Sonja Haug
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Publication
Featured researches published by Sonja Haug.
Journal of Ethnic and Migration Studies | 2008
Sonja Haug
Drawing on the rational choice approach and the economic sociology of migration, this article discusses the role of social networks in terms of location-specific social capital. It discusses relations between sociological and economic aspects of migration and outlines the influence of social capital on migration decision-making and chain migration processes. There have been various attempts to measure these effects through empirical migration research, and this article focuses on two such studies. The first example concerns an investigation of migration intentions among Bulgarians in the 2001 Bulgarian census. The second is return migration in the household context of Italian migrants in Germany, based on data from the German Socio-Economic Panel. The main finding is that social capital at the place of destination has positive impacts on emigration intentions and return migration, whereas social capital at the place of residence has negative impacts on return migration.
Archive | 2007
Sonja Haug
Soziales Kapital bzw. Sozialkapital hat sich in der Sozialforschung zu einem gangigen und weit verbreiteten Begriff entwickelt. Die Bezeichnung soziales Kapital wurde von verschiedenen Forschern mit unterschiedlichem theoretischen Hintergrund bei der Untersuchung sozialer Ungleichheit entwickelt.1 Pierre Bourdieu definierte im Zusammenhang sozialer Mobilitat Sozialkapital als Gegenstuck zum kulturellen Kapital (1983),2 James Coleman definierte zunachst im Rahmen der Bildungsforschung soziales Kapital als Gegenstuck zum Humankapital (1988).3 In Fortentwicklung des ,Embeddedness-Ansatzes“ (Granovetter 1973) wurde soziales Kapital in der Netzwerkforschung als Ressource fur die berufliche Mobilitat definiert (Flap/de Graaf 1986, Lin/Ensel/Vaughn 1981). Dabei wird auf Beziehungen zu Bekannten abgehoben, die moglicherweise von Nutzen sein konnen, indem sie im Bedarfsfalle aktiviert werden.4 Auch in der Migrationsforschung wird soziales Kapital als Ressource von Migranten betrachtet (Portes/Sensenbrenner 1993, siehe unten). Infolge der Studien von Robert Putnam zur sozialen und politischen Partizipation in Italien (1993) und den USA (1995, 2001)5 hat sich ein weiteres Anwendungsfeld fur den Begriff des sozialen Kapitals entwickelt: die Untersuchung der Zivilgesellschaft im interkulturellen und internatinalen Vergleich.
Archive | 2013
Sonja Haug
In diesem Beitrag soll die Frage behandelt werden, inwieweit Zusammenhange zw24ischen der Zugehorigkeit zu einer ethnischen oder religiosen Gruppe von MigrantInnen und Aspekten der Integration bestehen. Hierbei geht es vor allem darum, auf der Basis empirischer Forschung MigrantInnen aus unterschiedlichen Herkunftskontexten in Deutschland zu beschreiben und somit zu einer Versachlichung der Debatte beizutragen.
Standort | 2012
Karsten Weber; Sonja Haug
geocaching ist eine Art internetbasierte Schnitzeljagd, die im öffentlichen Raum stattfindet. Der Artikel erläutert die Funktionsweise des Geocaching als Freizeitbeschäftigung und beschreibt anhand einer datenerhebung die Verbreitung in Deutschland. Mit den stark steigenden Teilnehmerzahlen gehen Konflikte bei der Nutzung des öffentlichen Raums – insbesondere sind hiervon naturnahe Räume wie Wälder betroffen – und von Privatbesitz einher. Die Konfliktfelder werden exemplarisch aufgeführt, die Herausforderungen für die angewandte Geographie dargelegt. Durch die Anwendung neuer Technologien wie des GPS im Freizeitbereich bildet sich eine neue Form der raumnutzung heraus. Damit verbunden sind für die angewandte Geographie noch weitgehend ungenutzte Möglichkeiten der Stadtentwicklung, des Regionalmanagements oder der Bildung. Zugleich treten mit der zunehmenden Verbreitung des Geocaching neue Konfliktfelder der Raumnutzung offen zu Tage. Wie funktioniert Geocaching?
Archive | 2008
Sonja Haug
Der folgende Beitrag beschaftigt sich mit einem Konflikt uber Urheberrechte.1 Dabei wird auf zwei verschiedenen Analyse-Ebenen argumentiert. Die erste bezieht sich auf die beteiligten Konfliktparteien als kollektive Akteure, die in einer Markt- oder Konfliktbeziehung zueinander stehen. Es wird untersucht, welche Losungsstrategien verfolgt werden, wobei zwischen technischen und institutionellen Losungsansatzen unterschieden wird. Zur Tiefenerklarung des Konflikts werden die Handlungen der Beteiligten innerhalb der Parteien, insbesondere innerhalb der Gruppe der Raubkopierer, untersucht. Dabei wird das Funktionieren eines Tauschsystems im Internet unter dem Gesichtspunkt eines Kollektivgutproblems analysiert. Zur Erklarung des Tauschs unter Raubkopierem wird gemas des Forschungsprogramms des methodologischen Individualismus auf die Interessen und Motive der Beteiligten auf der individuellen Ebene Bezug genommen. Es kommt dabei eine „weite“ Version des Rational-Choice-Ansatzes zur Anwendung, wie sie von Karl-Dieter Opp verfochten wird (Opp 1991, 1999: 173ff). Demgemass konnen auch soziale Normen im Rahmen einer Erklarung rationaler Handlungen eine Rolle spielen. Dies trifft im unten aufgefuhrten Beispiel fur die Reziprozitatsnorm zu, die unter Raubkopierem in hohem Mase verhaltenswirksam ist.
Archive | 2003
Sonja Haug; Karsten Weber
Im Internet haben sich eine Reihe von Tauschringen etabliert, die den nichtkommerziellen Tausch von Musik und Software ermoglichen — und sich dabei in einer rechtlichen Grauzone oder in der Illegalitat bewegen. Die Teilnehmer, die zur Entstehung und Aufrechterhaltung dieser Art von „Kollektivgut“ beitragen, nehmen Kosten und Risiken auf sich, obwohl keinerlei finanzielle Anreize und keine Sanktionsmoglichkeiten bei Verletzung der Reziprozitat existieren. Diese Entwicklung stellt in vielfacher Hinsicht eine besondere Tatsache dar. Das Internet kann als prototypisch fur eine faktisch anonyme Begegnungsstatte gesehen werden, innerhalb derer die Losung des Vertrauensproblems beim Tausch zwischen unbekannten Akteuren oder die Verhinderung von Trittbrettfahrern besonders unwahrscheinlich ist. Modernitatskritiker behaupten deshalb, dass eine Gefahr fur die Gesellschaft besteht, wenn im Internet zwischenmenschliche Kontakte vermehrt durch unpersonliche Transaktionen ohne jeden Verpflichtungscharakter ersetzt werden, da Treffen in elektronischen Foren nicht mit realen Kontakten gleichzusetzen seien (Putnam 1999: 67). Die Vertreter der Free Speech-Bewegung halten dagegen, dass gerade das Internet zur Entstehung von Gemeinschaften beitragt, da es die engen Grenzen herkommlicher Normen- und Kontrollsysteme uberwindet. Konnen moderne Tauschringe im Internet als ein Indikator fur die Entstehung von einer neuen Art von Kooperation und Gemeinschaftlichkeit betrachtet werden, wie dies von Enthusiasten der „Virtual Community“ (Rheingold 2000) oder Betrachtern der „Community in Cyberspace“ (Smith, Kollock 1999) postuliert wird? Entstehen bei den Beteiligten moralische Einstellungen und Normen wie die sogenannte „Hackerethik“ (Himanen 2001), die das Verhalten im Internet leiten und so zum Beispiel Trittbrettfahrertum erfolgreich verhindern? Oder zeigen die weitgehend oder vollig auf Anonymitat basierenden sozialen Netzwerke im Internet, dass Interaktions- und Tauschsysteme mit rationalen Akteuren auch ohne jegliche moralische Unterfutterung funktionieren konnen, wie dies von Vertretern der Rational-Choice-Theorie postuliert und innerhalb des theoretischen Rahmens der Spieltheorie experimentell untersucht wird? Wie lassen sich die Handlungen von Teilnehmern an Internet-Tauschborsen beschreiben und was motiviert sie? Diese Fragen sollen im folgenden Beitrag anhand eines empirischen Beispiels, dem Musik-Tausch per kopierter CD und per MP3 im Internet, untersucht werden.1
Archive | 1998
Sonja Haug
Der Beitrag befast sich mit empirischen Gegenevidenzen zur klassischen Erwartungsnutzentheorie, die im Bereich der (sozial-)psychologischen und mikrookonomischen Forschung aufgedeckt wurden. Der Uberblick uber die wichtigsten Anomalien zeigt, das grundlegende Annahmen der Theorie der rationalen Wahl als empirisch widerlegt zu betrachten sind. Hinsichtlich dieser Ergebnisse liegen unterschiedliche Reaktionen vor, auf die der Beitrag Bezug nimmt. Letztlich scheint eine Preisgabe der unrealistischen Annahmen uber die Akteurspraferenzen unerlaslich zu sein, um der subjektiven Wahrnehmung von Alternativen und den Bedingungen des Entscheidens unter Unsicherheit und Risiko zu entsprechen. Damit gewinnen Uberlegungen zur Anpassung des Entscheidungsmodells an die beobachteten Praferenzmuster, zu alternativen Entscheidungsregeln sowie zur Erweiterung der Theorie um subjektive und psychologische Elemente an zentraler Bedeutung.1
Archive | 2017
Sonja Haug
Die Wanderungsentwicklung in Deutschland ist durch einen starken Zuzug und positiven Wanderungssaldo gekennzeichnet. Aufgrund der starken Schwankungen ist das Wanderungsgeschehen schwer vorhersehbar. Kettenmigrationsprozesse und Migrationsnetzwerke fuhren zu einer kumulativen Entwicklung der Wanderungen. Wanderungen haben starken Einfluss auf die Bevolkerungsstruktur, sowohl direkt durch die Zuziehenden wie indirekt durch die Fertilitat der Zuziehenden. Unter dem Gesichtspunkt des Fachkraftemangels wird die aktuelle Zuwanderung als Beitrag zur Losung demografiebedingter Herausforderungen diskutiert. Aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen der Migration bestehen in der Bereitstellung von Wohnraum, der sprachlichen Integration, der Qualifikation und der Arbeitsmarktintegration.
Archive | 2017
Sonja Haug; Karsten Weber; Matthias Vernim
Der Projektverbund ‚Dezentrale regenerative Energieversorgung als Schwerpunkt einer nachhaltigen Restaurierung historisch bedeutender Stadtquartiere des fruhen 20. Jahrhunderts‘ (RENARHIS) dient der Entwicklung eines energetischen Modernisierungskonzeptes unter Berucksichtigung erhaltenswerter Bausubstanz historischer Stadtquartiere mit dem Ziel, durch eine dezentrale (autarke) regenerative Energieversorgung Synergieeffekte in Verbindung mit dem speziellen Energiebedarf einer historischen Ensemble-Architektur nutzbar zu machen. Exemplarisch wurden fur das ‚Plato-Wild-Ensemble‘ im Regensburger ‚Kasernenviertel‘ aus den 1920er Jahren nachhaltige Restaurierungskonzepte erarbeitet.
Archive | 2004
Sonja Haug
Der Beitrag bietet einen Literaturuberblick uber wissenschaftstheoretische Problembereiche empirischer Wirtschafts- und Sozialforschung. Der Stand der Forschung wird dargelegt und kritisch beurteilt. Dabei wird zwischen Forschungsansatzen unterschieden, die einer induktiven bzw. deduktiven Erkenntnislogik folgen; es werden jeweils vier Beispiele neuerer Forschungsbereiche der empirischen Wirtschafts- und Sozialforschung beschrieben. Die aktuellen Stromungen in der wissenschaftstheoretischen Debatte um die Interpretation empirischer Forschungsergebnisse werden skizziert. Hier liegt der Schwerpunkt der Argumentation auf den Extrempositionen des naiven Realismus einerseits und des Instrumentalismus andererseits; unter letzterem werden Modellbildung und Simulation sowie Relativismus und Konstruktivismus subsummiert. Im Schlusskapitel werden Kennzeichen einer Methodologie beschrieben, die ein Weg aus dem Dilemma zwischen naivem Realismus und Instrumentalismus bzw. Relativismus sein konnte. Unvermeidbare praktische Probleme der empirischen Wirtschaftsund Sozialforschung werden aufgezeigt.