Cornelia Kristen
Leipzig University
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Publication
Featured researches published by Cornelia Kristen.
Archive | 2010
Cornelia Kristen; Jörg Dollmann
Zusammenfassung: Boudons analytische Unterscheidung zwischen primaren und sekundaren Effekten der sozialen Herkunft lasst sich auf die ethnische Herkunft erweitern. Hiervon ausgehend wird am Beispiel des ersten Bildungsubergangs im deutschen Schulsystem untersucht, ob sich das fur Kinder aus turkischen Zuwandererfamilien im Vergleich zu Kindern ohne Migrationshintergrund bestehende nachteilige Ubertrittsmuster in erster Linie als Folge von Leistungsdisparitaten ergibt oder ob es zusatzlich durch die Bildungsentscheidungen der Akteure beeinflusst wird. Anhand einer Primardatenerhebung zu Kolner Grundschulkindern wird gezeigt, dass sich die bestehenden Unterschiede vollstandig auf Disparitaten in den schulischen Leistungen (primare Effekte) und auf mit der sozialen Herkunft verbundene unterschiedliche Ubergangsbedingungen (sekundare soziale Effekte) zuruckfuhren lassen. Anstelle einer zusatzlichen Benachteiligung weisen turkischstammige Viertklassler aufgrund ihrer ausgepragten Bildungsmotivation nun sogar hohere Chancen auf, einen der anspruchsvolleren Sekundarschulwege einzuschlagen. Diese Befunde werden in Anlehnung an Boudon als positive sekundare Effekte der ethnischen Herkunft interpretiert.
Sociology Of Education | 2014
Fenella Fleischmann; Cornelia Kristen; Anthony Heath; Yaël Brinbaum; Patrick Deboosere; Nadia Granato; Jan O. Jonsson; Elina Kilpi-Jakonen; Georg Lorenz; Amy Lutz; David Mos; Raya Mutarrak; Karen Phalet; Catherine Rothon; Frida Rudolphi; Herman G. van de Werfhorst
Drawing on comparative analyses from nine Western countries, we ask whether local-born children from a wide range of immigrant groups show patterns of female advantage in education that are similar to those prevalent in their host Western societies. We consider five outcomes throughout the educational career: test scores or grades at age 15, continuation after compulsory schooling, choice of academic track in upper-secondary education, completion of upper secondary, and completion of tertiary education. Despite great variation in gender gaps in education in immigrants’ origin countries (with advantages for males in many cases), we find that the female advantage in education observed among the majority population is usually present among second-generation immigrants. We interpret these findings in light of ideas about gender role socialization and immigrant selectivity.
Archive | 2011
Frank Kalter; Nadia Granato; Cornelia Kristen
Wie in vielen anderen europaischen Landern wachst auch in Deutschland zunehmend die Sorge, dass ethnische Schichtungen und damit einhergehende Segmentationen zu dauerhaften und problematischen Merkmalen der Gesellschaft werden. Im Hinblick auf die Arbeitsmarktintegration, die aus verschiedenen Grunden wohl die bedeutsamste Dimension der Integration darstellt (Esser 2000: 304; Kalter und Granato 2002), lasst sich beispielsweise feststellen, dass die Nachkommen der Arbeitsmigranten aus Italien, Griechenland, Ex-Jugoslawien, Portugal, Spanien und vor allem aus der Turkei immer noch deutlich benachteiligt sind. Obwohl die zweite Generation durchaus erfolgreicher ist als die erste Generation, erzielen junge Migranten bei weitem nicht die gleichen Ergebnisse wie gleichaltrige Deutsche ohne Migrationshintergrund. In der Zwischenzeit ist dieser Befund in einer Reihe von Studien wiederholt bestatigt worden (z.B. Seifert 1992; Szydlik 1996; Granato und Kalter 2001; Granato 2003).
Journal for educational research online | 2014
Cornelia Kristen
Der Uberblicksbeitrag beschreibt die in der Bundesrepublik bestehenden migrationsbezogenen Unterschiede im tertiaren Bereich und systematisiert die zentralen Befunde. Betrachtet werden unterschiedliche Aspekte zuwanderungsspezifischer Ungleichheit im Hochschulbereich, insbesondere die Leistungsausgangslage, der Ubergang ins Studium, die Wahl eines Studienfachs und des Hochschultyps sowie der Studienabbruch. Der Illustration der ungleichen Bildungsmuster anhand deskriptiver Befunde schliest sich eine Zusammenschau der zentralen Ergebnisse der verfugbaren Studien an, welche mehrere relevante Einflussfaktoren, insbesondere mit der sozialen Herkunft verknupfte Merkmale, multivariat untersuchen. Neben Analysen fur Deutschland finden an dieser Stelle auch Arbeiten aus anderen europaischen Landern Berucksichtigung. Insgesamt zeigt sich, dass in dieser Bildungsetappe von keiner generellen Benachteiligung der Bevolkerung mit Zuwanderungshintergrund auszugehen ist. Studienberechtigte aus unterschiedlichen Migrantengruppen starten zwar mit schlechteren schulischen Leistungen, weisen jedoch bei gleicher Leistungsausgangslage und ahnlichen soziookonomischen Voraussetzungen durchweg eine hohere Studierneigung auf als die Mehrheitsbevolkerung. Auserdem ziehen Studienanfanger aus Zuwandererfamilien unter Kontrolle der sozialen Herkunft die Universitaten den beruflich orientierten Hochschulen vor. Uber die Facherwahl und den Studienabbruch lassen sich ausgehend von der momentanen Befundlage keine zuverlassigen Aussagen treffen.
Archive | 2016
Cornelia Kristen; Melanie Olczyk; Gisela Will
The data gathered in the German National Educational Panel Study (NEPS) can be used to describe and analyze the education of immigrants and their offspring across different stages in the school career and the life course and to uncover the origins of ethnic educational inequalities. In order to complement this task, it is necessary to adequately identify the population of interest. For this purpose, the NEPS includes a set of potential immigrant identifiers. This contribution provides an overview of the various measures and illustrates alternative ways of considering immigrants and their descendants. It also addresses a selection of problems that arise when applying one operationalization as opposed to another. The focus is on the country of birth, citizenship, and language use. The analyses are based on NEPS data from three starting cohorts: Kindergarten, Grade 5, and Grade 9. The findings indicate that the size of the immigrant population varies when using different operationalizations as well as across cohorts. Assignments based on citizenship and language use yield a substantially smaller migrant population than assignments via the country of birth. Drawing on the example of the two largest immigrant groups in Germany, namely children and youth of Turkish origin and from the Former Soviet Union, it turns out that the use of certain identifiers may not be equally appropriate for different groups.
Archive | 2016
Claudia Diehl; Christian Hunkler; Cornelia Kristen
Das Kapitel gibt einen kurzen Uberblick uber die Bedeutung ethnischer Ungleichheiten im Bildungsverlauf und die entsprechenden Kontroversen in Wissenschaft und Offentlichkeit. Zunachst wird das allgemeine theoretische Modell zur Erklarung von Bildungsungleichheiten erlautert, das von den Autorinnen und Autoren der thematischen Kapitel bei der Systematisierung der teilweise umfassenden empirischen Befunde verwendet wurde. Darauf aufb auend wird die Organisation des Bandes beschrieben, insbesondere die Einteilung in Kapitel uber die Mechanismen der Entstehung und Reproduktion ethnischer Ungleichheiten einerseits und uber den Verlauf ethnischer Ungleichheiten uber die einzelnen Bildungsetappen hinweg andererseits. Nach einem Uberblick uber die wichtigsten inhaltlichen Befunde der einzelnen Beitrage schliest das einleitende Kapitel mit einer resumierenden Schlussfolgerung zu der Bedeutung und den Ursachen ethnischer Bildungsungleichheiten in Deutschland.
Archive | 2013
Cornelia Kristen; Melanie Olczyk
In unterschiedlichen Zusammenhangen werden die Folgen der Einbindung in die Herkunftsgruppe in Form ethnisch gepragter Netzwerke und Kontexte fur den Bildungserwerb von Kindern und Jugendlichen aus Zuwandererfamilien diskutiert. Zum Teil wird dabei von negativen, zum Teil von positiven Konsequenzen ausgegangen. Im vorliegenden Beitrag werden die zugrunde liegenden Uberlegungen aufgegriffen und systematisiert. Hierzu werden zunachst Argumente und Mechanismen zu den vermuteten Effekten zusammengetragen und auf die Bildungssituation der zugewanderten Bevolkerung bezogen. Daran anschliesend werden empirische Befunde zu den Einflussen der ethnischen Einbettung prasentiert. Die Darstellung des Forschungsstands umfasst vor allem Studien, die sich auf Effekte der sprachlichen oder ethnischen Zusammensetzung des Umfelds richten oder in denen Einflusse der ethnischen Netzwerke untersucht werden. Auserdem werden Ergebnisse geschildert, die sich in direkterer Weise der Uberprufung der ablaufenden Prozesse widmen.
Journal of Ethnic and Migration Studies | 2018
Ai Miyamoto; Julian Seuring; Cornelia Kristen
ABSTRACT Despite their often-reported tendency to ‘aim high’, children of immigrants frequently demonstrate lower school achievement than children of non-immigrants. We address this attitude-achievement paradox by proposing a conditional view that contends that exposure to the destination countrys language is essential for transforming favourable educational orientations into achievement. Based on German data from the National Educational Panel Study (NEPS), we study the role of educational attitudes in terms of both sociological measures of educational aspirations and psychological measures of academic motivation. The attitude-achievement paradox is reflected in a weaker link between educational orientations and reading achievement among students from certain migrant groups than among their majority peers. Regarding the sources of these discrepancies, we find that immigrant students who use the destination language in their everyday interactions experience greater benefits from higher levels of educational aspirations and academic motivation than do those with less exposure to the language. In this manner, we can account for some of the observed group differences in the link between educational attitudes and achievement and, thus, for part of the attitude-achievement paradox.
Archive | 2016
Gisela Will; Melanie Olczyk; Cornelia Kristen
Der Buchbeitrag geht auf das Potential der Daten des Nationalen Bildungspanels (NEPS) fur Analysen zu Fragestellungen der Integrationsforschung ein. Im Anschluss an eine kurze Einfuhrung in die Rahmenkonzeption des NEPS werden zunachst Moglichkeiten zur Operationalisierung des Migrationshintergrunds aufgezeigt. Nachfolgend werden die fur die einzelnen Startkohorten zur Verfugung stehenden Fallzahlen ausgewiesen und die Zusammensetzung der Migrantenpopulation mit Blick auf den Generationenstatus sowie auf die Zugehorigkeit zu unterschiedlichen Herkunftsgruppen beschrieben. Es zeigt sich, dass der Anteil von Kindern aus Migrationsfamilien in der Kindergartenkohorte mit uber 30 % am hochsten ist, die Migrantenanteile jedoch uber die Startkohorten hinweg – mit zunehmendem Alter der Zielpersonen – zuruckgehen. In allen Stichproben gehoren Zuwanderer aus der Turkei und aus der ehemaligen Sowjetunion sowie deren Nachkommen zu den grosten Herkunftsgruppen. Die im NEPS erfassten migrationsspezifischen Inhalte – die ubergreifend fur die verschiedenen Startkohorten erhoben werden – stehen anschliesend im Fokus. Mit den zur Verfugung stehenden Angaben lassen sich vielfaltige Problemstellungen zu Prozessen der Integration behandeln. Abschliesend werden die Datenzugangsmoglichkeiten ebenso wie die zentralen Informationsquellen benannt.
Ethnicities | 2007
Cornelia Kristen; Nadia Granato