Reinhard Dortschy
Robert Koch Institute
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Publication
Featured researches published by Reinhard Dortschy.
Bundesgesundheitsblatt-gesundheitsforschung-gesundheitsschutz | 2007
Wulf Thierfelder; Reinhard Dortschy; Birte Hintzpeter; Heidrun Kahl; Christa Scheidt-Nave
ZusammenfassungIm Rahmen des Kinder- und Jugendgesundheitssurveys (KiGGS) in Deutschland wurde eine Reihe verschiedener Laborparameter bestimmt, um Elternangaben und anthropometrische Messdaten zu bestehenden Erkrankungen und Gesundheitsrisiken durch weitere objektive Messdaten zu ergänzen. Insgesamt wurden 43 Parameter zu 3 wesentlichen Themenbereichen erhoben: Nährstoffmangel, Seroepidemiologie zu durchgemachten Infektionskrankheiten und Impfstatus, Risikoindikatoren und Risikofaktoren für chronische, nicht übertragbare Erkrankungen. Je nach Verfügbarkeit valider Referenzbereiche oder Schwellenwerte speziell für Kinder und Jugendliche sowie des Standardisierungsgrades der jeweiligen Labormethodik wurden die Laborparameter in 5 Bewertungskategorien eingeteilt. Wir berichten hier erste, deskriptive Ergebnisse zu ausgewählten Laborparametern, die beispielhaft für diese 5 Kategorien stehen. Um die bevölkerungsmedizinische Bedeutung der Messergebnisse beurteilen zu können und gegebenenfalls auch versorgungsrelevante, normative Referenzbereiche daraus abzuleiten, sind weitergehende Analysen notwendig. Diese werden sich zunächst auf Querschnittsanalysen der Zusammenhänge zwischen Laborparametern und anderen gesundheitsrelevanten, anthropometrischen und soziodemographischen Variablen konzentrieren. Mittel- und längerfristiges Ziel ist die Ableitung multidimensionaler Referenzbereiche unter gleichzeitiger Berücksichtigung mehrerer Laborparameter und zusätzlicher klinischer Informationen sowie die Überprüfung der prognostischen Validität von Referenzbereichen und Schwellenwerten für ausgewählte Laborparameter anhand der medizinischen Ergebnisse bei Weiterbeobachtung der Studienteilnehmer.AbstractIn the framework of the German Health Interview and Examination Survey for Children and Adolescents (KiGGS) a variety of biochemical parameters was determined in order to provide objective information on health status and particular health risks, in addition to parent interview data and anthropometric measurements. Overall 43 parameters covered three areas of particular public health interest: micronutrient deficiency, seroepidemiology of infectious diseases and immunization status, and risk indicators or risk factors for chronic non-communicable diseases. A review of available evidence regarding valid reference or cutoff values as well as the standardization of laboratory methods led to the categorization of these parameters into five classification categories. Here, we discuss the present first descriptive results on selected parameters representing the various categories. In order to determine the public health impact of measurement results, and perhaps even derive normative reference data relevant to health care, more detailed analyses will be required. In the first step, these will focus on cross-sectional analyses of the association between biochemical parameters and other health-related anthropometric and sociodemographic variables. Intermediate and long-term objectives will include the construction of multidimensional reference values taking into account several laborato ry data and other clinical information at the same time, and the prognostic validation of reference or cut-off values based on a follow- up of the study participants for clinical outcomes.
Bundesgesundheitsblatt-gesundheitsforschung-gesundheitsschutz | 2007
Wulf Thierfelder; Reinhard Dortschy; Birte Hintzpeter; Heidrun Kahl; Christa Scheidt-Nave
ZusammenfassungIm Rahmen des Kinder- und Jugendgesundheitssurveys (KiGGS) in Deutschland wurde eine Reihe verschiedener Laborparameter bestimmt, um Elternangaben und anthropometrische Messdaten zu bestehenden Erkrankungen und Gesundheitsrisiken durch weitere objektive Messdaten zu ergänzen. Insgesamt wurden 43 Parameter zu 3 wesentlichen Themenbereichen erhoben: Nährstoffmangel, Seroepidemiologie zu durchgemachten Infektionskrankheiten und Impfstatus, Risikoindikatoren und Risikofaktoren für chronische, nicht übertragbare Erkrankungen. Je nach Verfügbarkeit valider Referenzbereiche oder Schwellenwerte speziell für Kinder und Jugendliche sowie des Standardisierungsgrades der jeweiligen Labormethodik wurden die Laborparameter in 5 Bewertungskategorien eingeteilt. Wir berichten hier erste, deskriptive Ergebnisse zu ausgewählten Laborparametern, die beispielhaft für diese 5 Kategorien stehen. Um die bevölkerungsmedizinische Bedeutung der Messergebnisse beurteilen zu können und gegebenenfalls auch versorgungsrelevante, normative Referenzbereiche daraus abzuleiten, sind weitergehende Analysen notwendig. Diese werden sich zunächst auf Querschnittsanalysen der Zusammenhänge zwischen Laborparametern und anderen gesundheitsrelevanten, anthropometrischen und soziodemographischen Variablen konzentrieren. Mittel- und längerfristiges Ziel ist die Ableitung multidimensionaler Referenzbereiche unter gleichzeitiger Berücksichtigung mehrerer Laborparameter und zusätzlicher klinischer Informationen sowie die Überprüfung der prognostischen Validität von Referenzbereichen und Schwellenwerten für ausgewählte Laborparameter anhand der medizinischen Ergebnisse bei Weiterbeobachtung der Studienteilnehmer.AbstractIn the framework of the German Health Interview and Examination Survey for Children and Adolescents (KiGGS) a variety of biochemical parameters was determined in order to provide objective information on health status and particular health risks, in addition to parent interview data and anthropometric measurements. Overall 43 parameters covered three areas of particular public health interest: micronutrient deficiency, seroepidemiology of infectious diseases and immunization status, and risk indicators or risk factors for chronic non-communicable diseases. A review of available evidence regarding valid reference or cutoff values as well as the standardization of laboratory methods led to the categorization of these parameters into five classification categories. Here, we discuss the present first descriptive results on selected parameters representing the various categories. In order to determine the public health impact of measurement results, and perhaps even derive normative reference data relevant to health care, more detailed analyses will be required. In the first step, these will focus on cross-sectional analyses of the association between biochemical parameters and other health-related anthropometric and sociodemographic variables. Intermediate and long-term objectives will include the construction of multidimensional reference values taking into account several laborato ry data and other clinical information at the same time, and the prognostic validation of reference or cut-off values based on a follow- up of the study participants for clinical outcomes.
Bundesgesundheitsblatt-gesundheitsforschung-gesundheitsschutz | 2007
Heidrun Kahl; Reinhard Dortschy; G Ellsäßer
ZusammenfassungDie Befragung der Eltern zu Unfällen ihrer Kinder und Unfall vorbeugenden Maßnahmen im Kinder- und Jugendgesundheitssurvey (KiGGS) verfolgt das Ziel, repräsentative alters- und geschlechtsspezifische Daten zu Verletzungen im Kindes- und Jugendalter zu erhalten, um Risikogruppen und Risikofaktoren für die Unfallprävention zu identifizieren. Befragt wurden 16.706 Eltern zu Verletzungen ihrer Kinder (1–17 Jahre) in den letzten 12 Monaten, die ärztlich behandelt werden mussten, und zu Merkmalen des Unfallgeschehens wie Unfallort, Unfallmechanismus, Verletzungsfolgen und ambulante bzw. stationäre Behandlung. Darüber hinaus wurden sowohl Eltern als auch Kinder und Jugendliche zwischen 11 und 17 Jahren (n = 6813) zu Schutzmaßnahmen befragt. 15,9 % der Kinder und Jugendlichen (1–17 Jahre) hatten nach Elternangaben mindestens eine Verletzung, davon 15,2 % durch einen Unfall und 0,8 % durch Gewalt bei tätlicher Auseinandersetzung. In der Altersgruppe der Ein- bis unter 18-Jährigen verunglückten Jungen signifikant (p < 0,001) häufiger als Mädchen (17,9 % vs. 14,0 %). Insgesamt mussten 13,3 % von 2410 verletzten Kindern und Jugendlichen im Krankenhaus behandelt werden. Bei den Unfallorten dominierten die häuslichen Unfälle mit 60 % bei den Kleinkindern (1–4 Jahre), während Sport- und Freizeitunfälle bei den 5- bis unter 15-Jährigen und 15- bis unter 18-Jährigen im Vordergrund standen (32,1 % bzw. 38,9 %). Der Anteil der Unfälle in den Betreuungs- und Bildungseinrichtungen verdreifachte sich vom Kleinkindalter zum Schulalter (5–14 Jahre) von 10,9 % auf 28,7 % und ebenso der Anteil der Straßenverkehrsunfälle von 5,6 % auf 16,7 %. Die 3 häufigsten Verletzungsmechanismen bei Kindern und Jugendlichen (1–17 Jahre) waren Stürze in der Ebene (35,2 %), aus der Höhe (25,2 %) und Zusammenstöße (20,6 %). Stürze aus der Höhe hatten ihren Häufigkeitsgipfel im Kleinkindalter (35,8 %). Prellungen, Verrenkungen und Zerrungen erreichten im Jugendalter (15–17 Jahre) mit 50,9 % einen Höchstwert; ebenso nahm der Anteil der Knochenbrüche von 10,7 % bei Kleinkindern auf 21,8 % bei den 15- bis unter 18-jährigen Jugendlichen stark zu. Während ein Zusammenhang zwischen Unfällen und Sozialstatus bei den Unfällen insgesamt und einzelnen Verletzungsfolgen nicht festgestellt werden konnte, zeigten sich jedoch bei den Verkehrsunfällen für ein- bis unter 18-jährige Mädchen (p = 0,047) und Jungen (p = 0.019) signifikant höhere Raten bei niedrigem Sozialstatus der Eltern verglichen zum hohen Sozialstatus. Bei der Umsetzung von Schutzmaßnahmen lagen die Raten bei den 15- bis unter 18-jährigen Jugendlichen am niedrigsten. Während nach Elternangaben die 3- bis unter 5-jährigen Jungen und Mädchen hohe Helmtragequoten beim Fahrradfahren und Inlineskaten von ca. 90 % erreichten, waren diese bei den 5- bis unter 15-Jährigen Jungen und Mädchen mit über 60 % deutlich geringer und bei den 15- bis unter 18-Jährigen mit nur noch knapp 15 % am niedrigsten. Ebenfalls waren auch die Tragequoten für Protektoren bei den 15- bis unter 18-jährigen Jugendlichen am niedrigsten (Jungen 41,8 % vs. 52,2 % bei Mädchen). Die Selbstangaben der 11- bis unter 18-Jährigen lagen deutlich unter den Elternangaben. Der Sozial- und Migrationsstatus zeigte in allen Altersgruppen einen signifikanten Zusammenhang mit niedrigen Tragequoten bezogen auf Helme und Protektoren. Die altersgruppenbezogene Datenanalyse sollte Ausgangspunkt für zielgruppenbezogene Präventionsmaßnahmen sein und insbesondere den Sozial- und Migrationsstatus berücksichtigen. Dabei sind Präventionsaktivitäten im Verkehrsbereich insbesondere auf Familien mit niedrigem Sozialstatus auszurichten. Jugendliche sollten bei der Aufklärung über den Nutzen von Schutzmaßnahmen beim Fahrradfahren und Skaten verstärkt und adäquat angesprochen werden.ZusammenfassungParent interviews with regard to their childrens accidents and to accident protective measures in the Health Interview and Examination Survey for Children and Adolescents (KiGGS) aimed at extending our knowledge of age- and gender-specific injuries and to identify risk groups and risk factors for injury prevention. The parents of 16,706 children (aged 1–17 years) were asked about their childrens injuries within the last 12 months which were medically treated, and about accident mechanisms, consequences of injuries, and ambulatory and hospital treatment. In addition, parents and children aged 11 to 17 years (n = 6813) were asked to give information on protective measures. According to the parents 15.9 % of the children had at least one injury within the last 12 months, 15.2 % because of an accident and 0.8 % because of assault. In the age group 1–17 boys have been injured significantly more often than girls (17.9 % vs. 14,0 %). Overall, 13.3 % of 2,410 injured children and adolescents were hospitalized. Two thirds of the accidents among toddlers were domestic accidents (60 %) whereas leisure and sport accidents were most prevalent in children and adolescents aged 5–14 years and 15–17 years (32.1 % and 38.9 %). The proportion of accidents in child care facilities and educational institutions tripled from infancy to school age (age 5–14 years) (10.9–28.7 %), as did traffic accidents (5.6–16.7 %). The three most frequent injury mechanisms in the age range 1–17 years were falls on level ground (35.2 %), falls from heights (25.2 %) and collisions with objects or persons (20.6 %). Falls from heights showed the highest risk in toddlers (35.8 %). Contusions, sprains and strains increased to a highest level of 50.9 % in adolescents; likewise, bone fractures increased from 10.7 % in toddlers to 21.8 % in adolescents aged 15–17 years. An influence of socioeconomic status on injuries overall and on consequences of injuries was not seen. For traffic accidents in children aged 1–17 years boys (p = 0.019) and girls (p = 0.047) from families with lower socioeconomic status showed higher rates of accidents than children from families with higher socioeconomic status. The application of protective measures was lowest in the age group 14–17 years. While according to the parents about 90 % of children aged 3–4 years wear a helmet when riding a bicycle or when skating, this quote was lower in the age group 5–14 (60 %) and dropped to about 15 % in the age group 14–17 (about 15 %). Also the rate for using protective clothes was lowest in age group 14–17 (boys 41.8 %; girls 52.2 %). In children and adolescents the rate of self-reported helmet use is lower than estimated by their parents. In all age groups migration background and low socioeconomic status were associated with lower use of protective measures (helmets and protective clothes). The age related data analysis should be the starting point in prevention measures for specific risk groups considering migration and socioeconomic status. Prevention activities in traffic should focus on families with low social status. Adolescents should be specifically and adequately addressed regarding the benefits of certain safety measures when riding a bicycle and when skating.
Bundesgesundheitsblatt-gesundheitsforschung-gesundheitsschutz | 2007
Heidrun Kahl; Reinhard Dortschy; G. Ellsäßer
ZusammenfassungDie Befragung der Eltern zu Unfällen ihrer Kinder und Unfall vorbeugenden Maßnahmen im Kinder- und Jugendgesundheitssurvey (KiGGS) verfolgt das Ziel, repräsentative alters- und geschlechtsspezifische Daten zu Verletzungen im Kindes- und Jugendalter zu erhalten, um Risikogruppen und Risikofaktoren für die Unfallprävention zu identifizieren. Befragt wurden 16.706 Eltern zu Verletzungen ihrer Kinder (1–17 Jahre) in den letzten 12 Monaten, die ärztlich behandelt werden mussten, und zu Merkmalen des Unfallgeschehens wie Unfallort, Unfallmechanismus, Verletzungsfolgen und ambulante bzw. stationäre Behandlung. Darüber hinaus wurden sowohl Eltern als auch Kinder und Jugendliche zwischen 11 und 17 Jahren (n = 6813) zu Schutzmaßnahmen befragt. 15,9 % der Kinder und Jugendlichen (1–17 Jahre) hatten nach Elternangaben mindestens eine Verletzung, davon 15,2 % durch einen Unfall und 0,8 % durch Gewalt bei tätlicher Auseinandersetzung. In der Altersgruppe der Ein- bis unter 18-Jährigen verunglückten Jungen signifikant (p < 0,001) häufiger als Mädchen (17,9 % vs. 14,0 %). Insgesamt mussten 13,3 % von 2410 verletzten Kindern und Jugendlichen im Krankenhaus behandelt werden. Bei den Unfallorten dominierten die häuslichen Unfälle mit 60 % bei den Kleinkindern (1–4 Jahre), während Sport- und Freizeitunfälle bei den 5- bis unter 15-Jährigen und 15- bis unter 18-Jährigen im Vordergrund standen (32,1 % bzw. 38,9 %). Der Anteil der Unfälle in den Betreuungs- und Bildungseinrichtungen verdreifachte sich vom Kleinkindalter zum Schulalter (5–14 Jahre) von 10,9 % auf 28,7 % und ebenso der Anteil der Straßenverkehrsunfälle von 5,6 % auf 16,7 %. Die 3 häufigsten Verletzungsmechanismen bei Kindern und Jugendlichen (1–17 Jahre) waren Stürze in der Ebene (35,2 %), aus der Höhe (25,2 %) und Zusammenstöße (20,6 %). Stürze aus der Höhe hatten ihren Häufigkeitsgipfel im Kleinkindalter (35,8 %). Prellungen, Verrenkungen und Zerrungen erreichten im Jugendalter (15–17 Jahre) mit 50,9 % einen Höchstwert; ebenso nahm der Anteil der Knochenbrüche von 10,7 % bei Kleinkindern auf 21,8 % bei den 15- bis unter 18-jährigen Jugendlichen stark zu. Während ein Zusammenhang zwischen Unfällen und Sozialstatus bei den Unfällen insgesamt und einzelnen Verletzungsfolgen nicht festgestellt werden konnte, zeigten sich jedoch bei den Verkehrsunfällen für ein- bis unter 18-jährige Mädchen (p = 0,047) und Jungen (p = 0.019) signifikant höhere Raten bei niedrigem Sozialstatus der Eltern verglichen zum hohen Sozialstatus. Bei der Umsetzung von Schutzmaßnahmen lagen die Raten bei den 15- bis unter 18-jährigen Jugendlichen am niedrigsten. Während nach Elternangaben die 3- bis unter 5-jährigen Jungen und Mädchen hohe Helmtragequoten beim Fahrradfahren und Inlineskaten von ca. 90 % erreichten, waren diese bei den 5- bis unter 15-Jährigen Jungen und Mädchen mit über 60 % deutlich geringer und bei den 15- bis unter 18-Jährigen mit nur noch knapp 15 % am niedrigsten. Ebenfalls waren auch die Tragequoten für Protektoren bei den 15- bis unter 18-jährigen Jugendlichen am niedrigsten (Jungen 41,8 % vs. 52,2 % bei Mädchen). Die Selbstangaben der 11- bis unter 18-Jährigen lagen deutlich unter den Elternangaben. Der Sozial- und Migrationsstatus zeigte in allen Altersgruppen einen signifikanten Zusammenhang mit niedrigen Tragequoten bezogen auf Helme und Protektoren. Die altersgruppenbezogene Datenanalyse sollte Ausgangspunkt für zielgruppenbezogene Präventionsmaßnahmen sein und insbesondere den Sozial- und Migrationsstatus berücksichtigen. Dabei sind Präventionsaktivitäten im Verkehrsbereich insbesondere auf Familien mit niedrigem Sozialstatus auszurichten. Jugendliche sollten bei der Aufklärung über den Nutzen von Schutzmaßnahmen beim Fahrradfahren und Skaten verstärkt und adäquat angesprochen werden.ZusammenfassungParent interviews with regard to their childrens accidents and to accident protective measures in the Health Interview and Examination Survey for Children and Adolescents (KiGGS) aimed at extending our knowledge of age- and gender-specific injuries and to identify risk groups and risk factors for injury prevention. The parents of 16,706 children (aged 1–17 years) were asked about their childrens injuries within the last 12 months which were medically treated, and about accident mechanisms, consequences of injuries, and ambulatory and hospital treatment. In addition, parents and children aged 11 to 17 years (n = 6813) were asked to give information on protective measures. According to the parents 15.9 % of the children had at least one injury within the last 12 months, 15.2 % because of an accident and 0.8 % because of assault. In the age group 1–17 boys have been injured significantly more often than girls (17.9 % vs. 14,0 %). Overall, 13.3 % of 2,410 injured children and adolescents were hospitalized. Two thirds of the accidents among toddlers were domestic accidents (60 %) whereas leisure and sport accidents were most prevalent in children and adolescents aged 5–14 years and 15–17 years (32.1 % and 38.9 %). The proportion of accidents in child care facilities and educational institutions tripled from infancy to school age (age 5–14 years) (10.9–28.7 %), as did traffic accidents (5.6–16.7 %). The three most frequent injury mechanisms in the age range 1–17 years were falls on level ground (35.2 %), falls from heights (25.2 %) and collisions with objects or persons (20.6 %). Falls from heights showed the highest risk in toddlers (35.8 %). Contusions, sprains and strains increased to a highest level of 50.9 % in adolescents; likewise, bone fractures increased from 10.7 % in toddlers to 21.8 % in adolescents aged 15–17 years. An influence of socioeconomic status on injuries overall and on consequences of injuries was not seen. For traffic accidents in children aged 1–17 years boys (p = 0.019) and girls (p = 0.047) from families with lower socioeconomic status showed higher rates of accidents than children from families with higher socioeconomic status. The application of protective measures was lowest in the age group 14–17 years. While according to the parents about 90 % of children aged 3–4 years wear a helmet when riding a bicycle or when skating, this quote was lower in the age group 5–14 (60 %) and dropped to about 15 % in the age group 14–17 (about 15 %). Also the rate for using protective clothes was lowest in age group 14–17 (boys 41.8 %; girls 52.2 %). In children and adolescents the rate of self-reported helmet use is lower than estimated by their parents. In all age groups migration background and low socioeconomic status were associated with lower use of protective measures (helmets and protective clothes). The age related data analysis should be the starting point in prevention measures for specific risk groups considering migration and socioeconomic status. Prevention activities in traffic should focus on families with low social status. Adolescents should be specifically and adequately addressed regarding the benefits of certain safety measures when riding a bicycle and when skating.
Pediatric Obesity | 2011
Katrin Kromeyer-Hauschild; Reinhard Dortschy; Heribert Stolzenberg; Hannelore Neuhauser; Angelika Schaffrath Rosario
OBJECTIVE The aim of this study was to develop age- and sex-specific percentile curves for waist circumference (WC) in German adolescents. METHODS A cross-sectional population-based study (German Health Interview and Examination Survey for Children and Adolescents [KiGGS]) was carried out in a large nationally representative sample of 3 345 males and 3 221 females aged 11.0 to 18.0 years from May 2003 to May 2006. Smoothed percentile curves of WC were derived by the LMS method. RESULTS Girls had lower WC values than boys at any age and percentile. WC increased with age in both boys and girls. The curves show a fairly linear pattern for males, but for females they begin to level off after the age of 13 years. CONCLUSIONS The presented WC percentile curves are based on a representative sample of adolescents living in Germany and standardized measurements. We propose their use for clinical practice to monitor abdominal obesity in adolescents, although there is a need for future studies correlating cut-offs with health outcomes. The German curves could contribute to the feasibility of combining representative data from several countries to establish an international reference for WC.
Archive | 2013
Hannelore Neuhauser; Anja Schienkiewitz; Angelika Schaffrath Rosario; Reinhard Dortschy; Bärbel-Maria Kurth
2. erweiterte Auflage Wachstumskurven gehören zu den wichtigsten Instrumenten zur Einschätzung der körperlichen Entwicklung und damit der Gesundheit und Ernährung von Kindern und Jugendlichen. Individuelle Maße eines Kindes werden dabei mit der Verteilung in einer Referenzpopulation verglichen. Die bundesweit repräsentative Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen (KiGGS) 2003 – 2006 markiert einen Meilenstein in den Bemühungen, die unbefriedigende Datengrundlage zur Gesundheit bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland zu verbessern. Mit dem vorliegenden Referenzband werden KiGGS-Referenzperzentile für verschiedene Körpermaße und Blutdruck für Kinder und Jugendliche der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt. Im Einzelnen werden Referenzperzentile für die folgenden anthropometrischen Maßzahlen vorgelegt: Körpergröße, Körpergewicht, Body Mass Index (BMI), Taillenumfang, Hüftumfang, Taillen-Hüfte-Index (Waist-to-Hip-Ratio WHR), Taillen-Größe-Index (Waist-to-Height-Ratio WHtR), Hautfaltendicke, daraus errechneter Körperfettanteil sowie Kopfumfang. Den dargestellten Perzentilkurven und tabellierten Verteilungswerten liegen standardisiert gemessene Werte von Kindern und Jugendlichen im Alter von 3 Monaten bis 17 Jahren zugrunde, die im Rahmen der KiGGS-Studie 2003 – 2006 erhoben wurden. Die in diesem Band vorgestellten KiGGS-Perzentile haben neben der bundesweiten Repräsentativität weitere Qualitätsmerkmale: die große Stichprobe, die die Zielpopulation der in Deutschland lebenden Kinder und Jugendlichen abbildet, die gleichmäßige Besetzung aller Altersgruppen bei Jungen und Mädchen im Alter von 0 bis unter 18 Jahren, die Standardisierung der Körpermessungen und die Anwendung moderner statistischer Verfahren zur Perzentilerstellung. Nur wenige Kinder unter 3 Monaten konnten an KiGGS teilnehmen. Um dem Praxisbedarf nach Perzentilen ab dem Geburtszeitpunkt gerecht zu werden, wurden die KiGGS-Daten für Gewicht, Körperlänge und Kopfumfang in der 2. erweiterten Auflage um Daten zum Zeitpunkt der Geburt (Perinatalerhebung 1995 – 2000) ergänzt und die dazwischen liegenden Werte interpoliert.
Acta Paediatrica | 2011
Anja Schienkiewitz; Angelika Schaffrath Rosario; Reinhard Dortschy; Ute Ellert; Hannelore Neuhauser
Aim: To present valid head circumference (HC) percentiles from early infancy to 18 years and to compare them with percentiles currently used in Germany by Prader, as well as to international WHO and CDC references.
Bundesgesundheitsblatt-gesundheitsforschung-gesundheitsschutz | 1999
Wulf Thierfelder; C. Seher; Reinhard Dortschy; S. Engel
ZusammenfassungIn einer retrospektiven Studie wurden Untersuchungs- und Spermiogrammbefunde von 3821 Männern erhoben. Die Daten stammen aus dem Einzugsbereich der Andrologischen Abteilung der Universitätsklinik Leipzig. Es sollte untersucht werden, ob bei Patienten ohne anamnestische oder klinische Befunde eine Verschlechterung der Spermaqualität innerhalb der Untersuchungsjahre 1985 bis 1996 eingetreten ist. Weiterhin sollten Aussagen über eine mögliche Abhängigkeit der Spermiogrammbefunde vom Geburtsjahr gewonnen werden. Innerhalb der Gruppe der 25–34jährigen (n=1650) haben sich von 1985 bis 1996 die absolute Spermienzahl von 195 Mio auf 138 Mio, die Spermienkonzentration von 79,7 auf 52,6 Mio/ml und der Anteil morphologisch normaler Spermien von 64,6% auf 59,6% signifikant (p<0,001) verringert. Mit steigendem Geburtsjahr nahmen sowohl Spermienzahl als auch Spermienkonzentration ab. Die Ursachen für die beobachtete Abnahme bleiben ungeklärt.SummaryIn a retrospective study examination- and spermiogram-data were collected from 3821 men. The data came from the vicinity of the andrological department of the Leipzig university-clinic. It should be examined, whether first-examined patients without anamnestic or abnormal clinical findings did show a deterioration of the sperm-quality within the examination-years 1985 to 1996. Furtheron information should be collected concerning a possible dependence of the spermiogram data from the year of birth. Within the group of the 25 to 34 year old men (n=1650) in the time frame from 1985 until 1996 the absolute sperm count of 195 millions changed to 138 millions, the sperm concentration of 79,7 was reduced to 52,6 Mio/ml and the fraction of morphological normal sperm was diminished from 64,6% to 59,6% (all results with p<0,001). With increasing birth-year sperm count as well as sperm concentration decreased. The causes for the observed decrease remain unresolved.
Bundesgesundheitsblatt | 1998
Heike Heß; Matthias Richter; Reinhard Dortschy; Heidrun Kahl; Konrad Tietze; Hans Hüther; G. Röseler
Der Alkoholkonsum Berliner Schüler der siebten bis zehnten Klassen, untersucht an Haupt- und Gymnasialschülern, hat sich in den vergangenen zehn Jahren verändert: Der Anteil Abstinenter ist insgesamt gestiegen, die Häufigkeit und Menge des getrunkenen Alkohols sind leicht zurückgegangen. Doch ist der Gesamtverbrauch an Alkohol unter den von uns untersuchten Schülern der siebten bis zehnten Klassen um 32% gestiegen. Dies ist vor allem von den Vieltrinkern verursacht; es gibt einen Anteil von etwa 6% der Schüler, die täglich trinken und damit in Gefahr sind, eine Alkoholikerkarriere zu beginnen. Die wichtigsten Korrelate des Trinkens sind der eigene Spaß am Trinken und ein Freundeskreis, der am Trinken Gefallen findet. Schüler in Ostberlin sind stärker gefährdet als solche in Westberlin, Mädchen weniger als Jungen. Die Trinkmenge steigt mit dem Altersgang rasch an. The alcohol consumption among Berlin school children from the 7th to 10th class investigated in school children of primary and secondary schools has changed during the past ten years: altogether, the number of school children refraining from alcohol has increased, the frequency and the amount of alcohol consumed have slightly diminished. However, the total consumption of alcohol among school children from the 7th to 10th class investigated has increased by 32%. This has to be attributed mainly to those who drink considerable quantities; about 6% of the school children drink daily and thus are endangered to start a career as an alcoholic. The most important factors corelated with drinking are the own joy in drinking and friends who take pleasure in drinking. School children in East Berlin are more endangered than those in West Berlin and girls less than boys. The amount consumed increases rapidly with advancing age.
Bundesgesundheitsblatt | 1997
H. Hüttner; Reinhard Dortschy; Heike Heß; Heidrun Kahl; Konrad Tietze; G. Röseler
Die sportliche Aktivität Berliner Schüler der 7. bis 10. Klassen, untersucht an Haupt- und Gymnasialschülern, ist hoch und hat sich in den vergangenen zehn Jahren nur gering verändert. In beiden Schülergruppen dominieren die Jungen beim Sportreiben. Hauptschüler nennen eine höhere Stundenzahl körperlicher Aktivitäten als Gymnasiasten, Gymnasialschüler führen eher sportliches training mit hoher Intensität aus. Insgesamt geht im Altersverlauf der Umfang der körperlichen Aktivität zurück, bei Mädchen mehr als bei Jungen. Die wichtigsten Einflußfaktoren auf das Sporttreiben sind der eigene Spaß am Sport, die Integration in einen Sportverein und der Einfluß der Freunde, zum Teil auch, des Vaters auf das Sporttreiben. Sporttreibende fühlen sich gesünder. Es wurden insgesamt 5292 Schüler untersucht. Physical activity of Berlin school children is high and did not change in the last ten years. In public elementary school (called «Hauptschule») and high school («Gymnasium») among 7. to 10. graders, boys are physicall more active than girls. Elementary school students have a higher extent of athletic activities, high school students train with higher intensity. Both genders reduce physical activity between 7. and 10. grade, girls more than boys. The most important influencing factors on exercise are the own engagement in sports, the membership in a sports club and the influence of friends, peers and parents, especially the father Regularly active children feel themselves healthier. A total of 5292 pupils were investigated.