Hans Löhrl
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Publication
Featured researches published by Hans Löhrl.
Journal of Ornithology | 1959
Hans Löhrl
Junge Halsbandschnäpper wurden handaufgezogen, flogen im Flugkäfig aus und wurden dort selbständig. Darauf wurden sie 90 km nach Süden verfrachtet und in einem von dieser Art unbewohnten Gebiet freigelassen. Im nächsten Frühjahr siedelten sich mindestens 9 ♂♂ dort an, was 19% Rückkehrern entspricht, wenn die Hälfte der Vögel ♂♂ waren. ♀♀ kehrten in geringerer Zahl zurück und wurden nicht restlos erfaßt. Eine weitere Gruppe wurde erst vor Ende der Jugendmauser verfrachtet. Auch davon kehrten 18-19% der ♂♂ zurück. Ein Zeitraum von rund 2 Wochen vor dem Wegzug reichte also zur Prägung auf ein Gebiet als „Heimat“ aus. Von einer dritten Gruppe von insgesamt 68 Schnäppern (= ca. 34 ♂♂), die erst nach Ende der Jugendmauser zur Wegzugzeit aufgelassen wurde, konnte später keiner nachgewiesen werden, auch nicht am Aufzuchtsort. Letzteres könnte an der Ungunst der örtlichen Verhältnisse liegen.
Journal of Ornithology | 1973
Hans Löhrl
In einem sehr nahrungsreichen Laubwaldgebiet wurden Nisthöhlen aus Holzbeton mit einem Innendurchmesser von 20 cm (Typ A) und 9 cm (Typ B) aufgehängt. Im zweiten Versuchsjahr wurden die beiden Typen ausgetauscht. Ergebnis: 1. In A wurden in beiden Jahren signifikant mehr Eier gelegt als in B. 2. Schlüpferfolg und Nestlingsmortalität waren in beiden Typen nicht verschieden, so daß in A mehr Junge ausflogen als in B. Das Gewicht der Jungen war nicht verschieden. Die Vermehrungsrate der Kohlmeise ist also in Höhlen mit großer Nestfläche größer. Dieser Bruthöhleneffekt ist der erste Nachweis eines Einflusses auf die Gelegegröße und Jungenzahl, der nicht mit der Nahrung zusammenhängt. Als ultimate factor wird die Temperatur angenommen: an kalten Tagen in Verbindung mit der stärkeren Isolierung des Nestes in A gegenüber B. Bei großer Wärme erlaubt das Nest in A ein Auseinanderrücken der Jungen. In a study area of deciduous woods, rich in food, nest-boxes of sawdust with an inside diameter of 20 cm (type A) and 9 cm (type B) were interchanged during a two year experiment. Results: In both years, Great Tits laid significantly more eggs in type A than in type B boxes. There were no differences in hatching success and nestling mortality between the two box types, therefore more young fledged from A than B boxes. There was no difference in weight of young in the two types of boxes. The reproductive rate of the Great Tit is therefore higher in boxes with a larger amount of nesting surface. This effect of box size is the first proof of any influence on clutch size and number of young, independent of any possible influence due to food supply. Temperature is considered to be the ultimate factor. On cold days, there is a higher degree of isolation in A, and on warm days, the young in A are able to spread out over the whole surface to avoid hyperthermia.
Journal of Ornithology | 1968
Hans Löhrl
Die Differenz zwischen der Gelegegröße und der Zahl der ausfliegenden Jungen geht oft darauf zurück, daß bei ungünstiger Witterung die Nahrung nicht ausreicht, um sämtliche Jungen zu sättigen. In solchen Fällen leiden nicht alle Jungvögel unter Nahrungsmangel, sondern ein spezifischer Mechanismus bewirkt, daß einzelne Junge bei der Fütterung so stark benachteiligt werden, daß sie frühzeitig sterben. Meist handelt es sich um die zuletzt geschlüpften Jungen. Daß keine organische Schädigung oder Parasitierung vorliegt, ergaben Experimente, in denen sich Nesthäkchen, die in andere Nester versetzt und dort ausreichend gefüttert wurden, normal weiterentwickelten. Für die gezielte Benachteiligung von Nesthäkchen ergab sich folgender Verhaltensmechanismus: Bei Höhlenbrütern der GattungenSitta, Ficedula undParus erhalten solche Junge das Futter, die am schnellsten reagieren und als erste sperren. Geschwächte Junge zeigen eine herabgesetzte Reaktionsgeschwindigkeit, sie sperren stets einen Moment später als die übrigen und werden bei der Fütterung übergangen. Wenn größere Junge bereits bei Annäherung des Altvogels sperren, wird das am höchsten sperrende Junge gefüttert. Das kleinere Nesthäkchen kann seinen Hals nicht mehr so hoch strecken, daß es die Geschwister überragt. Beobachtete Nesthäkchen wurden nur noch gefüttert, wenn die Altvögel rasch hintereinander kamen, wobei das Nesthäkchen von der vorigen Fütterung her noch sperrte und daher scheinbar Erstsperrer war. Bei Vogelarten, deren Junge nicht sperren, sondern das mitgebrachte Futter im Nest aufnehmen und selbst verzehren, sind andere Mechanismen, die teilweise noch unbekannt sind, beteiligt. Beim Mäusebussard sind nachWendland die Nestjungen in den ersten 2–3 Wochen besonders aggressiv gegen ihre schwächeren Geschwister, die bei Nahrungsmangel meist in diesen ersten Wochen sterben. Beim Schreiadler tötet das zuerst geschlüpfte Junge regelmäßig das jüngere Geschwister, indem es auf dieses steigt und es erdrückt. Bei Vogelarten, die normalerweise Tiere ähnlicher Größe erbeuten, kommt es vor, daß sie die Nesthäkchen als Nahrung betrachten und verzehren. Bei freibrütenden Singvögeln sind Nesthäkchen, die sterben, weniger häufig. Diskutiert wird das Problem, ob das häufige Vorkommen von Nesthäkchen als unvollständige Anpassung der Gelegestärke zu werten ist. The difference between the clutch size and the number of young to fledge is often due to the fact that, in unfavourable weather conditions, there is not enough food to satisfy the whole brood. In this situation, not all the young birds suffer from undernourishment. Instead, a specific mechanism results in individual nestlings being so severely discriminated against during the feeds that they die early. As a rule, this happens to the last hatched of the nestlings. Experiments show that no organic weakness, or parasitic infection, is involved, for in these experiments ‘runts’ placed in other nests, and adequately fed there, developed normally. The following behavioural mechanisms operate to direct discrimination against the runt: In the case of hole-nesting birds of the generaSitta, Ficedula andParus, the nestlings that get food are those which react most quickly and gape first. Weakened nestlings show a slower reaction time, constantly gape a moment later than the others and are passed over during the feeds. If larger nestlings are already gaping at the parents approach, the food will go to the nestling whose gape is raised the highest. The smaller runt can no longer stretch its neck high enough to outreach its siblings. The runts under observation were fed only when the parents followed each other in such quick succession that the runt was still gaping from the previous feed and so appeared to be the first to gape. With bird species in which the nestlings do not gape but pick up and consume, by themselves, the food that has been brought, other mechanisms are involved which are still partly unknown. According toWendland, the nestlings of the Common Buzzard are particularly aggressive to their weaker siblings in the first 2–3 weeks, and the latter generally die from undernourishment. With the Lesser Spotted Eagle, the first hatched nestling regularly kills the younger sibling in the process of clambering upon and squashing it. With bird species which normally prey upon animals of a similar size, it seems that the runts are considered as food and are eaten. The death of runts among open-nesting Passerines is less common. There is a discussion of the problem as to whether or not the frequent occurrence of runts is to be regarded as an incomplete adaptation of the mechanisms controlling clutch size.
Journal of Ornithology | 1960
Hans Löhrl
Der Untersuchung lag die Frage zugrunde, ob der Korsische KleiberSitta whiteheadi in biologisch-ethologischer Hinsicht dem nordamerikanischen KleiberSitta canadensis trotz des gewaltigen Abstandes ihrer Wohngebiete so nahe stehe, das beide als Rassen (Subspezies) der gleichen SpeziesSitta canadensis betrachtet werden durfen. Diese auf die morphologische Ahnlichkeit gestutzte Auffassung war in viele Schriften ubernommen worden, seitdem sieHartert (1905) aufgebracht hatte.
Journal of Ornithology | 1980
Hans Löhrl
Nach Beginn der Eiablage wurden die Nisthöhlen mit 14 cm Durchmesser des Brutraumes gegen solche mit 9 cm sowie die vorhandenen Eier ausgetauscht. Die Größe der Vollgelege entsprach daraufhin der Größe des Nestes nach dem Austausch. Great Tits lay more eggs in cavities with greater internal diameter than in narrow cavities. An attempt was made to determine in which phase of the breeding cycle the tits become informed about the size of the cavity. Wide cavities with a diameter of 14 cm in chip-board cement and narrow cavities of 9 cm were exchanged after the completion of nest-building and after the beginning of egg-laying. This showed a significant correlation between clutch size and size of cavity after the exchange. Information about cavity size had thus been gained after the beginning of egg-laying.
Journal of Ornithology | 1973
Hans Löhrl; Gerhard Thielcke
Die Alarmlaute europäischer und nordafrikanischer Tannenmeisen gegen Nesträuber sind sehr verschieden (Abb. a, c). Europäische Tannenmeisen verwenden den nordafrikanischen Typ nur bei größter Erregung (eine Beobachtung an wildlebenden). Europäische Tannenmeisen und Schwarzschopfmeisen, die zusammen mit marokkanischen Tannenmeisen in einer Voliere gehalten wurden, brachten in Alarmsituationen zuerst die ihnen gemäßen Rufe und dann die der nordafrikanischen (Abb. d). Wahrscheinlich ist der afrikanische Alarmruftyp der ursprüngliche. Der stammesgeschichtlich junge Alarmruftyp der UntergattungPeriparus ging den nordafrikanischen Populationen verloren. The alarm call against nestpredators of European and North African Coal Tits are quite different (fig. a, c). European Coal Tits call like African Coal Tits only in situations of drastic excitement (one observation in the field). European Coal Tits and Vigors Black Crested Tits, kept together with Coal Tits from Morocco in an aviary, used in alarm situations first their usual calls and then the calls of the North African subspecies (Abb. d). Apparently the African form of the alarm call is the older. The North African populations have lost the evolutionarity young form of the alarm call of the subgenusPeriparus.
Journal of Ornithology | 1973
Hans Löhrl; Hans Gutscher
Eine aus Einzelbrütern bestehende Dorfpopulation der Rauchschwalbe wurde vier Jahre lang in Beziehung auf die Ankunftszeiten, den Wegzug, den Legebeginn der I. und II. Brut, den Zeitabstand beider Bruten, die Gelegegröße und den Bruterfolg untersucht. Dazu kamen Fragen des Einflusses der Witterung sowie etwaiger Einflüsse kalter Bruträume im Vergleich zu warmen Stallungen auf den Bruterfolg. Untersuchungsgebiet war das Dorf Riet nordwestlich von Stuttgart, klimatisch zum Neckarbecken gehörend. Ankunftszeiten und Bruten wurden wöchentlich, manchmal auch täglich kontrolliert. Die Witterung in den Frühjahrsmonaten war in den vier Untersuchungsjahren sehr verschieden; der Legebeginn, teilweise auch die Ankunft, erwiesen sich als witterungsabhängig. Die Ankunft der Brutpopulation (20 bis 23 Paare pro Jahr) dauerte 49, 51, 40–46, 66 und 65 Tage. Der Wegzug dauerte von Ende August bis Ende September. Der Legebeginn für die früheste Jahresbrut lag zwischen Ende April und dem 13. Mai. Innerhalb der Population verteilte sich die Eiablage der I. Brut auf 42, 47, 37 und 38 Tage. Die häufigsten Legebeginne fielen auf die dritte Mai-Dekade, die letzten Gelege der Erstbrut wurden am 17.6., 13.6., 3.6. und 20.6. begonnen. Der Anteil der Paare mit Zweitbruten schwankte zwischen 91 %, 76 %, 86 % und 65 %. Insgesamt gab es 69 Zweitbruten gegenüber 86 Erstbruten, im Durchschnitt 80 %. Die Zeitabstände zwischen der I. und II. Brut betrugen im Durchschnitt 53,5 Tage und schwankten zwischen 46 und 65 Tagen. Das erste Ei der frühesten Zweitbruten wurde zwischen dem 10. 6. und 28. 6. abgelegt, die spätesten am 5. und 7. August. Die Eiablage bei der II. Brut verteilte sich auf 35 bis 52 Tage. Die Gelegegröße der I. Brut betrug im Jahresdurchschnitt 4,7; 4,7; 5,0 und 5,0. Bei der II. Brut war sie abgesunken auf durchschnittlich 4,05; 4,5; 4,3 und 4,15. Innerhalb der vier Jahre enthielten die Gelege der I. Brut durchschnittlich 4,85, die der II. Brut 4,25 Eier. Zwei Drittbruten enthielten je 4 Eier. Der Durchschnitt aller 157 Bruten beträgt 4,57. Die Abnahme der Eizahl während der Brutperiode war im Vergleich mit anderen Arten gering. Da sich das Nahrungsangebot nicht ändert, könnte die verminderte Jungenzahl eine Anpassung an die um 2 Stunden verkürzte Tageszeit darstellen, die für die Insektenjagd zur Verfügung steht. Der Bruterfolg war sehr hoch. Bei der I. Brut ergaben 87,3 % der gelegten Eier flügge Junge, bei der II. Brut 87,7 %. Im Durchschnitt flogen bei der I. Brut 4,23 Junge je Brut, bei der II. Brut 3,72 Junge aus. Die Frage etwaiger Vorteile einzeln oder gemeinschaftlich brütender Rauchschwalben wird erörtert. Die Produktion, d. h. die Zahl der ausgeflogenen Jungen pro Brutpaar betrug 7,0; 7,6; 7,8 und 6,7. Das Jahresmaximum waren 13 und 12 Junge pro Brutpaar. Zwischen „kalten“ Bruträumen und warmen Ställen ergaben sich nur geringfügige Unterschiede. Die Produktion betrug 7,1 und 7,38. Der geringe Unterschied geht nicht auf die Gelegegröße, sondern auf die in kalten Räumen etwas geringere Zahl von Zweitbruten und etwas höheren Ausfälle an Eiern und Jungen zurück. A village population of the Swallow, breeding in single pairs in small rooms, was studied during a period of four years. Data taken included time of arrival, time of departure, beginning of egg laying in the first and second broods, time interval between the two breeding periods, clutch size and breeding success. The possible influences of weather and cold rooms compared with warm stables on breeding success were examined. The study area was the village Riet northwest of Stuttgart; the climate was typical of the warm Neckar Valley. Time of arrival was recorded, and nests were inspected weekly, sometimes daily. Spring weather differed from year to year during the four-year study period. The beginning of egg laying and sometimes also time of arrival were correlated with the weather conditions. The time of arrival of the whole population (20–23 pairs) was 40, 51, 40–46, 66 and (in a fifth year) 65 days. Departure began in the last week of August and terminated by the end of September. The beginning of egg laying in the earliest clutch of the year ranged from the last days of April to the 13th of May. First clutches of the population were completed within periods of 42, 47, 37 and 38 days. The greatest number of clutches were laid during the last ten days of May. The last first clutches began on the 17th, 13th, 3rd and 20th of June. The percentage of pairs breeding a second time was 91 %, 76 %, 86 % and 65 %. There were altogether 69 second clutches in contrast to 86 first clutches over the four years. The interval between the first and second clutch averaged 53,5 days, and ranged from 46 to 65 days. The first egg of the earliest second clutch was laid between the 10th and 28th of June, the latest between the 5th and 7th of August. Egg laying for the second clutches was spread over a period of 35 to 52 days. The average first clutch sizes were 4,7; 4,7; 5,0 and 5,0. Second clutches averaging 4,05, 4,5, 4,3 and 4,15 were smaller. Average clutch size over the four-year period was 4,85 for the first clutch and 4,25 for the second. There were two third clutches, each with four eggs. The average of all 157 clutches was 4,57. In contrast to some other species, the decrease in clutch size during the breeding season was low. Since the food supply was equal during both breeding attempts, the low decrease in clutch size was probably an adaptation to shorter day lenght: there were two hours less for hunting insects. Breeding success was very high; for the first breeding attempt 87,3 % of the young fledged, and for the second 87,7 %. The average number of fledged young was 4,23 for the first brood and 3,7 for the second. The advantages of solitary versus colonial breeding are discussed. The production, i.e. number of fledged young per pair averaged 7,0, 7,6, 7,8 and 6,7. The two highest numbers per pair in one season were 13 and 12. Only small differences were found between pairs nesting in cold rooms versus warm stables. The production in cold rooms was 7,1, in warm stables 7,38. The difference was not in lower clutch sizes, but because of fewer second clutches and slightly higher losses of eggs and young.
Journal of Ornithology | 1986
Hans Löhrl
Obwohl die Kohlmeise in sehr verschiedenen Höhlen brütet, zeigt die Art eine signifikante Bevorzugung, wenn sie die Möglichkeit zur Auswahl hat. Versuche mit Holzbetonnisthöhlen ergaben eine eindeutige Präferenz tiefer Höhlen von 19 cm Tiefe (vom Flugloch ab) gegenüber Höhlen von 14 oder 9 cm Tiefe. Noch tiefere Höhlen wurden abgelehnt, ebenso horizontal verlaufende. Bruthöhlen mit großem Innenraum von 20 cm Durchmesser wurden gegenüber Modellen von 14 oder 11,5 cm bevorzugt. Der große Brutraum wurde gegenüber tieferen, aber engeren Höhlen bevorzugt; eine solche Höhle sollte 14 cm tief und nicht 19 cm tief sein. In der Diskussion wird ein möglicher Selektionsvorteil in der Sicherheit vor Nestfeinden sowie der besseren Isolation des Nistmaterials gegenüber engeren Höhlen vermutet. Der Bruterfolg ist in großen Höhlen infolge größerer Gelege am größten. Although the Great Tit nests in a wide variety of holes, it shows a significant preference when a choice is available. Experiments with cement-sawdust nest-boxes indicated a clear preference for deep boxes of 19-cm depth (measured from entrance hole) over boxes 14 or 9 cm deep. Still deeper boxes were rejected as were those horizontally mounted. Nest-boxes with large internal space of 20-cm diameter were preferred to models of diameter 14 or 11.5 cm. The large box was preferred to deeper boxes with smaller internal diameter; such a box should be 14 and not 19 cm deep. It is suggested in the discussion that the larger-diameter box offers a possible selective advantage over smaller models in security against nest-predators as well as better insulation in the form of more extensive nest material. Breeding success is highest in large-diameter boxes due to larger clutches.
Journal of Ornithology | 1966
Hans Löhrl
Parus lugubris bewohnt nur beschränkte Gebiete in Südosteuropa, Kleinasien und dem angrenzenden Persien. Auch im Verbreitungsgebiet lebt sie nur in vielfach isolierten Reliktwäldern in Berglagen. Über den Biotop gibt es einige Mitteilungen in der Literatur. In Jugoslawien brütet die Trauermeise bevorzugt im Gebiet vonQuercus pubescens, also in Bergwäldern mit lichtem Laubwald. Zwischen den Bäumen befinden sich Gebüsch und Steinwälle. Über ihre Brutbiologie ist sehr wenig bekannt. Mehrere Reisen in das dalmatinische Brutgebiet sowie die Aufzucht und Haltung einiger Vögel in der Voliere im Jahre 1965 sollten diese Lücken schließen. Die Beobachtungen erfolgten im Gebiet der Cetina-Mündung bei Omiš. Dort fanden sich mehrere Paare und zwei Bruthöhlen in 250 m Meereshöhe. Beide waren in älteren Flaumeichen 2,5 bzw. 6–7 m über dem Boden. Die einen Jungen schlüpften am 27. 4., die anderen etwa am 25. 4., was einen Brutbeginn zwischen dem 10. und 15. 4. und einen Legebeginn vor dem 10. 4. ergibt. Die aufgezogenen Jungen waren mit 19 Tagen flugfähig. Das Territorium eines noch singenden ♂ umfaßte ein Gebiet von rund 300 m ∅. Auf einer Strecke von etwa 1,5 km Länge befanden sich 4 verschiedene Paare, deren Reviere weit ins Tal hinabreichten. Bei der Nahrungssuche hielten die Paare stets zusammen. Im Herbst (Mitte November) waren die Paare teils einzeln, teils in lockerer Verbindung mit anderen Meisenarten. Unter den Rufen ist typisch ein Schnärren, das von einigenssi-Lauten eingeleitet wird (s. Spektrogramm). Der Gesang besteht aus wenig melodischen, gleichförmigen Strophen. Die Jungvögel haben einen Standortlaut, der aus schnell gereihten Einzellauten besteht. Beim Ausfliegen wogen die Jungen rund 16 g. Am 26. Tag zeigte sich starkes Neugierverhalten. Am 31. Tag waren sie völlig unabhängig und nahmen alle Futterarten an. Auffallend war ihre große Vorsicht gegenüber allem Neuen, auch neuartigem Futter. Ihr Mißtrauen unterschied sie von allen übrigen, unter gleichen Bedingungen aufgezogenen einheimischen Meisen. Auch das Beispiel anderer in der Voliere lebender Arten behob das Vorsichtsverhalten nicht. Die Jugendmauser dauerte bis Ende August. Anschließend wurden die Vögel aggressiv gegeneinander und wurden getrennt. Gleichzeitig begann ein Vogel zu singen. Trauermeisen sind imstande, auch harte Samen zu öffnen. Sie halten diese nicht nur mit den Zehen fest auf einer Unterlage, sondern stecken sie in Spalten, wo sie ohne Mithilfe der Füße geöffnet werden können. Ihre Vorliebe für Samen steigert sich im Herbst. Gleichzeitig verstecken die Meisen sehr eifrig Samen aller Art in Vertiefungen und auf dem Boden, wie es vonP. palustris bekannt ist. Parus lugubris gehört mit den übrigen Graumeisen zur Untergattung Poecile. Die Angehörigen dieser Gruppe sind besonders winterhart. Alle Arten im höchsten Norden und die meisten Gebirgsformen gehören zur UntergattungPoecile. Soweit bekannt, fressen alle im Winter teilweise Samen und verstecken überflüssiges Futter. Das Territorialverhalten ist beiPoecile-Arten ausgeprägter als bei anderen Arten. Die Reviere sind größer und die Dichte ist geringer als etwa beiP. major, caeruleus oderater. Nur die HaubenmeiseP. cristatus (UntergattungLophophanes) hat ein ähnliches Verhalten. Die meistenPoecile-Arten zimmern ihre Bruthöhlen selbst.Parus lugubris, die als einzige in der Größe der Kohlmeise,P. major, ähnlich ist, lebt möglicherweise nur deshalb in einem beschränkten Gebiet, weil dort die Konkurrenz der Kohlmeise geringer ist als in nördlicheren Gebieten. Diese bezieht sich weniger auf die Nahrung als auf die Bruthöhlen. Alle übrigenParus-Arten benötigen kleinere Höhlen, die fürP. major nicht ausreichen. Auch die nächstgrößte Art,P. cinctus, bewohnt ein Areal im hohen Norden, in demP. major fehlt.
Journal of Ornithology | 1961
Hans Löhrl
Der Untersuchung lag die Frage zugrunde, ob der Korsische KleiberSitta whiteheadi in biologisch-ethologischer Hinsicht dem nordamerikanischen KleiberSitta canadensis trotz des gewaltigen Abstandes ihrer Wohngebiete so nahe stehe, daß beide als Rassen (Subspezies) der gleichen SpeziesSitta canadensis betrachtet werden dürfen. Diese auf die morphologische Ähnlichkeit gestützte Auffassung war in viele Schriften übernommen worden, seitdem sieHartert (1905) aufgebracht hatte. Verf. hatS. whiteheadi auf drei Reisen nach Korsika,S. canadensis 21 Tage lang in New Hampshire am Nest beobachtet und das Verhalten aufgezeichnet. Ferner hat er beide Arten vom Nest an aufgezogen und jahrelang im Zimmer zusammen freifliegend gehalten. Die biologisch-ethologischen Übereinstimmungen und Unterschiede beider Formen sind in einer Tabelle (p. 130) zusammengestellt worden. Aus einer Anzahl von Unterschieden des Verhaltens (Tab. 3) und der Rufe, besonders aber aus der Tatsache, daßS. whiteheadi nicht auf den Standortlaut und die Bettelrufe einer jungenS. canadensis reagierte und das geschlechtsreif gewordene ♂ vonS. canadensis sich gar nicht um ein ♀ vonS. whiteheadi kümmerte, wird gefolgert, daß sie als zwei Spezies zu gelten haben.