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Dive into the research topics where Franz Schultheis is active.

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Featured researches published by Franz Schultheis.


Archive | 1996

Bildungsforschung in einer Soziologie der Praxis: Pierre Bourdieu

Stephan Egger; Andreas Pfeuffer; Franz Schultheis

Das Werk des franzoosischen Soziologen Pierre Bourdieu ist beeindruckend in seinem Umfang. Es schliest mittlerweile nicht nur bald ein Dutzend breit angelegter Monographien ein, sondern auch eine Vielzahl zum Teil groserer Abhandlungen und unterschiedlichster Beitrage. Das Werk ist weiter ungewohnlich in der Bandbreite seiner Gegenstande. Es reicht von wissenschaftstheoretisch-epistemologischen Arbeiten und gesellschaftstheoretischen Schriften, von Beitragen zu einer Soziologie des Staates und des Rechts, der Politik und Okonomie zu einem weiten Kreis kultursoziologischer Studien, uber Bildung und Wissenschaft, Kunst, Literatur, Religion bis hin zu Untersuchungen zu Sprache und Familie. Schlieslich ist das Werk selten in seiner inneren Stimmigkeit. Es last mit zunehmender „Reife” eine Bewegung hin auf eine forschungsgesattigte, sehr gegenstandsnahe, hochst beziehungsreiche und durchgehend geordnete Soziologie der Praxis erkennen, deren aufidarerische Moglichkeiten einzigartig bleiben.


Archive | 2006

Die Metamorphosen der sozialen Frage in Zeiten des neuen Geistes des Kapitalismus

Franz Schultheis

Mit dem Fall der Mauer schien fur viele Zeitdiagnostiker das Ende der Geschichte gekommen. Angesichts eines fulminanten Sieges des Kapitalismus und seiner besitzindividualistischen Weltsicht uber die sich zum Sozialismus bekennenden Regime und deren kollektive Gesellschaftsentwurfe geriet auch die kritische Gesellschaftswissenschaft westlicher Pragung in die Krise. Ihr Vokabular erschien mehr und mehr von der Geschichte uberholt, Begriffe wie „Klasse“ oder „Ausbeutung“, „Entfremdung“ oder „Herrschaft“ erschienen mehr und mehr hohl und verbraucht, ihre Zeit abgelaufen und somit gut fur die Vitrinen historischer Museen. Es ist bestimmt nicht ubertrieben, hier von einer Identitatsund Orientierungkrise der zeitgenossischen Sozialwissenschaften zu sprechen, die sich obendrein den Vorwurf machen lassen und selber machen mussten, von den sich anbahnenden weltgeschichtlichen Erschutterungen nichts gespurt, geschweige denn sie voraus gesehen zu haben. Schlechte Noten fur Dauerbeobachtung und Diagnostik gesellschaftlichen Wandels, „ungenugend“ aber nicht zuletzt fur die Fahigkeit, den dann doch konstatierten Wandel auf uberzeugende Weise theoretisch einzufangen und verstehend nachvollziehbar zu machen.


The Sociological Review | 2009

In Algeria: Pierre Bourdieu's photographic fieldwork

Franz Schultheis; Patricia Holder; Constantin Wagner

Today Pierre Bourdieu is well known as one of the most important social scientists of the 20th century. One of the outstanding qualities of his work has been his innovative combination of different methods and research strategies as well as his analytical skills in interpreting the obtained data (his ‘sociological gaze’). In this paper, we attempt to retrace the development of an extraordinary way of doing social research and show the benefit of Bourdieus visual sociology for his empirical fieldwork and sociological theory. The article particularly stresses the significance of his photographic archive, which has long been ignored within the appreciation of Bourdieus work. Studying Bourdieus photography gives access to his æuvre in several new ways: not only can we understand how Bourdieu became an unconventional sociologist practicing his craft in the midst of a colonial war. Bourdieus visual anthropology also offers an insight into the status nascendi of Bourdieus sociology in all its elementary forms and contents. Through his photography Boudieu demonstrated the concepts of ‘habitat and habitus’, the material and symbolic living conditions of the Algerian population.


Archive | 1998

Familiale Lebensformen, Geschlechterbeziehungen und Familienwerte im deutsch-französischen Gesellschaftsvergleich

Franz Schultheis

Fallt der Begriff „Familie“, so glaubt in der Regel ein jeder ganz spontan und intuitiv, das sich dessen Bedeutung wohl ganz von selbst verstunde. Genau diese vermeintliche Selbstverstandlichkeit gerat aber schon bei leicht kritischem Nachfragen schnell ins Wanken: Wie definiert man Familie? Was ist eine richtige Familie? Vater-Mutter-Kind(er)? Kinderlose Ehepaare? Unverheiratete Paare mit Kindern? Alleinerziehende Mutter mit ihren Kindern? Oder gar homosexuelle Paare? Hinter dem immer noch allzu oft kontrafaktisch im Singular verwandten Konzept „Familie“ verbirgt sich eine unglaublich buntschillernde Vielfalt von sozialen Lebensformen und Praktiken, und ob diese effektiv als „Familie“ anerkannt und bezeichnet werden, hangt weitgehend von den normativen Standards des Betrachters bzw. ihres sozialen Kontextes ab. Diese variieren bekanntlich schon innerhalb ein und derselben Gesellschaft nicht unbetrachtlich und andern sich je nach Zugehorigkeit zu gesellschaftlichen Kategorien wie Schichten oder Milieus: Das „Familie“ fur die kinderreiche Nur-Hausfrau im landlichen Raum wahrscheinlich nicht die gleichen Assoziationen und normativen Erwartungen wachruft wie fur die kinderlose Single-Frau mit akademischem Vollzeitberuf in der Grosstadt, ist so banal, das man es besser nur en passant in Erinnerung ruft. Des weiteren variieren Familienvorstellungen und -werte auch im historischen Verlauf nicht unbetrachtlich. Und von einer Generation zur nachsten — prototypisch von den beruchtigten ’68ern vordemonst iert — kann sich das vorherrschende Bild von Familie sehr kontrastreich entwickeln. Auch hier bedarf es eigentlich keines sozialwissenschaftlichen Expertentums um Evidenzen zu schaffen: Ein vergleichender Blick in Familiensendungen der sechziger Jahre (Familienidyllen im Stile von „Mutter ist die Beste“) und der achtziger Jahre (Familienkrisen und Beziehungskisten in allen Variationen nach dem Muster von „Lindenstrase“) genugt vollauf.


British Journal of Industrial Relations | 2016

A ‘Problem of Fairness’ in the Making: The Transformation of Public Services from the Perspective of Postal Workers

Jörg Flecker; Franz Schultheis; Berthold Vogel

During the last two decades public administration and public services have undergone profound changes with far-reaching impacts on employment relations and working conditions. The paper presents the perceptions and lived experiences of workers affected by liberalization and privatization of public services. In doing so it focuses on workers’ ideas of fairness and dignity at work using the concepts of distribution, recognition and the public ethos of the common good and linking them to fundamental principles of justice. It is argued that the perception of inequalities as fair, while it is shaped by custom, is also being socially constructed during far-reaching changes. The analysis is based on a series of qualitative interviews conducted in Austria, Germany and Switzerland with postal-service workers, a sector well suited for the analysis because of the far-reaching changes in terms of market regulation, ownership of organizations, labour regulation, employment and working conditions.


Archive | 2006

Reproduktion in der Krise: Fallstudien zur symbolischen Gewalt

Franz Schultheis

Der vorliegende Beitrag unternimmt den Versuch einer Gesellschafts- bzw. Zeitdiagnose rund um den hier zu plausibilisierenden Zusammenhang zwischen aktuellen Transformationen des Kapitalismus und seines Ethos, einer sich zu-spitzenden Reproduktionskrise breiter Schichten und deren Konkretisierung im Phanomen einer wachsenden Prekaritat und Verwundbarkeit der heutigen Jugend.


Archive | 2016

Art Unlimited? Dynamics and Paradoxes of a Globalizing Art World

Franz Schultheis; Erwin Single; Raphaela Köfeler; Thomas Mazzurana

Until recently still a blank spot on the world map of art, China today occupies one of the top positions in the rankings of the global art market and has moved into the center of the speculations and the covetousness of its protagonists. But what is really happening on the spot, beyond the ethnocentric distortions of the Western viewpoint? What social representations and uses of art can be identified? A research team from the University of St. Gallen has taken up such questions in an ethnographical field research project which enables the actors in this emergent and nonetheless already market-dominated art field to have their say.


Archive | 2013

How Should Public Policy Transform the Stock of Buildings Toward Energy Efficiency and Low Emissions? Results from a System Dynamics Modeling Study of Switzerland

Matthias O. Müller; Ruth Kaufmann-Hayoz; Franz Schultheis; Markus Schwaninger; Silvia Ulli-Beer

We report on modeling work that shows how the market, technology, civil society and the state govern the diffusion of energy-efficient renovations in Switzerland’s stock of residential, multifamily buildings. The particular focus of this chapter is on the policy implications that we drew from an extensive System Dynamics modeling study. We conclude that energy efficiency is important, yet not sufficient in order to reach ambitious emission reduction goals. In addition to promoting energy efficiency, Switzerland should aim for a widespread decarbonization of heating systems. We discuss what kind of instruments can be used to address various policy levers in order to accelerate the diffusion of energy-efficient renovations. We propose two regulations that could serve as a framework for ambitious long-term decarbonization efforts. Finally, we propose a service innovation that could assist building owners in complying with the ambitious regulations required.


Archive | 2013

Habitus in der kabylischen Gesellschaft und Max Webers protestantische Ethik

Franz Schultheis

In den spaten 1950iger Jahren wurde der Wehrpflichtige Pierre Bourdieu, Abganger der Pariser Elitehochschule Ecole Normale Superieur, in das von den Befreiungskampfen gegen die franzosischen Kolonialherren gezeichnete Algerien geschickt. Funf Jahre danach kehrte er als gestandener Ethnologe und Soziologe nach Paris zuruck (vgl. hierzu im Einzelnen: Schultheis 2003, 2007, 2009). Dazwischen liegen mehrere Jahre intensivster Feldforschung, basierend auf teilnehmender Beobachtung, umfassenden statistischen Erhebungen, zahllosen Tiefeninterviews und Expertenbefragungen, genealogischen Forschungen, soziolinguistischen Analysen und fotografischen Dokumentationen, und dies alles unter oft schwierigen, ja dramatischen Bedingungen.


Archive | 2008

What’s left? Von der Desorientierung zur selbstreflexiven Standortbestimmung linker Gesellschaftskritik

Franz Schultheis

Mit dem Niedergang des so genannten ‚real existierenden Sozialismus’ scheint fur viele Gesellschaftstheoretiker und Zeitdiagnostiker auch das Ende sozialistischer Utopien schlechthin gekommen. Angesichts des fulminanten Sieges des Kapitalismus und der besitzindividualistischen Weltsicht uber die sich zum Sozialismus bekennenden Regime und deren kollektive Gesellschaftsentwurfe geriet auch die linke Gesellschaftskritik westlicher Pragung in die Krise. Ihr Vokabular erschien mehr und mehr von der Geschichte uberholt, Begriffe wie ‚Klasse’ oder ‚Ausbeutung’, ‚Entfremdung’ oder ‚Herrschaft’ wirkten mehr und mehr hohl und verbraucht, ihre Zeit abgelaufen und somit gut fur die Vitrinen historischer Museen. Es ist bestimmt nicht ubertrieben, hier von einer Identitats- und Orientierungskrise der zeitgenossischen kritischen Gesellschaftsanalyse zu sprechen, die sich obendrein den Vorwurf machen lassen und selber machen muss, von den sich anbahnenden weltgeschichtlichen Erschutterungen nichts gespurt, geschweige denn vorausgesehen zu haben. Schlechte Noten fur kritische Dauerbeobachtung und Diagnostik gesellschaftlichen Wandels, ‚ungenugend’ aber nicht zuletzt fur die Fahigkeit, den dann doch konstatierten Wandel auf uberzeugende Weise theoretisch einzufangen und verstehend nachvollziehbar zu machen. Dass die kritische Sozialwissenschaft nur dann und dadurch aus dieser Krise herausfinden kann, dass sie sich selbst als Teil dieser historischen Dynamik und der sie auszeichnenden Radikalisierung des Projektes der Moderne begreift, sich selbst also reflexiv gewendet zum ‚Problem’ macht und auf ihren Beitrag zum Prozess der Rationalisierung und Modernisierung befragt, ist mittlerweile allgemein anerkannt, jedoch in der Regel nur auf der Ebene essayistischer Zeitdiagnostik und einer theorielastigen Selbstbespiegelung, wahrend es doch eigentlich darauf angekommen ware, den relativen Anteil sozialwissenschaftlicher Reprasentationsarbeit an dieser historischen Dynamik empirisch aufzuzeigen und in ihrer Pragekraft fur den vermeintlich nur von einer objektiven Beobachterposition aus registrierten Wandel plausibel nachzuzeichnen. Zunachst gehort einmal hierzu anzuerkennen, dass die Krise der linken Gesellschaftskritik zu einem guten Teil ‚hausgemacht’ war und mit der mangelnden theoretischen Verkraftung grundlegender sozialstrukturellen Transformationen fortgeschrittener Industriegesellschaften einherging, die sich bereits ab den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts ankundigten.

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Marta Roca i Escoda

Université libre de Bruxelles

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