Tanja Brühl
Goethe University Frankfurt
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Publication
Featured researches published by Tanja Brühl.
Global Society | 2011
Matthias Hofferberth; Tanja Brühl; Eric Burkart; Marco Fey; Anne Peltner
Traditionally, the discipline of International Relations (IR) assumed a state-centric perspective. However, as new actors emerged and begun to play an increasingly important role in international politics, the discipline opened itself towards non-state actors. Among these, multinational enterprises (MNEs), their participation in public–private partnerships and their changing role expressed in extended corporate social responsibility (CSR) have caught the interests of scholars as MNEs are no longer simply the object of regulation, but rather become political actors themselves. In a nutshell, regulation of MNEs has changed to regulation together with MNEs. Despite these changes, however, private business actors in general and CSR in particular have predominantly been investigated from rationalist perspectives. Although a fertile and dynamic theoretical field, constructivism has been surprisingly reluctant to deal with MNEs. To counter this reluctance, the paper conceptualises MNEs as “social actors” affected by norms and acting on a logic of appropriateness. This theoretical argument is empirically illustrated by analysing the arguments given by MNEs for participating in CSR. Besides the expected logic of business reasoning in corporate speeches, ideas and arguments such as moral and ethical obligations, changed understandings of the corporate role in society and the will to tackle important global issues can be found in most speeches presenting MNEs as sensitive towards social expectations. As the case of CSR shows, there is an ideational motivation for corporate action beyond rational calculation and expected consequences, indicating that corporate action itself is more complex than rationalist theories commonly suggest.
Archive | 2010
Tanja Brühl
In the 1990s, NGOs entered the stage of international politics. Since then, hundreds of NGOs have participated in international negotiations and thus gained influence in the realm of international norm evolution. In addition, NGOs affect the norm implementation processes. So far, the increasing involvement of NGOs in international relations has been appreciated as improving the legitimacy and democracy of global governance processes by adding civil society’s standpoints to the discussions. Above that, NGOs are considered to provide issue-specific expertise and thus contribute to a better understanding of the problems at hand. Finally, NGOs are capable of monitoring states policies. To sum up: NGOs seem to enhance the legitimacy of governance processes.
Zeitschrift für Internationale Beziehungen | 2016
Tanja Brühl; Michael Folgmann; Anna Geis; Markus Gloe; Tine Hanrieder; Benjamin Herborth; Eva Herschinger; Thomas Hickmann; Holger Horz; Rainer Hülsse; Caroline Kärger; Andreas Kruck; Daniel Lambach; Marcus Müller; Thomas Nielebock; Frank Sauer; Stephan Stetter; Bernhard Zangl
Mit dem vorliegenden Beitrag wollen wir den Erfahrungsaustausch zwischen DidaktikerInnen und PolitikwissenschaftlerInnen aus dem Bereich der Internationalen Beziehungen (IB) befordern. Wahrend der Austausch uber Forschungsfragen in den IB stark institutionalisiert ist, bleibt ein vergleichbarer Austausch uber Lehrfragen vollig unterentwickelt. Deshalb »zimmern« sich akademische Lehrkrafte ihre eigene Lehre zumeist selbst zurecht, ohne dass dies mit anderen Lehrkraften diskutiert oder gar durch die Hochschuldidaktik informiert ware. Der Beitrag soll hier gegensteuern, indem er einerseits die Erfahrungen von akademischen Lehrenden dokumentiert und damit fur andere Lehrkrafte nachvollziehbar macht, und indem er andererseits den Blick von DidaktikerInnen auf diese Erfahrungen einfordert und damit einer professionellen Einordnung unterwirft. Wir skizzieren in unse- rem Beitrag zehn ausgewahlte Instrumente/Methoden der Didaktik, basierend auf individuellen Erfahrungen von IB-Lehrenden mit guter Lehre. Wir »spiegeln« diese Erfahrungen mit Einschatzungen erfahrener HochschuldidaktikerInnen.
Archive | 2015
Tanja Brühl; Anne Peltner
Internationale Organisationen (IOs) verfügen heute über umfassendere Entscheidungsbefugnisse als früher und greifen stärker in nationale, aber auch regionale und lokale Gegebenheiten ein, indem sie zur Normund Regelsetzung beitragen (Finnemore 1996, Finnemore u. Sikkink 1998, Katzenstein 1996). Die Verrechtlichungsforschung hat den Beitrag von IOs zu einer spezifischen Form der Verregelung, der Verrechtlichung, betont. Verrechtlichung kann hier zunächst als „beschreibender Oberbegriff für politische und juristische Entwicklungen“ verstanden werden (Pfeil 2011, S. 14), bei denen Elemente des Rechts an Bedeutung gewinnen („body of law and the legal system“, Abbott u. Snidal 2012, S. 2). Das Gros der Literatur skizziert dabei Verrechtlichung als einen weiter voranschreitenden Prozess. Nur einzelne Stimmen haben darauf hingewiesen, dass mit Verauch Entrechtlichungstendenzen einhergehen können (exemplarisch: Schorlemer 2004; Pfeil 2011). Entrechtlichungsprozesse sind bislang wenig erforscht; auch ist umgekehrt unklar, wann bzw. wie Verrechtlichungsdynamiken in Gang gesetzt werden. Wir stellen die These auf, dass die Politisierung ein Impulsgeber für Verbzw. Entrechtlichungsprozesse ist. Eine Politisierung liegt vor, wenn Akteure ein Thema neu diskutieren, also frühere Entscheidungen nicht mehr selbstverständlich übernehmen (Überwindung des taken for granted-Status), die Akteure sodann anstreben, eine neue Entscheidung zu treffen. Dazu haben sie das Thema in eine andere politische Arena transferiert. Als Impulsgeber kann Politisierung einerseits zu einer Verrechtlichung führen. Wir zeigen auf, dass Staaten präzise Rechtsnormen, die einen gewissen Verbindlichkeitsgrad haben, formulieren und die Rechtsanwendung bzw. -durchsetzung an dritte Parteien delegieren (Abott et al. 2000). Sie kann aber auch eine Entrechtlichung induzieren. Dann höhlen die Staaten einen ursprünglich vereinbarten Grundkonsens aus, die vereinbarten Regeln stehen erneut auf dem Prüfstein und verlieren an Präzision und Verbindlichkeit, die sekundären Regeln werden geschwächt. Entrechtlichung muss jedoch keine Sackgasse sein. Vielmehr kann sie wiederum Ausgangspunkt einer neuen Politisierung sein, die ihrerseits zu einer Verrechtlichung führt. Kurzum: Politisierung ist ein Erklärungsfaktor, der Ver-
Archive | 2008
Tanja Brühl; Jürgen Neyer
In der politikwissenschaftlichen Disziplin der Internationalen Beziehungen (IB) wird seit Anfang der 1990er Jahre das Entstehen neuer Formen des Regierens diskutiert. Unter dem Schlagwort „governance without government“ wird darauf hingewiesen, dass die politische Regulierung grenzuberschreitender Beziehungen zunehmend auf internationaler, supranationaler und regionaler Ebene stattfindet (Rosenau/Czempiel 1992). Es sind daran staatliche wie nichtstaatliche Akteure beteiligt. Diese uberlegungen sind nachfolgend unter dem Schlagwort des globalen Regierens („Global Governance“) vielfach aufgegriffen und verfeinert worden. Einer autoritativen Definition zufolge wird hierunter die „Gesamtheit der zahlreichen Wege, auf denen Individuen sowie offentliche und private Institutionen ihre gemeinsamen Angelegenheiten regeln“ (CGG 1995: 12) verstanden. Governance lasst sich entsprechend auch als die politische Gestaltung offentlicher Ordnung verstehen.
Archive | 2018
Tanja Brühl
Schon seit Anfang der 1990er Jahre wird das staatliche bzw. zwischenstaatliche Regieren als nur eine von mehreren moglichen Formen von governance wahrgenommen. Dies druckten beispielsweise Ernst-Otto Czempiel und James Rosenau (1992) in ihrem Buchtitel „Governance without Government“ aus. In den letzten 25 Jahren hat sich die Debatte uber Formen des Regierens rasant weiterentwickelt und stark ausdifferenziert.
Archive | 2017
Tanja Brühl
Der Beitrag analysiert aus zwei Perspektiven das Verhaltnis der Vereinten Nationen zu Konflikten. Einerseits stellt er dar, welches Instrumentarium die UN als Akteur in der Bearbeitung gewalttatiger Konflikte besitzen und wie dieses erweitert wurde. Andererseits nimmt er Konflikte, die auch in der UN ausgetragen wurden, in den Blick. Die Arbeitsweise der UN wurde durch den Ost-West- und den Nord-Sud-Konflikt beeinflusst. Zukunftig konnte die umfassendere Zusammenarbeit mit privaten Akteuren neue Konflikte generieren, da es kontroverse Auffassungen daruber gibt, ob diese die Legitimitat und die Effektivitat der UN erhohen oder aushohlen.
Archive | 2014
Tanja Brühl; Elvira Rosert
Wenngleich Rustungskontrolle und Abrustung mitnichten ein modernes Phanomen sind und sie als Strategien der Kriegsverhinderung bzw. der Friedenssicherung mittels der Manipulation von Gewaltmitteln seit der Antike Anwendung fanden (Larsen 2002: 2, Muller/Schornig 2006: 30ff.), hat sich im 20. Jahrhundert in diesem Bereich eine neue Steuerungsform herausgebildet: Rustungskontrolle im Rahmen von internationalen Organisationen (Croft 1996: 167). Heute sind die Vereinten Nationen – als Diskussions- und Verhandlungsforum, aber auch als Vertragsuberwachungs- und Durchsetzungsorgan – diejenige Institution, die auf vielfache Weise in die internationale Rustungskontrollpolitik eingebunden ist. Im folgenden Kapitel wird zunachst ein Uberblick uber die rustungskontroll- und abrustungspolitischen Ziele und Aufgaben der UN (Kap. 4.1) und die Wahrnehmung dieser Aufgaben durch ihre verschiedenen Institutionen (Kap. 4.2) gegeben.
Archive | 2014
Tanja Brühl; Elvira Rosert
Noch wahrend des Zweiten Weltkriegs legten die Siegermachte den Grundstein fur die damals wie heute zentrale internationale Organisation: die Vereinten Nationen. Durch sie sollen „kunftige Geschlechter vor der Geisel des Krieges“ bewahrt werden – die Vereinten Nationen sind also in erster Linie eine Friedensorganisation. Ihr Auftrag geht jedoch uber die Kriegsverhinderung weit hinaus. Die vielfaltigen Ziel- und Arbeitsbereiche der Vereinten Nationen sind Gegenstand dieses Studienbriefes. Im ersten Abschnitt dieses Kapitels zeigen wir, dass die Organisation einen Beitrag zu friedlicheren und gerechteren Weltstrukturen leisten will und ordnen diesen Anspruch in die Begrifflichkeiten der Friedensforschung ein (vgl. Kap. 1.1).
Archive | 2014
Tanja Brühl; Elvira Rosert
Die Vereinten Nationen wurden kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs gegrundet, um „zukunftige Geschlechter vor der Geisel des Krieges zu bewahren, die zweimal zu unseren Lebzeiten unsagliches Leid uber die Menschheit gebracht hat“ (Praambel der UN-Charta). Seit der Grundung hat sich das System der Vereinten Nationen weiter entwickelt: neue Staaten sind Mitglied geworden und das Aufgabenspektrum hat sich erweitert. Mit dieser positiven Dynamik ging jedoch eine gegenlaufige Tendenz einher: Schon kurz nach der Grundungskonferenz wurde deutlich, dass der Ost-West-Konflikt die eigentlich vorgesehene Umsetzung des Systems kollektiver Sicherheit verhindern wurde.