Sabine Hark
Technical University of Berlin
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Publication
Featured researches published by Sabine Hark.
Archive | 2015
Sabine Hark; Paula-Irene Villa
Empfohlene Zitierung / Suggested Citation: Mayer, Stefanie (Rev.): Hark, Sabine (Ed.) ; Villa, Paula-Irene (Ed.): Anti-Genderismus: Sexualität und Geschlecht als Schauplätze aktueller politischer Auseinandersetzungen. Bielefeld: transcript Verl., 2015. In: Femina Politica Zeitschrift für feministische Politikwissenschaft 25 (2016), 1, 195-197.. https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168ssoar-50890-0
Feministische Studien | 2009
Sabine Hark
»Zum ersten Mal in der englischen Geschichte kann eine Tochter eines gebildeten Mannes ihrem Bruder auf seine Bitte hin eine Guinee, die sie selbst verdient hat, [...] geben, ohne als Gegenleistung dafür etwas zu verlangen. Sie ist ein freies Geschenk, ohne Angst gegeben, ohne Schmeichelei, ohne Bedingungen. Das, Sir, ist ein Ereignis, das in der Geschichte der Zivilisation von so großer Tragweite ist, daß eine Art Feier angebracht scheint [...] Lassen Sie uns eine Zeremonie für dieses neue Ereignis erfinden. Was wäre passender, als ein altes Wort zu vernichten, ein böses und korruptes Wort, das zu seiner Zeit viel Schaden angerichtet hat und inzwischen überholt ist? Das Wort >Feministin < ist es, das gemeint ist. Laut Wörterbuch bezeichnet man damit eine Person, >die für die Rechte von Frauen eintritt<. Da das einzige Recht, das Recht, den eigenen Lebensunterhalt zu verdienen, bereits errungen ist, hat das Wort keine Bedeutung mehr. Und ein Wort ohne Bedeutung ist ein totes Wort, ein verkommenes Wort. Lassen Sie uns das Ereignis also dadurch feiern, daß wir die Leiche einäschern. Lassen Sie uns dieses Wort in großen schwarzen Buchstaben auf ein Blatt Papier schreiben; dann feierlich ein Streichholz an das Papier halten. Sehen Sie, wie es brennt! Was für ein Licht über die Welt tanzt! Lassen Sie uns nun die Asche mit einem Gänsekiel in einem Mörser zerstoßen und im Chor singend erklären, daß jeder, der dieses Wort in Zukunft benutzt, ein Drück-auf-die-Klingel-und-renn-weg-Mann ist, ein Hetzer, ein Unruhestifter, dem der Beweis für seine Verkommenheit in einem Geschmier aus schmutzigem Wasser ins Gesicht geschrieben steht. Der Rauch hat sich gelegt; das Wort ist vernichtet. Sehen Sie, Sir, was als Folge unserer Feier geschehen ist. Das Wort >Feministin < ist vernichtet, die Luft ist gereinigt; und was sehen wir in dieser reineren Luft? Männer und Frauen, die gemeinsam für die selbe Sache arbeiten. Die Wolke hat sich auch von der Vergangenheit gehoben. Wofür haben sie im neunzehnten fahrhundert gearbeitet — diese sonderbaren toten Frauen mit ihren Schuten und ihren Schultertüchern? Für genau dieselbe Sache, für die wir jetzt arbeiten. >Unsere Forderung war nicht nur eine Forderung nach den Rechten der Frau< — es ist Josephine Butler, die spricht — >sie war größer und tiefer; sie bezog sich auf die
Archive | 2010
Sabine Hark
Lesbenforschung bezeichnet den Korpus kritischen Wissens uber Lesben, lesbische Lebensformen und Geschichte aus einer Vielzahl disziplinarer Perspektiven. Schwerpunkte der Forschung liegen in den Sozial- und Erziehungswissenschaften, der kritischen Sexualwissenschaft und der Psychologie sowie der Geschichte und den Literaturwissenschaften. Lesbenforschung entstand ab Anfang der 1970er Jahre meist auserhalb der Hochschulen im Kontext selbstorganisierter politischtheoretischer Zusammenhange wie feministischen und lesbischen Archiven (z.B. das Archiv „Spinnboden. Archiv zur Entdeckung und Bewahrung von Frauenliebe“, Berlin) und Zeitschriften (z.B. die zwischen 1990 und 2004 erscheinende „IHRSINN – eine radikalfeministische Lesbenzeitschrift“, Bochum) ohne nennenswerte institutionelle oder finanzielle Absicherung. Die Mehrzahl der Studien wurde zunachst als Examensarbeit oder Dissertation angefertigt, ohne dass Lesbenforschung ein anerkannter Forschungs- und Lehrzweig an deutschsprachigen Hochschulen geworden ware. Auch in den seit Mitte der 1990er Jahre entstehenden Studiengangen fur Geschlechterforschung bzw. Gender Studies finden sich nur gelegentlich Lehrveranstaltungen zu Themen der Lesbenforschung. Ein Forum fur die Prasentation neuer Forschungen sowie fur inhaltlichen und professionellen Austausch bieten die autonom organisierten „Symposien deutschsprachiger Lesbenforschung“, die seit 1991 an wechselnden Orten stattfinden (Berlin 1991, Zurich 1993, Hamburg 1995, Berlin 1998, Bielefeld 2000).
Feministische Studien | 2015
Kathrin Ganz; Sabine Hark
Die feministische studien sind die mittlerweile dienstälteste interdisziplinäre Zeitschrift für Frauenund Geschlechterforschung, feministische, queere und intersektionale Theorie im deutschsprachigen Raum. Eine wissenschaftliche Zeitschrift ist freilich aus guten Gründen ein in jeder Hinsicht langsames Format. Nach mehr als 30 Jahren schien es uns daher an der Zeit, etwas Neues zu probieren: Ein Blog. Das Blog der fs will schnell sein, aber nicht voreilig, es will aktuell sein, aber die Dinge mit wissenschaftlicher Tiefenschärfe feministisch analysieren. Das Blog will die Zeitschrift produktiv ergänzen. Es will den Dialog zwischen unterschiedlichen feministischen Generationen befördern und ein Ort für unfrisierte Gedanken sein, die dennoch Façon haben. Wir versprechen uns davon, damit jene zu erreichen, von denen es oft genug heißt, dass es sie gar nicht (mehr) gibt: Feminist*innen jeglichen Geschlechts, die wie Sookee und Beyoncé, wie Chimamanda Ngozi Adichie und Min Jin Lee, wie Judith Butler und Uma Narayan davon überzeugt sind, dass Feminismus noch an der Zeit ist; die an feministischem Denken interessiert sind; die Theorie und Aktivismus verbinden; jene, die Feminismus weder für ein Komplott der Tussikratie halten, noch der Meinung sind, dass lean in und stand up die (einzig) zukunftsweisenden feministischen Grundhaltungen sind. Wir wollen damit selbst auch erreichbar werden und aktiv zum Austausch über feministische Standpunkte und Haltungen, über Wissen und Wissenschaft und die komplizierten Beziehungen zwischen Wissen und Politik beitragen. Im zweimonatigen Wechsel werfen Autor*innen-Duos ihren Blick auf die Welt und was sich in ihr ereignet und analysieren und interpretieren dies mit feministischem Sachverstand für uns. Für den Auftakt konnten wir mit Maureen Maisha Eggers und Axeli Knapp zwei der prominentesten feministischen Denker*innen im deutschsprachigen Raum gewinnen. Maureen Maisha Eggers thematisiert das Recht auf sexuelle Vielfalt und heterogene Kinderwelten und beleuchtet die feministische Kulturpolitik in der digitalen Diaspora, die sich um die Serien der Produzentin Shonda Rhimes entspannt. Axeli Knapp interveniert in die Debatte um Social Freezing und berichtet in der Reihe »Berlin, Berlin und anderswo« von frauenpolitischen Projekten in Schleswig. Das zweite Blogger*innen-Team bilden Anja Michaelsen und Ilse Lenz. Die Medienwissenschaftlerin Anja Michaelsen beschäftigt sich mit Trigger-Warnungen – eine In eigener Sache
Feministische Studien | 2013
Sabine Hark
Was ist und wozu heute noch feministische Theorie? Wie wäre, noch vor einer Antwort, allererst die Frage zu verstehen, die die Redaktion der feministischen studien auch sich selbst gestellt hat? Denn deren Beantwortung – zumindest des ersten Teils – mutet auf den ersten Blick tatsächlich vergleichsweise einfach an. Hier würde letzten Endes sogar der Hinweis auf einschlägige Einführungsbände genügen: Bände, die Entwicklungsphasen, verschiedene theoretische Richtungen und Denker_innen, disziplinäre und nationale Zuschnitte feministischer Theorie vorstellen. Zwiespältiger kommt indes der zweite Teil der Frage daher. Dass er rhetorisch motiviert ist, scheint nicht ausgeschlossen. Allerdings! Spontan möchte eine_r vielleicht sogar zustimmen. Die Frage in eine Aussage verwandeln. Wozu heute noch feministische Theorie! Denn ist sie nicht längst ein Unterfangen von gestern? Ein sklerotisches Überbleibsel aus einer vergangenen Zeit? Der Gegenwart und ihren vielgestaltigen Herausforderungen nicht mehr angemessen, diesen nicht gewachsen? Geschichtsvergessen, blind für die Gegenwart und der Zukunft abgewandt? Der politische Feminismus, schrieb Mechtild Jansen (2006) schon vor etlichen Jahren, habe »als grundlegender gesellschaftlicher Denkansatz, als politische Analyse, politische Theorie und politisches Programm jenseits vieler Einzelheiten fast nichts mehr zu sagen zu den eingetretenen Problemen, den neu aufgetauchten Fragen und den zentralen Themen der Zeit«. Feminismus existiere »nur noch im Jetzt, im Moment, im Haben und Behalten wollen. Das heißt in Wahrheit, er existiert schon nicht mehr. Wenn Frauen sich von nichts mehr befreien wollen, dann hat sich die Sache erledigt.« Ein fulminantes, ein eindeutiges Statement – von einer Feministin! Aber ist damit alles gesagt? Folglich auch die Frage nach der Zukunft der feministischen studien beantwortet? Und dies vielleicht nicht, weil die ›Frauen sich von nichts mehr befreien wollen‹, sondern weil sie längst befreit sind? Schließlich leben wir in einer Republik, die seit acht Jahren von einer Frau regiert wird, in der eine lesbisch-feministische Juristin ans Bundesverfassungsgericht berufen wird und in der selbst die CSU die Quotierung von Parteiämtern (40 %) beschlossen hat. In einer Zeit, in der die Frauenministerin ein Buch mit dem Titel Danke, emanzipiert sind wir selber! (Schröder 2012) veröffentlicht und die US-amerikanische Journalistin Hanna Rosin (2013) das »Ende der Männer« verkündet. In einer Zeit, in der mehr Frauen als Männer einen Hochschulabschluss erwerben und die Frauenerwerbsquote so hoch ist wie nie zuvor in der Geschichte der Lohnarbeit. Eine Zeit aber auch, in der Gender Studies bisweilen ein Auskommen an
querelles-net | 2005
Sabine Hark
Die erstmals in deutscher Ubersetzung vorliegenden Aufsatze dieses Bandes, allesamt Klassiker der US-amerikanischen Queer Theory, thematisieren den komplexen Zusammenhang von Sexualitat, Identitat und raumlicher Verortung. Ausgehend von der Kritik an der vorgeblichen Eindeutigkeit der Trennung von privat/offentlich sowie an den raumlichen Bildern des Closet und Coming-Out soll das Verhaltnis von Sexualitat und Raum neu gedacht werden. Die Beitragerinnen und Beitrager pladieren fur ein Denken, das den vielgestaltigen Praxen, queere Raume zu eroffnen, zu bewohnen und zu erfahren, Rechnung tragt, – und fuhren es zugleich in inspirierender und aufregender Weise vor.
Feministische Studien | 1999
Sabine Hark
Die folgenden zwei Beiträge wurden präsentiert im Rahmen eines Workshops zum Thema »Disziplinäre Quergänge. (Un)Möglichkeiten transdisziplinärer Geschlechterforschung«, der im Juni 1998 an der Universität Potsdam stattfand. Veranstaltet von der Professur für Frauenforschung, Prof. Dr. Irene Dölling, stand der Workshop im Kontext der Planungen für ein Magister-Nebenfach »Frauenund Geschlechterstudien« an der Universität Potsdam. Transdisziplinarität ist eine der Leitideen in der Konzeption des Studiengangs. Im Mittelpunkt des Workshops stand daher das gemeinsame Nachdenken darüber, wie ein Projekt der transdisziplinären Durchquerung der Disziplinen aus geschlechtertheoretischer Perspektive aussehen könnte und vor allem, welche Relevanz ein transdisziplinärer Zugriff auf Fragen der Geschlechterforschung für die Organisation des Studiums haben kann. Der Beitrag von Sabine Hark leitete die Diskussion ein und wurde von mehreren Kolleginnen kommentiert. Dies waren neben Meike Baader, deren Beitrag hier abgedruckt ist, Silke Wenk, Oldenburg, Beate Neumeier, Potsdam, GudrunAxeli Knapp, Hannover, Ulrike Teubner, Darmstadt. Die Dokumentation des Workshops mit allen Beiträgen sowie einer Zusammenfassung der Diskussion ist unter dem Titel »Disziplinäre Quergänge« erschienen in Heft 2/98 der »Potsdamer Studien zur Frauenund Geschlechterforschung«, die unter folgender Adresse bestellt werden können: Professur für Frauenforschung, Universität Potsdam, Postfach 900 327, D-14439-Potsdam, oder per e-mail: schaefer@rz. uni-potsdam.de.
Archive | 2010
Angela McRobbie; Sabine Hark; Paula Irene Villa
Archive | 2017
Sabine Hark; Paula-Irene Villa
Womens Studies International Forum | 2016
Sabine Hark