Wussten Sie schon? Der historische Hintergrund von CPTSD und der wichtige Beitrag des ersten Forschers!

Die komplexe posttraumatische Belastungsstörung (CPTSD) ist eine stressbedingte psychische und Verhaltensstörung, die oft durch die Erfahrung eines komplexen Traumas ausgelöst wird. Bei diesen Traumata handelt es sich im Allgemeinen um anhaltende oder sich wiederholende Ereignisse, die beim Opfer das Gefühl erzeugen, dass es keinen Ausweg gibt. Laut der Internationalen Klassifikation der Krankheiten (ICD-11), 11. Revision, ist komplexe posttraumatische Belastungsstörung eine Kategorie der posttraumatischen Belastungsstörung, die zusätzlich zu den Symptomen der PTBS drei wichtige Symptomkomplexe aufweist: Störungen der Affektregulation, negative Selbstüberzeugungen (wie Scham, Schuld und das Gefühl ungerechtfertigten Versagens) und Schwierigkeiten in zwischenmenschlichen Beziehungen. Zu den Symptomen zählen anhaltende Angstgefühle, Wertlosigkeit, Hilflosigkeit, ein verzerrtes Identitäts- oder Selbstgefühl und Hypervigilanz.

Die Geschichte der komplexen posttraumatischen Belastungsstörung lässt sich bis ins 20. Jahrhundert zurückverfolgen, als vielen Psychologen und Psychiatern auffiel, dass manche Menschen aufgrund langfristiger psychischer Traumata eine Reihe einzigartiger psychischer Symptome entwickelten.

Frühere Beschreibungen einer komplexen posttraumatischen Belastungsstörung legten den Schwerpunkt auf die Art des Traumas (z. B. anhaltend, wiederholt), doch laut ICD-11 ist für die Diagnose keine spezifische Art von Trauma erforderlich. Gemäß der von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) veröffentlichten ICD-11 ist komplexe posttraumatische Belastungsstörung seit 2018 offiziell in der Liste der mangelhaften Gesundheitsdiagnosen enthalten und wird im Jahr 2022 in Kraft treten.

Frühere Versionen des ICD-10 schlugen eine Diagnose namens „Anhaltende Persönlichkeitsänderungen nach Katastrophenereignissen“ (EPCACE) vor, den Vorgänger von CPTSD. Es ist bemerkenswert, dass sowohl die australischen Gesundheitsämter (HDA) als auch der britische National Health Service (NHS) komplexe posttraumatische Belastungsstörung als psychische Erkrankung anerkannt haben. Die American Psychiatric Association (APA) hat die komplexe posttraumatische Belastungsstörung allerdings bislang nicht in das Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders aufgenommen. Die damit verbundene „Störung durch extremen Stress“ (DESNOS) wurde für eine Aufnahme ins DSM-IV in Erwägung gezogen, letztendlich jedoch nicht aufgenommen. Stattdessen erweiterten das DSM-IV und das nachfolgende DSM-5 das Symptomprofil der PTBS, um die Symptome, die auf eine Vielzahl von Traumata folgen, besser zu erfassen.

Symptome einer komplexen posttraumatischen Belastungsstörung

Kinder und Jugendliche

Bei der Diagnose einer PTBS bei Erwachsenen steht das durch das Trauma, beispielsweise durch Kampfhandlungen oder eine Vergewaltigung, verursachte Leiden im Vordergrund. Bei vielen Kindern ist die Situation jedoch anders. Kinder haben möglicherweise langfristige Traumata wie Missbrauch, häusliche Gewalt, Funktionsstörungen oder eine unterbrochene Verbindung zu ihrer primären Bezugsperson erlebt. Bessel van der Kolk erklärt, dass die Entwicklungstraumastörung (DTD) das kindliche Äquivalent einer komplexen posttraumatischen Belastungsstörung sein könnte. Dieses Entwicklungstrauma setzt Kinder dem Risiko psychischer und medizinischer Probleme aus.

Anhaltende Traumata in der Kindheit können zu anderen Symptomen führen als die bei einer posttraumatischen Belastungsstörung beschriebenen. Zu diesen Symptomen gehören Beziehungsgrenzen, mangelndes Vertrauen, soziale Isolation und Schwierigkeiten bei der Regulierung von Emotionen.

Erwachsene

Bei Erwachsenen beginnen die Manifestationen einer komplexen posttraumatischen Belastungsstörung häufig mit einem chronischen zwischenmenschlichen Trauma in der Kindheit. Diese frühen Traumata unterbrechen ihre Entwicklung eines gesunden Selbstwertgefühls. Oft sind es die Auswirkungen von emotionalem oder physischem Schmerz oder von Vernachlässigung in der Beziehung zu Bezugspersonen oder Geschwistern.

Diagnose und Beurteilung

Bei der Diagnose komplexer posttraumatischer Belastungsstörungen werden vergangene Situationen berücksichtigt, sie wurde jedoch im DSM-IV von 1994 ausgeschlossen. PTBS ist auch im DSM-5 aufgeführt. ICD-11 berücksichtigt CPTSD seit seiner Erstveröffentlichung im Jahr 2018. Zur Beurteilung von komplexer posttraumatischer Belastungsstörung gemäß ICD-11 gibt es eine validierte Selbstauskunftsskala, den International Trauma Questionnaire (ITQ).

Auch wenn die komplexe posttraumatische Belastungsstörung über einen ganz eigenen Symptomkomplex verfügt, ist der Unterschied zur PTBS dennoch beachtenswert. Laut ICD-11 kann eine komplexe posttraumatische Belastungsstörung nur diagnostiziert werden, wenn alle Kriterien erfüllt sind. Dazu gehören Schwierigkeiten bei der Emotionsregulation, Veränderungen des Selbstbildes und Schwierigkeiten, enge Beziehungen zu wichtigen Personen aufrechtzuerhalten.

Behandlungsmethoden

Während evidenzbasierte Standardbehandlungen bei PTBS wirksam sind, erfordert die Behandlung von komplexer PTBS häufig die Auseinandersetzung mit zwischenmenschlichen Schwierigkeiten und anderen ausgeprägten Symptomen. In ihrem Buch „Trauma and Memory“ schlägt Judith Lewis Herman ein dreistufiges Modell der Genesung vor: Aufbau eines Sicherheitsgefühls, Erinnerung an den Verlust und Trauer sowie Wiederherstellung der Verbindung mit der Gemeinschaft und der Gesellschaft im weiteren Sinne. Sie glaubt, dass eine Genesung nur im Rahmen einer heilsamen Beziehung erfolgen kann.

Bei der Behandlung einer komplexen posttraumatischen Belastungsstörung werden Funktionsstörungen häufig gegenüber den PTBS-Symptomen priorisiert.

Da das Verständnis und die Erforschung der komplexen posttraumatischen Belastungsstörung immer besser werden, erforschen Experten auch ständig wirksamere Behandlungsmodelle und -methoden. Dies gibt vielen Menschen, die von einem komplexen Trauma betroffen sind, Hoffnung. Wir müssen aber auch darüber nachdenken, wie die Gesellschaft angesichts dieser Art psychischer Belastungen Unterstützung und Verständnis bieten kann, um den Weg aller zur Genesung zu fördern.

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