitglieder der DGS.


Theory, Culture & Society | 1991

On Simmel's Aesthetics: Argumentation in the Journal Jugend 1897-1906

Otthein Rammstedt

This article provides an overview of the writings of Georg Simmel which appeared in a Munich, Germany-based Jugendstill illustrated artistic review entitled Jugend from 1897 to 1906. Simmels publications in Jugend are strikingly different from his other publications in periodicals and newspapers. His contributions to Jugend are indebted to the spirit of this Illustrated Munich Weekly for Art and Life, which after 1896 soon became an organ against artists and authors who considered their narrow themes surpassed by the Jugendstil conceptions of the work of art, and who joyfully joined in with the credo that Georg Hirth had intoned in the preface of the third volume of Jugend. Simmel took up themes in Jugend which must seem marginal to empirical science. By problematizing aesthetics, religion or love as a relativizing assessment of theories and methods, he appeared to be subordinating his own modern sociological, Darwinist-evolutionary, theoretical approach. Indeed, when treating these themes, he consciously declined to build upon that which he had already discussed; instead, he started afresh each time. And the results do not overlap. The connection is in almost all cases the authors own involvement, the personal aspect of the problematic under discussion.


Soziologie als Möglichkeit. 100 Jahre Georg Simmels Untersuchungen über die Formen der Vergesellschaftung | 2009

Georg Simmels 'Große Soziologie' - und das uns geschuldete Missverständnis

Otthein Rammstedt

Vor gut einhundert Jahren, Anfang Juni 1908, erschien Georg Simmels Soziologie. Untersuchungen uber die Formen der Vergesellschaftung, die er selbst gelegentlich seine „Grose Soziologie“ nannte.1 Hob er mit „gros“ auf den Umfang des Buches ab, so versteht die Nachwelt „gros“ als epitheton ornans, das auf die Bedeutung des Simmelschen soziologischen Hauptwerkes hinweise.


Politische Psychologie | 1981

Betroffenheit — was heißt das?

Otthein Rammstedt

Der Begriff „etroffenheit“ at sich in den 70er Jahren durchgesetzt. Das mag modisch bedingt sein. Aber ist die Geschichte des Begriffs nicht „die einer Sache“, wie Adorno einmal behauptete (1972, 458). Im Gegensatz zu einem rebellisch gemeinten Begriff wie „Establishment“ Ende der 60er Jahre verlief die Karriere von „Betroffenheit“ in den 70er Jahren atemberaubend steil und lautlos. Heute ist der Begriff gelaufig, in ministeriellen Erlassen findet er Verwendung wie in Schriften der Alternativbewegung, in wissenschaftlichen Abhandlungen wie in den Massenmedien. Unverdachtig wirkt wohl dieser Begriff. Selbst „Bild“ benutzt ihn ohne Anfuhrungszeichen. Und dafur gibt es einen guten Grund, ist doch„Betroffenheit“aus der Alltagssprache genommen; und nicht aus irgendeiner, sondern aus einer offiziosen:„Betroffenheit“war im juristischadministrativen Bereich gebrauchlich. Das klingt noch bei jedem „betr.“ in behordlichen Briefen an. Das wird noch greifbar, wenn verwaltungsrechtlich das Erfordernis der„Betroffenheit“prazisiert wird mit „der geltend gemachten bzw. erfolgten Verletzung eines subjektiven Rechts des Klagers“ (Breuer: 1978, 1559).„Betroffenheit“hatte fur die Administration zwei Funktionen: Mit diesem Begriff soll der soziale Umfang von Planungen und Entscheidungen umrissen werden, und mit ihm sollen die psychisch-sozialen Folgekosten dieser Planungen und Entscheidungen angesprochen werden. Dies weist darauf hin, das „Betroffenheit“ ein alltaglicher, interner Begriff herrschender Institutionen war.


Transnationale Vergesellschaftungen. Verhandlungen des 35. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Frankfurt am Main 2010, Bd. 2 | 2012

Georg Simmel und die Anfänge der Deutschen Gesellschaft für Soziologie

Otthein Rammstedt

Die Fruhgeschichte der Deutschen Gesellschaft fur Soziologie (DGS) liegt fur die wissenschaftliche Literatur bisher im Dunkeln; man weis, wann die DGS gegrundet wurde, aber die Initiatoren sind unbekannt; man weis, dass in kaum einer deutschen Universitat – auser in Berlin – regelmasig Soziologie gelehrt wurde, unbekannt ist aber, fur wen, da es anscheinend so wenige Soziologen gab, die DGS konstituiert werden sollte. Mag sein, dass von den zuganglichen Quellen und Dokumenten her, sich diese Probleme nicht stellten, aber die grundliche Nutzung des Tonnies-Nachlasses sowie der einschlagigen Briefbande der Max Weber-Gesamtausgabe (MWG) und der beiden Briefbande der Georg Simmel-Gesamtausgabe (GSG) geben jetzt Handhabungen, und sie erlauben uns, die bisher ausgeblendet gebliebene Fruhgeschichte der DGS fasbar werden zu lassen. Und diese Phase, um die es im Weiteren geht, ist entscheidend mitgepragt von Georg Simmel: Er war an der Planung beteiligt, gehorte zu den Grundungsinitiatoren und nahm die Schlusselposition im ersten Vorstand der DGS ein.


Legitimationsprobleme politischer Systeme | 1976

Zum Legitimationsverlust von Legitimität

Otthein Rammstedt

Legitimitat zu problematisieren scheint legitim, solange Legitimitat als ein Problem der politischen Praxis unterstellt wird. Es ware dann verstandlich, das das Reden um Legitimitat synchron zu bestimmten politischen Entwicklungen Karriere macht, das es unabhangig vom wissenschaftstheoretischen Kontext Verbreitung findet.


Theory, Culture & Society | 2012

On the Genesis of a Collected Edition of Simmel’s Works, 1918–2012:

Otthein Rammstedt

The article records the three stages of work undertaken to assemble a single organized corpus of Simmel’s dispersed writings after his death in September 1918. This incudes a first phase of work by Gertrud Simmel and Gertrud Kantorowicz from the years of the Weimar Republic, a second phase from the post-1945 period, overseen by Michael Landmann and Kurt Gassen, and a third phase, inaugurated in the 1980s by a team of scholars at Bielefeld University headed by Otthein Rammstedt and – initially – Niklas Luhmann, which resulted in the 24 volumes in print today with Suhrkamp Verlag.


International Encyclopedia of the Social & Behavioral Sciences (Second Edition) | 2001

Simmel, Georg (1858–1918)

Otthein Rammstedt; Natàlia Cantó i Milà

Abstract This article presents a general overview of the life and thoughts of Georg Simmel from the perspective of the social sciences. After a brief biographical introduction, a discussion of those aspects of his oeuvre, which enjoy close proximity with the social sciences, particularly sociology, will constitute the main focus of the article. Together with Max Weber and Emile Durkheim, Simmel is one of the great classical theorists of sociology, and, as will be shown herein, contributed substantially to the development of the discipline, freeing it from needing to be an all-encompassing study of society as a whole. Thus, an overview of Simmels fundamental theoretical concepts will be delivered, with the aim of illustrating his central relevance to the field of the social sciences.


Zeitschrift Fur Soziologie | 1997

Das Durkheim-Simmelsche Projekt einer "rein wissenschaftlichen Soziologie" im Schatten der Dreyfus-Affäre

Otthein Rammstedt

Zusammenfassung Der Beitrag wirft ein neues Licht auf die Beziehung Durkheim/Simmel. Die Gründung der Annöe sociologique war zugleich ein Versuch beider, eine neue Soziologie zu initiieren. In der Dreyfus-Affäre fühlte sich Dürkheim aber gezwungen, die Zusammenarbeit mit Simmel aufzukündigen. Das hieß jedoch nicht, den Dialog abzubrechen, wie bisher für 1898 angenommen wird, dieser setzte sich vielmehr in ihren soziologischen Schriften fort. Der Beitrag rekonstruiert diese Kontinuität in Hinblick auf Theoriekonstruktion und insbesondere auf Religionssoziologie.

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Georg Simmel

Free University of Berlin

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Johann August Schülein

Vienna University of Economics and Business

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