Christine Wiezorek
University of Jena
Network
Latest external collaboration on country level. Dive into details by clicking on the dots.
Publication
Featured researches published by Christine Wiezorek.
Archive | 2005
Werner Helsper; Sabine Sandring; Christine Wiezorek
Die Theorie der Anerkennung, wie sie im Anschluss an Fichte, Hegel, Mead u.a. etwa von Taylor (1993), Benjamin (1990, 2002), Butler (2001) oder Honneth (1992) reformuliert worden ist (vgl. auch den Aufsatz von Sitzer und Wiezorek in diesem Band), hat in den letzten Jahren verstarkt Aufmerksamkeit auf sich gezogen und den Status einer umfassenden Gesellschaftstheorie gewonnen, die beansprucht, die moralische Grammatik sozialer Kampfe und Auseinandersetzungen erfassen zu konnen (vgl. Honneth 1992, 2001; Fraser/Honneth 2003). Dabei ist der Stellenwert und die Reichweite der Anerkennungstheorie als einer umfassenden Gesellschaftstheorie keineswegs unumstritten, wie etwa die jungste Kontroverse zwischen Fraser und Honneth verdeutlichen kann. In dieser geht es im Kern darum, ob die Anerkennungstheorie in der Lage ist, die ganze Bandbreite der gesellschaftlichen Konflikte und Kampfe zu erklaren („normativer Monismus“, Fraser/Honneth 2003: 9) oder ob es eines zweiseitigen Ansatzes, eines „perspektivischen Dualismus“ (ebd.) von Anerkennung und Umverteilung bedarf, um die gesellschaftlichen Auseinandersetzungen fassen zu konnen (vgl. insgesamt Fraser/Honneth 2003).
Archive | 2006
Christine Wiezorek
Die Schule Unterfeld entstand im Zuge der Einfuhrung der Hauptschule in Nordrhein-Westfalen 1968 als stadtische Gemeinschaftshauptschule. Unterfeld, eine ehemals durch den Bergbau gepragte typische Industriegemeinde, die zu Beginn des letzten Jahrhunderts als Ortsteil zu Ruhrstadt eingemeindet wurde, ist vor allem Wohngegend der Gesamtstadt und durch die ortsansassige Automobilindustrie und industrielle Gewerbe gepragt. Die Hauptschule Unterfeld ist in zwei Gebauden untergebracht, in denen jeweils zweizugig die Jahrgangsstufen 5 bis 10 unterrichtet werden. Das Hauptgebaude, das durch auffallend viele Schulerarbeiten gestaltet ist, befindet sich auf dem Gelande eines Schulzentrums, das in den 1970er-Jahren erbaut wurde. Neben der Hauptschule gehoren zu diesem Schulzentrum eine Realschule und eine Schule fur Lernbehinderte; alle Schulen sind uber einen weitlaufigen, von allen genutzten Schulhof miteinander verbunden. Das Nebengebaude liegt einige Minuten entfernt und ist ein Schulbau aus den 1950er-Jahren. Angrenzend an den Schulhof dieses Gebaudes ist ein Schulneubau im Entstehen. In diesen soll nach der Fertigstellung der andere Teil der Schule umziehen, sodass sich die Schule dann an einem gemeinsamen Standort befindet. Neben Kindern und Jugendlichen aus Unterfeld wird die Schule von Schulern zweier weiterer Stadtteile besucht. Insgesamt lernen hier 540 Schuler, davon hat fast die Halfte einen Migrationshintergrund (48% der Untersuchungskohorte der quantitativen Teilstudie), und nach Angaben des Schulleiters leben ungefahr ein Drittel der Kinder und Jugendlichen, die die Schule besuchen, in schwierigen materiellen Verhaltnissen.
Archive | 2006
Sylke Fritzsche; Heinz-Hermann Krüger; Nicolle Pfaff; Christine Wiezorek
Wir haben uns in den beiden zentralen Teilen dieses Buches unter anderem der Analyse des Spannungsverhaltnisses zwischen Jugendkulturen und Politik auf zwei getrennten methodischen Wegen angenahert. Die Resultate des Jugendsurveys haben gezeigt, dass im Gegensatz zu den Diagnosen in der aktuellen Jugendforschung keineswegs von einer generellen Entpolitisierung der Jugendkulturlandschaft (vgl. z.B. Sander 1995) gesprochen werden kann. Vielmehr wurde deutlich, dass Politik als Thema in der Cliquenkommunikation zumindest bei den Angehorigen linksalternativer und rechter Jugendszenen einen wichtigen Stellenwert einnimmt. Was die befragten Jugendlichen dabei jeweils unter Politik verstehen, konnte jedoch auf der Basis des quantitativen Jugendsurveys, der mit einem engen, auf das staatliche Handeln und das politische System bezogenen Politikbegriff operiert, nicht detaillierter beantwortet werden. Jedoch wiesen die Resultate der qualitativen Teilstudie, die auch auf die Rekonstruktion subjektiver und kollektiver politischer Orientierungsmuster von Jugendlichen abzielt und die sich auf einen prozessorientierten und lebensweltlich verankerten Politikbegriff bezieht, darauf hin, dass Jugendliche in ihrer Peer-Kommunikation mit der Semantik der offiziellen Politik, z.B. den Rechts-Links-Verortungen, ganz differente Bedeutungshorizonte verbinden und politische Topoi in den Sprachspielen in jugendkulturellen Kontexten zu ganz unterschiedlichen Zwecken verwenden.
Archive | 2006
Christine Wiezorek; Sven Brademann; Sina Köhler
Die Bergische Schule wurde im spaten 19. Jahrhundert als Jungengymnasium in Zechenhausen gegrundet. Verschiedene Reformen fuhrten zum Ausbau des Realprogymnasiums zu einem Vollgymnasium, das seit den 1970er-Jahren auch Madchen unterrichtet. Zechenhausen wurde in den fruhen 1970er-Jahren entgegen dem Willen der grosen Mehrheit seiner Bevolkerung als Stadtteil von Ruhrstadt eingemeindet. Die Fortfuhrung des Namens Zechenhausen im Schulnamen sowie die Doppelfunktion der an das Gebaude anschliesenden Stadthalle als Austragungsort sowohl schulischer als auch lokaler Veranstaltungen lasst eine enge Ortsverbundenheit der Schule mit Zechenhausen erkennen, die sich auch in Gesprachen mit Schulern und Lehrern auserte. Die Schuler von der 5. bis zur 13. Klasse werden in einem kunstlerisch auffallig gestalteten Schulgebaude (sowie einem weiteren an den Schulhof angrenzenden kleineren Gebaude) unterrichtet. Ein groses Facherangebot in der Oberstufe ist durch die Kooperation mit einer Gesamtschule und einem weiteren Gymnasium gegeben. Im Vergleich zu diesem als eher elitar geltendem Gymnasium geniest die Bergische Schule den Ruf eines offenen, freundlichen, nicht derart strengen Gymnasiums.
Archive | 2012
Heinz-Hermann Krüger; Werner Helsper; Sylke Fritzsche; Nicolle Pfaff; Sabine Sandring; Christine Wiezorek
Dieser Beitrag prasentiert ausgewahlte Ergebnisse des Forschungsprojektes „Politische Orientierungen von Schulern im Rahmen schulischer Anerkennungsbeziehungen“ (vgl. ausfuhrlich Helsper u.a. 2006). Gegenstand der Untersuchung waren die politischen Orientierungen Jugendlicher – insbesondere die rechtsorientierten, fremdenfeindlichen und gewaltformigen Haltungen. Die Bedeutung schulischer Bildungsprozesse und Anerkennungsbeziehungen fur die Herausbildung dieser stand dabei im Fokus. Im Rahmen einer quantitativ und einer qualitativ ausgerichteten Teilstudie wurden zum einen Schuler an insgesamt 43 allgemeinbildenden Schulen in ausgewahlten Regionen in Sachsen-Anhalt (LSA) und Nordrhein-Westfalen (NRW) befragt. Der quantitativen Studie lag eine mehrfach geschichtete Zufallsstichprobe zugrunde.
Archive | 2008
Melanie Fabel-Lamla; Christine Wiezorek
Wahrend es in der historischen Bildungsforschung und Schulpadagogik eine lange Tradition hat, Lebensgeschichten und Berufsverlaufe von Lehrern zu betrachten, nehmen Schulerbiographien noch immer einen vergleichsweise geringen Stellenwert in der Schulforschung ein. Biographische Studien zu Schulern beziehen sich bisher vor allem auf den Zusammenhang von Lernbiographien im engeren Sinn und padagogischen Rahmenbedingungen konkreter Einzelschulen oder auf die biographische Entwicklung gymnasialer Schulerklientel (vgl. Helsper 2004a, 2004b). Dabei ist es inzwischen ein unumstrittener Befund fallrekonstruktiver Studien, dass die Schule umfassend an der Identitatsentwicklung ihrer Schuler teilhat, also nicht nur auf die Ausbildung spezifischer Fahigkeiten und Fertigkeiten beschrankt bleibt (vgl. Nittel 1992; Kramer 2002; Helsper 2004b; Wiezorek 2005). Auch vorliegende Studien zum Lehrerberuf, die einen dezidiert biographischen Fokus aufweisen, zeigen, wie nachhaltig vorberufliche sozialisatorische und schulische Erfahrungskontexte fur die Ausgestaltung des Lehrerberufs sind, wie tiefreichend die Lehrerbiographie in familiare Zusammenhange und das Herkunftsmilieu verankert und wie eng die Herausbildung professioneller Orientierungs-, Deutungs- und Handlungsmuster sowie beruflicher Identitat von Lehrern mit der Entwicklung biographischer Identitat verwoben ist. Diese kunnen daher nicht unabhangig von ihrer biographischen Genese verstanden und erklart werden (vgl. Stelmaszyk 1999; Helsper 2004a; Kunze/ Stelmaszyk 2004; Fabel-Lamla 2004).
Archive | 2006
Werner Helsper; Heinz-Hermann Krüger; Sylke Fritzsche; Sabine Sandring; Christine Wiezorek; Oliver Böhm-Kasper; Nicolle Pfaff
Die Deutsche Schule : Zeitschrift für Erziehungswissenschaft, Bildungspolitik und pädagogische Praxis | 2006
Werner Helsper; Christine Wiezorek
Diskurs Kindheits- und Jugendforschung / Discourse. Journal of Childhood and Adolescence Research | 2006
Sylke Fritzsche; Christine Wiezorek
ZSE : Zeitschrift für Soziologie der Erziehung und Sozialisation | 2007
Christine Wiezorek; Sylke Fritzsche