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Featured researches published by Eugeniusz Nowak.


Journal of Ornithology | 1958

Die Ausbreitung der Türkentaube in Asien und Europa

Erwin Stresemann; Eugeniusz Nowak

Die Türkentaube war ursprünglich auf semi-aride Gebiete Südasiens beschränkt. Dort lassen sich drei geographische Rassen unterscheiden. Eine davon,Streptopelia decaocto decaocto, bewohnte bis zum Beginn des historischen Zeitalters nur Indien, nordwärts bis zum Himalaya, ostwärts etwa bis zum Brahmaputra. Später ist sie, vermutlich auf dem Seewege, nach Nord-China eingeführt worden, wo sie sich stark ausgebreitet hat. Auch nach Vorder-Asien ist sie von Indien her erst in historischer Zeit gelangt. Es ist wahrscheinlich, aber nicht sicher, daß sie nach Mesopotamien durch den Menschen gebracht wurde. Von dort aus ist sie nach Syrien und (schwerlich vor der Mitte des 16. Jahrhunderts) nach Anatolien und weiter nach Südost-Europa vorgedrungen, wo die Türken ihr eine besondere Hege angedeihen ließen. In der europäischen Türkei entwickelten sich Populationen in sehr vielen Städten und Dörfern. Einige davon (z. B. in Mostar und Bessarabien) sind wahrscheinlich auf importierte Paare zurückzuführen. Nach dem Zusammenbruch der türkischen Herrschaft in Bessarabien (1812), Griechenland (1828), Rumelien, Bulgarien, Serbien, Albanien, Montenegro, Herzegowina (1878), verloren die Türkentauben dort ihre Beschützer. Ihr Bestand ging sehr stark zurück, in weiten Gebieten (Bessarabien, Griechenland), wurden sie gänzlich ausgerottet. Erst nach 1900 breiteten sie sich in Bulgarien und wohl auch in Serbien wieder aus. Das war nach Ansicht der Verff. die Folge oekologischer Umstellung vom Nisten an Häusern und unter Dächern zum Brüten auf Bäumen. Von vorgeschobenen, dicht besiedelten Kolonien (Mostar, Belgrad, Orten an der bulgarisch-rumänischen Grenze) aus drangen Türkentauben um 1930 über die Grenzen des einstigen osmanischen Reiches in drei Richtungen vor, und zwar nach der Küste Dalmatiens, nach Ungarn und nach der Walachei. Infolge der dort einsetzenden starken Vermehrung (wahrscheinlich ermöglicht durch verminderten „Feinddruck“) hat sich die Türkentaube schnell weiter verbreitet. In einem günstigen Jahr kann eine örtliche Population, wie nachgewiesen, um mehr als 250% zunehmen. Zur Zeit ist die Türkentaube in der Po-Ebene bis nach Turin, nördlich der Alpen bis an die Küste der Nordsee (Belgien, Holland, Cuxhaven), des Skagerrak (Skagen) und der Ostsee (Wismar, Rostock, Danzig, Reval), und über Rumänien bis zum Dnjestr und sogar bis Kiew vorgedrungen. Schon haben einzelne Paare in Ost-England, Schottland und Süd-Schweden mit Erfolg gebrütet. Bisher sind 15, meist am Geburtsort beringte Türkentauben in größerer Entfernung (bis 720 km) wiedergefunden worden. Sie beweisen, daß die von ihrer Stamm-Kolonie abwandernden (wohl meist noch nicht einjährigen) Individuen dies ohne Bevorzugung einer Himmelsrichtung tun, also „wahllos streuen“. Das kann zu jeder Jahreszeit geschehen. Der Ort der endgültigen Ansiedlung abgewanderter Individuen oder Paare ist mitunter über 700 km weit vom Geburtsort entfernt. Daß das Vordringen der Türkentaube infolge ihrer Eigenschaft, den Winter am Brutplatz oder in dessen Nähe zu verbringen, an einer klimatisch bedingten Ausbreitungsgrenze (Winter-Isotherme?) enden wird, ist wahrscheinlich. Diese Grenze scheint bisher noch nicht erreicht zu sein. Der nördlichste bisherige Brut- und zugleich Überwinterungsort liegt dicht bei Reval (= Tallinn), 59° 45′ N (südlichstes Siedlungsgebiet ist Nord-Ceylon, 9° 45′ N). Man kennt weder morphologische noch ethologische Unterschiede zwischen den nördlichsten und den südlichsten, durch 50 Breitengrade getrennten Populationen. Starker Frost kann bei den europäischen Türkentauben eine Schädigung der Zehen bewirken, die dem Vogel das Umfassen von Zweigen und das Laufen erschwert. Ob die indischen noch empfindlicher gegen Kälte sind, wurde bisher noch nicht untersucht.


Journal of Ornithology | 1992

Satelliten-Telemetrie beim Weißstorch (Ciconia ciconia) auf dem Wegzug — eine Pilotstudie

Peter Berthold; Eugeniusz Nowak; Ulrich Querner

(1) 1991 konnten erstmals 4 mit Kleinsendern ausgerüstete Weißstörche mit Hilfe der Satelliten-Telemetrie auf Teilstrecken ihres Wegzugs bis zu 46 Tage lang verfolgt werden. Die japanischen Sender betrugen nur etwa 2 % des Körpergewichts der Vögel; die Ortung erfolgte durch das ARGOS-System. Die Versuchsvögel zeigten völlig normales Zugverhalten. — (2) Drei der in Brandenburg und Sachsen-Anhalt markierten Vögel waren Ostzieher und konnten über Strecken von etwa 640–4700 km verfolgt werden, 1 Storch bis zur ägyptisch-sudanesischen Grenze. Ein Westzieher konnte rund 1400 km bis zu den Pyrenäen geortet werden. — (3) Die Vögel wanderten individuell recht verschieden. 2 zogen weitgehend kontinuierlich bis in den Sudan bzw. zu den Pyrenäen, die anderen legten längere Pausen ein. Die ermittelten Zugstrecken verliefen recht geradlinig; Richtungsänderungen erfolgten vor allem an der Donau, den Karpaten, am Mittelmeer und auf der Sinai-Halbinsel. Tagesetappen betrugen mindestens bis zu 370 km, in einem Fall in 21 Tagen durchschnittlich 224 km/Tag. Die Zuggeschwindigkeit lag in der Größenordnung von 30–90 km/h. — (4) Verbesserte Sender mit längerer Lebensdauer und mehreren Ortungen pro Tag dürften es bald ermöglichen, individuelle Wanderrouten von Weißstörchen und anderen Großvögeln praktisch lückenlos zu ermitteln. Begleitmannschaften werden zudem die Zug- und Rastökologie mit Sendern ausgerüsteter Vögel mit erfassen können. Damit dürfte der Vogelschutz auf dem Zug eine neue Dimension gewinnen. (1) In 1991 parts of the routes of White Storks migrating in autumn could be recorded for the first time by satellite tracking. Four individuals could be followed for up to 46 days. Transmitter weight accounted for only about 2 % of body mass. Locations were obtained by the ARGOS system. Migratory behaviour of the experimental birds appeared to be absolutely normal. — (2) The birds were equipped with transmitters in eastern Germany. Three of them followed the eastern migration route and could be tracked from 640 up to 4700 km, the latter reaching the borders of Egypt and Sudan. A western migrant could be followed over a distance of about 1400 km towards the Pyrenees. — (3) Migration showed considerable individual variation. Whereas in two birds migration was largely continuous towards the Sudan and the Pyrenees, respectively, the other birds rested for longer periods. The tracked migration routes were fairly straight. Marked directional shifts occurred towards the Danube valley, at the Carpathian mountains, the Mediterranean and on the Sinai. Capacity per day was at least 370 km. One bird covered 224 km/day on average during a period of 21 days. Migration speed ranged in the magnitude of 30–90 km/h. — (4) Improved transmitters with increased lifetime giving several locations per day will presumably allow to record migration routes of White Storks and other large birds more completely in the near future. Escorts should then be able to closely analyse the ecology of migration and staging of their test birds. These possibilities may give a new dimension to bird conservation measures during migration.


Journal of Ornithology | 2001

Der Zug des Weißstorchs (Ciconia ciconia): eine besondere Zugform auf Grund neuer Ergebnisse

Peter Berthold; Willem van den Bossche; Wolfgang Fiedler; Edna Gorney; Michael Kaatz; Yossi Leshem; Eugeniusz Nowak; Ulrich Querner

To formulate a comprehensive plan for the conservation of the White Stork (Ciconia ciconia) in conformity with the “Bonn Convention”, along the eastern migration route from the breeding grounds across Israel into the staging areas in northeastern Africa, it was essential to investigate the entire process of migration, including resting behaviour as well as the energetic and ecological aspects. Our approach employed satellite tracking (of 75 individuals), observations of storks in aviaries by methods including magnetic resonance imaging (MRI) and spectroscopy (MRS) (12 birds over 15 months), and extensive field studies. The main result of the investigation is that the White Stork exhibits, at least on the eastern route, a particular mode of migration not previously described in this form for any bird species, with the following characteristics: (i) very rapid travel from the breeding region into the North African staging areas, normally with flight periods every day, lasting about 8–10 hours and separated by 14–16 hours of rest. The ca. 4600-km distance to latitude 18°N is covered in an average of 18–19 days by both young and adult storks. (ii) Rest periods of a whole day or even several days are the exception, and their occurrence seems to be prompted by external circumstances rather than prescribed in the endogenous migration program. (iii) Body mass and fat deposition are low during the outward (and the homeward) journey and peak in midwinter, which is interpreted as an adaptation to unpredictable conditions in the winter quarters. (iv) There is no discernible hyperphagia during migration; instead, on the outward journey the storks evidently feed mainly to meet their immediate needs when in eastern Europe, more opportunistically when approaching the Mediterranean Sea, and practically not at all in Israel. According to this observation and the comparison of body weights in Sachsen-Anhalt and Israel, it is likely that storks lose weight on the outward trip and do not regain it until they reach Africa. We call the migration mode of the White Stork, which travels predominantly in gliding flight, the MSOM type (from “mostly travelling every day”, “seldom inserting whole-day rests”, “opportunistically feeding” and “moderate or no fat depots developing”), and distinguish it from the types ILHB (for intermittently migrating) and NNHB (migrating non stop) (see Discussion). The results of this study, in particular regarding fat deposition and state of breast musculature, are based substantially on MRI and MRS; these methods, tested here in a pioneering long-term study of a bird species living in the wild, have proved extremely useful and show great promise (see following paper). Für ein umfassendes Schutzkonzept für den Weißstorch (Ciconia ciconia) im Rahmen der „Bonner Konvention“ entlang der Ostroute von den Brutgebieten über Israel bis in nordostafrikanische Zwischenziele war es erforderlich, den genauen Zugablauf, das Rastverhalten sowie Fragen der Zugenergetik und Zugökologie zu untersuchen. Wir bearbeiteten die Fragen mit Hilfe der Satelliten-Telemetrie (75 Individuen), der Untersuchung von Störchen in Volieren einschließlich der Magnet-Resonanz-(MR-)Tomographie und -Spektroskopie (MRS) (12 Vögel, über 15 Monate) sowie umfangreicher Freilandstudien. Das Hauptergebnis der Untersuchungen ist: Der Weißstorch zeigt — zumindest auf der Ostroute — einen eigenartigen, bisher von keiner anderen Vogelart in dieser Form beschriebenen Zugmodus mit folgenden Charakteristika: 1) sehr zügiges, normalerweise tagtägliches Wandern vom Brutgebiet bis in die nordafrikanischen Zwischenziele, wobei täglich etwa 8–10 Stunden gewandert und 14–16 Stunden gerastet wird. Die rund 4 600 km bis zum 18. Breitengrad werden von Jung- wie Altstörchen im Mittel in 18–19 Tagen bewältigt. 2) Ganz- oder gar mehrtägige Rast wird nur ausnahmsweise eingeschoben und scheint eher durch äußere Umstände erzwungen als im endogenen Zugprogramm vorgegeben zu sein. 3) Körpermasse und Fettdeposition sind während des Wegzugs (und des Heimzugs) niedrig und erreichen Gipfelwerte im Mittwinter, die als Anpassung an unvorhersagbare Bedingungen im Winterquartier gedeutet werden. 4) Zugzeitliche Hyperphagie ist nicht erkennbar, vielmehr nehmen Störche während des Wegzugs Nahrung in Osteuropa wohl v. a. zur Deckung des Unterhaltsbedarfs auf, zum Mittelmeer hin mehr opportunistisch und in Israel so gut wie gar nicht. Dadurch und aus dem Vergleich von Körpermassen in Sachsen-Anhalt und Israel wird wahrscheinlich, dass Störche auf dem Wegzug an Masse verlieren, die dann erst in Afrika wieder aufgefüllt wird. Wir bezeichnen den Zugmodus des überwiegend im Gleitflug wandernden Weißstorchs als MSOM-Typ (von „Meist täglich wandernd“, „Selten ganze Rasttage einlegend“, „Opportunistisch Nahrung aufnehmend“ und „Maximal Mittelmäßige Fettdepots bildend“) und stellen ihm die Typen ILHB (für intermittierend ziehend) sowie NNHB (nonstop wandernd) gegenüber (s. Diskussion). Die Ergebnisse dieser Arbeit, v. a. über Fettdeposition und Brustmuskelzustand, beruhen ganz wesentlich auf der MR-Tomographie und MR-Spektroskopie, die hier in einer Lang-zeit-Pilotstudie an einer wild lebenden Vogelart zum Einsatz kam und sich als sehr nützlich und vielversprechend erwies (s. die nachfolgende Arbeit).


Journal of Ornithology | 1995

Satelliten-Telemetrie eines Zugvogels von Mitteleuropa bis in das südafrikanische Winterquartier: eine Fallstudie am Weißstorch (Ciconia ciconia)

Peter Berthold; Eugeniusz Nowak; Ulrich Querner

An adult male, equipped with a Microwave transmitter PTT 100, could be located during the whole away migration (onset 23 August 1993, termination 16 January 1994) from its nesting site near Berlin in Germany until S. Africa (over 11 994 km) and during the initial part of the return migration (until the death of the battery 27 February 1994 in Zambia). The total coverage of the bird was 13 404 km within 226 days. The stork migrated rapidly to W. Sudan where it stayed for more than two months (from 20 September to 27 November). Only during a second migratory phase (27 November to 16 January) it reached the southernmost part of its wintering area in S. Africa (about 200 km W of Pretoria) where it only stayed until 19 February. Thus wintering of the White Stork in Africa can be a fairly dynamic process rather than a static event as in many other bird species. The stork returned to its nesting site on 27 April 1994 so that its total round trip came to 249 days. It is likely that the total coverage of away and return migration by satellite-tracking in large long-distance migrants like White Storks will soon become possible when further developed transmitters are available.


Experientia. Supplementum | 1991

Satellite Tracking: a New Method in Orientation Research

Eugeniusz Nowak; Peter Berthold

The study of bird migration by satellite tracking began in the 1980s, after transmitters had become sufficiently small to allow the monitoring of larger migrating species. The initial studies in this direction were all successful with respect to establishing this method (Section 2) of elucidating new migration patterns and various aspects of orientation. These pilot studies are summarized in Section 3, Table 1, Figures 1-4. We believe that studies on avian orientation and navigation will, in general, greatly benefit from satellite tracking if some prerequisites are fulfilled and adequate experiments planned (Section 4). In future studies, smaller transmitters with increased life expectancies are needed, and possible effects of these transmitters on bird behaviour must be examined. Considerable improvement of satellite tracking in avian orientation research is to be expected, along with the development of a new generation of satellites allowing communication between satellites and transmitters (Sections 4, 5).


Journal of Ornithology | 1991

Satelliten-Telemetrie eines Gänsegeiers (Gyps fulvus) in Spanien

Peter Berthold; Joachim Griesinger; Eugeniusz Nowak; Ulrich Querner

During the autumn migratory period a juvenile Griffon Vulture was followed by satellite tracking from the breeding grounds in the Pyrenees to the area of Valencia. Satellite tracking was performed on the basis of a Toyocom transmitter connected to the Argos system. The bird could be traced over a two-month period from end of September to end of November 1990. After an initial south-ward movement the bird stayed in an arid lowland close to the Ebro valley for a longer period and later again moved southward to an area near Valencia. Before the transmitters lifetime ended due to battery insuffiency the bird had turned north into an area where Griffon Vultures are common. The experimental bird may have joined a large group of conspecifics, wintering there. The bird could be traced over a total distance of about 2000 km and the longest stage per day was about 80 km. As in the case of another European pilot study that we have recently carried out on Bewicks Swans, satellite tracking of a Griffon Vulture proved to be a highly promising method to examine in detail migratory movements as well as ecological aspects on route.


Journal of Ornithology | 1987

Die Satelliten-Telemetrie in der Erforschung von Tierwanderungen: eine Übersicht

Eugeniusz Nowak; Peter Berthold

Unsere Kenntnis der saisonalen Wanderungen von Lebewesen ist nicht ausreichend. Dies wird vor allem bei Schutzmaßnahmen regelmäßig deutlich; die bisher angewandten Methoden der Markierung sind nicht optimal und kaum zu verbessern. Insbesondere für den Schutz wandernder Tiere besteht ein verstärkter Bedarf an qualitativ und quantitativ neuwertigen Informationen über den Zugablauf, die rasch zur Verfügung stehen sollten. In letzter Zeit wurde eine Reihe verschiedener neuer Methoden zur Erforschung von Tierwanderungen erprobt, wobei die Satelliten-Telemetrie (ST) am aussichtsreichsten erscheint. Wir geben eine Literaturübersicht über die bisherigen Untersuchungen mit ST, machen einen Forschungsvorschlag im Auftrag des Naturschutz-Ressorts der Bundesregierung und diskutieren die ST im Hinblick auf Schutzvorhaben. Aus jüngster Zeit liegen erste publizierte Berichte über satellitentelemetrische Untersuchungen der Wanderungen des Karibus, des Eisbären, Schwarzbären, des Kamels, von einigen Walarten, der Kegelrobbe, der Westindischen Rundschwanzsirene, des Dugongs, der unechten Karett- und der Lederschildkröte, des Riesenhais sowie von vier grßen Vogelarten vor; einige weitere Experimente sind im Gange. Pionieruntersuchungen der Wanderungen des Weißkopfseeadlers, von Schwänen und des Riesensturmvogels in Amerika haben die Möglichkeit der Anwendung der ST im Bereich des Vogelzuges belegt; Untersuchungen der vollständigen Jahres-Wanderstrecken von Vogelarten fehlen aber noch gänzlich. Satelliten-Telemetrie ist insbesondere in der Lage, den Verlauf von Wanderungen nahezu lückenlos zu beschreiben, so daß sich zusammen mit Zusatzinformationen räumlich-zeitliche „Ökodiagramme“ von wandernden Individuen aufstellen lassen. Neben der Wanderroute lassen sich Rastplätze, Biotopwahl, Verweildauer, Zugstrategien u. a. m. genau ermitteln. Derartig genaue Zuganalysen sind für internationale Schutzmaßnahmen wie z. B. die Bonner Konvention von grundlegender Bedeutung. Es wird ein Plan vorgestellt, von der Bundesrepublik Deutschland aus mittels eines Experimentalsatelliten (u. U. TUB SAT 1 der Technischen Universität Berlin) eine Satelliten-Telemetrie-Untersuchung am Weißstorch durchzuführen, und zwar an mit Sendern ausgerüsteten Vögeln sowohl auf der Westroute über Spanien als auch auf der Ostroute über den östlichen Mittelmeerraum. Das Projekt wird im einzelnen beschrieben. Das wichtigste zu erwartende Ergebnis ist ein „Ökodiagramm“ des Storchenzuges von Europa bis Südafrika und zurück, aus dem u. a. konkrete Schutzmaßnahmen abgeleitet werden könnten. Daneben sind neue Erkenntnisse im Bereich der Grundlagenforschung, z. B. über die Orientierung, über Methoden der Öffentlichkeitsarbeit u. a. zu erwarten. Das Storchvorhaben würde zum ersten Mal die gesamte Jahres-Wanderstrecke einer ziehenden Vogelart erfassen. Our knowledge of annual migration in animals is insufficient, and the hitherto applied methods of individual marking are neither optimal nor can they essentially be improved. This problem becomes especially clear when dealing with conservation projects. With regard to the conservation of migrating animals, there is a great need for more qualitative and quantitative information about their migration systems, and this information should soon be available. In the last decades, a number of new methods for the investigation of animal migration have been tested. Among these, satellite radio tracking (SRT) appears to be most promising. Here we present a literature review of that new method, a research proposal by order of the nature conservancy department of the Government of the Federal Republic of Germany (FRG), and a discussion on the relevance of satelite radio tracking to conservation projects. Recently, reports of investigations using SRT have been published forRangifer terandus, Ursus maritimus, Ursus americanus, Camelus dromedarius, Physeter catodon and related species,Halichoerus gryphus, Trichechus manatus, Dugong dugon, Caretta caretta, Dermochelys coriacea, Cetorrhinus maximus as well as for four large bird species (see 5). Pioneer studies withHaliaeetus leucocephalus, Cygnus buccinator, C. columbianus andMacronectes giganteus have shown that SRT is feasible for the study of bird migration. Coverage of the overall migratory movements of a migratory species within a year, however, has, to date, not been obtained. SRT makes it possible to describe migratory routes almost completely, and so, in combination with additional information, spatial-temporal ‘eco-diagrams’ of migrating individuals can be obtained. In addition to the migratory routes, resting places, habitat preferences, duration of stop-over periods, migration strategies, etc., can be established. All these data are of basic importance for the realization of conservation projects such as the ‘Bonn Convention’. The following research proposal is presented in some detail: White Storks from the FRG, equipped with transmitters, should be tracked with SRT along the western route via Spain as well as along the eastern route via the eastern Mediterranean; this should be done using an experimental satellite (possibly TUB SAT 1 of the Technical University of Berlin). The most important result would be to obtain an ‘eco-diagram’ of Stork migration from Europe to South Africa and back; this would be helpful in the organization of stork protection measures. In addition, results concerning the mechanisms of orientation, methods of public relations, etc. are to be expected. In this White Stork project, the entire annual migration of a bird species could be fully understood for the first time.


Journal of Ornithology | 1985

Zur Kenntnis der Vögel im Königreich Polen des 16. Jahrhunderts: M. Cygański „Die Vogeljagd“

Eugeniusz Nowak

Das 1585 in Krakau erschienene Buch vonMateusz Cygański „Die Vogeljagd“ erweist sich als wichtige Quelle aus der Zeit der Anfänge der vogelkundlichen Literatur Europas. Die Artenkenntnis der Jäger war erstaunlich groß (Tab.). Auch Hinweise auf einstige Verbreitung mancher Arten am Ostrand Mitteleuropas lassen sich entnehmen sowie Angaben zur Biologie und Ökologie mancher für die Jagd besonders interessanter Vögel. According to the book of M. Cyganski issued in Krakow in 1585 the knowledge of bird species in the 16th century was remarkably good (Table). Futhermore the hunters were familiar with distribution and habits of several bird species. Some changes of distribution compared with the present situation can be traced. So Cyganskis book is an important source of the beginning of the European bird literature.


Journal of Ornithology | 1998

Erinnerungen an Ornithologen, die ich kannte

Eugeniusz Nowak

Written version of a presentation which was held during the Annual General Meeting of the German Ornithologists Society in 1997 in Neubrandenburg, and which received much acclaim. The author relates the personal histories of some 15 outstanding ornithologists (most from Eastern and Western Europe) now deceased who lived around the middle of the twentieth century. The scientific achievements of the people involved are barely touched upon; rather the tenoraccent of the presentation is an investigation of the impact of socio-political relationships on their scientific activities and the involvement of some of the scientists in politics. The author presents the facts not as accusations or indictments, but rather as a stimulus to the younger generation of scientists to consider the issues, in particular to think “What would I have done if I had lived there or at that time?” Auf Anregung des „Journal“-Herausgebers hat der Autor seinen am 28. September 1997 vor der 130. DO-G-Jahresversammlung in Neubrandenburg gehaltenen Vortrag für die nachfolgende Veröffentlichung niedergeschrieben. Er berichtet aus den Biographien mehrerer, zumeist ost- und westeuropäischer (bereits verstorbener) Ornithologen Mitte des 20. Jahrhunderts; sein Bemühen gilt insbesondere der Untersuchung des Einflusses der politisch-gesellschaftlichen Verhältnisse auf deren wissenschaftliche Tätigkeit sowie der Verstrickungen einiger dieser Wissenschaftler in die Politik. Spezielles Interesse schenkt der Autor der Person Prof. Günther Niethammers, eines der erfolgreichsten Ornithologen Deutschlands, zeitweise auch DO-G-Präsidenten, dessen Vergangenheit in jüngster Zeit mancherlei kritische Fragen aufgeworfen hat. Der Verfasser hat umfangreisches Informations- und Datenmaterial gesammelt und war bemüht, auf dieser Grundlage wahrheitsgerecht die Vorgänge der damaligen Zeit zu rekonstruieren.


Journal of Ornithology | 1989

Ausbreitung der Türkentaube (Streptopelia decaocto) in der UdSSR: Umfrage 1988

Eugeniusz Nowak

Im Gegensatz zu der Ausbreitung der Türkentaube in Mittel- und Westeuropa ist bisher nur wenig über die Expansion des Vogels in Osteuropa publiziert worden. Daher werden Daten über den jüngsten Stand der Ausbreitung in der UdSSR zusammengestellt. Die Informationen wurden 1988 mit einem Fragebogen in Zusammenarbeit mit der Ornithologischen Gesellschaft der UdSSR erhoben sowie durch Daten aus dem Schrifttum ergänzt. Die westlichen Republiken wurden bereits ca. 1968 besiedelt; gegenwärtig reicht die Verbreitung fast an den Ural; in Südrußland hat die Türkentaube bereits die Grenze zu Asien überschritten und kommt auch in W-Kasachstan vor. Die aktuelle Verbreitung in der UdSSR zeigt die beigefügte Karte. Etwa 40 % der Fläche des in Europa im 20. Jh. neugebildeten Areals liegen in der UdSSR. In Kasachstan ist künftig mit einem Zusammenschluß der bisher getrennten Populationen derS. d. decaocto aus Europa und Turkmenien sowie mit der ost-Kasachstanischen UnterartS. d. stoliczkae zu rechnen. In contrast to the spread in Central and Western Europe up until now only little has been published of the expansion of the Collared Dove in Eastern Europe. Detailed data on the recent status of the spread in the USSR are presented. The informations were gathered in 1988 by means of a questionaire in co-operation with the Ornithological Society of the USSR and supplemented by data from the literature. The sections of the text describe the spreading in the Union Republics. The western Republics were already settled in about 1968; currently the spread extends almost to the Urals, and in Southern Russia the species has already crossed the border into Asia and appears in western Kazakhstan. The current extent in the USSR is shown in the map. About 40 % of the area of the ranges newly established in the 20th century in Europe belongs to the USSR. In Kazakhstan it is likely that the formerly separated populations ofS. d. decaocto from Europe and Turkmenia will meet the eastern Kazakhstan subspeciesS. d. stoliczkae.

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Y. Leshem

Hebrew University of Jerusalem

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Erwin Stresemann

Humboldt University of Berlin

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