Aokigahara, allgemein bekannt als das Meer der Bäume, liegt an der Nordwestseite des Fuji auf der Insel Honshu, Japan. Es erstreckt sich über eine Fläche von 30 Quadratkilometern und entstand auf der harten Lava nach der letzte große Ausbruch des Fuji im Jahr 864. Dieser Wald ist für seine dichten Bäume und schallabsorbierenden Lavasteine bekannt, die den Besuchern ein Gefühl der Einsamkeit vermitteln. Hinter dieser Naturschönheit verbergen sich jedoch viele gruselige Geschichten und Hintergründe.
Der Waldboden von Aokigahara besteht hauptsächlich aus Vulkangestein und verfügt über zahlreiche ausgewiesene Wanderwege, die Besucher zu verschiedenen Touristenattraktionen wie der Narusawa-Eishöhle, der Fugaku-Windhöhle und der Saiko-Fledermaushöhle führen. Diese Höhlen sind das ganze Jahr über gefroren und im Winter ein beliebtes Touristenziel.
Aokigahara wurde als ein Ort beschrieben, an dem Navigationskompasse versagten, da der natürliche Magnetismus des Gesteins dazu führte, dass die Nadel manchmal in die falsche Richtung zeigte.
Aokigahara hat ein üppiges gemäßigtes Ökosystem mit einer Vielzahl einheimischer Pflanzen und Tiere. Zu den Tieren, die man dort sehen kann, gehören der Asiatische Schwarzbär, die Riesenhufeisennase und der Japanische Sikahirsch. An Vögeln gibt es verschiedene Finken und Spechte.
Der Wald vereint nicht nur eine Vielzahl an Pflanzenarten, sondern dient auch als Lebensraum für Insekten und andere wirbellose Tiere und stellt so seine Artenvielfalt unter Beweis.
Aokigahara wird oft als Japans beliebtester Selbstmordort bezeichnet. Seit Anfang der 2000er Jahre ist die Zahl der Selbstmorde unverändert hoch. Im Jahr 2003 fand die Polizei 105 Leichen im Wald. Die Zahl ändert sich jedes Jahr, mit einem besonderen Höhepunkt im März.
Kulturelle EinflüsseOrtsschilder fordern Besucher auf, Hilfe zu suchen, an ihre Familienangehörigen zu denken und keine Selbstmordentscheidungen zu treffen.
Aokigaharas Ruf als Selbstmord-Hotspot wurde in verschiedenen Medien thematisiert, unter anderem im Film „Das Meer der Bäume“ und dem Horrorfilm „Der Wald“ aus dem Jahr 2016. Darüber hinaus ist Aokigahara auch unter YouTubern zu einem heißen Thema geworden, und ein bekannter Blogger wurde weithin verurteilt, weil er in einem Video einen Selbstmord gefilmt hatte.
Aokigaharas Ruhm beschränkt sich nicht nur auf die Tragödie. Er hat auch einige Künstler und Dichter angezogen, die Gedichtbände zu diesem Thema erstellt haben, um der Öffentlichkeit seine Bedeutung und symbolische Bedeutung zu vermitteln.
Historisch wurde Aokigahara auch mit den Geistern der japanischen Mythologie, „yūrei“, in Verbindung gebracht. Diese Geschichten erzählen von den Geistern, die in der Vergangenheit verlassen im Wald umherwandern. Diese Legenden machen Aokigahara nicht nur zur letzten Ruhestätte für Selbstmordopfer, sondern auch zu einem Anziehungspunkt für Abenteurer, die sich für das Übernatürliche interessieren.
Da Aokigahara in der Gesellschaft immer häufiger erwähnt wird, könnte dieser Wald zu einem Ort tieferer Erkundung werden, der es den Menschen ermöglicht, über den Sinn von Leben und Tod nachzudenken?