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Publication


Featured researches published by Vera Viehöver.


Archive | 2007

Dies verhüllte Genießen der Musik ohne Töne

Vera Viehöver

In einer seiner Kritiken bespricht Schumann 1838 eine Sammlung von Klavierstucken fur den musikalischen Liebhaber, der man als »Zugabe« neben einigen Kompositionsfaksimiles ein, so der Rezensent, »sehr interessantes lustiges Tableau von vielen Hundert Namenszugen lebender oder gestorbener, bekannter oder unbekannter Komponisten« beigefugt hatte. Neben der »diabolischen« Signatur Paganinis, der »Sonntagshand« Bachs und der mit »grotesken« Verzierungen versehenen Handschrift Beethovens entdeckt Schumann dort auch seine eigene Handschrift und nimmt »mit Schrecken« wahr, dass diese wohl nur »ein Champollion oder eine Geliebte« entziffern konnte (Kreisig II, 329f.). Dass seine eigene Handschrift kaum leserlich war, hat Schumann gerne und mit einiger Selbstironie zugegeben, so etwa in einem Brief an Rosen, den er mit den Worten beschliest: »Deine Augen dauern mich; ich konnte den Brief fast selber nicht mehr lesen.«1 Wie berechtigt diese Selbstkritik war, haben die Herausgeber seiner Schriften haufig bestatigt.


Archive | 2002

Materialität und Hermeneutik der Schrift in Emine Sevgi Özdamars Romanen 'Das Leben ist eine Karawanserei' und 'Die Brücke vom Goldenen Horn'

Vera Viehöver

Emine Sevgi Ozdamar gehort zu jenen Autorinnen, die bekannt und unbekannt zugleich sind. Als sie 1991 beim renommierten Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb in Klagenfurt eine Passage aus ihrem damals noch unveroffentlichten Roman Das Leben ist eine Karawanserei hat zwei Turen aus einer kam ich rein aus der anderen ging ich raus las, gewann sie, die mit dem Erzahlungsband Mutterzunge (1990) bereits einen Achtungserfolg in der deutschen Offentlichkeit errungen hatte, mit einem Mal die volle Aufmerksamkeit der internationalen Literaturszene. Erstmals wurde der Preis fur den besten Beitrag zur deutschsprachigen Gegenwartsliteratur an eine Autorin vergeben, fur die die deutsche Sprache nicht Muttersprache war. Dieses Novum gab Anlas zu einer Grundsatzdiskussion, die auch heute, mehr als zehn Jahre spater, noch langst nicht beendet ist: Was ist eigentlich das ›Deutsche‹ in der deutschsprachigen Literatur? Sollten es vielleicht gerade die ›fremden‹ Autorinnen und Autoren sein, die der jungen deutschsprachigen Literatur jene unmittelbare Erzahlfreude, innovative Sprachkraft und verstorende Bildgewalt zuruckgeben konnten, deren Fehlen alljahrlich zur Herbstmesse von den Feuilleton-Kritikern beklagt wird?


Archive | 2001

Gegenwart und Vergangenheit in eins

Vera Viehöver

Der Konstruktionscharakter kollektiver und insbesondere nationaler Identitaten wird in der interdisziplinaren Forschung der letzten Jahrzehnte kaum mehr in Frage gestellt: Nationale Identitat wird heute allgemein als eine »zwar gescmchtsmachtige, aber keineswegs unausweichliche Form der kollektiven Identitat« angesehen, die als »Ergebnis unterschiedlicher geschichtlicher Bedingungen unter unterschiedlichen kulturellen Bezugen sozial konstruiert wird«.1 Auch ist unstrittig, das Intellektuelle als ›Architekten der Nation‹ in herausragender Weise an der Ausformung nationaler Identitatskonstrukte beteiligt, vielleicht sogar, wie Shmuel Noah Eisenstadt meint, neben den Politikern deren wichtigste Trager sind.2 Vergleichsweise wenig Beachtung finden in der immer noch historisch, politisch oder soziologisch dominierten Nationenforschung jedoch bislang die medialen Bedingungen der Konstruktion nationaler Identitaten. Erst der jungste wissenschaftsgeschichtliche Paradigmenwechsel, der sogenannte cultural turn der Geisteswissenschaften, hat auch der Nationenforschung neue Perspektiven eroffnet. So ist vor allem die entscheidende Bedeutung der Technologie des Buchdrucks fur die Entstehung der modernen Nation inzwischen durch breit angelegte Untersuchungen nachgewiesen worden.3 Daruber hinaus hat insbesondere die kulturwissenschaftlich fundierte Gedachtnisforschung der Nationenforschung neue Impulse gegeben. Insbesondere Jan und Aleida Assmann haben, aufbauend auf soziologischen und medientheoretischen Vorarbeiten,4 ein Bewustsein dafur geschaffen, das kulturelle und somit auch nationale Gemeinschaften auf die »Imagination einer in die Tiefe zuruckreichenden Kontinuitat«5 notwendig angewiesen sind, die allein mit Hilfe von Gedachtnismedien herzustellen ist.6


Seminar-a Journal of Germanic Studies | 2007

Politik im literarischen Museum? Zum Verhältnis von Erinnerung und Politik in der Gegenwartsliteratur

Claas Morgenroth; Vera Viehöver


ReLü: Rezensionszeitschrift zur Literaturübersetzung | 2018

Vagant und Weltempfänger. Arendt und Enzensberger als "Autor-Übersetzer"

Vera Viehöver


Archive | 2017

A 'reasonable pleasure in life' - Annotations to the travel journal of Sophie Becker

Valérie Leyh; Vera Viehöver


ReLü: Rezensionszeitschrift zur Literaturübersetzung | 2016

Der Archäotraduktosaurus blickt zurück

Vera Viehöver


Archive | 2016

Des Heilands schwarzes Haupt im Dornenstrauch. Celan-Stilisierung und Autorinszenierung in Jean Daives Erzählung "Sous la coupole"

Vera Viehöver


Archive | 2016

Passer de voix en voix. Traduire le rythme selon Meschonnic

Vera Viehöver


Archive | 2016

Elisa, zubenahmt die Freye. Die Kammerherrin von der Recke im Urteil von Zeitgenossen und Nachwelt.

Vera Viehöver

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Bernd Witte

University of Düsseldorf

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