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Featured researches published by Frank Kalter.


Zeitschrift Fur Soziologie | 2006

Auf der Suche nach einer Erklärung für die spezifischen Arbeitsmarktnachteile Jugendlicher türkischer Herkunft. Zugleich eine Replik auf den Beitrag von Holger Seibert und Heike Solga: "Gleiche Chancen dank einer abgeschlossenen Ausbildung?" (ZfS 5/2005)

Frank Kalter

Zusammenfassung Zahlreiche Studien haben für den deutschen Arbeitsmarkt mittlerweile belegt, dass die Gruppe der Türken innerhalb der zweiten Generation eine gewisse Sonderrolle einzunehmen scheint: Während die schlechteren Positionierungen der Nachkommen anderer ehemaliger Arbeitsmigranten weitgehend durch formale Bildungsqualifikationen zu erklären sind, bleiben für die türkischen Jugendlichen auch unter deren Kontrolle in der Regel erhebliche Nachteile bestehen. Dies haben Holger Seibert und Heike Solga jüngst in dieser Zeitschrift noch einmal bestätigt. Wie viele andere Autoren führen sie letztlich eine spezifische Diskriminierung auf dem Arbeitsmarkt als Erklärung an. Dagegen wird in diesem Beitrag argumentiert, dass daneben noch weitere potenzielle Ursachen des spezifisch türkischen Nachteils denkbar sind, die theoretisch nicht weniger plausibel sind. Insbesondere ist hier der Mangel an hilfreichen Ressourcen zu nennen, etwa Unterstützungsleistungen seitens der Eltern oder vor allem auch Aufnahmeland-spezifische Kapitalien. Mit Daten des Sozioökonomischen Panels (SOEP) wird gezeigt, dass sich die von Seibert und Solga berichteten spezifisch türkischen Nachteile in der Tat schon weitgehend durch die ethnische Zusammensetzung der Freundschaftsnetzwerke und vor allem durch unzureichende deutsche Sprachkenntnisse erklären lassen. Dieser Befund hat auch vor strengeren kausalanalytischen Betrachtungen Bestand, die durch den Längsschnittcharakter der Daten möglich sind. Summary A series of studies on the fate of second generation immigrant children in the German labor market has identified a special pattern among those of Turkish heritage. While the disadvantages of the descendants of other labor migrants almost completely disappear when controlling for formal qualifications, Turkish young people as a rule experience a considerable ethnic penalty. This has been confirmed once again by the recent contribution of Holger Seibert and Heike Solga in this journal. In explaining this finding they - like many others - in principle refer to Turkish-specific labor market discrimination. In this paper, however, we argue that alternative explanations for the specific pattern among second-generation Turkish participants in the labor market are also available and that they are not less convincing from a theoretical point of view. Above all, the ethnic penalty may be due to a lack of helpful resources, such as weaker parental support or capital-specific factors in the receiving society. Using data from the German Socio-Economic Panel Study (GSOEP) we show that the Turkish penalties reported by Seibert and Solga can indeed largely be explained by the ethnic composition of friendship networks and German language proficiency. This finding proves to hold even when applying more strict longitudinal techniques to test the underlying causal relationships.


Archive | 2008

Ethnische Ungleichheit auf dem Arbeitsmarkt

Frank Kalter

Der besonderen Situation ethnischer Gruppen wird in der deutschen Arbeitsmarktforschung schon seit einiger Zeit verstarkte Aufmerksamkeit zugewendet. Kein Wunder, denn die Bedeutung dieses Themas ist vor allem durch die Zuwanderungen in den letzten Jahrzehnten mittlerweile schon rein zahlenmasig unubersehbar. So besitzen laut Statistischem Bundesamt Mitte 2003 ca. 1,86 Millionen der sozialversicherungspflichtig Beschaftigten in Deutschland einen auslandischen Pass, was einem Auslanderanteil von 6,9 Prozent entspricht.1 Ungefahr eine halbe Million (1,9 Prozent) sind dabei turkischer Nationalitat, weit mehr als eine weitere halbe Million besitzen die Staatsangehorigkeit eines der anderen funf ehemaligen Anwerbelander Italien, Ex-Jugoslawien, Griechenland, Portugal und Spanien. Neben Beschaftigten aus diesen traditionellen Landern der Arbeitsmigration finden sich knapp eine Viertelmillion Bescha ftigte aus weiteren westeuropaischen und knapp 200.000 Beschaftigte aus osteuropaischen Landern. Zu berucksichtigen ist dabei noch, dass ein nicht unbetrachtlicher Teil von Arbeitnehmern mit Migrationshintergrund, insbesondere Volksdeutsche Aussiedler, mittlerweile eingeburgert ist und die auf der Staatsangehorigkeit beruhenden Zahlen die Relevanz der Migration fur den Arbeitsmarkt somit noch unterschatzen. Generell ist zu erwarten, dass diese Relevanz schon allein aufgrund der Alters struktur der Bevolkerung in Deutschland noch weiter steigen wird, selbst wenn man keinen positiven Zuwanderungssaldo in den nachsten Jahren unterstellt.


Zeitschrift Fur Soziologie | 1994

Pendeln statt Migration? Die Wahl und Stabilität von Wohnort-Arbeitsort-Kombinationen

Frank Kalter

Zusammenfassung Langfristige Trends der räumlichen Mobilität in der Bundesrepublik Deutschland legen die These nahe, daß die Pendelmobilität zunehmend als Ersatz für Fernwanderungen in Erscheinung tritt. Eine Analyse des Sozioökonomischen Panels (SOEP) zeigt, daß diese Ersatzfunktion zumindest für einen beträchtlichen Teil von Fernpendlern bestätigt werden kann. In diesem Beitrag wird versucht, diesen ’Mobilitätsübergang’ mit Hilfe eines handlungstheoretischen Modells der Wahl zwischen Pendeln und Migration, das insbesondere die Einbeziehung von Veränderungen in den strukturellen Randbedingungen erlaubt, zu erklären. Das Entscheidungsmodell wird unter Verwendung von ereignisanalytischen Methoden mit den Daten des SOEP empirisch überprüft. Die theoretischen und empirischen Ergebnisse sind - wie sich zeigen wird - von unmittelbarer Bedeutung für die Diskussion, ob die beobachtbaren langfristigen Wanderungsentwicklungen den grundsätzlichen Behauptungen von Individualisierung und Mobilisierung widersprechen.


Journal of Mathematical Sociology | 2001

The Dissolution of Marriages: The Role of Information and Marital-Specific Capital

Josef Brüderl; Frank Kalter

Information and marital‐specific capital are key concepts in Gary Beckers theory of divorce. According to this approach, both information on the spouse obtained before marriage and marital‐specific capital should decrease the risk of divorce. Until now, however, convincing empirical tests of these hypotheses have been scarce. This is mainly due to methodological problems. On the one hand, available information indicators (like cohabitation) are often found to increase the risk of divorce, therefore showing the “wrong sign.” On the other hand, indicators of marital‐specific capital (like children and joint home ownership) are found, as expected, to lower divorce rales, but this effect might be spurious. In this paper, we try to get the facts straight by using data from the Mannheim Divorce study, which was especially designed to overcome these problems. Our results provide strong support for both hypotheses.


International Journal of Comparative Sociology | 2011

Differences in earnings assimilation of immigrants from the Former Soviet Union to Germany and Israel during 1994-2005: The interplay between context of reception, observed, and unobserved immigrants’ attributes

Yitchak Haberfeld; Yinon Cohen; Frank Kalter; Irena Kogan

The present study considers the interplay between patterns of immigrants’ self-selection and the context of reception (i.e. migration policies and the operation of the labor market) at the host country on different economic assimilation patterns. We compare three groups of immigrants from the Former Soviet Union (FSU) who arrived in Israel and Germany during 1994—2005: Jewish immigrants who arrived in Israel, Jewish immigrants who arrived in Germany (JQR), and ethnic Germans who arrived in Germany (EG). Using the same questionnaire for the German and Israeli samples, we disentangle the impact of the two effects on immigrants’ earnings assimilation by applying the Juhn et al. (1991) method of decomposing the difference in the earnings differentials between natives and FSU immigrants in the two host countries. The results indicate that earnings gaps between FSU immigrants and natives are wider in Germany than in Israel and that the role of contexts of reception is significant in determining patterns of self-selection. We find that the less rigid market attracts the more motivated immigrants, as indicated by the comparison between Jewish immigrant men in Israel and Germany. Within contexts of immigrant reception, the operation of the labor market is more important than formal policies in enhancing economic assimilation of immigrants, as indicated by the comparisons between JQR and EG immigrants in Germany and between Jewish immigrant women in Israel and Germany.


Archive | 2000

Theorien der Migration

Frank Kalter

Es ist nicht gerade eine leichte Aufgabe, einen Uberblick uber die theoretische Entwicklung der Wanderungsforschung zu geben, denn der Literaturbestand erweist sich als faktisch undurchschaubar. Obwohl dieser Eindruck auch bei der Beschaftigung mit anderen sozialwissenschaftlichen Themen entstehen mag, scheint die Vielfalt in Bezug auf das Wanderungsverhalten besonders ausgepragt zu sein. Das Thema „Migration“ hat sich von jeher als ein hochst interdisziplinarer Gegenstand prasentiert hat. Beitrage auf dem Gebiet der Migrationsforschung wurden u. a. in der Soziologie, der Okonomie, der Demographie, der Geographie, der Politologie, der Ethnologie und der (Sozial)-Psychologie erbracht — mit ahnlichen, aber auch unterschiedlichen Interessen und Methoden. Trotz aller Widerspruchlichkeiten, Differenzen und Unubersichtlichkeiten lassen sich jedoch zwei Uberzeugungen feststellen, uber die ein nahezu ungeteilter Konsens besteht. Die Erste betrifft die herausragende gesellschaftliche Bedeutung, die mit Wanderungsprozessen verbunden ist, die Zweite die Unzufriedenheit uber den bisherigen Stand der theoretischen Entwicklung.


Archive | 2011

Individual Resources and Structural Constraints in Immigrants’ Labour Market Integration

Irena Kogan; Frank Kalter; Elisabeth Liebau; Yinon Cohen

Entering the labour market, gaining adequate employment and pursuing a successful occupational career are central events in the life course of each individual. Among immigrants such events might occur several times in various societal contexts, implying that opportunities and constraints of these specific social circumstances have to be taken into account. Migration in itself is interconnected with the above-mentioned life course events, so that understanding these interrelationships and figuring out how these might vary across various immigrant origins and socio-economic groups are important aims of the migration-related life course research.


Archive | 2003

Stand und Perspektiven der Migrationssoziologie

Frank Kalter

Der besondere Gegenstandsbereich der Migrationssoziologie ist schnell auf den Punkt gebracht: Im Zentrum steht die soziologische Beschaftigung mit den Ursachen von Wanderungsbewegungen auf der einen Seite und mit ihren Folgen auf der anderen Seite. Hinter dieser kurzen und in dieser Allgemeinheit sicherlich unstrittigen Formel verbirgt sich jedoch eine Vielfalt von Fragestellungen und Herangehensweisen, wie sie heterogener kaum sein konnte. Es geht beispielsweise um die Regulierung der Arbeitsmigration im Europaischen Mehrebenensystem genauso wie um die Frage, wie soziale Distanzen gegenuber ethnischen Minderheiten in Netzwerken stabilisiert werden. Es geht um narrative Interviews, in denen sich Turken der zweiten Generation ‚zwischen‘ den Kulturen selbst verorten, genauso wie um die odds-ratios verschiedener Migrantengruppen fur den Ubergang von der Grundschule aufs Gymnasium.1 Es geht um die grosen Begriffe wie ‚Multikulturalismus‘, ‚Fundamentalismus‘ und ‚Transnationalismus‘ genauso wie um solche, die sich weniger gut in Tageszeitungen und Journalen machen, wie etwa,Investition in Aufnahmeland-spezifisches Humankapital‘. Gerade diese Breite der involvierten Gesichts- (und damit potentiell auch Streit-) punkte ist es, die auf der einen Seite fur viele schon immer den besonderen Reiz dieser Subdisziplin ausgemacht hat, auf der anderen Seite aber auch fur eine Reihe ihrer besonderen Probleme verantwortlich ist.


Archive | 2011

Die strukturelle Assimilation der zweiten Migrantengeneration in Deutschland: Eine Zerlegung gegenwärtiger Trends

Frank Kalter; Nadia Granato; Cornelia Kristen

Wie in vielen anderen europaischen Landern wachst auch in Deutschland zunehmend die Sorge, dass ethnische Schichtungen und damit einhergehende Segmentationen zu dauerhaften und problematischen Merkmalen der Gesellschaft werden. Im Hinblick auf die Arbeitsmarktintegration, die aus verschiedenen Grunden wohl die bedeutsamste Dimension der Integration darstellt (Esser 2000: 304; Kalter und Granato 2002), lasst sich beispielsweise feststellen, dass die Nachkommen der Arbeitsmigranten aus Italien, Griechenland, Ex-Jugoslawien, Portugal, Spanien und vor allem aus der Turkei immer noch deutlich benachteiligt sind. Obwohl die zweite Generation durchaus erfolgreicher ist als die erste Generation, erzielen junge Migranten bei weitem nicht die gleichen Ergebnisse wie gleichaltrige Deutsche ohne Migrationshintergrund. In der Zwischenzeit ist dieser Befund in einer Reihe von Studien wiederholt bestatigt worden (z.B. Seifert 1992; Szydlik 1996; Granato und Kalter 2001; Granato 2003).


Zeitschrift Fur Soziologie | 2001

Die Kontrolle von Drittvariablen bei der Messung von Segregation. Ein Vorschlag am Beispiel der familialen Assimilation von Migranten

Frank Kalter

Zusammenfassung In diesem Beitrag wird ein Verfahren vorgeschlagen, durch das eine Drittvariablenkontrolle bei der Verwendung von Segregationsindizes möglich wird. Es verknüpft das Multinomiale Logitmodell und den Dissimilaritätsindex. Diese Verbindung des Regressions- und Segregationsansatzes erweist sich als ein äußerst nützliches Instrument zur Analyse von sozialen Ungleichheitsstrukturen. Dies wird am Beispiel der Frage nach der familialen Assimilation von Migranten in Deutschland und mit Daten der Volkszählung 1970 und des Mikrozensus 1995 ausführlich demonstriert. Isoliert verwendet, erlaubt der Regressionsansatz keine eindeutige Einschätzung des grundsätzlichen Trends, und der Segregationsansatz kommt zu einem wenig sinnvollen Gesamtbild, da er die demographischen Veränderungen nicht berücksichtigt. Die vorgeschlagene Kombination beider Verfahren ermöglicht es jedoch, strukturelle Änderungen aus den Ungleichheitsstrukturen herausrechnen und somit die Grundthese einer tendenziellen Angleichung der Familientypen zwischen Deutschen und Migranten zu belegen. Summary This paper suggests a procedure to control for independent variables in the measurement of segregation. It links the well known Index of Dissimilarity to the Multinomial Logit Model. This combination of the regression approach and the segregation approach turns out to be a useful tool in analyzing structures of social inequality. Using data from the German population census of 1970 and the German microcensus of 1995 the trend toward family-type assimilation on the part of immigrants in Germany exemplifies the technique. In this case the regression approach would lead to an ambiguous picture of the general development, while the standard segregation approach provides a dubious answer as it does not take into account demographic change. However, combining both approaches allows us to control for structural changes in the assessment of dissimilarity. In the end, this lends support to the hypothesis that the family types of Germans and of immigrants have converged over the last decades.

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Irena Kogan

University of Mannheim

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