Alihan Kabalak
Zeppelin University
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Featured researches published by Alihan Kabalak.
Archive | 2008
Alihan Kabalak; Birger P. Priddat; Markus Rhomberg
Die Relevanz offentlicher und insbesondere massenmedialer Kommunikation ergibt sich bereits aus der Frage, wie ermittelt wird, welches dringliche gesellschaftliche Problemlagen und Themen sind, die in der politischen Offentlichkeit diskutiert werden (sollen). Gesellschaften — so die These — konnen ohne effiziente Strukturen und Mechanismen zur Ermittlung der Relevanz von Issues nicht langerfristig existieren. In den modernen Demokratien haben die Massenmedien diese Vermittlungsrolle ubernommen, „the mass media produce products that somehow influence the public’s notion about which issues are more important than others“ (Lasorsa 1997: 156). Die Annahme dabei ist, dass das, was die Burger uber Politik wissen, fast ausschlieslich aus den Massenmedien erfahren. Dazu stellen sich weitere Fragen nach den Vermittlungskanalen von relevanten Themen zwischen Burgern und politischen Entscheidungszentren, also nach der Responsivitat politischer Systeme.
Archive | 2008
Alihan Kabalak; Birger P. Priddat
Der Kapitalismus andert im Ubergang des 20. zum 21. Jahrhundert einige seiner Strukturen — z.B. von hierarchischen zu neuen Formen der Organisation: heterarchischen bis netzwerkbasierten: „Imagine organizations in which bosses give employees enormous freedom to decide what to do and when to do. Imagine electing your own bosses and voting directly on important company decisions. Imagine organizations in which most workers aren’t employees at all, but electronically connected freelancers living wherever they want to. And imagine that all this freedom in business lets people get more of whatever they really want in life — money, interesting work, the chance to help others, or time with their families“ (Malone 2004; Klappentext). Thomas W. Malones Kurzfassung ist ein manifesto des sich wandelnden Kapitalismus aus dem MIT-Labor ‚Inventing the Organization of the 21th Century’. Er basiert auf einem Konzept ausgereifter Liberalitat im us-amerikanischen Modus. Boltanski/Chiapellos ‚neuer Geist des Kapitalismus’ hingegen ist einer der interessanteren europaischen Versuche, sich dieser Anderungen kritisch zu vergewissern. Im Zentrum ihrer Darlegung stehen Netzwerkinterpretationen (wesentlich Boltanski/Chiapello 2003: 142 – 210). Die ‚projektbasierte Polis’ ist der Versuch einer Netzwerkbeschreibung moderner Gesellschaften. Netzwerkzugehorigkeiten sind potentiell nicht begrenzbar. Aber die Projektorientierung — die ja zeitliche Limitationen einfuhrt — begrenzt die Netzwerkmitgliedschaften. Wir bekommen somit ein allgemeines Ordnungsprinzip der Netzwerkgesellschaft, die insofern Polisqualitat zugesprochen bekommt, als sie neue Gerechtigkeiten einfuhrt, durch neue Wertigkeits- und letztlich Reputationsrelationen (Boltanski/Chiapello 2003: 152).
Soziale Systeme | 2011
Alihan Kabalak; Markus Rhomberg
Zusammenfassung Politik in der modernen Gesellschaft ist in der Regel eine massenmedial vermittelte Veranstaltung. Theorien der Politik und politische Theorien dürfen sich diesem Umstand nicht verschließen. Eine der Hauptaufgaben der politischen Kommunikationsforschungist es, das Verhältnis zwischen Politik, Bürgern und Medien zu analysieren. Wir argumentieren zunächst, dass das in der Medien- und Kommunikationswissenschaft verbreitete Nachrichtenwertkonzept dafür spricht, dass profitorientierte Medienuntemehmen in ihrer politischen Berichterstattung um Neutralität bemüht sein müssten. Medienunternehmen sind grundsätzlich keinen Anreizen ausgesetzt, selbst politisch zu steuern. In ihrer Agenda-Setting-Funktion für das politische System und die Öffentlichkeit geben die Medien Themen zur Kommunikation vor und strukturieren so eine politische Agenda. Sie sorgen für einen steten Kommunikationsfluss und Anschlusskommunikationen. Durch ihre Vielfalt können sie verschiedene Meinungen stärken und so politische Debatten quasi als Stellvertreter führen, aber nicht mit dem Ziel der Beendigung aller Konflikte, sondern auf eine Weise, die weitere politische Kommunikationen und die Bereitschaft zu deren Rezeption weiterhin erhält.
Archive | 2010
Birger P. Priddat; Alihan Kabalak
Der Kapitalismus andert im Ubergang des 20. zum 21. Jahrhundert einige seiner Strukturen – z.B. von hierarchischen zu neuen Formen der Organisation: heterarchischen bis netzwerkbasierten.
Archive | 2009
Alihan Kabalak; Birger P. Priddat; Markus Rhomberg
Medien sind potentielle physische Informationstrager. Die Begriffe Medien und Massenmedien werden regelmasig auf die Herausgeber faktischer Informationstrager eingeengt, die in Massenproduktion hergestellt werden: darunter fallen im Wesentlichen Redaktionen von Druckerzeugnissen und Rundfunksendungen. Dem werden wir folgen. Massenmedien sind also Einrichtungen der Gesellschaft, die sich zur Verbreitung von Kommunikation technischer Mittel der Vervielfaltigung bedienen (so z.B. Luhmann 1996). Weitere Merkmale von Massenmedien sind die grose Zahl und relative Unbestimmtheit ihrer Adressaten und das Nichtvorhandensein von Interaktionsmoglichkeiten zwischen Sender und Empfanger —„Interaktion wird durch Zwischenschaltung von Technik ausgeschlossen“ (Luhmann 1996: 11). Ebenfalls bei Luhmann finden wir die sinnvolle Unterteilung in drei Programmbereiche: Nachrichten, Werbung und Unterhaltung.21
Archive | 2008
Alihan Kabalak; Birger P. Priddat
Kapitalismus ist eine seit dem 19. Jahrhundert dominante Form der Wirtschaft in der Gesellschaft, die sich erst aus dem Kontrast zu ihren Vorgangerformen erklaren lasst. Das soll im Folgenden geschehen.
Soziale Systeme | 2007
Alihan Kabalak; Birger P. Priddat
Zusammenfassung Luhmann weist einem generalisierten Konzept von Parsons’ Kommunikationsmedium ›Macht‹ eine besondere theoretische Rolle zu, nicht jedoch einem Medium ›Einfluss‹. Wir beschreiben zunächst ein akteurstheoretisches Macht- Konzept, das Luhmannsche Argumente aufnimmt, und stellen es einem Kommunikationsmedium Einfluss gegenüber, das ähnliche Eigenschaften aufweist. Über Einflussbeziehungen und damit verbundenen Netzwerklogiken lassen sich unter anderem politische Prozesse besser erfassen. Macht und Einfluss etablieren sich erst in mindestens trilateralen asymmetrischen Beziehungen und nicht etwa als Formen symmetrischen bilateralen Tausches. Die wesentliche Eigenschaft, die diese Medien (auch mit Geld) teilen, ist, dass ihre jeweilige Verwendung in Macht- / Einflussbeziehungen auf kontingente Konstellationen von Erwartungserwartungen hinsichtlich ihrer sachlich, sozial und zeitlich generalisierten Wiederverwendbarkeit beruht.
Archive | 2007
Alihan Kabalak; Birger P. Priddat
Zeitschriftenanbieter analysieren die moderne Gesellschaft: Markus Peichl, Vorsitzender der Lead Academy, sieht die Jungen desertieren. Dagegen helfe nur ein Weg „hin zu neuen, hochwertig ausgerichteten Zeitschriften. (…) Es bilden sich neue Eliten heraus. Junge Menschen verspliren fruh den Druck, sich zu Eliten zu bekennen. Wir waren fruher Elite, wenn wir uns verweigert haben. Heut bist du Elite, wenn du dich zu etwas bekennst. Da mus man sich ausweisen - mit ‚paid content‘, der signalisiert: Ich biete dir einen Vorsprung, bei mir bekommst du, was einen Wert besitzt und dich weiterbringt. Dafur eignet sich die Zeitschrift. Nur mussen die Verlage entsprechende Produkte anbieten. (…) Es geht heute darum, dass der einzelne auf sich selbst vertrauen soll, das Individuum sich als Individuum behaupten mus. Die Gesellschaft hilft dir nicht, tu selber etwas. Die Zeitschriften packen den einzelnen und fuhren ihn so wieder zu einer Gemeinschaft“ (Hanfeld 2006: Sp. 3, 4, 5).
Archive | 2007
Alihan Kabalak; Markus Rhomberg
Politische Theorien haben sich bereits mit Fragen der politischen Kommunikation auseinandergesetzt; in der okonomischen Theorie der Politik fehlt das fast noch ganzlich. Am politischen Markt werden Vorschlage fur kollektiv bindende Entscheidungen gehandelt. Das ist schnell gesagt und gefallt politisch interessierten Okonomen. Wie weit die Analogie tragt, ist aber noch zu klaren. Das politische Personal der Demokratie buhlt im politischen Wettbewerb um die Stimmen der Wahlburger wie Unternehmen um das Budget der Konsumenten. Stimmen gelten dann als politische Wahrung. Damit ist das okonomische Konzept der Konkurrenz auf die Politik ubertragen; und das in einem Fall offentlicher Guter.
Archive | 2007
Alihan Kabalak; David Klett; Birger P. Priddat
Alle okonomischen Theorien, die Aufmerksamkeit geniesen, sind Akteurstheorien, aber nicht alle Theorien von der Okonomie. Seit ihren utilitaristischen Anfangen baut die moderne Okonomie auf autonom entscheidende Subjekte, deren je personliche Bediirfnisse ihre wirtschaftlichen Beziehungen erklaren und stabilisieren. In der Soziologie dagegen wird die Wirtschaft mitunter unter dem Aspekt von Strukturen beschrieben, seien es Systeme (Luhmann), Netzwerke (White) o.a., die individuellen Entscheidungen logisch vorgeordnet werden. Dabei ist die Handlungstheorie eher eine Domane der Soziologie als der Wirtschaftswissenschaft, schlieslich gehort der Soziologie Parsons1 zu den prominentesten Handlungstheoretikern.