Erik Aschenbrand
University of Tübingen
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Publication
Featured researches published by Erik Aschenbrand.
Archive | 2018
Erik Aschenbrand; Christina Grebe
Zerstoren Windkraftanlagen Landschaft und gefahrden dadurch die Tourismuswirtschaft? Auswirkungen der Energiewende stehen im Mittelpunkt zahlreicher Konflikte: insbesondere Planungen fur Windkraftanlagen geben vielerorts Anlass zur Kritik. Der Ausdruck der ‚Verspargelung der Landschaft‘ wird hier regelmasig vorgebracht und fasst als politisches Schlagwort und Kampfbegriff die Kritik an landschaftlichen Auswirkungen der Windenergie zusammen. Asthetische und emotionale Argumente gegen landschaftliche Veranderungen finden in der raumbezogenen Planung jedoch wenig Berucksichtigung. Gegner(innen) von Windkraftanlagen bemuhen stattdessen in mehreren Fallen den Tourismus als Gegenargument. Demnach bedrohten Windkraftanlagen die landschaftliche Attraktivitat und damit die Tourismuswirtschaft der jeweils betroffenen Regionen. Vor dem Hintergrund eines sozialkonstruktivistischen Verstandnisses von Landschaft kombinieren wir Ergebnisse aus zwei empirischen Studien zum Thema Tourismus und Windkraftanlagen. Wir finden dabei keinen Beleg fur eine Gefahrdung des Tourismus durch Windkraftanlagen.
Archive | 2018
Florian Weber; Olaf Kühne; Corinna Jenal; Erik Aschenbrand; Ante Artuković
Nachdem die theoretischen Uberlegungen zur Konstruiertheit ‚sozialer Wirklichkeiten‘, zu gesellschaftlichen Teilsystemen, zu Konflikten und Ansatzen einer Konfliktregelung nach Dahrendorf im Kontext veranderter Governance dargelegt wurden (Kapitel 2), wird nachfolgend das Vorgehen zugunsten der Analyse und Einordnung von Aushandlungsprozessen um die Rohstoffgewinnung in Deutschland beleuchtet. Um Argumente der Befurwortung und der Gegnerschaft, Einflussfaktoren auf Rohstoff konflikte sowie mogliche Vorschlage und Ansatze zur Konfliktregelung auszudifferenzieren, wurde auf eine Triangulation aus quantitativen und qualitativen Analysebestandteilen gesetzt. Die Methodenauswahl zur Auswertung war dabei stets vom jeweiligen Erkenntnisinteresse der einzelnen Untersuchungsbausteine abhangig (dazu bspw. Baur und Blasius 2014; Flick et al. 2007; Mattissek et al. 2013).
Archive | 2018
Florian Weber; Olaf Kühne; Corinna Jenal; Erik Aschenbrand; Ante Artuković
Kies, Sand, Quarz und Naturstein bilden als mineralische Rohstoffe eine wesentliche Grundlage moderner menschlicher Existenz, ohne die kaum Behausungen oder Verkehrswege zu Lande bestunden und auch jenseits von Hoch- und Tiefbau sind sie in den Industriezweigen Glas, Pharma, Papier und Metall prasent. Jahrlich werden in Deutschland rund 500 Millionen Tonnen Gesteinskornungen abgebaut und verarbeitet (vgl. MIRO 2018, o. S.). Die Gewinnung mineralischer Rohstoffe im Tagebau bleibt allerdings nicht ohne Nebenfolgen.
Archive | 2018
Florian Weber; Olaf Kühne; Corinna Jenal; Erik Aschenbrand; Ante Artuković
In der sozialwissenschaftlichen Raum- und Landschaftsforschung wurden die Konflikte um die Gewinnung mineralischer Rohstoffe bislang eher marginal behandelt, anders als die sich aus der ‚Energiewende‘ in Deutschland und anderen Staaten ergebenden Konflikte, die neben einem sehr hohen politischen, wirtschaftlichen, okologischen und gesellschaftlichen auch wissenschaftlichen Stellenwert erlangt haben. Im Kontext der ‚Energiewende‘ ist eine Vielzahl an Veroffentlichungen entstanden, von denen sozialwissenschaftlich und theoretisch ausgerichtete immer umfanglicher ausfallen (bspw. Gailing und Leibenath 2013; Holstenkamp und Radtke 2018; Klagge und Arbach 2013; Kuhne 2011a, 2013a; Kuhne und Weber 2018a). Auch im Kontext anderer Veranderungen von als ‚Landschaft‘ verstandenen physischen Raumen sind Konfliktkonstellationen entstanden, die ‚eskalieren‘ und die einen genaueren sozialwissenschaftlich- geographischen ‚Blick‘ verdienen, wie die vorliegende Studie zur Gewinnung mineralischer Rohstoffe zeigt.
Archive | 2018
Florian Weber; Olaf Kühne; Corinna Jenal; Erik Aschenbrand; Ante Artuković
In den bisherigen Ausfuhrungen wurde mit konstruktivistischem Forschungshintergrund in einer adaptierten Theorie-Triangulation (dazu die Herleitung in der Einleitung sowie zu Beginn von Kapitel 2) herausgearbeitet, wie stark bereits Aushandlungsprozesse um die Rohstoffgewinnung in unterschiedlichen Veroffentlichungen Berucksichtigung fanden, welche Konfliktparteien das Feld auffachern, mit welchen zentralen Argumenten Befurwortungs- und Gegnerschaftsseite agieren und welche Hinweise sich insbesondere auf der Grundlage gefuhrter Interviews im Hinblick auf den Umgang mit Konflikten ergeben. Theoretisch-konzeptionelle und gleichzeitig praxisorientierte Rahmungen wurden bereits in Anschluss an die Konflikttheorie Ralf Dahrendorfs vorgenommen, wobei noch keine strukturierte Analyse erfolgte. Wie sich Rohstoff konflikte aus konflikttheoretischer Perspektive einordnen und systematisieren lassen, wird nachfolgend in den Fokus geruckt.
Archive | 2018
Florian Weber; Olaf Kühne; Corinna Jenal; Erik Aschenbrand; Ante Artuković
Im Folgenden werden die Ergebnisse der quantitativen Haushaltsbefragung und der quantitativen Befragung von Burgerinitiativen (zur Methodik siehe Kapitel 3.1.2) dargestellt. Die Erhebungen zielen darauf ab, Einstellungen der Befragten zu verschiedenen Aspekten der Rohstoffgewinnung wie Rohstoff bedarf, Folgenutzung und Auswirkungen auf die physischen Grundlagen von ‚Landschaft‘ zu erfassen. Nach der Analyse der Haushaltsbefragung (Kapitel 5.1) werden die Ergebnisse der Befragung von Burgerinitiativen (Kapitel 5.2) dargestellt und schlieslich einander gegenubergestellt (Kapitel 5.3).
Archive | 2018
Florian Weber; Olaf Kühne; Corinna Jenal; Erik Aschenbrand; Ante Artuković
Grundlage unserer Annaherung an die Thematik der Gewinnung mineralischer Rohstoffe bilden konstruktivistische Perspektiven, die davon ausgehen, dass ‚Wirklichkeit‘ nicht einfach ‚besteht‘, sondern in sozialer Interaktion hergestellt wird. Zur Einordnung geschieht eine Einfuhrung in das sozialkonstruktivistische Forschungsverstandnis (Kapitel 2.1), gefolgt von radikalkonstruktivistisch-systemtheoretischen Uberlegungen zu spezifischen Logiken gesellschaftlicher Teilsysteme (Kapitel 2.2), bevor zentrale Aspekte sozialkonstruktivistischer Landschaftsforschung erlautert werden (Kapitel 2.3). Die Konflikttheorie Dahrendorfs wird (in adaptierter Form) eingefuhrt (Kapitel 2.4), bevor unter den Schlagworten ‚Governance‘ und ‚Burgerproteste‘ auf die Bedeutung veranderter Steuerungsmechanismen fur aktuelle Aushandlungsprozesse Bezug genommen wird (Kapitel 2.5) und in einer Synthese zentrale Aspekte des konzeptionellen Zugriffs zusammengefasst werden (Kapitel 2.6).
Archive | 2018
Florian Weber; Olaf Kühne; Corinna Jenal; Erik Aschenbrand; Ante Artuković
Die Gewinnung mineralischer Rohstoffe in Deutschland generiert, wie einfuhrend angerissen wurde (Kapitel 1), Grundstoffe fur vielfaltige Einsatzbereiche – fur Gebaude, den Strasenbau, Kosmetik oder Mikrochips von Smartphones, um nur einige zu nennen. Sie weist wirtschafts- und gesellschaftsbezogene Relevanz auf, allerdings geht damit nicht einher, dass der Rohstoffabbau uberall konfliktfrei verlaufen wurde – ganz im Gegenteil. Um entsprechende ‚Rohstoff konflikte‘ nun einer eingehenden Analyse zu unterziehen, ruckt zunachst als gewisser einfuhrender ‚State of the Art‘ in den Fokus der Annaherung, welche Berucksichtigung diese in bisherigen wissenschaftlichen Veroffentlichungen erhielten und welche Schlussfolgerungen Autor( inn)en fur Fragen eines Umganges ableiteten.
Archive | 2018
Florian Weber; Olaf Kühne; Corinna Jenal; Erik Aschenbrand; Ante Artuković
Die Frage der Konflikthaftigkeit der Rohstoffgewinnung wird im Folgenden im Hinblick auf unterschiedliche gesellschaftliche Teilsysteme untersucht. In 59 leitfadengestutzten Interviews wurden die Perspektiven, Einstellungen, Argumente und Positionierungen von Unternehmen der Gesteinsindustrie, Burgerinitiativen gegen den Abbau von Rohstoffen, Anwohner(inne)n, Naturschutzer(inne)n, Politiker(inne) n und Planer(inne)n erhoben (vgl. Kapitel 3.1.3). Zunachst werden Sichtweisen von Unternehmensvertreter(inne)n dargestellt (Kapitel 6.1), um zu beleuchten, welche Themenfelder diese als besonders wichtig in ihrem Arbeitsalltag einschatzen.
Archive | 2018
Florian Weber; Olaf Kühne; Corinna Jenal; Erik Aschenbrand; Ante Artuković
Die Analyse des ‚State of the Art‘ und verschiedener Medien (Kapitel 4), die Auswertung der Umfragen von Haushalten und Burgerinitiativen in Deutschland (Kapitel 5) sowie die Systematisierung von Akteur(inn)en nach verschiedenen gesellschaftlichen Teilsystemen (Kapitel 6) hat die Vielfalt von Perspektiven, Positionen und Zielsetzungen im Rohstoff kontext verdeutlicht. Gegner(innen) des Rohstoffabbaus betrachten die Aktivitaten der Gesteinsindustrie unter anderem als ‚Zerstorung des Lebensumfeldes‘ und als ‚Verschandelung von Landschaft und Heimat‘. Sie sehen einen Eingriff in ‚die Natur‘, der aus ihrer Perspektive mit negativen Folgen verbunden ist.