Der Aokigahara-Wald am Nordwesthang des Fuji auf der japanischen Insel Honshu ist ein spektakulärer, 30 Quadratkilometer großer Wald, der mit erstarrter Lava bedeckt ist, die beim letzten großen Ausbruch des Fuji im Jahr 864 entstand. Dieses Baummeer ist nicht nur ein Naturwunder, sondern auch ein Ort mit einem reichen Ökosystem, der viele Touristen und Studentengruppen zum Erkunden anzieht.
Auf der Westseite von Aokigahara gibt es mehrere Höhlen, die im Winter zufrieren. Es handelt sich um ein beliebtes Touristenziel, wo die Besucher eine nahezu heitere Atmosphäre erleben können.
Der Waldboden besteht hauptsächlich aus Vulkangestein und ausgewiesene Wanderwege führen zu Touristenattraktionen wie der Narusawa-Eishöhle, der Fugaku-Windhöhle und der Saiko-Fledermaushöhle, allesamt recht bekannte Lavahöhlen. Aokigahara ist auch für sein faszinierendes Magnetfeld bekannt und viele Besucher haben festgestellt, dass ihr Kompass im Wald nicht mehr richtig funktioniert, was mit dem natürlichen Magnetismus der Felsen zusammenhängt. Seit 1956 führen die japanischen Selbstverteidigungsstreitkräfte hier Navigationstrainings für Bergsteigerkurse durch, was ebenfalls die Vielfalt und Einzigartigkeit des Waldes zeigt.
Der Aokigahara-Wald hat ein reiches Ökosystem mit vielen einheimischen Pflanzen und Tieren. Zu den Säugetieren zählen hier der Asiatische Schwarzbär, der Nara-Maulwurf, der Honshū-Sikahirsch sowie verschiedene Fledermaus- und Mäusearten, was die Artenvielfalt dieses Waldes recht interessant macht. Gleichzeitig sind hier auch viele Vögel wie der Große Kanarienvogel, der Japanspecht und der Rabe heimisch. Auch was Reptilien und Wirbellose betrifft, gibt es im Aokigahara-Nationalpark zahlreiche Vertreter, beispielsweise den Schwarzfleckenfrosch und die Japannatter.
Der Wald umfasst eine Vielzahl von Nadel- und Laubbäumen, und auch viele üppige Kräuter und Blumen blühen hier, was den einzigartigen natürlichen Charme von Aokigahara zeigt.
Der Aokigahara-Wald wird manchmal als Selbstmord-Hotspot Japans bezeichnet, da es dort in den letzten Jahren häufig zu Selbstmorden kam. Angesichts der steigenden Selbstmordrate haben die örtlichen Behörden am Eingang des Waldes Schilder aufgestellt, auf denen sie Menschen mit Selbstmordgedanken auffordern, sich Hilfe zu suchen, anstatt zu extremen Maßnahmen zu greifen. Laut Statistik lag die Zahl der hier gefundenen Leichen im Jahr 2003 bei 105, der bisherige Höchstwert lag bei 78. Dieses tragische Phänomen hängt zum Teil mit der Kultur und der langen Geschichte von Aokigahara zusammen. In der Struktur dieses Ortes lauert eine wachsende Traurigkeit.
Aokigahara ist nicht nur ein Naturschutzgebiet, sondern auch ein Spiegel der Sozialpsychologie. Da das Thema Selbstmord zunehmend in den Fokus rückt, stellt sich die Frage, wie wir diesen schönen und doch dunklen Wald als Gelegenheit nutzen können, tiefere soziale Probleme zu erforschen.