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Dive into the research topics where Renate Volbert is active.

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Featured researches published by Renate Volbert.


Nervenarzt | 2007

Psychische Störung und Aussagetüchtigkeit

S. Lau; Claudia Böhm; Renate Volbert

ZusammenfassungDer Artikel stellt die Vorgehensweise bei der psychiatrischen Beurteilung der Aussagetüchtigkeit dar und geht dabei auf einzelne Störungsbilder bzw. -gruppen ein. Anlass für psychiatrische Gutachten zur Aussagetüchtigkeit bilden häufig psychopathologische Auffälligkeiten eines Zeugen oder dessen psychiatrische (bzw. psychotherapeutische) Behandlungen. Die psychiatrische Beurteilung der Aussagetüchtigkeit erfolgt in zwei Schritten. Nur bei Vorliegen einer psychiatrischen Diagnose muss über eine Beeinträchtigung der Fähigkeiten, eine gerichtsverwertbare Aussage zu machen, diskutiert werden. Die Aufhebung der Aussagetüchtigkeit ist nur in wenigen Fällen im Rahmen klassischer psychiatrischer Erkrankungen, psychotischer Zustände oder Intoxikationen anzunehmen. Andere Diagnosen rechtfertigen dagegen in der Regel nicht die Annahme, ein Zeuge sei aussageuntüchtig.SummaryThe article describes the approach used in the psychiatric assessment of a person’s competence to testify and discusses different disorders. Psychiatrists are often asked to comment on the competence to give evidence if witnesses’ behaviour suggests psychopathology or they are undergoing psychiatric treatment or psychotherapy. Competence to testify is assessed in two steps. Impaired capacity to give evidence does not necessarily have to be considered unless a psychiatric diagnosis has been made. It is very rare for a witness to be declared incompetent to testify; incompetence is assumed only in the context of classic psychiatric illnesses, psychotic states or intoxications. Other diagnoses generally do not justify the assumption of incompetence to testify.


Archive | 2015

Gesprächsführung mit von sexuellem Missbrauch betroffenen Kindern und Jugendlichen

Renate Volbert

Es gibt verschiedene Szenarien, in denen sich Kinder uber sexuellen Missbrauch mitteilen konnten. Die Autorin stellt diese Szenarien vor und schildert, wie eine gute Gesprachsatmosphare hergestellt werden kann, die es Kindern und Jugendlichen erleichtert sich mitzuteilen. Zudem werden Aspekte vorgestellt, die bei der Gesprachsfuhrung wichtig sind, um die Angaben des Kindes oder Jugendlichen auch in einem Strafverfahren verwenden zu konnen, z. B. das Gesprach bzw. die Aussage nicht durch eigenes (Fehl-)Verhalten, suggestive Fragen und eigene Emotionen zu verfalschen.


Forensische Psychiatrie, Psychologie, Kriminologie | 2013

Falsche Geständnisse@@@False confessions: Über die möglichen Auswirkungen von Voreinstellung, Vernehmung und Verständigung@@@On the possible impact of investigative bias, interrogation techniques and deals

Renate Volbert

ZusammenfassungObwohl ein falsches Geständnis den eigenen Interessen entgegenzustehen scheint, legen Beschuldigte bei schweren Tatvorwürfen gelegentlich falsche Geständnisse ab. In diesem Beitrag wird ein Überblick gegeben, welche Personengruppen besonders gefährdet sind, ein falsches Geständnis abzulegen, und welche Vernehmungsstrategien und -settings die Gefahr eines falschen Geständnisses erhöhen. Es wird ferner aufgezeigt, dass falsche keineswegs ohne Weiteres von wahren Geständnissen zu unterscheiden sind, was nicht zuletzt auch auf eine unvollständige Dokumentation von Beschuldigtenvernehmungen zurückzuführen ist. In manchen Fällen kann es zudem dazu kommen, dass falsche Geständnisse die weitere Beweiserhebung und -beurteilung negativ beeinflussen, sodass bei Geständniswiderruf eine eigentlich erst durch das Geständnis ausgelöste einseitige Beweiserhebung das ursprüngliche Geständnis zu validieren scheint. Zur besseren Klärung von Einzelfällen kann die Hinzuziehung eines psychologischen Sachverständigen sinnvoll sein. Zu beachten ist aber, dass die besonderen Rahmenbedingungen zu berücksichtigen sind und eine unkritische Übertragung der für die Beurteilung von Zeugenaussagen entwickelten Glaubhaftigkeitsbegutachtung zu falschen Ergebnissen führen kann.AbstractAlthough false confessions would seem to run counter to their own interests, innocent suspects do occasionally admit to having committed even serious crimes. This article describes individual differences in susceptibility to interrogative influence and mechanisms through which interrogation tactics can induce false confessions. It will also show that there is no simple way of distinguishing false from true confessions, which is partly due to the lack of verbatim records of interviews with suspects. In some cases false confessions can even negatively impact on the gathering and evaluation of further evidence and in turn this seemingly independent evidence seems to validate the false confession if this is later retracted. Psychological expertise may well help to clarify individual cases; however, any uncritical transfer of the credibility assessment developed to evaluate witness testimony, without taking the specific conditions of interviews with suspects into account, may well lead to false results.


Forensische Psychiatrie, Psychologie, Kriminologie | 2012

Qualitätssicherung in der Glaubhaftigkeitsbeurteilung

Renate Volbert

ZusammenfassungEs werden verschiedene Ebenen der für die Glaubhaftigkeitsbegutachtung relevanten Qualitätsdiskussion erörtert. Auf einer übergeordneten Ebene ist das Grundsatzurteil des Bundesgerichtshofs zu den wissenschaftlichen Anforderungen an aussagepsychologische Begutachtungen im Jahr 1999 ausgesprochen einflussreich. Die besondere Wirkung des Urteils resultiert daraus, dass es nicht nur allgemeine Anforderungen oder notwendigerweise zu behandelnde Themen nennt. Vielmehr wurden auch fragestellungsspezifische inhaltlich-methodische Mindestanforderungen festgelegt und auf diese Weise einem bis dahin häufig anzutreffenden Fehler entgegengewirkt, nämlich der Behandlung von probabilistischen Indikatoren, als handele es sich um nomologische Gesetze. Auf der konkreten Ebene wird im Bereich der Glaubhaftigkeitsbegutachtung häufig von dem Instrument der methodenkritischen Stellungnahme Gebrauch gemacht, um auf Qualitätsmängel in einem bereits vorliegenden Gutachten hinzuweisen. Es wird dargelegt, dass es sich bei methodenkritischen Stellungnahmen ebenfalls um wissenschaftliche Arbeiten handelt, die Qualitätsmindestanforderungen genügen müssen, was in der Praxis nicht immer der Fall ist. Die Festschreibung von Qualitätsanforderungen kann allerdings maximal dazu führen, dass ein in einem Fachgebiet erreichter Wissensstand in die Praxis umgesetzt wird. Angesichts der weiterhin schlechten universitären Einbindung der Rechtspsychologie ist zu betonen, dass für die Qualitätsdiskussion von zentraler Bedeutung ist, dass ausreichende Forschungsressourcen zur Verfügung stehen, um einzelfalldiagnostische Strategien zu evaluieren und weiterzuentwickeln, da Gutachtenqualität immer von den wissenschaftlichen Grundlagen, die zur Verfügung stehen, abhängig ist.AbstractThis article analyzes various levels of the quality discussion that are relevant for credibility assessment. On the highest level, the German Federal Supreme Courts (BGH) leading decision on scientific standards for psychological credibility assessment in 1999 has been exceptionally influential. The particular impact of this decision is that it does not just list general demands or name which topics need to be addressed, but lays down specific methodological standards. This has countered a frequent error in the past: namely, that of treating probabilistic indicators as if they were nomological laws. On the concrete level, the instrument known as the critical appraisal of methods (methodenkritische Stellungnahme) has frequently been used to uncover the quality deficits in existing experts reports. The article points out that although a critical appraisal of methods is also a scientific instrument that has to meet minimum quality standards, these standards have not always been met in practice. Nonetheless, the best outcome of a specification of quality standards is the application in practice of the current state of knowledge in a discipline. Therefore, it has to be stressed that a viable quality discussion depends crucially on the allocation of sufficient research resources to engage in the evaluation and further development of diagnostic strategies for single-case assessments.


Archive | 2009

Psychologie des Strafverfahrens

Susanna Niehaus; Birte Englich; Renate Volbert

Im Rahmen von Strafverfahren wird verhandelt, begutachtet, befragt, uberzeugt, gelogen und entschieden. Verlauf und Ausgang des Verfahrens haben unmittelbare Bedeutung fur die von den beteiligten Parteien empfundene Verfahrensgerechtigkeit. All dies sind Themen der Psychologie des Strafverfahrens: Wahrnehmung, Eindrucksbildung, Persuasion, Glaubwurdigkeits-attribution und die mentalen Prozesse, die richterlichen Entscheidungen, Urteilen und Bewertungen zu Grunde liegen, sind wichtige psychologische Themen, zu denen die sozial- und rechtspsychologische Forschung umfangreiches Wissen bereitstellt, welches allerdings in der juristischen Praxis in der Regel weniger aufgegriffen wird als beispielsweise Befunde der Forschung zur Kriminalprognose oder Schuldfahigkeitsdiagnostik.


Archive | 2017

Die Befragung Minderjähriger im Spannungsfeld zwischen Opferschutz und Strafverfolgung

Susanna Niehaus; Renate Volbert; Jörg M. Fegert

Werden Minderjahrige im strafrechtlichen Kontext befragt, geht es oftmals um deren Aussagen zu Beobachtungen von Straftaten sowie zu eigenen Missbrauchs- oder Misshandlungserlebnissen (Scheidegger 2006).


Archive | 2017

Besondere Verfahrensbedingungen für minderjährige Opferzeugen in der Schweiz, in Deutschland und in Österreich

Susanna Niehaus; Renate Volbert; Jörg M. Fegert

Seit Einfuhrung einer gesamtschweizerischen Strafprozessordnung im Jahre 2011 folgt das Strafverfahren in Deutschland, Osterreich und der Schweiz prinzipiell einer ahnlichen Grundstruktur: Es wird zwischen einem Vorverfahren und einem Hauptverfahren unterschieden.


Archive | 2017

Plädoyer für verbindliche Befragungsstandards

Susanna Niehaus; Renate Volbert; Jörg M. Fegert

Mit der vorliegenden Handreichung sollte – ausgehend von einer Analyse der Unterschiede und Gemeinsamkeiten der rechtlichen Situation minderjahriger Opferzeugen in Strafverfahren in Deutschland, Osterreich und der Schweiz – aufgezeigt werden, welche entwicklungspsychologischen, entwicklungspsychopathologischen und aussagepsychologischen Erkenntnisse berucksichtigt werden sollten, um optimale Rahmenbedingungen fur die Verwertbarkeit verfahrenszentraler Aussagen minderjahriger Opferzeugen in Strafverfahren zu schaffen.


Archive | 2017

Besondere Belastungen minderjähriger Opferzeugen im Rahmen von Strafverfahren

Susanna Niehaus; Renate Volbert; Jörg M. Fegert

Im vorangegangenen Kapitel wurden strafprozessuale Masnahmen beschrieben, die einer Verringerung der verfahrensbedingten Belastungen dienen sollen. Eine Aussage im Rahmen eines Strafverfahrens stellt fur viele Opferzeugen eine Belastung dar, dies insbesondere fur Kinder, die uber eigene, intime und moglicherweise traumatisierende Erlebnisse berichten mussen. Handelt es sich bei dem Beschuldigten um eine Person, die dem Kind nahesteht, konnen Loyalitatskonflikte zu einem weiteren Belastungsfaktor werden. International durchgefuhrte Untersuchungen zum Belastungserleben von Kindern in Strafverfahren verweisen auf eine Vielzahl potenziell belastender Faktoren, die sich unterschiedlichen Phasen des Verfahrens zuordnen lassen (z. B. Busse und Volbert 1996; Busse et al. 1996). Viele potenzielle Belastungen scheinen im Zusammenhang mit dem nach der Schweizer Strafprozessordnung nicht vorgesehenen Auftritt in der Hauptverhandlung zu stehen, aber auch mangelnde und falsche Kenntnisse des Verfahrensablaufs konnen zu Verunsicherungen und Angsten fuhren (Wolf 1997), und die intensive Beschaftigung mit dem Erlebnis sowie das In-Frage-Stellen des Erlebnisses durch Verfahrensbeteiligte werden als belastend erlebt (Volbert 2012a). Diese Aspekte spielen keineswegs ausschlieslich in Hauptverhandlungen eine Rolle, auch wenn die Konfrontation mit etwaigen Zweifeln an der Aussage in Hauptverhandlungen unmittelbarer erfolgt.


Archive | 2017

Aussagerelevante Kompetenzen im Entwicklungsverlauf

Susanna Niehaus; Renate Volbert; Jörg M. Fegert

Im Folgenden geht es darum, welche Kompetenzen eine forensisch verwertbare Aussage im Einzelnen erfordert und wann diese Kompetenzen im Verlaufe der kindlichen Entwicklung in der Regel erworben werden. Wesentliche aussagerelevante Entwicklungsschritte sind bei normaler Entwicklung mit dem 12. Lebensjahr abgeschlossen (Volbert 2014a), und von Vertretern der Ermittlungsbehorden werden insbesondere Befragungen von jungen Kindern als sehr anspruchsvoll empfunden (Fegert et al. 2001). Aus diesem Grunde wird im Folgenden in erster Linie auf Kinder im Alter von 4 bis 12 Jahren fokussiert, da sich fur diese Altersgruppe aus entwicklungspsychologischen Erkenntnissen einige Besonderheiten der Befragung ableiten lassen.

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Susanna Niehaus

Lucerne University of Applied Sciences and Arts

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Sina Wachholz

Humboldt University of Berlin

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